1Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand.2Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. (Apg 2,38)3Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes.4Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. (Lk 3,16)5Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. (Apg 2,38)6Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten. (Apg 8,17; Apg 10,44; Apg 10,46)7Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer.8Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes.9Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von dem Weg[1], trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus. (Apg 16,17; Apg 18,25)10Und das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asia wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.11Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. (Apg 14,3; 2Kor 12,12)12So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. (Mk 6,56; Apg 5,15)13Es versuchten aber einige von den Juden, die als Beschwörer umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen über denen, die böse Geister hatten, und sprachen: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. (Lk 9,49)14Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies taten.15Aber der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl und von Paulus weiß ich wohl, wer seid ihr aber?16Und der Mensch, in dem der böse Geist war, stürzte sich auf sie und überwältigte sie alle und richtete sie so zu, dass sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen.17Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden wie Griechen; und Furcht befiel sie alle und der Name des Herrn Jesus wurde hochgelobt.18Es kamen auch viele von denen, die gläubig geworden waren, und bekannten und verkündeten, was sie getan hatten.19Viele aber, die Zauberei getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich und berechneten, was sie wert waren, und kamen auf fünfzigtausend Silbergroschen.20So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig. (Apg 6,7; Apg 12,24)21Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Makedonien und Achaia zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen. (Apg 23,11; Apg 28,14; Röm 1,10; 1Kor 16,5)22Und er sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Makedonien; er aber blieb noch eine Weile in der Provinz Asia. (Röm 16,23; 2Tim 4,20)
Der Aufruhr des Demetrius
23Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den Weg. (2Kor 1,8)24Denn einer mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, machte silberne Tempel der Artemis[2] und verschaffte den Handwerkern nicht geringen Gewinn.25Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Ihr Männer, ihr wisst, dass unser Wohlstand von diesem Gewerbe kommt;26und ihr seht und hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asia dieser Paulus viel Volk überredet und verführt, wenn er sagt: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. (Ps 115,4; Apg 17,29)27Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis wird für nichts geachtet werden; und sie selbst, die verehrt wird in der ganzen Provinz Asia, ja auf dem ganzen Erdkreis, wird ihrer Hoheit beraubt.28Als sie das hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist die Artemis der Epheser!29Und die ganze Stadt geriet in Aufruhr; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gaius und Aristarch aus Makedonien, die Gefährten des Paulus. (Apg 20,4)30Da aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen’s ihm die Jünger nicht zu.31Auch einige der Oberen der Provinz Asia, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben.32Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren.33Einige aber aus der Menge umringten Alexander, den die Juden vorgeschickt hatten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.34Als sie aber innewurden, dass er Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Groß ist die Artemis der Epheser!35Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht weiß, dass die Stadt Ephesus eine Hüterin der großen Artemis ist und ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist?36Weil das nun nicht zu bestreiten ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes tun.37Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind.38Haben aber Demetrius und mit ihm die Handwerker einen Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter; da lasst sie sich untereinander verklagen.39Wollt ihr aber darüber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden.40Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empörung verklagt zu werden, ohne dass ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen könnten. Und als er dies gesagt hatte, ließ er die Versammlung gehen.
