2.Könige 9

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Eines Tages rief Elisa einen Prophetenjünger zu sich und befahl ihm: »Mach dich sofort auf nach Ramot in Gilead! Nimm diesen Ölkrug mit!2 In Ramot sollst du einen gewissen Jehu suchen. Er ist ein Sohn von Joschafat und Enkel von Nimschi. Ruf ihn von den anderen Heerführern weg und geh mit ihm in einen Raum, wo ihr ungestört miteinander reden könnt!3 Dort hol deinen Ölkrug hervor und gieß Jehu das Öl über den Kopf. Sag ihm: ›So spricht der HERR: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt.‹ Danach darfst du keinen Augenblick länger dortbleiben! Du musst sofort fliehen!«4 Der Prophetenjünger, der ein Diener von Elisa war, machte sich auf den Weg nach Ramot in Gilead.5 Als er dort ankam, saßen gerade alle Heerführer zusammen. Er ging zu ihnen und sagte: »Ich muss mit dem Heerführer reden!« »Mit welchem von uns?«, fragte Jehu den Mann, und er antwortete: »Mit dir!«6 Da stand Jehu auf und ging mit ihm ins Haus. Der Prophet goss das Öl über Jehus Kopf und sagte: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über mein Volk Israel gesalbt.7 Du sollst alle Nachkommen von König Ahab, deinem Herrn, umbringen, denn sie haben meine Diener, die Propheten, ermordet! So räche ich mich an ihnen und an Isebel. Sie hat das Leben von so vielen Menschen auf dem Gewissen, die mir gedient haben.8 Keiner aus Ahabs Familie soll überleben. In ganz Israel werde ich alle männlichen Nachkommen von ihm ausrotten, ob jung oder alt.9 Es wird dem Geschlecht Ahabs ergehen wie den Geschlechtern Jerobeams, des Sohnes von Nebat, und Baschas, des Sohnes von Ahija.10 Isebel wird nicht begraben, sondern die Hunde werden sie fressen auf einem Grundstück in Jesreel.« Nach diesen Worten verließ der Prophetenjünger das Haus und floh.11 Als Jehu wieder herauskam und sich zu den anderen Heerführern setzte, fragten sie ihn: »Ist alles in Ordnung? Was wollte dieser Verrückte von dir?« Jehu antwortete ausweichend: »Ach, ihr kennt doch diese Sorte Menschen und ihr Geschwätz!«12 Doch sie gaben sich nicht zufrieden: »Mach uns doch nichts vor! Was wollte er? Los, heraus mit der Sprache!« Schließlich berichtete Jehu, was der Mann ihm gesagt hatte und dass er ihn auf Befehl des HERRN zum König über Israel gesalbt hatte.13 Da zogen die Heerführer schnell ihre Mäntel aus und legten sie vor Jehu als Teppich auf die Treppe. Dann bliesen sie in das Signalhorn und riefen: »Es lebe Jehu, unser König!«14 Sofort plante Jehu, König Joram zu stürzen. Joram hatte mit seinem ganzen Heer Ramot in Gilead gegen König Hasaël von Syrien verteidigt.15 Die Syrer hatten Joram im Kampf verwundet, deshalb war er wieder nach Jesreel zurückgekehrt, um sich dort von seinen Verletzungen zu erholen. Nun sagte Jehu zu den anderen Heerführern: »Wenn ihr wirklich hinter mir steht, dann passt auf, dass keiner die Stadt verlassen kann! Sonst läuft jemand nach Jesreel und verrät uns.«16 Dann stieg er auf seinen Wagen und jagte mit ein paar Streitwagen zu König Joram nach Jesreel. In diesen Tagen war König Ahasja von Juda gerade zu Besuch bei Joram.17 Der Wächter auf dem Turm von Jesreel sah Jehus Truppe auf die Stadt zukommen und meldete es dem König. Joram befahl: »Schick ihnen einen Reiter entgegen! Er soll sie fragen, ob sie in friedlicher Absicht kommen.«18 Der Soldat ritt der Truppe entgegen und rief: »Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt.« »Was geht dich das an?«, entgegnete Jehu. »Los, schließ dich meinen Leuten an!