2.Makkabäer 9

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Um dieselbe Zeit musste Antiochus ungeordnet aus Persien abziehen. (1Mak 6,1)2 Denn als er in Persepolis eingerückt war und den Tempel zu plündern und die Stadt fest in die Hand zu bekommen versuchte, machten sich die Einwohner in Scharen auf und suchten Hilfe bei den Waffen; so kam es, dass Antiochus von ihnen zurückgeschlagen wurde und mit Schimpf und Schande abziehen musste.3 Als er nun in Ekbatana war, kam ihm zu Ohren, wie es Nikanor und den Leuten des Timotheus ergangen war. (Jdt 1,1)4 Zornentbrannt nahm er sich vor, die Schmach, die ihm von denen widerfahren war, die ihn in die Flucht geschlagen hatten, nunmehr an den Juden zu rächen. Darum gebot er dem Wagenlenker, Tag und Nacht zu fahren, um die Reise rasch hinter sich zu bringen. Doch das Gericht vom Himmel her schwebte schon über ihm. Denn in seiner Überheblichkeit hatte er gesagt: Sobald ich nach Jerusalem komme, mache ich aus der Stadt einen Totenacker für die Juden. (Spr 16,18)5 Darum bestrafte ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem inneren Leiden, das niemand heilen konnte. Denn sobald er das gesagt hatte, kam ihn ein solches Reißen im Leib an und ein so großes Grimmen in den Därmen, dass man ihm nicht helfen konnte. (Ps 33,13; 2Mak 7,17)6 So geschah ihm eben recht, weil er andere Leute mit so vielen und bisher unerhörten Martern geplagt hatte.7 Dennoch ließ er von seinem wilden Trotz nicht ab, sondern wurde noch überheblicher und brannte vor Wut gegen die Juden und befahl, noch schneller zu fahren. Da stürzte er von dem dahinjagenden Wagen und tat einen so unglücklichen Fall, dass ihm alle Glieder seines Leibes verrenkt wurden.8 Da musste er, der soeben noch in übermenschlicher Prahlerei meinte, er könnte den Wogen des Meeres gebieten und die hohen Berge auf die Waagschale legen, nach einem einzigen Fall sich in einer Sänfte tragen lassen, sodass alle an ihm die Gewalt Gottes erkannten. (Jes 40,12; 2Mak 5,21)9 Es kam so weit, dass auch unzählige Würmer aus den Augen des Gottlosen hervorkrochen und dass ihm noch bei lebendigem Leibe unter großen Schmerzen und Qualen ganze Stücke seines Fleisches abfielen und dass er so scheußlich stank, dass das ganze Heer darunter litt. (Apg 12,23)10 Und ihn, der kurz zuvor noch gemeint hatte, er könnte nach den Sternen am Himmel greifen, den konnte niemand tragen wegen des unerträglichen Gestanks. (Jes 14,13)11 Da begann er, schwer getroffen, von seiner Überheblichkeit abzulassen und zur Erkenntnis zu kommen, weil er von Gott so gegeißelt wurde und die Schmerzen jeden Augenblick größer wurden.12 Und als er zuletzt den Gestank selbst nicht mehr ertragen konnte, da sagte er: Es ist recht, dass man sich Gott unterwirft und dass ein sterblicher Mensch nicht so vermessen ist, zu meinen, er sei Gott gleich. (Dan 4,27)13 Und der Verruchte hob an und betete zu dem Herrscher, der sich nun freilich nicht mehr über ihn erbarmen wollte, (2Mak 6,14)14 und versprach, dass er die heilige Stadt, auf die er eilends zugefahren war, um sie dem Erdboden gleichzumachen und sie in einen Totenacker zu verwandeln, für frei erklären wollte.15 Und die Juden, die er zuvor nicht wert geachtet hatte, dass sie begraben würden, sondern samt ihren Kindern den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß vorwerfen wollte, die wollte er alle den Bürgern von Athen gleichstellen.16 Und den heiligen Tempel, den er zuvor beraubt hatte, wollte er mit den schönsten Weihegaben schmücken und heilige Geräte zurückgeben, mehr als zuvor da gewesen wären; und alle Zuwendungen, die man für Opfer nötig hätte, würde er von seinen eignen Einkünften gewähren. (2Mak 3,2)17 Darüber hinaus wollte er selber ein Jude werden und an allen bewohnten Orten die Macht Gottes verkünden. (2Mak 7,37)18 Als aber die Qualen nicht nachlassen wollten – denn es war Gottes gerechtes Gericht über ihn gekommen –, verzweifelte er an seinem Leben und schrieb an die Juden folgenden Brief, der als Bittschrift abgefasst war und so lautete:19 Den redlichen Juden, den Bürgern, entbietet seinen Gruß und wünscht Gesundheit und Wohlergehen Antiochus, König und oberster Heerführer.20 Wenn ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid und es euch gut geht, will ich dafür Gott danken, der ich meine Hoffnung auf den Himmel setze.21 Ich aber bin sehr krank und denke in Liebe an eure Ehrerbietung und Freundlichkeit. Weil ich bei der Rückkehr aus Persien schwer krank geworden bin, habe ich es für nötig gehalten, für die gemeinsame Sicherheit aller zu sorgen,22 wiewohl ich an meinem Leben nicht verzweifle, sondern fest hoffe, dass es besser mit mir werden wird.23 Aber wie mein Vater, als er mit einem Heer in die oberen Länder zog, seinen künftigen Nachfolger bestimmte,24 damit die Bewohner des Landes, falls sich etwas Unerwartetes zutrüge oder Schlimmes gemeldet würde, wüssten, wer Herr werden sollte, und nicht in Verwirrung gerieten,25 so auch ich: Weil ich überdies sehe, wie die angrenzenden Fürsten und die Nachbarn des Reiches auf die Gelegenheit lauern und darauf warten, wie es ausgehen wird, habe ich meinen Sohn Antiochus zum König bestimmt, den ich den meisten von euch schon oft anvertraut und anbefohlen habe, wenn ich in die oberen Provinzen gezogen bin. Im gleichen Sinn habe ich auch an ihn geschrieben. (1Mak 3,32)26 Deshalb ermahne und bitte ich euch, all der Wohltaten zu gedenken, die ich allen gemeinsam wie auch jedem Einzelnen erwiesen habe, und mir und meinem Sohn fortan wie bisher freundlich und treu zu sein.27 Denn ich habe das Vertrauen zu ihm, er werde meine Milde und Menschenfreundlichkeit fortsetzen und so mit euch gut auskommen.28 So litt denn der Mörder und Gotteslästerer so große Schmerzen, wie er sie andern angetan hatte, und starb eines jämmerlichen Todes in fremdem Lande in der Wildnis.29 Philippus aber, der mit ihm erzogen worden war, besorgte seine Bestattung. Das ist der Philippus, der später, weil er sich vor dem Sohn des Antiochus fürchtete, nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor floh. (1Mak 6,14; 2Mak 4,21)

