Matthäus 24

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Jesus verließ den Tempel und wandte sich zum Gehen. Da kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmaße der Tempelanlage zeigen. (Mk 13,1; Lk 21,5)2 »Ihr bestaunt das alles, nicht wahr?«, sagte Jesus zu ihnen. »Aber ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben. Alles wird nur noch ein großer Trümmerhaufen sein.«3 Als Jesus später am Abhang des Ölbergs saß und mit seinen Jüngern allein war, baten sie ihn: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?« (Mk 13,3; Lk 21,7)4 Jesus antwortete: »Lasst euch von keinem Menschen täuschen!5 Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der Christus, der von Gott erwählte Retter!‹ Und so werden sie viele in die Irre führen.6 Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende.7 Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.8 Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.«9 »Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr euch zu mir bekennt. (Mk 13,9; Lk 21,12)10 Viele werden sich vom Glauben abwenden, einander verraten und hassen.11 Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele verführen.12 Und weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei den meisten von euch erkalten.13 Aber wer bis zum Ende standhält, der wird gerettet.14 Die rettende Botschaft von Gottes Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen.15 Im Buch des Propheten Daniel ist die Rede von einem ›abscheulichen Götzendienst‹[1]. – Überlegt doch einmal, was die Worte bedeuten, die ihr dort lest! – Wenn dieser Götzendienst vor euren Augen im Tempel eingeführt wird, (Dan 9,27)16 dann sollen alle Bewohner Judäas ins Gebirge fliehen.17 Wer sich gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus seine Sachen für die Flucht packen.18 Wer auf dem Feld arbeitet, soll nicht erst nach Hause laufen, um seinen Mantel zu holen.19 Besonders hart trifft es in jener Zeit schwangere Frauen und Mütter, die gerade ein Kind stillen.20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst!21 Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat und wie sie auch nie wieder eintreten wird.22 Wenn Gott diese Leidenszeit nicht verkürzen würde, könnte niemand gerettet werden! Aber seinen Auserwählten zuliebe wird er diese Zeit begrenzen.«23 »Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Seht her, hier ist der Christus!‹ oder: ›Dort ist er!‹, glaubt ihm nicht! (Mk 13,21; Lk 17,23)24 So mancher wird sich nämlich als ›Christus‹ ausgeben, und es werden falsche Propheten auftreten. Sie vollbringen große Zeichen und Wunder, um – wenn möglich – sogar die Auserwählten Gottes irrezuführen.25 Denkt daran: Ich habe es euch angekündigt!26 Wenn also jemand zu euch sagt: ›Kommt und schaut, der Retter ist draußen in der Wüste‹, so geht nicht hin. Oder wenn man behauptet: ›Hier in diesem Haus hält er sich verborgen‹, dann glaubt es nicht.27 Denn der Menschensohn kommt für alle sichtbar – wie ein Blitz, der im Osten aufzuckt und den ganzen Himmel erhellt.28 Dies wird so gewiss geschehen, wie sich die Geier um ein verendetes Tier scharen.«29 »Unmittelbar nach dieser großen Schreckenszeit wird sich die Sonne verfinstern und der Mond nicht mehr scheinen. Die Sterne werden aus ihrer Bahn geschleudert,[2] und die Kräfte des Weltalls geraten durcheinander. (Mk 13,24; Lk 21,25)30 Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Völker der Erde werden jammern und klagen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn in großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt.31 Mit gewaltigem Posaunenschall wird er seine Engel aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen.«32 17,26‒36; »Der Feigenbaum soll euch dafür ein Beispiel sein: Wenn seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, dann wisst ihr, dass es bald Sommer ist. (Mk 13,28; Lk 12,39; Lk 21,29)33 Ebenso ist es, wenn all diese Ereignisse eintreffen. Dann könnt ihr sicher sein, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.34 Ja, ich sage euch: Diese Generation wird nicht untergehen, bevor das alles zu geschehen beginnt[3].35 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber haben für immer Bestand.36 Und doch weiß niemand, wann das Ende kommen wird, auch die Engel im Himmel nicht, ja, noch nicht einmal der Sohn. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater.37 Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit Noahs.38 Damals vor der großen Flut aßen, tranken und heirateten die Menschen, wie sie es immer taten. So ging es, bis Noah in die Arche stieg.39 Die Leute merkten nichts von dem Unheil, das ihnen bevorstand, bis die Flut sie alle mit sich riss. So wird es auch beim Kommen des Menschensohnes sein.40 Zwei Männer werden auf dem Feld arbeiten; der eine wird angenommen, und der andere bleibt zurück.41 Zwei Frauen werden Getreide mahlen; die eine wird angenommen, die andere bleibt zurück.42 Deshalb seid wachsam und haltet euch bereit! Denn ihr wisst nicht, wann euer Herr kommen wird.43 Eins ist euch doch klar: Wenn der Hausherr wüsste, wann ein Dieb bei ihm einbrechen will, würde er wach bleiben und sich vor dem Einbrecher schützen.44 Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet!«45 »Wie verhält sich denn ein kluger und zuverlässiger Verwalter?«, fragte Jesus die Jünger. »Angenommen, sein Herr hat ihm die Verantwortung für die übrige Dienerschaft übertragen und ihn beauftragt, jedem rechtzeitig sein Essen auszuteilen. (Lk 12,42)46 Dieser Verwalter darf sich glücklich schätzen, wenn sein Herr dann zurückkehrt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet!47 Ich versichere euch: Einem so zuverlässigen Mann wird er die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen.48 Wenn jener Verwalter aber unzuverlässig ist und im Stillen denkt: ›Ach was, es dauert bestimmt noch lange, bis mein Herr kommt‹,49 und er fängt an, die anderen Diener zu prügeln, sich den Bauch vollzuschlagen und Trinkgelage zu veranstalten,50 dann wird die Rückkehr seines Herrn ihn völlig überraschen. Denn sein Herr kommt, wenn er nicht damit rechnet.51 Er wird den Verwalter hart bestrafen[4] und ihm den Lohn geben, den die Heuchler verdienen. Er wird ihn hinausstoßen, dorthin, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern[5] gibt.«

Matthäus 24

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und Jesus ging aus dem Tempel fort und seine Jünger traten zu ihm und zeigten ihm die Gebäude des Tempels. (Mk 13,1; Lk 21,5)2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. (Lk 19,44)3 Und als er auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sprachen, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt? (Mk 13,3; Lk 21,7; Apg 1,6)4 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe.5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. (Joh 5,43; 1Joh 2,18)6 Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende.7 Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort.8 Das alles aber ist der Anfang der Wehen.9 Dann werden sie euch der Bedrängnis überantworten und euch töten. Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern. (Mt 10,21; Joh 16,2)10 Dann werden viele zu Fall kommen und werden sich untereinander verraten und sich untereinander hassen.11 Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. (2Petr 2,1; 1Joh 4,1)12 Und weil die Missachtung des Gesetzes überhandnehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. (2Tim 3,1)13 Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig. (Mt 10,22; Offb 13,10)14 Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen. (Mt 28,19)15 Wenn ihr nun sehen werdet den Gräuel der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel – wer das liest, der merke auf! –, (Mk 13,14; Lk 21,20)16 alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist;17 und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter, etwas aus seinem Hause zu holen; (Lk 17,31)18 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, seinen Mantel zu holen.19 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! (Lk 