« Der Wächter in Jesreel meldete dem König: »Der Bote ist zu der Schar gestoßen, aber er kehrt nicht mehr zurück!«19 Da wurde ein zweiter Reiter zu Jehu geschickt. Als er die Truppe erreicht hatte, sagte auch er zu Jehu: »Der König lässt fragen, ob ihr in friedlicher Absicht kommt.« »Was geht dich das an?«, fragte Jehu wieder. »Los, schließ dich meinen Leuten an!«20 Und wieder meldete der Wächter: »Er ist zu ihnen gestoßen, aber er kehrt nicht mehr zurück! Der Anführer der Truppe kann nur Jehu sein, der Enkel von Nimschi, denn er fährt wie ein Verrückter!«21 Da ließ König Joram sofort seinen Wagen anspannen und fuhr Jehu selbst entgegen. König Ahasja von Juda begleitete ihn auf seinem eigenen Wagen. Genau auf dem Grundstück, das Nabot aus Jesreel gehört hatte, trafen die beiden Könige mit Jehu zusammen.22 Sobald Joram seinen Heerführer sah, rief er ihm zu: »Kommst du in friedlicher Absicht, Jehu?« Jehu schrie zurück: »Wie kann Friede sein, solange deine Mutter Isebel fremden Götzen nachläuft und sich ständig mit Zauberei abgibt!«23 Da rief Joram Ahasja zu: »Das ist ein Aufstand, Ahasja!« Er kehrte um und floh.24 Doch Jehu nahm seinen Bogen, zielte und traf Joram zwischen die Schulterblätter. Der Pfeil drang dem König ins Herz, so dass er auf der Stelle tot zusammenbrach.25 Jehu sagte zu Bidkar, dem Offizier bei ihm im Wagen: »Nimm ihn vom Wagen und wirf ihn auf Nabots Grundstück! Erinnerst du dich, wie wir beide einmal in einem zweispännigen Wagen hinter Jorams Vater Ahab herfuhren? Damals ließ ihm der HERR durch einen Propheten sagen:26 ›Ich habe genau gesehen, wie du gestern Nabot und seine Söhne hast umbringen lassen. Auf dem Grundstück, das Nabot gehörte, werde ich, der HERR, dich für die Morde bestrafen.‹ Wirf ihn also auf dieses Grundstück, und so erfüllt sich, was der HERR vorausgesagt hat!«27 Als König Ahasja von Juda sah, was geschehen war, floh er in Richtung Bet-Gan. Jehu jagte ihm nach und befahl seinen Soldaten: »Schießt auch auf ihn!« Bei der Steigung von Gur in der Nähe von Jibleam wurde Ahasja getroffen, floh aber weiter. Er kam noch bis nach Megiddo, wo er schließlich starb.28 Seine Diener brachten den Leichnam auf einem Wagen nach Jerusalem und begruben ihn dort in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem, im Grab der Königsfamilie.29 Ahasja war im 11. Regierungsjahr Jorams, des Sohnes von Ahab, König über Juda geworden.30 Danach fuhr Jehu nach Jesreel hinein. Isebel, die von seinem Kommen wusste, schminkte sich die Augen, frisierte ihr Haar und lehnte sich aus dem Fenster.31 Als Jehu zum Palasttor hereinkam, rief sie hinunter: »Wie fühlt man sich denn so als Königsmörder? Du bist wie Simri, der seinen Herrn umgebracht hat!«[1] (1Kön 16,8)32 Jehu sah hinauf und rief: »Wer im Palast hält zu mir?« Zwei oder drei Hofbeamte schauten heraus.33 »Werft sie herunter!«, befahl Jehu ihnen. Da stürzten sie Isebel aus dem Fenster. Bei ihrem Aufprall spritzte das Blut an die Mauer und an die Pferde. Jehu fuhr über ihre Leiche hinweg,34 ging in den Palast und stillte erst einmal seinen Hunger und Durst. Dann befahl er: »Seht nach dieser von Gott verfluchten Frau und beerdigt sie! Trotz allem war Isebel die Tochter eines Königs.«35 Doch die Diener, die sie begraben wollten, fanden von ihr nur noch den Schädel, die Füße und die Hände.36 Sie kamen zu Jehu zurück und meldeten es ihm. Da sagte er: »Nun ist alles so eingetroffen, wie der HERR es durch seinen Diener Elia aus Tischbe angekündigt hat: ›Auf einem Grundstück in Jesreel sollen die Hunde Isebels Fleisch fressen.37 Ja, auf einem Feld soll ihre Leiche zerfetzt werden und wie Mist auf dem Acker verstreut liegen. Niemand wird sie mehr als Isebel wiedererkennen.‹«