1Während Apollos in Korinth war, reiste Paulus durch das Bergland und kam dann herunter an die Küste nach Ephesus. Dort fand er einige Jesusnachfolger vor.2Denen stellte er die Frage: »Habt ihr eigentlich den heiligen Gottesgeist bekommen, als ihr zum Glauben gekommen seid?« Da sagten sie: »Wir haben überhaupt nicht gehört, dass der Gottesgeist erfahrbar ist!«3Darauf fragte Paulus sie: »Auf welche Weise seid ihr denn dann getauft worden?« Sie antworteten: »Das geschah nach der Taufe von Johannes.«4Da erklärte Paulus ihnen: »Die Taufe von Johannes war eine Taufe mit dem Ziel der Umkehr zu Gott. Er sagte damals zum jüdischen Volk, dass sie ihr Vertrauen auf den setzen sollten, der nach ihm kommen würde. Und damit meinte er Jesus!«5Als sie das gehört hatten, ließen sie sich untertauchen, diesmal auf den Namen von Jesus, dem Herrn, in seine Wirklichkeit hinein.6Als Paulus dann seine Hände auf sie legte, kam der heilige Gottesgeist auf sie herab. So beteten sie in für sie unbekannten Sprachen und redeten prophetisch.7Es handelte sich dabei insgesamt um etwa zwölf Personen.8Paulus ging in die Synagoge und sprach dort völlig offen und frei etwa drei Monate lang, und brachte ihnen die Botschaft von Gottes guter Herrschaft so nahe, dass sie davon überzeugt wurden.9Als sich dann aber einige Leute innerlich verhärteten und nicht überzeugen ließen und den Weg der Nachfolge vor der gesamten Versammlung in der Synagoge schlecht machten, trennte er sich von ihnen. Er sammelte die Jesusnachfolger von da an getrennt von der Synagoge und unterrichtete Tag für Tag in der Schule des Tyrannus.10Das ging zwei Jahre lang so. Die Folge davon war, dass alle Bewohner der Provinz Asia die Botschaft von Jesus, dem Herrn, zu hören bekamen, sowohl die Juden als auch die Griechen.11Dabei ließ Gott erstaunliche, kraftvolle Wunder durch die Hände von Paulus geschehen.12Es kam dann so weit, dass man die Leinentücher und Untergewänder, die Paulus an seinem Körper gehabt hatte, auf die Kranken legte. Dadurch wichen die Krankheiten von ihnen und die zerstörerischen Geistesmächte ließen die Menschen endlich in Ruhe.13Das versuchten auch einige der umherreisenden jüdischen Geisterbeschwörer. Über denen, die von bösen Geistern gequält wurden, riefen sie den Namen von Jesus, dem Herrn an. Sie sagten: »Ich beschwöre euch bei dem Jesus, über den Paulus öffentlich spricht!«14Genau das taten die sieben Söhne eines Mannes namens Skevas, eines Mitglieds der Familie der obersten Priester.15Da gab der bösartige Geist ihnen die Antwort: »Jesus kenne ich und von Paulus habe ich auch schon etwas gehört. Aber wer seid ihr eigentlich?«16Und dann sprang der Mensch, in dem die zerstörerische Geistesmacht war, sie an und überwältigte sie alle und zwang sie nieder, sodass sie nackt und verwundet aus dem Haus fliehen mussten.17Das erfuhren alle, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen, und sie wurden alle von Furcht erfasst. Durch dieses Ereignis wurde der Name von Jesus, dem Herrn, hoch in Ehren gehalten.18Viele von denen, die ihr Vertrauen auf Jesus gesetzt hatten, kamen herbei, stellten sich öffentlich hin und bekannten ihre falschen Taten.19Und nicht wenige Leute, die sich mit okkulten Dingen beschäftigt hatten, brachten ihre Bücher herbei und verbrannten sie in aller Öffentlichkeit. Bei der Berechnung des Gesamtwertes kam man auf fünfzigtausend Denare.20Auf diese Weise verbreitete sich die Botschaft von Jesus immer mehr und gewann zunehmend an Bedeutung.21Nachdem diese Zeit zum Abschluss gekommen war, fasste Paulus in seinem Innern den Entschluss, sich wieder auf den Weg zu machen. Er wollte über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem reisen. Dabei sagte er sich: »Nachdem ich dann dort gewesen bin, muss ich auch noch Rom besuchen.«22Er schickte zwei seiner Mitarbeiter nach Mazedonien, und zwar Timotheus und Erastus. Er selbst blieb noch eine Zeit lang in der Provinz Asia.