2.Makkabäer 9

Das Buch

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 9

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Etwa zur selben Zeit musste Antiochus mit Schimpf und Schande aus Persien abziehen. (1Mak 6,1; 2Mak 1,11)2 Er war in die Stadt, die man Persepolis nennt, einmarschiert. Bei dem Versuch, den Tempel auszurauben und eine Besatzung in die Stadt zu legen, erhob sich die Bevölkerung in Massen und suchte Zuflucht bei den Waffen. Die Truppen wurden geschlagen und Antiochus von den Einwohnern verjagt; er musste schmählich den Rückzug antreten.3 In der Gegend von Ekbatana erhielt er die Nachricht von dem, was Nikanor und den Truppen des Timotheus zugestoßen war.4 Da geriet er in heftigen Zorn und glaubte, seine Wut über die, welche ihn in die Flucht geschlagen hatten, an den Juden auslassen zu können. Darum befahl er dem Wagenlenker, ohne Unterbrechung bis zum Ziel durchzufahren. Aber schon drohte ihm das Gericht des Himmels; denn in seiner Vermessenheit sagte er: Sobald ich in Jerusalem bin, mache ich die Stadt zu einem Friedhof für alle Juden.5 Doch der Herr, der alles sieht, Israels Gott, traf ihn, ohne dass es jemand sehen konnte, mit einem Schlag, für den es keine Heilung gab. Kaum hatte er zu reden aufgehört, da spürte er in seinen Eingeweiden einen unstillbaren Schmerz und heftige innere Qualen. (Apg 12,20)6 Damit geschah ihm ganz recht, hatte er doch die Eingeweide anderer durch zahllose ausgefallene Foltern gequält.7 Dennoch blieb sein Stolz ungebrochen; ja, die Vermessenheit hatte ihn ganz und gar in Besitz genommen. Er schnaubte in glühender Wut gegen die Juden und befahl dem Wagenlenker, noch schneller zu fahren. Doch dann geschah es: In voller Fahrt fiel er aus dem dahinrasenden Wagen und stürzte so schwer, dass er sich alle Glieder seines Leibes verrenkte.8 Eben noch hatte er in alles menschliche Maß sprengender Selbstüberschätzung geglaubt, er könne den Wogen des Meeres gebieten und die Gipfel der Berge auf einer Waage wiegen. Nun lag er auf der Erde und man musste ihn auf eine Bahre legen. So zeigte sich an ihm sichtbar Gottes Macht. (Ps 65,7; Jes 40,12)9 Aus den Augen des Verruchten krochen Würmer; während er noch lebte, verfaulte sein Fleisch unter Schmerzen und Qualen und der Verwesungsgeruch, der von ihm ausging, verpestete das ganze Lager.[1] (Apg 12,23; Sir 7,17)10 Kurz zuvor hatte er noch geglaubt, er könne nach den Sternen des Himmels greifen; jetzt konnte ihn niemand mehr geleiten, so unerträglich war der Gestank.11 Da endlich begann der Gepeinigte, von seinem maßlosen Hochmut abzulassen und unter Gottes Schlägen zur Einsicht zu kommen; denn seine Schmerzen wurden mit jedem Augenblick schlimmer.12 Als er seinen Geruch selbst nicht mehr ertragen konnte, sagte er: Es ist gerecht, sich Gott zu unterwerfen. Die Gedanken eines Sterblichen dürfen sich nicht über ihn erheben.