1Nun hatte ja der erste Bund seine Satzungen für den Gottesdienst und sein irdisches Heiligtum.2Denn es war da aufgerichtet das erste Zelt, worin der Leuchter war und der Tisch mit den Schaubroten, und es heißt das Heilige; (2Mo 25,23; 2Mo 25,30; 2Mo 25,31)3hinter dem zweiten Vorhang aber war das Zelt, welches das Allerheiligste heißt. (2Mo 26,33; Hebr 6,19)4Darin waren das goldene Räuchergefäß und die Bundeslade, ganz mit Gold überzogen; in ihr waren der goldene Krug mit dem Manna und der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die Tafeln des Bundes. (2Mo 16,31; 2Mo 16,33; 2Mo 25,10; 4Mo 17,23)5Oben darüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den Gnadenort[1]. Von diesen Dingen ist jetzt nicht im Einzelnen zu reden. (2Mo 25,17; 3Mo 16,2; 3Mo 16,13; Röm 3,25)6Da dies alles so eingerichtet ist, gehen die Priester allezeit in das erste Zelt und richten den Gottesdienst aus. (4Mo 18,3)7In das zweite aber geht nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, und das nicht ohne Blut, das er opfert für die unwissentlich begangenen Sünden, die eigenen und die des Volkes. (2Mo 30,10; 3Mo 16,2; 3Mo 16,14)8Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins Heilige noch nicht offenbart sei, solange das erste Zelt Bestand habe. (Hebr 10,19)9Das ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit: Es werden da Gaben und Opfer dargebracht, die nicht im Gewissen vollkommen machen können den, der Gott dient (Hebr 7,18)10allein mit Speise und Trank und verschiedenen Waschungen. Dies sind irdische Satzungen, die bis zu der Zeit der Besserung auferlegt sind. (3Mo 11,2; 4Mo 19,1)11Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der Güter bei Gott durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das ist: das nicht von dieser Schöpfung ist.12Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.13Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie leiblich rein sind, (4Mo 19,2; 4Mo 19,9; 4Mo 19,17)14um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! (Hebr 1,3; 1Petr 1,18; 1Joh 1,7; Offb 1,5)15Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. (1Tim 2,5; Hebr 8,6; Hebr 12,24)16Denn wo ein Testament[2] ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat.17Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist niemals in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat.18Daher wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet.19Denn als Mose alle Gebote gemäß dem Gesetz allem Volk gesagt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch und alles Volk (2Mo 24,3; 4Mo 19,6)20und sprach: »Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat.« (2Mo 24,8)21Und das Zelt und alle Geräte für den Gottesdienst besprengte er desgleichen mit Blut. (3Mo 8,15)22Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne dass Blut ausgegossen wird, geschieht keine Vergebung. (3Mo 17,11)23So also mussten die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. (Hebr 8,5)24Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; (Hebr 7,25; 1Joh 2,1)25auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht;26sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Zeiten, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. (1Kor 10,11; Gal 4,4; Hebr 1,3)27Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: (1Mo 3,19)28so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten. (Jes 53,12; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14)