Aufruhr gegen Jesus
23In dieser Zeit entwickelte sich ein großer Aufruhr wegen des »Wegs«, also des Lebens als Nachfolger von Jesus.24Ein Silberschmied namens Demetrius stellte silberne Modelle des dortigen Artemistempels her und verschaffte damit seinen Kunsthandwerkern ein beachtliches Einkommen.25Die versammelte er, zusammen mit den anderen in ähnlichen Bereichen beschäftigten Arbeitern, und sagte: »Ihr Männer, ihr begreift doch wohl, dass unser Wohlstand auf dieser Arbeit gründet.26Ihr seht und hört auch, dass dieser Paulus eine große Menge Menschen, nicht nur aus Ephesus, sondern fast aus der gesamten Provinz Asia, überredet und von unserer traditionellen Religion abspenstig gemacht hat, indem er behauptet, dass Dinge, die von menschlichen Händen hergestellt wurden, keine echten Götter sind.27Doch dies stellt nicht nur für uns eine Gefahr dar, dass dieses Handwerk schlecht gemacht wird, sondern auch, dass der Tempel der gewaltigen Göttin Artemis gering geachtet wird und genauso, dass auch ihre überragende Majestät zunichtegemacht wird, die ja in der ganzen Provinz Asia und auf der gesamten bewohnten Erde verehrt wird.«28Als sie das hörten, packte sie die Wut und sie schrien: »Groß ist die Artemis der Epheser!«29Da entstand ein völliges Durcheinander in der Stadt. Die Menschen stürmten alle miteinander zum Theater und rissen dabei Gaius und Aristarch mit sich fort, die beiden Reisebegleiter von Paulus, die aus Mazedonien stammten.30Als Paulus die Volksmenge ansprechen wollte, ließen die Christen es nicht zu.31Und auch einige von den obersten Provinzbeamten, die seine Freunde waren, schickten eine Nachricht zu ihm mit der Bitte, ja nicht selbst ins Theater zu gehen.32Dort schrien die einen dies, die anderen das, denn die Volksversammlung befand sich in völligem Chaos und die meisten wussten nicht einmal, weswegen sie überhaupt zusammengekommen waren.33Als die Juden Alexander nach vorn geschickt hatten, gaben einige aus der Volksmenge ihm noch Hinweise. Er winkte mit der Hand, weil er seine Sache vor dem Volk vortragen wollte.34Als die aber merkten, dass er ein Jude war, bildete sich aus den Mündern der vielen eine einzige Stimme. Fast zwei Stunden lang schrien sie: »Groß ist die Artemis von Ephesus!«35Als der Protokollführer der Stadt die Menge endlich etwas beruhigt hatte, sagte er: »Ihr Männer von Ephesus! Es gibt doch keinen Menschen, der nicht genau wüsste, dass die Stadt der Epheser die Wächterin des Tempels der gewaltigen Artemis und ihres Bildes ist, das aus dem Götterhimmel herabgefallen ist.36Da das völlig unbestreitbare Sachverhalte sind, ist es notwendig, dass ihr euch beruhigt und nichts Überstürztes tut.37Ihr habt diese Männer hierher gebracht, die weder Tempelräuber sind noch lästerliche Dinge gegen unsere Göttin gesagt haben.38Wenn also Demetrius und die Kunsthandwerker, die mit ihm zusammen sind, gegen irgendjemanden eine Anklage haben, dann gibt es ja festgesetzte Gerichtstage und auch dafür zuständige Prokonsuln. Da können sie einander gegenseitig beschuldigen!39Wenn ihr aber irgendein anderes Anliegen habt, dann kann das in der gesetzmäßigen Volksversammlung abgehandelt werden.40Es besteht nämlich die Gefahr, dass wir wegen dieses heutigen Aufruhrs zur Verantwortung gezogen werden. Dabei gibt es keine vertretbare Begründung, aufgrund derer wir diesen Volksauflauf werden rechtfertigen können.« Nachdem er das gesagt hatte, löste er die Versammlung auf.
1Während Apollos in Korinth war, kam Paulus auf dem Weg über das kleinasiatische Hochland nach Ephesus. Er traf dort einige Jünger2und fragte sie: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?« Sie antworteten: »Nein. Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es so etwas wie einen Heiligen Geist gibt.« (Apg 2,38; Apg 8,16)3»Was für eine Taufe habt ihr denn empfangen?« »Die Taufe, die auf Johannes zurückgeht«, sagten sie. (Lk 3,3; Lk 3,16; Apg 18,25)4Daraufhin erklärte ihnen Paulus: »Johannes hat das Volk zur Umkehr aufgefordert; seine Taufe war das Siegel auf die Bereitschaft, ein neues Leben anzufangen.[1] Doch sagte er allen, sie müssten, um gerettet zu werden, ihr Vertrauen auf den setzen, der nach ihm komme: auf Jesus.«5Als sie das hörten, ließen sie sich im Namen von Jesus, dem Herrn, taufen, zur Übereignung an ihn.6Dann legte Paulus ihnen die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie herab. Sie redeten in unbekannten Sprachen und mit prophetischen Worten. (Apg 2,4; Apg 2,17)7Es waren etwa zwölf Männer.