23,29)20 Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat.21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. (Dan 12,1)22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt.23 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt ihr’s nicht glauben.24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. (5Mo 13,2; Mt 7,15; 2Thess 2,8; Offb 13,13)25 Siehe, ich habe es euch vorausgesagt.26 Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. (Lk 17,23)27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.28 Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier. (Lk 17,37; Offb 19,17)29 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. (Jes 13,10; Joe 2,10; Mk 13,24; Lk 21,25; 2Petr 3,10; Offb 6,12)30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Dan 7,13; Mt 26,64; Offb 1,7; Offb 19,11)31 Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern. (1Kor 15,52; Offb 8,2)32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. (Mk 13,28; Lk 12,39; Lk 21,29)33 Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. (Jes 51,6; Mt 5,18)36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. (Apg 1,7)37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohns. (1Mo 6,9; Lk 17,26)38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging;39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben.41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben. (Lk 17,35)42 Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (Mt 25,13; Mk 13,35)43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. (1Thess 5,2)44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, dass er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? (Lk 12,41)46 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht.47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. (Mt 25,21; Mt 25,23)48 Wenn aber der böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, (2Petr 3,4)49 und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen,50 dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt,51 und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Matthäus 24

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Als Jesus den Tempel verließ und weggehen wollte, kamen seine Jünger zu ihm und machten ihn auf die ‹Pracht der› Tempelbauten aufmerksam.2 „Ihr bewundert das alles?“, entgegnete Jesus. „Aber ich versichere euch: Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.“3 Als er später auf dem Ölberg saß und mit seinen Jüngern allein war, fragten sie ihn: „Wann wird das alles geschehen? Gibt es ein Zeichen, an dem wir deine Wiederkehr und das Ende der Welt erkennen können?“4 „Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!“, erwiderte Jesus.5 „Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich sagen: 'Ich bin der Messias!' Damit werden sie viele verführen.6 Erschreckt nicht, wenn ihr von Kriegen hört oder wenn Kriegsgefahr droht. Das muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende.7 Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Staat den anderen angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben.8 Doch das ist erst der Anfang der Geburtswehen.9 Dann wird man euch bedrängen, misshandeln und töten. Die ganze Welt wird euch hassen, weil ihr zu mir gehört.10 Viele werden sich von mir abwenden; sie werden einander verraten und sich hassen.11 Viele falsche Propheten werden auftreten und viele in die Irre führen.12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnehmen wird, wird auch die Liebe bei den meisten erkalten.13 Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet.14 Und diese Freudenbotschaft von der Gottesherrschaft wird in der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst kommt das Ende.15 Wenn ihr aber das 'Scheusal der Verwüstung', von dem der Prophet Daniel geredet hat, am heiligen Ort stehen seht – wer das liest, der merke auf! –, (Dan 11,31)16 dann sollen die Einwohner Judäas in die Berge fliehen.17 Wer auf seiner Dachterrasse sitzt, soll keine Zeit damit