1Die frühere Form der Gottesverbindung hatte auch ihre verbindlichen Regelungen für die Verehrung Gottes und auch ein eigenes Heiligtum, das sich in der Welt befand.2Dabei wurde ein Zelt aufgebaut, und zwar in zwei Teilen. Im vorderen standen der Leuchter und der Tisch mit den Broten, die Gott dargebracht wurden. Dieser vordere Teil wurde als »Heiliges« bezeichnet.3Hinter dem zweiten Vorhang befand sich aber noch ein Zelt, das als »Allerheiligstes« bezeichnet wird.4Darin stand ein goldener Altar zum Verbrennen von Weihrauch und der vollständig mit Gold überzogene Kasten, der als Zeichen des Gottesbundes diente. Darin befanden sich ein goldener Krug mit Manna, der wundersamen Speise, der Stock von Aaron, der Blüten und Blätter hervorgebracht hatte, und die Tafeln, auf der die Gebote Gottes aufgeschrieben waren.5Oben über dem Kasten waren die Cherubim, voller Gottesglanz. Sie überschatteten die Deckplatte dieses Kastens. Diese stellte die Versöhnung Gottes dar. Von all diesen Dingen können wir jetzt nicht im Einzelnen sprechen.6So ist alles dort eingerichtet, und in den vorderen Teil des Zelts gingen die Priester zu jeder Zeit hinein, um ihre gottesdienstlichen Aufgaben wahrzunehmen.7Doch in den zweiten, inneren Teil ging der oberste Priester nur ein einziges Mal im Jahr allein, und auch nicht, ohne Blut mit sich zu tragen, das er dort versprengte als Zeichen der Versöhnung für sich selbst und für die Fehltritte des jüdischen Volkes.8Durch diese Bestimmungen macht der heilige Gottesgeist deutlich, dass der direkte Weg in die heilige Gegenwart Gottes selbst noch nicht enthüllt ist, solange das vordere Zelt noch dasteht.9Das ist ein Beispiel für die gegenwärtige Zeit, in der Opfergaben und Schlachtopfer im Tempel gebracht werden. Doch diese Opfer können denjenigen nicht in seinem Gewissen der Vergebung sicher machen, der diesen Gottesdienst durchführt.10Es sind ja neben bestimmten Verordnungen über Speisen und Getränke und verschiedene Tauchrituale letztlich nur äußerliche Regeln, die bis zu der Zeit gelten, in der alles in die richtige Ordnung gebracht wird.
Versöhnung durch das vergossene Blut
11Doch der Messias ist in diese Welt gekommen als der oberste Priester, der die uns geschenkten Segensgüter mit sich bringt. Er ist durch ein noch bedeutenderes und vollkommeneres Gotteszelt hindurchgeschritten, eins, das nicht mit menschlichen Händen erbaut ist. Und das bedeutet, dass dieses Zelt nicht Teil von dieser Schöpfung ist.12Genauso hat er nicht das Blut von Böcken oder Kälbern mit sich gebracht. Nein, er ist mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in die heilige Gegenwart Gottes eingetreten und hat für uns somit eine Erlösung erworben, die in alle Ewigkeit hinein gültig ist.13Es ist so: Das Blut von Böcken und Stieren und die Asche, die beim Verbrennen einer jungen Kuh übrig bleibt, reinigen die Menschen äußerlich, wenn sie auf diese gesprengt werden.14Um wie viel mehr wird dann das Blut des Messias, der durch den ewigen Gottesgeist sich selbst vor Gott dargebracht hat, als ein untadeliges Opfer, unser Gewissen reinigen! So können wir uns von den Werken, die doch kein echtes Leben hervorbringen, abwenden und werden dazu fähig, dem lebendigen Gott zu dienen!
Das ewige Testament
15Deshalb ist er, Jesus, der Vermittler eines ganz neuen Gottesbundes. Durch seinen Tod hat er die Vergebung der Übertretungen bewirkt, die zur Zeit des früheren Gottesbundes begangen wurden. Dadurch können die, die von Gott berufen wurden, das ewige Erbe erhalten.16Denn da, wo solch ein Testament in Kraft ist, muss dann notwendigerweise auch der Tod dessen eingetreten sein, der dieses Testament gemacht hat.17Ein Testament tritt ja erst nach dem Tod in Kraft und hat keine Auswirkungen, solange der Verfasser des Testaments noch am Leben ist.