2.Könige 9

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Inzwischen hatte der Prophet Elisa einen der Prophetenschüler rufen lassen. »Geh nach Ramot in Gilead«, befahl er ihm. »Nimm dieses Fläschchen Öl mit (1Sam 10,1; 1Sam 16,1; 1Kön 1,39; 2Kön 8,28)2 und wenn du angekommen bist, suche Jehu, den Sohn Joschafats und Enkel Nimschis. Lass ihn allein in einen abgeschiedenen Raum rufen, ohne seine Freunde,3 und gieße ihm das Öl aus dem Fläschchen über den Kopf. Sage zu ihm: ›So spricht der HERR: Ich salbe dich zum König über Israel.‹ Dann öffne die Tür und lauf um dein Leben!« (1Kön 19,16)4 Der Prophetenschüler ging nach Ramot in Gilead.5 Als er dort ankam, saßen die Truppenführer beisammen. »Ich habe eine Botschaft für dich, Hauptmann«, sagte er. »Für wen von uns?«, fragte Jehu. »Für dich, Hauptmann«, antwortete er.6 Da stand Jehu auf und ging mit ihm ins Haus. Dort goss der Prophetenschüler ihm das Öl über den Kopf und sagte: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich salbe dich zum König über Israel, das Volk des HERRN. (1Kön 19,16)7 Du sollst die Familie Ahabs, deines Herrn, auslöschen. Auf diese Weise will ich den Mord an meinen Propheten und all den Dienern des HERRN rächen, die Isebel auf dem Gewissen hat. (5Mo 32,35; 1Sam 25,22; 1Kön 18,3; 1Kön 21,15; 2Kön 10,17)8 Die ganze Familie Ahabs wird ausgerottet werden – alle ihre männlichen Glieder in Israel, ob sie als Sklaven dienen oder ihr eigener Herr sind.9 Ich werde das Haus Ahabs auslöschen, wie ich die Familien Jerobeams, des Sohnes Nebats, und Baschas, des Sohnes Ahijas, ausgelöscht habe. (1Kön 14,10; 1Kön 15,29; 1Kön 16,3)10 Isebel wird auf dem Landstück in Jesreel von Hunden gefressen werden, und niemand wird sie begraben.‹« Dann lief der Prophetenschüler zur Tür und rannte davon. (1Kön 21,23; 2Kön 9,35)11 Jehu ging zu den Dienern seines Herrn zurück, und einer von ihnen fragte ihn: »Was wollte dieser Verrückte? Ist alles in Ordnung?« »Ihr wisst doch, wie dieser Mann redet«, gab Jehu zurück.12 »Weich nicht aus«, sagten sie. »Erzähl uns, was vorgefallen ist.« Da berichtete Jehu: »Das und das hat der Mann gesagt. ›So spricht der HERR: Ich salbe dich zum König über Israel.‹«13 Als sie das hörten, breiteten sie rasch ihre Mäntel auf den Stufen aus, ließen das Horn blasen und riefen: »Jehu ist König!« (2Sam 15,10; 1Kön 1,34; Mt 21,8)14 So kam es, dass Jehu, der Sohn Joschafats und Enkel Nimschis, eine Verschwörung gegen König Joram begann. Joram hatte mit dem Heer Israels Ramot in Gilead gegen König Hasaël von Aram verteidigt. (2Kön 8,28)15 Dabei war Joram aber im Kampf gegen die Aramäer verwundet worden und nach Jesreel zurückgekehrt, um dort wieder gesund zu werden. Deshalb befahl Jehu: »Wenn ihr es so wollt, dann sorgt dafür, dass niemand aus der Stadt entkommt und in Jesreel berichten kann.«16 Dann bestieg er einen Streitwagen und fuhr nach Jesreel zu Joram, der dort verwundet lag. König Ahasja von Juda hielt sich gerade ebenfalls dort auf, weil er Joram einen Besuch abstattete.17 Die Wache auf dem Turm von Jesreel sah Jehu und seine Leute kommen und rief: »Ich sehe Truppen!« »Schick einen Reiter aus, ihnen entgegen, der fragen soll: ›Kommt ihr in friedlicher Absicht?‹«, rief König Joram zurück.18 Also ritt ein Reiter aus und sagte: »Der König will wissen: ›Kommt ihr in friedlicher Absicht?‹« Jehu antwortete: »Was kümmert es dich, ob Frieden herrscht? Kehr um und folge mir!