Paulus wirkt über zwei Jahre lang in Ephesus
8In den nächsten drei Monaten ging Paulus regelmäßig in die Synagoge. Dort verkündete er frei und offen, dass Gott schon angefangen hat, durch Jesus seine Herrschaft aufzurichten.[2] Er setzte sich mit Einwänden auseinander und suchte die Zuhörenden zu überzeugen. (Apg 28,23)9Aber einige verschlossen sich der Botschaft und wollten nichts von ihr wissen. Als sie die neue Lehre[3] vor der ganzen Versammlung verspotteten, kehrte Paulus ihnen den Rücken und löste die Jünger und Jüngerinnen[4] aus der Synagogengemeinde. Von nun an sprach er täglich im Lehrsaal eines Griechen namens Tyrannus. (Apg 9,2)10Er tat dies zwei Jahre lang, sodass alle in der Provinz Asien, Juden und Griechen, die Botschaft Gottes hörten.
Überwindung von religiösen Scharlatanen, Befreiung aus magischen Bindungen
11Gott ließ durch Paulus ganz ungewöhnliche Dinge geschehen.12Die Leute nahmen sogar seine noch schweißfeuchten Kopf- und Taschentücher und legten sie den Kranken auf. Dann verschwanden die Krankheiten und die bösen Geister fuhren von den Besessenen aus. (Lk 6,19; Apg 5,15)13Auch manche Juden, die als Dämonenbeschwörer durchs Land zogen, gebrauchten bei ihren Beschwörungen den Namen von Jesus, dem Herrn. Sie sagten zu den bösen Geistern: »Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet!« (Lk 9,49; Apg 3,6)14Das versuchten einmal auch die sieben Söhne eines gewissen Skevas, eines führenden jüdischen Priesters.[5]15Aber der böse Geist in dem Kranken erwiderte: »Ich kenne Jesus und ich kenne auch Paulus. Aber wer seid ihr?« (Apg 16,17)16Der Besessene fiel über sie her und schlug sie allesamt zu Boden. Blutend und halb nackt mussten sie aus dem Haus fliehen.17Die Geschichte wurde in ganz Ephesus bekannt. Juden wie Nichtjuden erschraken und sie ehrten und priesen den Namen von Jesus, dem Herrn.18Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, kamen jetzt und gaben offen zu, dass auch sie früher Zauberkünste getrieben hatten.19Eine beträchtliche Anzahl von ihnen brachte ihre Zauberbücher und verbrannte sie öffentlich. Man schätzte, dass die verbrannten Bücher 50000 Silberstücke wert waren.20So erwies die Botschaft Gottes ihre Macht und breitete sich immer weiter aus. (Apg 2,41)
Der Entschluss zur Reise
21Nach all diesen Ereignissen entschloss sich Paulus, über Mazedonien und Griechenland nach Jerusalem zu reisen. »Danach«, sagte er, »muss ich auch Rom besuchen.« (Apg 23,11; Röm 1,10; Röm 1,13; Röm 15,22)22Zwei seiner Helfer, Timotheus und Erastus, schickte er nach Mazedonien voraus. Er selbst blieb noch eine Weile in der Provinz Asien. (2Tim 4,20)
Gefährliche Unruhen in Ephesus
23In dieser Zeit kam es wegen der neuen Lehre[6] zu schweren Unruhen in Ephesus. (2Kor 1,8)24Es gab dort nämlich einen Silberschmied namens Demetrius, der silberne Nachbildungen vom Tempel der Göttin Artemis verkaufte; das brachte ihm und den Handwerkern, die er beschäftigte, einen schönen Gewinn. (Apg 16,16)25Dieser Demetrius rief alle, die in diesem Gewerbe tätig waren, zusammen und sagte: »Männer, ihr wisst: Unser ganzer Wohlstand hängt davon ab, dass wir diese Nachbildungen herstellen.26Und ihr werdet erfahren haben, dass dieser Paulus den Leuten einredet: ›Götter, die man mit Händen macht, sind gar keine Götter.‹ Er hat mit seinen Reden nicht nur hier in Ephesus Erfolg, sondern fast überall in der Provinz Asien. (Apg 17,29)27Es besteht aber nicht nur die Gefahr, dass er unseren Geschäftszweig in Verruf bringt, nein, auch die Achtung vor dem Tempel der großen Göttin Artemis wird schwinden! Es wird noch dahin kommen, dass die Göttin ihr Ansehen vollständig einbüßt – sie, die heute in der ganzen Provinz Asien und überall in der Welt verehrt wird!