[2]13 Der Verbrecher rief sogar den Herrn an, fand aber bei ihm kein Erbarmen mehr. Er gelobte,14 die Heilige Stadt, die er kurzerhand hatte dem Erdboden gleichmachen und in einen Friedhof umwandeln wollen, in den Rang einer freien Stadt zu erheben.15 Hatte er zuerst beschlossen, die Juden nicht einmal eines Grabes zu würdigen, sondern sie samt den Säuglingen den Raubvögeln und den wilden Tieren zum Fraß vorzuwerfen, so wollte er sie nun alle den Bürgern von Athen gleichstellen.16 Er versprach, den heiligen Tempel, den er zuvor geplündert hatte, mit den schönsten Weihegeschenken zu schmücken, die heiligen Geräte um ein Vielfaches zu ersetzen und die nötigen Aufwendungen für die Opfer aus eigenen Mitteln aufzubringen.17 Ja, er wollte sogar selbst Jude werden und überall hingehen, wo Menschen wohnen, um Gottes Macht zu verkünden.18 Trotzdem ließen seine Schmerzen nicht nach; denn das gerechte Gericht Gottes war über ihn gekommen. Da gab er alle Hoffnung für sich auf und schrieb den Juden einen Brief, der eigentlich eine Bittschrift war. Der Brief hatte diesen Inhalt:19 Seinen lieben Juden, den Bürgern, wünscht Antiochus, König und Befehlshaber, viel Freude, Gesundheit und Wohlergehen.20 Ich danke Gott sehr, wenn ihr gesund seid und wenn es auch euren Kindern und eurem Besitz nach Wunsch ergeht. Dafür setze ich meine Hoffnung auf den Himmel.21 Ich erinnere mich in Liebe an die Achtung und freundliche Hochschätzung, die ihr mir entgegengebracht habt. Bei meiner Rückkehr aus Persien zog ich mir eine Krankheit zu, die mich sehr belastet. Darum hielt ich es für nötig, für die gemeinsame Sicherheit aller Bürger zu sorgen.22 Nicht dass ich mich schon aufgegeben hätte - ich habe vielmehr gute Hoffnung, von der Krankheit zu genesen.23 Aber ich dachte daran, dass schon mein Vater jedes Mal einen Nachfolger bestimmte, wenn er ins Hochland zog, um Krieg zu führen.24 Falls dann etwas Unvorhergesehenes eintrat oder eine schlechte Nachricht umging, wussten die Bewohner des Reiches, wem die Regierung übertragen worden war, und sie brauchten sich nicht zu beunruhigen.25 Auch sehe ich, wie die Herrscher an den Grenzen unseres Königreiches, unsere Nachbarn, nur auf günstige Gelegenheiten lauern und die kommende Entwicklung abwarten. Darum habe ich in aller Form meinen Sohn Antiochus zum König und Nachfolger bestimmt; ihn habe ich den meisten von euch ja schon oft anvertraut und empfohlen, wenn ich plötzlich in die oberen Satrapien hinaufziehen musste. An ihn habe ich einen Brief geschrieben, den ich beilege.26 Ich bitte euch eindringlich: Denkt daran, wie viel Gutes ich eurer Gemeinschaft und jedem Einzelnen von euch erwiesen habe, und bewahrt mir und meinem Sohn euer Wohlwollen!27 Ich bin überzeugt, dass er meine Politik der Güte und Freundschaft weiterführen und in gutem Einvernehmen mit euch bleiben wird.28 So endete also der Menschenmörder und Gotteslästerer fern seiner Heimat im Gebirge auf jämmerlichste Weise, unter entsetzlichsten Schmerzen, ganz wie er sie anderen zugefügt hatte.29 Sein Jugendfreund Philippus ließ den Leichnam überführen; dann begab er sich nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor, weil er dem Sohn des Antiochus nicht traute.