Das Blut der Reinigung
18Das zeigt sich ebenso daran, dass der erste Gottesbund nicht ohne Blutvergießen eingerichtet wurde.19Denn damals war es so: Als alle Gebote Gottes, die nach dem Gesetzbuch des Mose galten, dem Volk mitgeteilt wurden, nahm er das Blut von Stieren und Böcken, vermischt mit Wasser, und besprengte dann mit einem Büschel aus scharlachroter Wolle und Ysop zuerst das Buch und dann das gesamte Volk.20Dabei sagte er: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch eingerichtet hat.«21Aber auch das Zelt und alle Gefäße für den Gottesdienst besprengte er in gleicher Weise mit Blut.22So werden fast alle Dinge mit Blut gereinigt, wie das Gottesgesetz es vorsieht. Und ohne das Vergießen von Blut gibt es keine Vergebung der Schuld.23So war es notwendig, dass auf diese Weise das Heiligtum, das hier auf der Erde steht, mit all seinen Geräten gereinigt. Und das ist ja nur ein Abbild der Wirklichkeiten, die sich in den Himmelswelten befinden. Doch die Dinge, die sich in der Himmelswelt befinden, brauchen bedeutendere Schlachtopfer als die hier beschriebenen.24Darum ist der Messias nicht in ein von Menschenhänden gebautes Heiligtum hineingegangen, das ja nur eine Kopie des wirklichen Tempels ist, sondern in den Himmel selbst und erscheint jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns.25Das tut er nicht, um sich selbst immer wieder zu opfern, so wie der menschliche oberste Priester Jahr für Jahr mit dem Blut eines Tieres in das Heiligtum hineingeht.26Sonst hätte er immer wieder solch ein Leiden auf sich nehmen müssen, von der Schöpfung der Welt an. Sondern er ist jetzt einmal, zu dem Zeitpunkt, wo die Zeitalter zu ihrem Ziel finden, in der Welt erschienen, um die Schuld aus dem Weg zu schaffen, indem er sich selbst hingab.27Für die Menschen ist es festgesetzt, ein einziges Mal zu sterben, und danach kommt das Gottesgericht.28So wurde auch der Messias ein einziges Mal geopfert, um die Schuld aller Menschen fortzunehmen. Er wird dann ein zweites Mal ohne jede Sünde erscheinen, als Bringer des Heils für die, die ihn voller Zuversicht erwarten.
1Nun hatte auch schon der erste Bund Vorschriften für den Gottesdienst und er hatte das irdische Heiligtum.2Da war ein Zelt aufgerichtet mit zwei Räumen: Der vordere Raum hieß »das Heilige«; in ihm befanden sich der Leuchter und der Tisch und auf dem Tisch die geweihten Brote. (2Mo 25,23; 2Mo 25,31; 2Mo 26,1; Hebr 8,5)3Hinter dem zweiten Vorhang lag der andere Raum, genannt »das Allerheiligste«. (2Mo 26,31; 3Mo 16,1; Hebr 6,19; Hebr 9,7; Hebr 9,12; Hebr 10,20)4Darin standen der goldene Altar, auf dem Weihrauch verbrannt wurde, und die Bundeslade, die ganz mit Gold überzogen war. In ihr befanden sich der goldene Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, an dem Blüten gewachsen waren, und die Steintafeln mit dem Bundesgesetz. (2Mo 16,31; 2Mo 25,10; 2Mo 25,16; 2Mo 30,1; 4Mo 17,21)5Über der Lade waren die Kerubim, die auf die Gegenwart Gottes hinwiesen.[1] Sie breiteten ihre Flügel aus über der Deckplatte, auf der die Sünden gesühnt wurden. Aber davon soll jetzt nicht im Einzelnen die Rede sein. (2Mo 25,18)6Das Heiligtum besteht also aus zwei Teilen. In den vorderen Teil des Zeltes gehen die Priester jeden Tag und verrichten dort ihren Dienst. (4Mo 18,2)7Den hinteren Teil darf nur der Oberste Priester betreten, und das auch nur einmal im Jahr. Dabei nimmt er Blut mit und opfert es für sich und für die Menschen, die ohne bösen Willen schuldig geworden sind. (3Mo 16,1; Hebr 9,25; Hebr 13,11)8Der Heilige Geist weist mit alldem auf Folgendes hin: Solange noch der vordere Teil des Zeltes besteht und der Zugang zum hinteren Teil den genannten Einschränkungen unterliegt,[2] ist dies ein Zeichen dafür, dass der Zugang zum eigentlichen – himmlischen – Allerheiligsten noch nicht eröffnet worden ist.9Der vordere Teil des Zeltes ist ein Sinnbild für die gegenwärtige Zeit und den in ihr herrschenden Zustand: Da werden Opfer und Gaben dargebracht, die nicht die Kraft haben, die Menschen, die sie darbringen, in ihrem Innern vollkommen zu machen, sodass ihr Gewissen sie nicht mehr anklagt. (Hebr 7,19; Hebr 8,5)10Da geht es allein um Vorschriften über Essen und Trinken und über religiöse Waschungen, also um äußerliche, irdisch-vergängliche Vorschriften, die nur auferlegt waren bis zu dem Zeitpunkt, an dem Gott die wahre Ordnung aufrichten würde. (3Mo 11,1; 3Mo 15,1; 4Mo 19,1)
Der Gottesdienst des neuen Bundes
11Jetzt aber ist Christus gekommen als der Oberste Priester, dessen Opfer uns in Gottes Augen wirklich vollkommen gemacht hat.[3] Er ist durch den vorderen Teil des Zeltes hindurchgegangen – des Zeltes, das größer und vollkommener ist, weil es nicht von Menschen errichtet wurde, und das heißt: nicht zu dieser Welt gehört. (Hebr 4,14)12Und er ist ein für alle Mal hineingegangen in das eigentliche, das himmlische Allerheiligste. Das tat er nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut. Und so hat er uns für immer von unserer Schuld befreit. (Röm 3,25; Hebr 7,27)13Menschen, die im Sinn der religiösen Vorschriften unrein geworden sind, werden durch Besprengung mit dem Blut von Böcken und Stieren und der Asche einer Kuh äußerlich von ihrer Befleckung gereinigt. Wenn das Blut der Tiere diese Kraft hat, (4Mo 19,1; 4Mo 19,17)14um wie viel mehr wird dann das Blut von Christus uns im Innern reinigen von den Folgen unseres Götzendienstes, sodass wir dem lebendigen Gott dienen können! Denn in der Kraft des ewigen göttlichen Geistes hat Christus sich selbst als fehlerloses Opfer Gott dargebracht. (Hebr 9,28)
Der neue Bund – rechtskräftig durch Tod und Blut von Jesus
15Deshalb kommt auch durch Christus der neue Bund zustande, damit alle, die Gott berufen hat, das zugesagte ewige Erbe empfangen. Christus ist in den Tod gegangen, um sie von den Folgen ihres Ungehorsams unter dem ersten Bund zu erlösen. (Hebr 8,6)16Wenn ein Testament wirksam werden soll, muss erst der Tod dessen nachgewiesen werden, der es aufgesetzt hat.17Denn erst durch seinen Tod tritt es in Kraft; solange er lebt, hat es keine Bedeutung.[4]18So wurde ja auch schon der erste Bund durch Blut in Kraft gesetzt.19Mose teilte zunächst dem ganzen Volk die einzelnen Gebote mit, wie sie im Gesetz festgelegt sind. Dann vermischte er das Blut der Jungstiere und Böcke mit Wasser, tat Ysop und rote Wolle hinzu und besprengte damit zuerst das Gesetzbuch und dann das ganze Volk. (2Mo 24,6; 4Mo 19,6)20Dabei sagte er: »Durch dieses Blut wird der Bund besiegelt, den Gott mit euch geschlossen hat.«21Ebenso besprengte Mose mit dem Blut auch das Zelt und alle Geräte, die beim Gottesdienst gebraucht werden.22Nach dem, was im Gesetz steht, gibt es fast nichts, was nicht durch Blut gereinigt werden muss. Und es gilt in der Tat: Schuld wird nicht vergeben, wenn nicht Blut dafür fließt. (3Mo 17,11)
Christus das einmalige und endgültige Opfer
23Alle Nachbildungen der himmlischen Wirklichkeit müssen auf solche Weise gereinigt werden; aber für die himmlischen Urbilder selbst sind bessere Opfer nötig. (Hebr 8,5)24Christus ging nicht in ein Allerheiligstes, das Menschen errichtet haben und das doch nur eine unvollkommene Nachbildung des wirklichen Allerheiligsten ist. Er ging in den Himmel selbst, um von jetzt an ständig in der Gegenwart Gottes zu verweilen und bei ihm für uns einzutreten.25Der Oberste Priester des jüdischen Volkes muss Jahr für Jahr aufs Neue in das Allerheiligste hineingehen, mit fremdem Blut, dem Blut von Böcken und Jungstieren. Doch Christus ist nicht in den Himmel gegangen, um