« Der Wächter meldete: »Der Reiter hat mit ihnen gesprochen, aber er kehrt nicht zurück.«19 Da schickte der König einen zweiten Reiter aus. Auch dieser ritt zu ihnen hin und sagte: »Der König will wissen: ›Kommt ihr in friedlicher Absicht?‹« Wieder antwortete Jehu: »Was kümmert es dich, ob Frieden herrscht? Kehr um und folge mir!«20 Der Wächter rief: »Er hat mit ihnen gesprochen, aber auch er kehrt nicht zurück! Es muss Jehu, der Sohn Nimschis, sein, denn er fährt wie ein Wahnsinniger.« (2Sam 18,27)21 »Schnell! Macht meinen Streitwagen bereit!«, befahl König Joram. König Joram von Israel und König Ahasja von Juda fuhren, jeder in seinem Streitwagen, Jehu entgegen. Auf dem Feld, das Nabot von Jesreel gehört hatte, trafen sie aufeinander. (1Kön 21,1; 2Chr 22,1)22 Als König Joram Jehu sah, fragte er: »Kommst du in Frieden, Jehu?« Jehu antwortete: »Wie kann Frieden herrschen, solange wir überall dem Götzendienst und der Zauberei deiner Mutter Isebel begegnen?« (1Kön 16,31; 1Kön 18,19)23 Da rief König Joram König Ahasja zu: »Verrat, Ahasja!«, riss seine Pferde herum und floh. (2Kön 11,14)24 Doch Jehu spannte seinen Bogen und traf Joram zwischen die Schultern. Der Pfeil durchbohrte sein Herz und er sank im Streitwagen zusammen. (1Kön 22,34)25 Jehu befahl seinem Krieger Bidkar: »Nimm ihn und wirf ihn auf das Feld Nabots von Jesreel. Weißt du noch, wie wir beide hinter seinem Vater Ahab herritten? Der HERR hat über ihn gesagt: (1Kön 21,1)26 ›Ich nehme auf diesem Grundstück Rache an dir für den Mord an Nabot und seinen Söhnen, dessen Zeuge ich gestern Abend wurde, spricht der HERR.‹ Nimm ihn deshalb und wirf ihn auf dieses Land, wie der HERR es vorausgesagt hat.« (1Kön 21,19)27 Als König Ahasja von Juda sah, was geschah, floh er auf der Straße nach Bet-Gan. Doch Jehu setzte ihm nach und rief: »Tötet auch ihn!« Und sie verwundeten Ahasja in seinem Streitwagen auf der Höhe von Gur bei Jibleam. Er kam noch bis nach Megiddo, doch dort starb er. (Jos 17,11; Ri 1,27; 2Chr 22,7)28 Seine Männer brachten ihn im Streitwagen nach Jerusalem, wo sie ihn bei seinen Vorfahren in der Stadt Davids begruben. (2Kön 23,30)29 Die Herrschaft Ahasjas über Juda hatte im elften Jahr der Herrschaft König Jorams, des Sohnes Ahabs, begonnen. (2Kön 8,25)30 Als die Königinmutter Isebel hörte, dass Jehu nach Jesreel gekommen war, schminkte und frisierte sie sich und setzte sich ans Fenster. (Jer 4,30; Hes 23,40)31 Und als Jehu durch das Tor ritt, rief sie ihm zu: »Kommst du in Frieden, du, der du wie Simri der Mörder deines Herrn bist?« (1Kön 16,9)32 Jehu blickte auf zum Fenster und rief: »Wer ist hier für mich?« Zwei oder drei Bedienstete schauten aus dem Fenster.33 »Werft sie hinaus!«, schrie Jehu. Da warfen sie Isebel aus dem Fenster, und ihr Blut spritzte auf die Wand und die Pferde, die über sie hinwegtrampelten.34 Dann betrat Jehu den Palast und aß und trank. Schließlich sagte er: »Irgendjemand sehe nach dieser verfluchten Frau und bestatte sie; sie ist immerhin die Tochter eines Königs.« (1Kön 16,30)35 Doch als sie hinausgingen, um sie zu bestatten, fanden sie nur noch ihren Schädel, ihre Füße und ihre Hände.36 Als sie zurückkehrten und es Jehu berichteten, meinte er: »Damit erfüllt sich die Botschaft des HERRN, die er durch seinen Diener Elia von Tischbe verkünden ließ: ›Auf dem Landstück in Jesreel wird Isebels Fleisch von Hunden gefressen werden. (1Kön 21,23)37 Ihr Leichnam wird wie Mist auf dem Feld von Jesreel werden, und keiner wird sagen können: Das ist Isebel.‹« (Jer 8,2)