2.Makkabäer 9

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

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2.Makkabäer 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Zu derselben Zeit musste König Antiochus aus Persien abziehen. Sein Heer war geschlagen worden und befand sich in Auflösung. (1Mak 6,1; 2Mak 1,11)2 Der König war nämlich in die Stadt Persepolis einmarschiert und hatte dort versucht, einen Tempel auszurauben und eine Besatzung in die Stadt zu legen. Darauf hatte die Bevölkerung zu den Waffen gegriffen. Antiochus war geschlagen worden und hatte mit Schimpf und Schande den Rückzug antreten müssen.3 In der Gegend von Ekbatana erfuhr er, was mit Nikanor und mit Timotheus und seinem Heer geschehen war.4 Voller Zorn beschloss er, den Juden diese Niederlagen heimzuzahlen und auch seine Wut über die eigene Niederlage in Persien an ihnen auszulassen. Er befahl seinem Wagenlenker, nicht mehr anzuhalten, bevor sie nicht in Jerusalem wären. In seiner Anmaßung rief er: »Wenn ich erst in Jerusalem bin – ich mache aus der Stadt ein Massengrab!« Doch er wusste nicht, wie nahe ihm die Strafe Gottes war.5 Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, da traf ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem unsichtbaren, aber tödlichen Schlag: Der König spürte plötzlich in seinem Gedärm und im ganzen Leib unerträglich heftige Schmerzen.6 Eine passende Strafe für den Mann, der andere Menschen durch zahllose ausgefallene Foltern gequält hatte!7 Das konnte aber seinen anmaßenden Sinn keineswegs brechen. In glühendem Hass auf die Juden und schnaubend vor Wut befahl er, nun umso schneller zu fahren. Da geschah es: In rasender Fahrt stürzte er vom Wagen und verrenkte sich alle Glieder.8 Eben noch hatte er in seiner Anmaßung gedacht, er wäre mehr als ein Mensch, die Wellen des Meeres müssten ihm gehorchen und die höchsten Berge könnte er auf der Waagschale wiegen. Jetzt lag er am Boden und musste auf einer Bahre fortgeschafft werden – für alle ein sichtbarer Beweis für die Macht Gottes. (Jes 40,12)9 Bei lebendigem Leibe fiel schon das Fleisch in Stücken von ihm ab. Er litt furchtbare Schmerzen. Sogar aus den Augen dieses Schurken krochen bereits die Würmer und der Verwesungsgeruch, der von ihm ausging, belästigte das ganze Heer. (Apg 12,23; Sir 7,17)10 Eben meinte er noch, nach den Sternen greifen zu können, jetzt konnte niemand mehr in seine Nähe kommen, um auch nur seine Bahre zu tragen; so unerträglich war der Gestank. (Jes 14,13)11 Die Krankheit, die Gott ihm geschickt hatte, quälte den König von Minute zu Minute mit größeren Schmerzen. In dieser Lage kam er endlich zu Verstand und fing an, seine Überheblichkeit aufzugeben.12 Als er schließlich seinen eigenen Gestank nicht mehr ertragen konnte, sagte er: »Ein sterblicher Mensch sollte sich Gott unterordnen und nicht meinen, er wäre ihm gleich.