«28Als die Männer das hörten, wurden sie wütend und riefen: »Groß ist die Artemis von Ephesus!«29Die ganze Stadt geriet in Aufruhr und die Leute stürmten ins Theater. Gaius und Aristarch, Reisegefährten von Paulus aus Mazedonien, wurden von der Menge gepackt und mit dorthin geschleppt. (Apg 20,4; Apg 27,2; Kol 4,10; Phlm 1,24)30Paulus selbst wollte sich der Menge stellen, aber die Jünger ließen ihn nicht aus dem Haus.31Auch einige hohe Beamte der Provinz, die ihm freundlich gesinnt waren, warnten ihn durch Boten davor, sich im Theater sehen zu lassen.32Unter den dort Zusammengeströmten herrschte größte Verwirrung. Alle schrien durcheinander und die meisten wussten nicht einmal, worum es ging.33Die Juden schickten Alexander nach vorn und einige aus der Menge erklärten ihm den Anlass. Alexander winkte mit der Hand und wollte vor dem Volk eine Verteidigungsrede für die Juden halten.34Aber als die Leute merkten, dass er Jude war, schrien sie ihn nieder und riefen zwei Stunden lang im Chor: »Groß ist die Artemis von Ephesus!«35Schließlich gelang es dem Verwaltungsdirektor der Stadt,[7] die Menge zu beruhigen. »Männer von Ephesus«, rief er, »in der ganzen Welt weiß man doch, dass unsere Stadt den Tempel und das vom Himmel gefallene Standbild der großen Artemis hütet.36Das wird kein Mensch bestreiten! Beruhigt euch also und lasst euch zu nichts hinreißen!37Ihr habt diese Männer hergeschleppt, obwohl sie weder den Tempel beraubt noch unsere Göttin beleidigt haben.38Wenn Demetrius und seine Handwerker Anklage wegen Geschäftsschädigung gegen jemand erheben wollen, dann gibt es dafür Gerichte und Behörden. Dort können sie ihre Sache vorbringen.39Wenn ihr aber irgendwelche anderen Forderungen habt, muss das auf einer ordentlich einberufenen Volksversammlung geklärt werden.40Was heute geschehen ist, kann uns leicht als Rebellion ausgelegt werden. Es gibt keinen Grund für diesen Aufruhr; wir können ihn durch nichts rechtfertigen.« Mit diesen Worten löste er die Versammlung auf.
1Während Apollos in Korinth war, reiste Paulus durch das kleinasiatische Hochland und kam nach Ephesus. Dort traf er einige Jünger.2Er fragte sie: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr begonnen habt zu glauben?« – »Nein«, erwiderten sie, »wir haben noch nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist schon gekommen ist[1].«3»Welche Taufe habt ihr denn empfangen?«, wollte Paulus jetzt wissen. »Die Taufe von Johannes«, war die Antwort.4Da erklärte Paulus: »Wer sich von Johannes taufen ließ, bekannte damit, dass er zu Gott umkehren will. Johannes hat aber immer gesagt, dass man an den glauben muss, der nach ihm kommt, nämlich an Jesus.«5Nachdem sie das gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen.6Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie. Sie beteten in fremden Sprachen und redeten, was Gott ihnen eingab.7Es waren etwa zwölf Männer.8Paulus ging darauf in die Synagoge. Drei Monate lang predigte er dort unerschrocken von Gottes Reich und versuchte, viele Menschen zu überzeugen.9Es gab aber auch einige, die sich ablehnend verhielten und sich immer mehr verschlossen. Diese spotteten in aller Öffentlichkeit über die rettende Botschaft. Da trennte sich Paulus von ihnen und verließ mit den anderen Christen die Synagoge. Von nun an predigte er täglich im Lehrsaal eines Mannes, der Tyrannus hieß.10Das tat er zwei Jahre lang, so dass alle in der Provinz Asia, Juden wie Nichtjuden, die Botschaft des Herrn hörten.11Gott ließ durch Paulus ganz erstaunliche Wunder geschehen.12Die Leute legten sogar Tücher, mit denen Paulus sich den Schweiß abgewischt hatte, und Kleidungsstücke von ihm auf die Kranken. Dadurch wurden sie gesund, und die Dämonen verließen sie.