2.Könige 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Elischa rief einen Prophetenjünger zu sich und sagte zu ihm: »Nimm dieses Gefäß mit Salböl und geh, so schnell du kannst, in die Stadt Ramot in Gilead!2 Sieh dich dort um nach Jehu, dem Sohn von Joschafat und Enkel von Nimschi! Hol ihn aus dem Kreis der anderen Offiziere heraus und nimm ihn mit in einen Raum, wo du mit ihm unter vier Augen bist!3 Dort gieße das Öl auf seinen Kopf mit den Worten: ›Der HERR sagt: Ich salbe dich zum König über Israel!‹ Und dann verschwinde, so schnell du kannst!« (1Sam 16,13; 1Kön 19,16)4 Der Prophetenjünger, der Abgesandte Elischas, ging nach Ramot in Gilead.5 Als er ankam, saßen gerade alle Truppenführer beisammen. Er sagte: »Oberst, ich habe eine Botschaft für dich.« Jehu fragte: »An wen von uns?« »An dich, Oberst!«, erwiderte der Prophetenjünger.6 Jehu stand auf und ging mit ihm ins Haus. Dort goss der Prophetenjünger das Salböl auf Jehus Kopf mit den Worten: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich salbe dich zum König über mein Volk Israel!7 Du sollst alle Nachkommen Ahabs umbringen, als ersten deinen Herrn, den König! Auf diese Weise will ich Isebel dafür bestrafen, dass sie meine Diener ermorden ließ, die Propheten und all die anderen, die mir treu geblieben waren. (1Kön 18,4; 1Kön 19,2; 1Kön 21,8)8 Ja, die ganze Familie Ahabs soll umkommen! Alle seine männlichen Nachkommen, die Unmündigen genauso wie die Mündigen, werde ich aus Israel ausrotten.9 Der Familie Ahabs wird es ebenso ergehen wie der Familie von Jerobeam, dem Sohn von Nebat, und der Familie von Bascha, dem Sohn von Ahija. (1Kön 16,3)10 Isebels Leiche aber sollen die Hunde fressen auf den Äckern von Jesreel; niemand wird sie begraben!‹« Nachdem der Prophetenjünger das gesagt hatte, verließ er das Haus und floh. (1Kön 21,23; 2Kön 9,36)11 Als Jehu zu den anderen Offizieren herauskam, fragten sie ihn: »Gibt’s was Besonderes? Was wollte der Verrückte von dir?« Jehu antwortete: »Ihr wisst doch selbst, was das für einer war und dass solche Leute nur Unsinn reden.« (Jer 29,26; Hos 9,7)12 Doch die Offiziere meinten: »Keine Ausflüchte! Heraus mit der Sprache!« Da antwortete Jehu: »Er hat mir verkündet: ›So spricht der HERR: Ich salbe dich zum König über Israel!‹«13 Sofort nahmen die Offiziere ihre Mäntel und breiteten sie auf den Stufen vor dem Haus als Teppich vor Jehu aus. Dann ließen sie die Widderhörner blasen und riefen: »Jehu ist König!« (1Kön 1,39; Mk 11,7)14 Jehu, der Sohn von Joschafat und Enkel von Nimschi, machte sich sofort daran, König Joram zu stürzen. Joram hatte unter Einsatz des ganzen israelitischen Heeres die Stadt Ramot in Gilead gegen den syrischen König Hasaël verteidigt.15 Er war aber im Kampf mit den Syrern verwundet worden und musste sich nach Jesreel zurückziehen, um dort seine Wunden ausheilen zu lassen. Jehu sagte zu den Offizieren, die in Ramot um ihn versammelt waren: »Wenn ihr einverstanden seid, lassen wir keinen aus der Stadt entkommen, der nach Jesreel gehen und erzählen kann, was hier geschehen ist.« (2Kön 8,29)16 Dann brach er mit einer kleinen Streitwagenabteilung auf und fuhr selbst nach Jesreel. Dort befand sich nicht nur der kranke König Joram, sondern auch Ahasja, der König von Juda. Er war gekommen, um Joram einen Besuch abzustatten.17 Als der Wachtposten auf dem Turm von Jesreel die Streitwagenkolonne kommen sah, meldete er es dem König. Der König befahl: »Schickt den Leuten einen Reiter entgegen; er soll fragen, ob es gut steht mit dem Kampf.«18 Der Reiter kam bei der Kolonne an und sagte zu Jehu: »Der König lässt fragen, ob alles gut steht.