«13 Jetzt, wo es zu spät war und der Herr kein Erbarmen mehr mit ihm hatte, machte dieser Verbrecher dem Herrn sogar Versprechungen. Er sagte:14 »Ich war auf dem Weg nach Jerusalem, um die Heilige Stadt schnellstens dem Erdboden gleichzumachen und sie in ein Massengrab zu verwandeln. Doch jetzt gebe ich ihr den Rang einer freien Stadt!15 Ich hatte mir vorgenommen, alle erwachsenen Juden umzubringen und ihre Leichen unbestattet liegen zu lassen. Zusammen mit den kleinen Kindern sollten sie ein Fraß der Vögel und wilden Tiere werden; für mehr hielt ich sie nicht wert. Jetzt werde ich ihnen Vorrechte einräumen, wie sie sonst nur die Bürger von Athen haben!16 Einst habe ich den heiligen Tempel ausgeraubt. Jetzt werde ich ihn mit den herrlichsten Weihegeschenken ausstatten und die entwendeten heiligen Geräte vielfach ersetzen. Für die Darbringung der Opfer werde ich aus meinen eigenen Einkünften das nötige Geld bereitstellen.17 Darüber hinaus werde ich auch den jüdischen Glauben annehmen, und überall, wo Menschen leben, werde ich hingehen, um Gottes Macht zu verkünden!« (2Mak 7,37)18 Die Schmerzen ließen aber keineswegs nach; Gott strafte den König, wie er es verdient hatte. Antiochus gab schließlich alle Hoffnung auf und schrieb an die Juden folgenden Brief, der geradezu die Art eines Bittschreibens hatte:19 »Der König und oberste Heerführer Antiochus grüßt vielmals seine tüchtigen jüdischen Bürger und wünscht ihnen Glück und Gesundheit.20 Wenn es euch und euren Kindern gut geht und sich eure persönlichen Wünsche erfüllen, dann bin ich voll Dank gegen Gott, denn von ihm erhoffe ich alles Gute für euch.21 In herzlicher Zuneigung zu euch denke ich stets an die Ehrerbietung und das Wohlwollen, die ihr mir entgegengebracht habt. Bei meiner Rückkehr aus Persien hat mich eine schwere Krankheit befallen. Ich wurde durch sie derart geschwächt, dass ich es für nötig hielt, für das allgemeine Wohl Vorsorge zu treffen.22 Zwar habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wieder gesund zu werden – ganz im Gegenteil.23 Doch erinnere ich mich daran, dass mein Vater schon einen Nachfolger benannte, wenn er nur einen Feldzug in die Provinzen östlich des Tigris unternahm.24 Für den Fall, dass etwas Unerwartetes geschähe oder eine ungünstige Nachricht einträfe, wollte er sichergestellt sehen, dass unter der Bevölkerung keine Unruhe ausbrach. Alle sollten wissen, auf wen die Regierungsgewalt im Fall eines Falles überging.25 Mir ist überdies klar, dass die Herrscher an den Grenzen meines Reiches jede günstige Gelegenheit für sich ausnützen werden und nur darauf warten, wie es mit mir ausgeht. Ich habe deshalb meinen Sohn Antiochus[1] zu meinem Nachfolger bestimmt. Den meisten von euch habe ich ihn schon öfter vorgestellt und habe ihn eurer Obhut anvertraut, wenn ich mit dem Heer in die Provinzen östlich des Tigris aufbrach. Ich habe ihn über den Inhalt dieses Briefes unterrichtet.26 Ich ermahne euch nun sehr eindringlich: Vergesst nicht die Wohltaten, die ich eurem Volk und jedem Einzelnen von euch zuteilwerden ließ, und bewahrt mir und meinem Sohn weiterhin euer Wohlwollen!27 Ich bin überzeugt, dass er meinen Grundsätzen folgen und euch seine Güte und Freundschaft zuwenden wird.«28 Darauf starb dieser Mörder und Gotteslästerer im Gebirge in fremdem Land auf ganz erbärmliche Weise. Die schlimmen Qualen, die er anderen zugefügt hatte, waren ihm selbst nicht erspart geblieben.29 Philippus, der mit dem König zusammen erzogen worden war, brachte seine Leiche nach Antiochia. Danach aber begab er sich zu König Ptolemäus Philometor nach Ägypten, denn er traute dem Sohn von König Antiochus nicht.