sich immer wieder selbst zu opfern;26er hätte dann ja seit Anfang der Welt schon viele Male den Tod erleiden müssen. Nein, jetzt, am Ende der Zeiten, ist er erschienen, um ein für alle Mal die Sünde der Welt dadurch fortzuschaffen, dass er sich selbst zum Opfer brachte. (Hebr 7,27)27So wie jeder Mensch nur einmal sterben muss, danach kommt er vor Gottes Gericht,28so wurde auch Christus nur einmal geopfert, um die Sünden aller Menschen wegzuschaffen. Wenn er zum zweiten Mal erscheint, dann nicht nochmals wegen der Sünde, sondern nur noch, um alle, die auf ihn warten, endgültig zu retten. (Joh 1,29; Gal 1,4; 1Tim 2,6; Hebr 9,14; Hebr 9,26; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14; 1Joh 2,1)
1Auch im ersten Bund gab es Regeln und Vorschriften für den Gottesdienst und das Heiligtum, das Menschen hier auf der Erde für Gott errichtet hatten.2Im vorderen Teil des Heiligtums standen der Leuchter und der Tisch mit den Broten, die Gott geweiht waren. Diesen Teil des Zeltes nannte man das Heilige.3Dahinter lag ein zweiter Raum, durch einen Vorhang abgetrennt. Dies war das Allerheiligste.4Hier befanden sich der goldene Räucheropferaltar und die rundum mit Gold beschlagene Bundeslade. Darin lagen der goldene Krug mit dem Manna, Aarons Stab, der Knospen getrieben hatte, und die Steintafeln mit den Zehn Geboten.5Über der Bundeslade breiteten die Keruben, die auf Gottes Herrlichkeit hinweisen, ihre Flügel aus und bedeckten so diese Stätte der Vergebung und Versöhnung. Doch nun genug von diesen Einzelheiten.6Das Heiligtum besteht also aus zwei Räumen: In dem ersten Raum verrichten die Priester täglich ihren Dienst.7Den anderen Raum, das Allerheiligste, darf aber nur der Hohepriester betreten, und das auch nur an einem einzigen Tag im Jahr. Hier bringt er das Blut eines Tieres als Opfer dar, damit Gott ihm seine eigene Schuld und auch die Sünden seines Volkes vergibt.8Der Heilige Geist wollte auf diese Weise sichtbar werden lassen: Solange das irdische Heiligtum noch steht, bleibt uns der Zugang zum Allerheiligsten, zu Gott, verschlossen.9Das irdische Heiligtum ist nichts anderes als ein Bild für unsere gegenwärtige Zeit. Dort werden zwar Gaben und Opfer dargebracht, aber nichts davon kann uns vollkommen mit Gott versöhnen und uns ein gutes Gewissen schenken.10Denn in einem solchen Gottesdienst werden doch nur Vorschriften befolgt, die das äußere Leben regeln. Es geht dabei um Essen und Trinken oder bestimmte Reinigungsvorschriften. Diese Anordnungen galten aber nur so lange, bis Gott die neue Ordnung in Kraft setzte.
Christus – das einmalige Opfer
11Seit Christus gilt diese neue Ordnung. Er ist der Hohepriester, durch den sich Gottes Zusagen an uns erfüllt haben. Seinen Dienst verrichtet er in einem Heiligtum – größer und vollkommener als jedes andere, das je von Menschen betreten wurde. Dieses Heiligtum ist nicht von Menschenhand errichtet, es gehört nicht zu dieser Welt.12Christus opferte auch nicht das Blut von Böcken und Kälbern für unsere Sünden. Vielmehr opferte er im Allerheiligsten sein eigenes Blut ein für alle Mal. Damit hat er uns für immer und ewig von unserer Schuld vor Gott befreit.13Schon nach den Regeln des alten Bundes wurde jeder, der nach den religiösen Vorschriften unrein geworden war, wieder äußerlich rein, wenn er mit dem Blut von Böcken und Stieren besprengt oder mit der Asche einer geopferten Kuh bestreut wurde.14Wie viel mehr wird das Blut von Jesus Christus uns innerlich erneuern und von unseren Sünden reinwaschen![1] Erfüllt von Gottes ewigem Geist hat er sich selbst für uns als fehlerloses Opfer Gott dargebracht. Darum sind unsere Sünden vergeben, die letztlich nur zum Tod führen, und unser Gewissen ist gereinigt. Jetzt sind wir frei, dem lebendigen Gott zu dienen.