« Jehu antwortete: »Was geht das dich an? Reih dich hinter mir ein!« Der Wachtposten meldete: »Der Reiter hat die Kolonne erreicht, aber er kommt nicht zurück!«19 Da schickte der König einen zweiten Reiter. Auch er sagte: »Der König lässt fragen, ob alles gut steht.« Und auch ihm antwortete Jehu: »Was geht das dich an? Reih dich hinter mir ein!«20 Wieder meldete der Wachtposten: »Der Reiter hat die Kolonne erreicht, aber er kommt nicht zurück!« Und er fügte hinzu: »Der Anführer der Kolonne fährt wie ein Verrückter; das kann nur Jehu sein!«21 Joram befahl: »Spannt meinen Wagen an!« Auch der Wagen von Ahasja wurde angespannt, und beide Könige, Joram von Israel und Ahasja von Juda, fuhren Jehu entgegen. Auf dem Grundstück Nabots trafen sie mit ihm zusammen. (1Kön 21,1)22 Als Joram Jehu erblickte, fragte er ihn: »Steht alles gut, Jehu?« Der gab zur Antwort: »Was soll das heißen? Kann es gut stehen, solange deine Mutter Isebel fremden Göttern nachläuft und Zauberei treibt?«23 König Joram wendete seinen Wagen, rief: »Verrat, Ahasja!«, und fuhr davon.24 Aber Jehu spannte seinen Bogen und traf Joram zwischen die Schulterblätter, sodass der Pfeil das Herz durchbohrte und mit der Spitze vorn wieder herauskam. Joram brach in seinem Wagen tot zusammen.25 Jehu befahl seinem Adjutanten Bidkar: »Nimm ihn und wirf ihn auf das Grundstück Nabots! Erinnerst du dich noch an das, was der HERR einst zu Ahab, dem Vater Jorams, sagen ließ? Wir beide fuhren damals in unseren Wagen dicht hinter dem König. Der HERR ließ ihm sagen: (1Kön 21,19)26 ›Ich habe gesehen, wie man gestern Nabot und seine Söhne ermordet hat. Hier, auf dem Grundstück Nabots, werde ich dich dafür zur Rechenschaft ziehen!‹ Also nimm ihn und wirf ihn hin; so geschieht, was der HERR gesagt hat.«27 Als König Ahasja von Juda sah, was geschah, floh er in Richtung Bet-Gan. Jehu jagte ihm nach und befahl seinen Leuten: »Schießt auch ihn nieder!« Und sie schossen auf ihn. Wo der Weg bei Gur in der Nähe von Jibleam bergauf führt, wurde Ahasja auf seinem Wagen von Pfeilen verwundet. Er kam noch bis Megiddo; dort starb er. (2Chr 22,6)28 Seine Diener brachten den toten König auf einem Wagen nach Jerusalem und bestatteten ihn in seiner Grabstätte in der Davidsstadt neben seinen Vorfahren. (2Kön 14,20; 2Kön 23,30)29 Im elften Regierungsjahr Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja König von Juda geworden.30 Jehu kehrte zur Stadt Jesreel zurück und Isebel wurde davon unterrichtet. Sie schminkte sich die Augenränder, frisierte sich und zeigte sich am Fenster des Palastes.31 Als Jehu durchs Tor fuhr, rief sie ihm zu: »Na, Simri, Mörder deines Herrn, steht alles gut?« (1Kön 16,9; 1Kön 16,15)32 Jehu schaute zum Fenster hinauf und rief: »Wer hält zu mir?« Ein paar Hofbeamte schauten zu ihm hinunter.33 »Werft sie zum Fenster hinaus!«, befahl er ihnen und sie taten es. Isebels Blut spritzte an der Mauer und an den Pferden hoch und Jehu fuhr über sie hinweg.34 Dann ging er in den Palast und ließ Essen und Trinken auftragen. Nach dem Mahl sagte er: »Seht doch nach Isebel, diesem Weib, das der HERR verflucht hat, und begrabt sie! Sie ist immerhin eine Königstochter!«35 Aber die Männer, die sie begraben wollten, fanden von ihr nur noch den Schädel und die Füße und Hände.36 Sie berichteten es Jehu und der sagte: »So ist eingetroffen, was der HERR durch seinen Diener Elija aus Tischbe angekündigt hat: ›Vor Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen, (1Kön 21,23)37 ihre Leiche soll wie Mist auf dem Acker werden; niemand wird mehr sagen können: Das ist Isebel.‹«