2.Makkabäer 9

Hoffnung für alle

von Biblica

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2.Makkabäer 9

Menge Bibel

1 Um diese Zeit begab es sich, daß Antiochus seinen unrühmlichen Rückzug aus den zu Persien gehörenden Ländern angetreten hatte.2 Er war nämlich nach der Stadt namens Persepolis gezogen in der Absicht, den dortigen Tempel zu plündern und die Stadt zu behalten. Als nun infolgedessen die Einwohner sich in Menge erhoben und entschlossen zu den Waffen griffen, begab es sich, daß der König von den Eingeborenen geschlagen wurde und einen schimpflichen Rückzug antreten mußte.3 Als er dann in Ekbatana war, traf die Meldung bei ihm ein, wie schlimm es dem Nikanor und dem Heere des Timotheus ergangen sei.4 Dadurch in Wut versetzt, nahm er sich vor, die Juden den Schimpf, den sie ihm durch seine Besiegung angetan hatten, entgelten zu lassen, und befahl daher seinem Wagenlenker, ohne Rast zu jagen und die Fahrt zu Ende zu bringen, während doch das Strafgericht vom Himmel her bereits über seinem Haupte schwebte. Denn so hatte er in seinem Übermut gesprochen: »Zum Totenacker der Juden will ich Jerusalem machen, wenn ich dorthin komme!«5 Aber der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, schlug ihn mit einer unsichtbaren und unheilbaren Krankheit. Kaum hatte er zu reden aufgehört, so wurde er von unerträglichen Schmerzen in den Gedärmen ergriffen und von grausamen Qualen im Leibe,6 ganz mit Recht; er hatte ja andere Leute viele und unerhörte Martern im Inneren erdulden lassen.7 Dennoch ließ er seinen maßlosen Stolz keineswegs fahren, sondern war immer noch voller Hochmut und schnaubte Feuer und Flammen in seiner Wut gegen die Juden und befahl, die Fahrt zu beschleunigen. Da geschah es, daß sein Wagen, der sausend dahinrollte, umschlug, so daß er einen schweren Fall tat, durch den alle seine Glieder verrenkt wurden;8 und der Mann, der soeben in seinem übermenschlichen Hochmut gemeint hatte, den Wellen des Meeres gebieten und die hohen Berge auf der Wagschale wägen zu können, war jetzt, zu Boden geworfen, in die Notlage versetzt, sich in einer Sänfte tragen zu lassen, für alle ein klarer Beweis der Macht Gottes.9 Es kam so weit, daß aus dem Leibe dieses gottlosen Menschen Würmer in Menge hervorwuchsen und ihm bei lebendigem Leibe das Fleisch stückweise unter grausamen Schmerzen abfiel und das ganze Heer von dem unerträglichen Gestank der Fäulnis belästigt wurde.10 Und ihn, der jüngst noch wähnte, die Sterne am Himmel erreichen zu können den konnte jetzt niemand mehr tragen wegen der unerträglichen Beschwerde des Gestanks.11 Jetzt endlich fing der schwer Geplagte an, den größten Teil seines Hochmuts fahren zu lassen und zu richtiger Erkenntnis zu kommen, da er durch die Rute Gottes von Schmerzen gemartert wurde, die jeden Augenblick zunahmen.12 Und als er selbst den Gestank nicht mehr ertragen konnte, da erklärte er: »Es ist recht, daß man sich Gott unterwirft und als sterblicher Mensch sich nicht vermißt, Gott gleich zu stehen«.13 Nun betete der Verruchte zu dem Herrn, der sich seiner nicht mehr erbarmen wollte, und gelobte,14 er wolle die heilige Stadt, auf die er loseilte, um sie dem Erdboden gleich zu machen und in einen Totenacker für die Juden umzuwandeln, für frei erklären15 und wolle die Juden, die er doch nicht einmal eines Begräbnisses