Der neue Bund zwischen Gott und den Menschen
15So hat Christus den neuen Bund zwischen Gott und uns Menschen vermittelt: Er starb, damit die Sünden aufgehoben werden, die unter dem alten Bund geschehen sind. Nun können alle, die Gott berufen hat, das von Gott zugesagte unvergängliche Erbe empfangen, das ewige Leben bei Gott.16Beim neuen Bund ist es wie bei einem Testament: Ein Testament wird erst eröffnet, wenn der Tod seines Verfassers nachgewiesen ist.17Solange er lebt, ist es ohne jede Rechtskraft. Erst durch seinen Tod wird es gültig.18So wurde auch schon der alte Bund erst rechtskräftig, nachdem er mit Blut besiegelt war.19Als Mose dem Volk Israel alle Gebote des Gesetzes mitgeteilt hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken, vermengte es mit Wasser und besprengte mit Hilfe von Ysopzweigen und roter Wolle das Gesetzbuch und das ganze Volk.20Dann sagte er: »Dieses Blut besiegelt den Bund, den Gott mit euch geschlossen hat.« (2Mo 24,8)21Ebenso besprengte Mose das heilige Zelt und alle Gefäße und Werkzeuge für den Opferdienst.22Nach den Bestimmungen des alten Bundes wird fast alles mit Blut gereinigt. Denn ohne Blut ist eine Vergebung der Schuld nicht möglich.
Christus setzt sich für uns ein
23Deshalb musste das heilige Zelt, das als Abbild des himmlischen Heiligtums hier auf der Erde stand, durch das Blut von Tieren gereinigt werden. Als es aber um das himmlische Heiligtum ging, war ein besseres Opfer nötig.24Schließlich ging Christus nicht in ein von Menschen erbautes Heiligtum, das ja nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist. Er betrat den Himmel selbst, um jetzt vor Gott für uns einzutreten.25Christus brauchte sich nur ein einziges Mal zu opfern. Der Hohepriester dagegen muss jedes Jahr aufs Neue ins Allerheiligste gehen und Gott das Blut eines Tieres darbringen.26Wie oft hätte Christus dann seit Beginn der Welt schon leiden müssen! Aber er ist jetzt, am Ende der Zeit, erschienen, um ein für alle Mal durch seinen Opfertod die Sünden zu tilgen.27Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht.28So ist auch Christus ein einziges Mal gestorben, um alle Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Wenn er zum zweiten Mal kommen wird, dann nicht, um uns noch einmal von unserer Schuld zu befreien. Dann kommt er, um alle, die auf ihn warten, in seine neue Welt aufzunehmen.
Hebräer 9
Menge Bibel
Die Unvollkommenheit des levitischen Priesterdienstes und die Vollkommenheit (oder: Überlegenheit) des hohepriesterlichen Dienstes Christi
1Allerdings hatte auch der erste (Bund) Satzungen[1] für den Gottesdienst und (hatte) auch das weltliche[2] Heiligtum.2Es wurde[3] nämlich ein Zelt hergestellt, dessen Vorderraum, in welchem sich der Leuchter sowie der Tisch mit den aufgelegten Schaubroten befinden, das sogenannte Heilige ist.3Hinter dem zweiten Vorhang aber liegt der Teil des Zeltes, der das Allerheiligste genannt wird,4mit dem goldenen Räucheraltar und der ganz mit Gold überzogenen Bundeslade, in welcher sich der goldene Krug mit dem Manna sowie der Stab Aarons, der Blüten getrieben hatte, und die Bundestafeln befinden;5oben über ihr aber stehen die (beiden) Cherube der Herrlichkeit[4], welche (mit ihren Flügeln) die Deckplatte überschatten – doch hierüber soll jetzt nicht im einzelnen geredet werden.6Seitdem nun dies so eingerichtet worden ist, betreten die Priester, welche die gottesdienstlichen Handlungen zu verrichten haben, den Vorderraum des Zeltes jederzeit;7in den zweiten[5] Raum dagegen darf nur der Hohepriester einmal im Jahr eintreten, (und zwar) nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Verfehlungen[6] des Volkes darbringt.8Dadurch weist der heilige Geist darauf hin, daß der Weg[7] zum wahrhaften Heiligtum (8,2) noch nicht geoffenbart[8] ist, solange das