verlieren, noch etwas aus dem Haus zu holen;18 und wer auf dem Feld ist, soll nicht mehr zurücklaufen, um seinen Umhang zu holen.19 Am schlimmsten wird es dann für schwangere Frauen und stillende Mütter sein.20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst!21 Denn dann wird es eine Schreckenszeit geben wie sie die Welt noch nie gesehen hat und wie es auch nie wieder geschehen wird.22 Würde diese schreckliche Zeit nicht verkürzt, könnte kein Mensch das überleben. Seinen Auserwählten zuliebe aber hat Gott die Zeit verkürzt.23 Wenn dann jemand zu euch sagt: 'Schaut her, da ist der Messias!' oder: 'Seht, er ist dort!', so glaubt es nicht!24 Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten auftreten. Sie werden sich durch große Zeichen und Wundertaten ausweisen und würden sogar die Auserwählten verführen, wenn sie es könnten.25 Denkt daran: Ich habe euch alles vorausgesagt.26 Wenn sie also zu euch sagen: 'Seht, er ist in der Wüste draußen!', dann geht nicht hinaus! Oder: 'Seht, hier im Haus ist er!', dann glaubt es nicht!27 Denn wenn der Menschensohn wiederkommt, wird es sein, wie wenn ein Blitz den ganzen Horizont erhellt.28 Wo das Aas liegt, da sammeln sich die Geier.29 Doch unmittelbar nach dieser schrecklichen Zeit wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen. Die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels aus dem Gleichgewicht geraten.30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohns am Himmel erscheinen. Alle Volksstämme der Erde werden jammern und klagen, und dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit von den Wolken her kommen sehen.31 Dann wird er die Engel mit mächtigem Posaunenschall aussenden, um seine Auserwählten aus allen Himmelsrichtungen und von allen Enden der Welt zusammenzubringen.32 Vom Feigenbaum könnt ihr Folgendes lernen: Wenn seine Zweige weich werden und die Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass es bald Sommer wird.33 Genauso ist es, wenn ihr das alles seht. Dann steht sein Kommen unmittelbar bevor.34 Ich versichere euch: Dieses Geschlecht[1] wird nicht untergehen, bis das alles geschieht.35 Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber nicht.36 Doch Tag und Stunde von diesen Ereignissen weiß niemand, nicht einmal die Engel im Himmel;[2] nur der Vater weiß es.“37 „Und wenn der Menschensohn kommt, wird es so sein wie in Noahs Zeit.38 Damals, vor der großen Flut, aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging.39 Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.40 Wenn dann zwei Männer auf dem Feld arbeiten, wird der eine angenommen und der andere zurückgelassen.41 Wenn zwei Frauen an derselben Handmühle[3] mahlen, wird die eine angenommen und die andere zurückgelassen werden.42 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.43 Und das ist doch klar: Wenn ein Hausherr wüsste, wann der Dieb in der Nacht kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.44 So solltet auch ihr immer bereit sein, denn der Menschensohn wird dann kommen, wenn ihr es gerade nicht erwartet.“45 „Wer ist denn der treue und kluge Diener, dem sein Herr aufgetragen hat, der ganzen Dienerschaft zur rechten Zeit das Essen zuzuteilen?46 Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei dieser Arbeit findet – wie sehr darf sich dieser Diener freuen!47 Ich versichere euch: Sein Herr wird ihm die Verantwortung über seine ganze Habe übertragen.48 Wenn der Diener aber ein böser Mensch ist und denkt: 'Mein Herr kommt noch lange nicht!'49 und anfängt, die anderen Diener zu schlagen, während er sich selbst üppige Mahlzeiten gönnt und sich gemeinsam mit anderen Trunkenbolden betrinkt,50 dann wird sein Herr an einem Tag zurückkommen, an dem er es nicht erwartet hat, und zu einer Stunde, die er nicht vermutet.51 Er wird diesen Diener hart bestrafen und ihn dorthin bringen lassen, wo die Heuchler sind. Da fängt dann das große Weinen und Zähneknirschen an.“

Matthäus 24

Das Buch

von SCM Verlag