Geisterbeschwörer missbrauchen den Namen Jesus
13Im ganzen Land gab es jüdische Geisterbeschwörer, die umherzogen und böse Geister austrieben. Einige von ihnen versuchten, Dämonen dadurch auszutreiben, dass sie über den Besessenen den Namen von Jesus, dem Herrn, aussprachen. Sie sagten: »Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet!«14Das taten auch die sieben Söhne eines gewissen Skevas. Er gehörte zu den obersten jüdischen Priestern.15Doch der Dämon verhöhnte sie: »Jesus kenne ich und Paulus auch. Aber wer seid ihr?«16Dann stürzte sich der Besessene auf sie, warf sie zu Boden und überwältigte sie, so dass sie schließlich alle nackt und verwundet aus dem Haus fliehen mussten.17Bald wusste ganz Ephesus – Juden wie Nichtjuden – von diesem Vorfall. Alle waren zutiefst erschrocken, und der Name des Herrn Jesus wurde nun überall gelobt.18Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, bekannten jetzt offen, dass sie früher Zauberei getrieben hatten.19Eine ganze Anzahl von ihnen brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie in aller Öffentlichkeit. Man schätzte deren Wert auf 50.000 Silberstücke.20So erwies die Botschaft des Herrn ihre Macht und breitete sich immer weiter aus.
Paulus trifft Vorbereitungen für seine Weiterreise
21Nach all diesen Ereignissen beschloss Paulus – geleitet durch den Heiligen Geist –, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen. »Und wenn ich in Jerusalem gewesen bin«, so sagte er, »muss ich weiter nach Rom.«22Er schickte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, voraus nach Mazedonien, während er selbst noch einige Zeit in der Provinz Asia blieb.
Aufruhr der Silberschmiede von Ephesus
23Etwa zur selben Zeit kam es in Ephesus zu heftigen Unruhen wegen der neuen Lehre, die Paulus verkündete.24In der Stadt lebte ein Silberschmied mit Namen Demetrius, der kleine Nachbildungen vom Tempel der griechischen Göttin Artemis[2] herstellte. Nicht nur er selbst, sondern auch die anderen Kunsthandwerker in der Stadt verdienten sehr gut daran.25Eines Tages rief Demetrius diese Künstler und alle, die für sie arbeiteten, zusammen und sagte: »Ihr wisst ebenso gut wie ich, dass unser Wohlstand von den kleinen Nachbildungen des Tempels abhängt.26Wie ihr sicher schon gehört habt, behauptet nun dieser Paulus, von Menschen angefertigte Götter seien nichts wert. Damit verführt er nicht nur Leute in Ephesus, sondern in der ganzen Provinz Asia. Und viele Leute glauben ihm schon.27Aber es geht ja nicht nur darum, dass unsere Arbeit nicht mehr anerkannt wird! Auch der Tempel der herrlichen Göttin Artemis, die man nicht nur in Kleinasien[3], sondern in der ganzen Welt verehrt, wird bedeutungslos werden; ja, sie selbst wird in Vergessenheit geraten!«28Wutentbrannt schrien jetzt die Zuhörer: »Groß ist die Artemis der Epheser!«29In kürzester Zeit war die Bevölkerung der ganzen Stadt auf den Beinen; alle drängten ins Amphitheater. Auch die beiden Mazedonier Gajus und Aristarch, die Paulus begleitet hatten, wurden von der Menge mitgerissen.30Paulus wollte sich zum Amphitheater begeben, um dort dem Volk Rede und Antwort zu stehen, aber die anderen Christen ließen das nicht zu.31Auch einige hohe Beamte der Provinzverwaltung, die Paulus schätzten, ließen ihn durch Boten davor warnen, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.32Bei der versammelten Volksmenge herrschte das größte Durcheinander; der eine schrie dies, der andere das. Die meisten wussten nicht einmal, warum sie sich überhaupt versammelt hatten.33Die Juden schickten einen Mann namens Alexander nach vorn, und einige aus der Menge erklärten ihm, was der Anlass des Aufruhrs war. Alexander sollte bezeugen, dass sie mit der Sache nichts zu tun hätten. Er versuchte, die Menschen mit einer Handbewegung zum Schweigen zu bringen.34Doch als sie merkten, dass er Jude war, schrien sie zwei Stunden lang in Sprechchören: »Groß ist die Artemis der Epheser!«35Schließlich gelang es einem der höchsten Beamten der Stadt, die Menge zu beruhigen und sich verständlich zu machen. »Leute von Ephesus!«, rief er. »Jeder weiß doch, dass unsere Stadt die Hüterin des Tempels der großen Artemis ist und ihres vom Himmel gefallenen Bildes.36Das ist eine Tatsache, und dem wird niemand widersprechen. Deshalb bleibt ruhig und tut nichts Unüberlegtes.37Ihr habt diese Männer hierhergeschleppt, obwohl sie weder den Tempel beraubt noch unsere Göttin gelästert haben.38Sollten Demetrius und die anderen Kunsthandwerker irgendwelche Anklagen gegen sie vorbringen wollen, so gibt es dafür ordentliche Gerichte und Behörden. Sollen sie dort ihren Streit austragen!39Und wenn ihr noch andere Anliegen habt, die über die Anklage von Demetrius hinausgehen, dann müssen sie in einer ordentlich einberufenen Volksversammlung vorgebracht werden.40Ich fürchte nämlich, dass uns die römische Regierung sonst wegen dieses Aufruhrs zur Rechenschaft ziehen wird, und wir können wirklich keinen triftigen Grund dafür nennen.« Danach löste er die Versammlung auf.