vordere Zelt noch Bestand hat.9So ist denn dieser Vorraum ein Sinnbild[9] auf[10] die Gegenwart, insofern in ihm unblutige und blutige Opfer dargebracht werden, die doch nicht imstande sind, den, der (Gott mit ihnen) dient, in seinem Gewissen ans Ziel zu bringen[11].10Sie sind ja neben den (Verordnungen über) Speisen, Getränke und mancherlei Waschungen ebenfalls nur als fleischliche[12] Satzungen[13] bis zu der Zeit auferlegt, wo etwas Besseres[14] in Geltung tritt.11Christus dagegen ist, indem er als Hoherpriester der zukünftigen Güter kam[15], durch das größere[16] und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, d.h. nicht dieser erschaffenen Welt angehört,12auch nicht mittels des Blutes von Böcken und Kälbern, sondern mittels seines eigenen Blutes ein für allemal in das (himmlische) Heiligtum eingetreten und hat eine ewiggültige Erlösung ausfindig gemacht.13Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh, mit der man die Verunreinigten besprengt, Heiligung zu leiblicher Reinheit bewirkt, (4Mo 19,13)14um wieviel mehr wird das Blut Christi, der kraft ewigen Geistes sich selbst als ein fehlerloses Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen!
Christus als Mittler eines neuen Bundes und sein einmaliger Opfertod als ewiggültiges Mittel seines himmlischen Hohepriesterdienstes
15Und aus diesem Grunde ist er auch der Mittler eines neuen Bundes, damit aufgrund eines Todes, der zum Erlaß[17] der während der Dauer des ersten Bundes begangenen Übertretungen erfolgt ist, die Berufenen das verheißene Gut des ewigen Erbes empfangen sollten. (Kol 1,5)16Denn wo eine letztwillige Stiftung[18] vorliegt, da muß unbedingt der Tod dessen, der die Stiftung errichtet hat, (als eingetreten) nachgewiesen werden;17eine Stiftung wird ja erst nach Eintritt des Todes rechtskräftig, während sie durchaus keine Kraft[19] besitzt, solange der Stifter noch lebt.18Daher ist ja auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht worden.19Nachdem nämlich Mose jedes Gebot, wie das Gesetz es vorschrieb, dem ganzen Volke vorgetragen hatte, nahm er das Blut der Kälber und der Böcke nebst Wasser und Scharlachwolle und einem Büschel Ysop und besprengte damit wie das Buch selbst, so auch das gesamte Volk,20indem er dabei ausrief: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch angeordnet hat!« (2.Mose 24,6-8)21Aber auch das Zelt und sämtliche gottesdienstlichen Geräte besprengte er in gleicher Weise mit dem Blute;22überhaupt wird beinahe alles nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung.
Das einmalige blutige Selbstopfer Christi und seine gewaltige Heilsbedeutung für die Gläubigen
23Es mußten also zwar die Nachbildungen der im Himmel (befindlichen Heiligtümer) durch diese Mittel gereinigt werden, aber für die himmlischen Heiligtümer selbst muß es bessere Opfer geben, als jene es sind.24Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhänden hergestelltes Heiligtum eingegangen, das nur eine Nachbildung des wahren[20] Heiligtums wäre, sondern in den Himmel selbst, um jetzt uns zum Heil (persönlich) vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen;25auch hat er das nicht in der Absicht getan, sich oftmals als Opfer darzubringen, wie der (irdische) Hohepriester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht;26sonst hätte er ja seit Erschaffung der Welt oftmals leiden müssen. So aber ist er nur einmal am Ende der Weltzeiten (1,2) offenbar geworden[21], um die Sünde durch sein Opfer aufzuheben[22].27Und so gewiß es den Menschen bevorsteht[23], einmal zu sterben, danach aber das Gericht,28ebenso wird auch Christus, nachdem er ein einziges Mal als Opfer dargebracht worden ist, um die Sünden vieler wegzunehmen, zum zweitenmal ohne (Beziehung zur) Sünde denen, die auf ihn warten, zum Heil[24] erscheinen.