1 Als Jesus dann wieder vom Tempelbereich fortging, traten seine Schüler zu ihm und zeigten auf die vielen Gebäude des Tempels.2 Jesus aber sagte ihnen: »Seht ihr das alles? Ich sage euch klipp und klar: Es wird hier nicht ein einziger Stein auf dem anderen bleiben! Nein, alles wird vollkommen zerstört werden!«3 Auf dem Ölberg angekommen, setzte er sich, und seine Schüler kamen zu ihm, ohne dass andere Leute da waren. Da fragten sie ihn: »Sage uns, wann das alles geschehen wird. An welchen Vorzeichen können wir erkennen, dass die Weltzeit zu ihrem Ende kommt und dass du vor der Tür stehst?«4 Jesus antwortete: »Passt gut auf, damit euch keiner in die Irre führt!5 Denn viele werden in meinem Namen auftreten und sagen: ›Ich bin der Messias!‹, und werden viele Menschen mit ihren Worten in die Irre führen.6 Ihr werdet viel Unheil zu Ohren bekommen: Kriege und Kriegsberichte. Passt nur auf, dass ihr dadurch nicht aus der Bahn geworfen werdet! Das alles muss geschehen. Aber das ist längst noch nicht das Ende der Zeit!7 Ein Volk wird gegen das andere Krieg führen, ein Staat wird gegen den anderen kämpfen. An vielen Orten werden Hungersnöte ausbrechen und Erdbeben werden ihre Opfer fordern.8 Aber das alles ist nicht mehr als der erste Anfang der Geburtswehen.9 Zu dieser Zeit werden sie euch in große Not bringen und euch umbringen. Ihr werdet die Ablehnung und den Hass der Menschen in allen Völkern auf euch ziehen, weil ihr euch zu mir stellt.10 Dann werden viele sich ganz von Gott abwenden. Sie werden sich gegenseitig ausliefern und einander voller Hass ablehnen.11 Viele selbsternannte Propheten werden aufstehen, die doch nur Lügen verbreiten, und werden viele in ihren Bann ziehen.12 Weil die Menschen immer mehr gegen Gottes guten Willen aufbegehren werden, wird die Bereitschaft abnehmen, anderen in selbstloser Liebe zu begegnen.13 Aber jeder, der auf Gottes Spur bleibt, bis er das Ziel erreicht, wird gerettet werden, weil Gott ihn festhält.14 Und gleichzeitig wird diese wunderbare Botschaft von Gottes Herrschaft überall in der Welt verbreitet werden. Alle Volksgruppen werden diese Berichte über Gottes Handeln vernehmen. Erst danach wird das Ende kommen.15 Wenn ihr mit euren eigenen Augen zu sehen bekommt, was der Prophet Daniel vorausgesagt hat: ›Genau dort, wo eigentlich Gott allein das Sagen haben sollte, erhebt das abscheuliche Gräuel, das alles Gute zerstören will, sein Haupt!‹ – wer das erkennt, soll genau darauf achten! –16 dann sollen die, die in der Landschaft Judäa sind, in das Gebirge fliehen.17 Die, die oben auf der Dachterrasse sind, sollen nicht einmal mehr ins Haus hinabsteigen, um daraus etwas zu holen.18 Und wer auf dem Feld arbeitet, soll sich auch nicht mehr umdrehen, um seine Jacke zu holen, die er am Feldrand hingelegt hat.19 Besonders zu bemitleiden sind die, die in dieser Zeit schwanger sind oder ihre Säuglinge stillen.20 Betet darum, dass der Zeitpunkt, an dem ihr fliehen müsst, nicht im Winter liegt und auch nicht an einem Sabbattag.21 Denn die Katastrophe wird sehr groß sein, so wie es noch nie der Fall gewesen ist, vom Anfang aller Zeiten an bis auf den heutigen Tag, und es auch nie mehr in der Zukunft sein wird.22 Wenn diese Tage nicht verkürzt würden, dann würde überhaupt kein Mensch gerettet werden. Aber die Tage werden verkürzt werden wegen der Menschen, auf die Gott seine Hand gelegt hat.23 Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Schau her, da ist der Messias‹ oder: ›Nein, da ist er!‹, dann schenkt ihm euer Vertrauen nicht.24 Es werden falsche Heilsbringer von sich Reden machen, sogenannte Propheten, die doch nur Betrüger sind. Sie werden großartige Wunderzeichen vorführen und erstaunliche Kunststücke. Wenn es möglich wäre, würden sie damit sogar die in die Irre führen, auf die Gott seine Hand gelegt hat.25 Denkt daran: Ich habe euch dies alles im Voraus gesagt.26 Wenn euch die Leute sagen: ›Der Messias ist dort in der Wüste erschienen!‹, dann geht nicht dorthin! Oder wenn sie sagen: ›Da, in dem Gebäude dort könnt ihr ihn finden!