Apostelgeschichte 19
Menge Bibel
Bekehrung und Taufe der Johannesjünger
1Während nun Apollos sich in Korinth aufhielt, kam Paulus, nachdem er das Binnenland von Kleinasien durchwandert hatte, nach Ephesus und fand dort einige Jünger vor.2Er fragte diese: »Habt ihr den heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden waret?« Sie antworteten ihm: »Nein, wir haben überhaupt noch nichts davon gehört, ob der heilige Geist (schon) da ist.«3Darauf fragte er sie: »Worauf seid ihr denn getauft worden?« Sie antworteten: »Auf die Taufe des Johannes.«4Da sagte Paulus: »Johannes hat (nur) eine Bußtaufe vollzogen und dabei dem Volke geboten, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen würde, nämlich an Jesus.«5Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen;6und als Paulus ihnen dann die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und sprachen prophetisch.7Es waren dies im ganzen etwa zwölf Männer.
Die zweijährige Lehr- und Wundertätigkeit des Paulus in Ephesus
8Paulus ging dann in die Synagoge und trat dort ein Vierteljahr lang mit Freimut auf, indem er sich besprach und sie für das Reich Gottes zu gewinnen suchte.9Als manche jedoch verstockt und unzugänglich blieben und die (neue) Lehre vor der versammelten Menge schmähten, sagte er sich von ihnen los, sonderte auch die Jünger von ihnen ab und hielt nun täglich seine Vorträge[1] im Hörsaal eines gewissen Tyrannus. (Apg 18,26)10Das ging so zwei Jahre lang fort, so daß alle Bewohner der Provinz Asien das Wort des Herrn zu hören bekamen, Juden sowohl wie Griechen. – (Apg 14,1)11Auch ungewöhnliche Wunder ließ Gott durch die Hände des Paulus geschehen,12so daß man sogar Schweißtücher oder Schürzen, die er (bei der Arbeit) an seinem Leibe getragen hatte, zu den Kranken brachte, worauf dann die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren.
Die Überwindung des Aberglaubens (der Beschwörer und Zauberbücher)
13Nun unterfingen sich aber auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, über Personen, die von bösen Geistern besessen waren, den Namen des Herrn Jesus auszusprechen, indem sie sagten: »Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt!«14Es waren besonders sieben Söhne eines gewissen Skeuas, eines Juden aus hohepriesterlichem Geschlecht, die das taten.15Der böse Geist aber gab ihnen zur Antwort: »Jesus kenne ich wohl, und auch Paulus ist mir bekannt; doch wer seid ihr?«16Hierauf sprang der Mensch, in welchem der böse Geist war, auf sie los, überwältigte beide und richtete sie so zu, daß sie unbekleidet und blutig geschlagen aus jenem Hause entflohen.17Dieses Vorkommnis wurde alsdann allen Juden und Griechen bekannt, die in Ephesus wohnten, und Furcht befiel sie alle; der Name des Herrn Jesus aber wurde hoch gepriesen.18Ebenso kamen auch viele von denen, die gläubig geworden waren, und bekannten offen und unverhohlen ihr früheres Treiben;19ja nicht wenige von denen, die sich mit Zauberei abgegeben hatten, brachten die Zauberbücher auf einen Haufen zusammen und verbrannten sie öffentlich. Als man ihre Preise[2] zusammenrechnete, kam der Betrag von fünfzigtausend Drachmen heraus.20So breitete sich das Wort des Herrn unaufhaltsam aus und wurde immer stärker.