für wert gehalten, vielmehr samt ihren Kindern den wilden Tieren und Raubvögeln zum Fraß hinzuwerfen beschlossen hatte, ebenso frei machen wie die Bürger von Athen.16 Weiter gelobte er, den heiligen Tempel, den er doch vormals geplündert hatte, mit den schönsten Weihgeschenken zu schmücken und alle heiligen Gefäße vielfach vermehrt wiederzuerstatten und aus eigenen Mitteln die Kosten zu den Opfern herzugeben;17 ja, er wolle selbst ein Jude werden und in der ganzen Welt herumreisen, um die Macht Gottes zu verkünden.18 Da aber die Schmerzen durchaus nicht nachließen, weil das gerechte göttliche Strafgericht über ihn gekommen war, und er alle Hoffnung auf Genesung aufgab, schrieb er an die Juden den hier beigefügten Brief, der als eine Abbitte gelten kann und folgendermaßen lautete:19 »Der König und Kriegsherr Antiochus wünscht den wackeren Juden, seinen Mitbürgern, viel Heil, Gesundheit und Wohlergehen.20 Wenn ihr nebst euren Kindern euch wohl befindet und eure Angelegenheiten euch nach Wunsch gehen, so sage ich Gott den größten Dank dafür und setze meine Hoffnung auf den Himmel.21 Was aber mich betrifft, so liege ich hier krank danieder; eurer Achtung und Zuneigung gedenke ich in Liebe. Da ich bei meiner Rückkehr aus den persischen Landen in eine schwere Krankheit gefallen bin, so halte ich es für notwendig, für die allgemeine Wohlfahrt zu sorgen.22 Zwar verzweifle ich noch nicht an meinem Aufkommen, ich habe vielmehr gute Hoffnung, von dieser Krankheit zu genesen.23 Indessen, da ich in Betracht ziehe, daß auch mein Vater, als er seinen Feldzug nach den oberen Gegenden unternahm, seinen Nachfolger bezeichnet hat,24 damit im Falle eines unerwarteten Ereignisses oder bei einer schlimmen Nachricht die Einwohner wüßten, an wen die Regierung übergehen solle, und nicht in Unruhe gerieten,25 und da ich auch bemerke, daß die benachbarten und an unser Reich angrenzenden Herrscher auf den günstigen Augenblick warten, bis sie erfahren, wie es mit mir abgelaufen sei, so bezeichne ich hiermit als König meinen Sohn Antiochus, den ich schon oft bei Gelegenheiten meiner Heerzüge in die oberen Provinzen den meisten von euch anvertraut und empfohlen habe. Ich habe an ihn den beigefügten Brief geschrieben.26 Ich bitte euch also inständig, daß ihr euch der Wohltaten erinnern wollt, die ich euch sowohl im allgemeinen als im besonderen erwiesen habe, und daß ihr allesamt mir und meinem Sohne euer Wohlwollen weiterhin bewahrt;27 denn ich bin überzeugt, daß er meine Grundsätze befolgen und mit euch gütige und freundliche Verhältnisse unterhalten wird«.28 So endigte dieser Menschenmörder und Gotteslästerer sein Leben in schrecklichen Leiden, wie er selbst sie anderen zugefügt hatte, in einem fremden Lande, im Gebirge, durch einen jammervollen Tod.29 Sein Jugendfreund Philippus besorgte seine Bestattung; da dieser aber den Sohn des Antiochus fürchtete, begab er sich nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor.

2.Makkabäer 9

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

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2.Makkabäer 9

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft

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2.Makkabäer 9

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

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