‹, dann glaubt es nicht!27 Genauso wie ein Blitz, der vom Osten bis hin zum Westen am Himmel aufleuchtet, so wird es auch am Tag sein, wenn der Weltenrichter erscheint.28 Wenn Gott diese Welt mit seiner Macht berührt, dann werden das alle mitbekommen.29 Doch direkt nach diesen unheilvollen Zeiten wird sich das Ende der Welt ankündigen. Die Sonne wird sich verfinstern und der Mond wird aufhören zu scheinen. Die Sterne werden vom Himmel fallen und die Urgewalten des Alls werden aus der Bahn geworfen werden.30 Dann wird das Zeichen des Weltenrichters sichtbar am Himmel erscheinen. Alle Menschen in allen Völkern werden in ein Klagegeschrei einstimmen. Sie werden danach den Menschensohn, den Weltenrichter, sehen, wie er auf den Wolken des Himmels kommt, in großer Macht und Herrlichkeit.31 Er wird seine himmlischen Gottesboten aussenden mit einem lauten Trompetenton. Aus allen Himmelsrichtungen, von einem Ende der Welt bis zum anderen, werden sie die herbeibringen, die Gott als sein Eigentum erwählt hat.32 Auch hier könnt ihr euch ein Beispiel merken: Wenn beim Feigenbaum der Ast saftig wird und neue Blätter hervorbringt, dann wisst ihr ja, dass der Sommer nahe herbeigekommen ist.33 So sollt ihr auch an all dem, was ihr in der Welt seht, wahrnehmen, dass die Zeit ganz nahe gekommen ist. Er selbst steht vor der Tür!34 Ich sage euch ganz deutlich: Diese Generation wird nicht sterben, bevor all das geschieht.35 Ja, der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.36 Aber wann genau dieser Tag oder die Stunde kommt, das weiß niemand außer Gott, dem Vater allein, auch die Engel nicht und auch nicht der Sohn.37 Es wird sein wie zu der Zeit von Noah, dann, wenn der Beauftragte Gottes, der Menschensohn, aus seiner Verborgenheit hervortritt.38 So, wie sich die Menschen damals verhielten, bevor die Katastrophe sie ereilte: Sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten ihre Kinder miteinander bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging.39 Sie nahmen überhaupt nicht wahr, was geschah, bis die Katastrophe sie alle überfiel. Genauso wird es sein, wenn der von Gott beauftragte Weltenrichter aus seiner Verborgenheit heraustritt.40 Dann werden zwei zusammen Feldarbeit tun, einer von ihnen wird angenommen, der andere zurückgelassen.41 Zwei werden zusammen das Essen vorbereiten, die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen.42 Lebt euer Leben voller Wachheit! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr endlich wieder zu euch kommt.43 Denkt doch einmal genau darüber nach! Wenn ein Hausbesitzer schon im Voraus wüsste, wann genau in der Nacht der Einbrecher kommt, dann würde er sich bewaffnen, auf ihn warten und nicht zulassen, dass sein Haus ausgeraubt wird.44 Lebt also auch ihr in Wachheit und Bereitschaft! Denn ihr wisst nicht von vornherein, wann der Menschensohn kommen wird.45 Wer ist ein wirklich zuverlässiger und umsichtiger Angestellter? Das ist doch der, dem der Hausbesitzer alles anvertraut. Er sorgt dafür, dass alle zur richtigen Zeit mit dem versorgt werden, was sie brauchen.46 Solch einem Angestellten wird es richtig gut gehen, wenn sein Arbeitgeber ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben antrifft.47 Ich versichere euch: Er wird seinen Verantwortungsbereich vergrößern, ja, ihm alles anvertrauen, was ihm gehört!48 Ganz anders aber ist ein verantwortungsloser Angestellter. Er überlegt sich: ›Mein Chef kommt sowieso nicht so schnell wieder!‹49 So behandelt er seine Mitarbeiter schlecht, quält sie, nutzt sie aus und macht sich ein schönes Leben zusammen mit anderen, die nur dem Vergnügen nachjagen.50 Doch wenn dann sein Arbeitgeber kommt, und zwar zu einem Zeitpunkt, den er nicht vorausgesehen hat,51 dann wird er ihn zur Rechenschaft ziehen. Er wird ihm alles abnehmen, was er angehäuft hat, und ihn aus seinem Unternehmen hinauswerfen. Dort, ausgeschlossen von allem, was seinem Leben Sinn geben kann, wird er zusammen sein müssen mit anderen, deren Leben aus Täuschung bestanden hat. Dort werden sie von Reue zerfressen werden und vor Angst vergehen.