Reisepläne des Paulus
21Als dieses glücklich ausgeführt war, entschloß sich Paulus dazu, Mazedonien und Griechenland zu durchwandern und sich dann nach Jerusalem zu begeben, wobei er erklärte: »Nachdem ich dort gewesen bin, muß ich auch Rom sehen.«22So sandte er denn zwei von seinen Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien ab, während er selbst noch eine Zeitlang in der Provinz Asien verblieb.
Der Aufruhr der Silberarbeiter des Demetrius
23Um diese Zeit aber kam es (in Ephesus) zu großen Unruhen wegen des Weges[3].24Ein Silberschmied nämlich, Demetrius mit Namen, der silberne Tempel der Artemis[4] verfertigte und den Handwerkern dadurch viel zu verdienen gab,25berief diese und die hierbei beschäftigten Arbeiter zu einer Versammlung und sprach sich so aus: »Ihr Männer, ihr wißt, daß wir unsern Wohlstand diesem unserm Gewerbe verdanken.26Nun seht und hört ihr aber, daß dieser Paulus nicht nur hier in Ephesus, sondern beinahe in der ganzen Provinz Asien viele Leute durch sein Gerede betört hat, indem er ihnen vorhält, das seien keine Götter, die von Menschenhänden angefertigt würden.27Aber nicht nur dieser unser Erwerbszweig droht in Mißachtung zu kommen[5], sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis schwebt in Gefahr, in völlige Mißachtung zu geraten; ja es ist zu befürchten, daß sie sogar ihres hohen Ruhmes ganz verlustig geht, während sie jetzt doch von ganz Asien, ja von aller Welt verehrt wird.«28Als sie das hörten, gerieten sie in volle Wut und riefen laut: »Groß ist die Artemis[6] von Ephesus!«29Die ganze Stadt geriet in Aufruhr, und alle stürmten einmütig ins Theater, wohin sie auch die Mazedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mitschleppten.30Als Paulus nun (selbst) vor die Volksmenge treten wollte, ließen die Jünger[7] es ihm nicht zu;31auch einige von den obersten Beamten der Provinz Asien, die seine guten Freunde waren, schickten zu ihm und ließen ihm die Mahnung zugehen, er möchte sich nicht ins Theater begeben.32Dort schrie nun alles wild durcheinander; denn die Versammlung war ein Wirrwarr; die meisten wußten überhaupt nicht, weswegen man zusammengekommen war.33Da verständigte man aus der Volksmenge heraus den Alexander, den die Juden vorschoben. Dieser Alexander gab auch ein Zeichen mit der Hand und wollte eine Verteidigungsrede an das Volk richten;34als man aber merkte[8], daß er ein Jude sei, erscholl von allen wie aus einem Munde etwa zwei Stunden lang der Ruf: »Groß ist die Artemis von Ephesus!«35Endlich brachte der Stadtschreiber die Menge zur Ruhe und sagte: »Ihr Männer von Ephesus! Wo gibt es wohl in der ganzen Welt einen Menschen, der nicht wüßte, daß die Stadt Ephesus die Tempelhüterin der großen Artemis und ihres vom Himmel herabgefallenen Bildes ist?36Da dies also eine unbestreitbare Tatsache ist, solltet ihr euch ja ruhig verhalten und nichts Übereiltes tun.37Ihr habt ja doch diese Männer hierher gebracht, die weder Tempelräuber sind noch unsere Göttin lästern.38Wenn nun Demetrius und die Zunft der Kunsthandwerker mit ihm Grund zu einer Klage gegen jemand haben, nun, so werden ja Gerichtstage abgehalten, und es gibt Statthalter; dort mögen sie ihre Sache miteinander abmachen!39Habt ihr aber außerdem noch Wünsche[9], so wird das in der ordentlichen Volksversammlung erledigt werden.40Droht uns doch wegen der heutigen Vorkommnisse sogar eine Anklage wegen Aufruhrs, weil kein Grund vorliegt, mit dem wir diesen Aufruhr rechtfertigen könnten.«41Durch diese Worte brachte er die Versammlung zum Auseinandergehen.