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Apostelgeschichte 10

Hoffnung für alle

von Biblica

Der römische Hauptmann Kornelius

1 In Cäsarea lebte damals ein römischer Hauptmann, der Kornelius hieß und im Italischen Regiment diente. 2 Er war ein Mann, der den Gott Israels ehrte und sich mit allen, die in seinem Haus lebten, zu ihm bekannte. Er tat viel für die Armen und betete treu zu Gott. 3 Dieser Mann hatte eines Tages gegen drei Uhr nachmittags eine Vision. Er sah deutlich, wie ein Engel Gottes bei ihm eintrat. »Kornelius!«, rief der Engel. 4 Erschrocken sah Kornelius auf und fragte: »Was willst du, Herr?« Da antwortete ihm der Engel: »Gott hat deine Gebete gehört und weiß, wie viel Gutes du den Armen tust. 5 Deshalb schick ein paar Leute nach Joppe. Sie sollen sich dort nach einem Simon Petrus erkundigen und ihn bitten, zu dir zu kommen. 6 Er wohnt gerade bei dem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.« 7 Gleich nachdem der Engel gegangen war, rief Kornelius zwei seiner Diener zu sich, außerdem einen Soldaten, der wie Kornelius dem jüdischen Glauben nahestand und zu seinem persönlichen Schutz eingesetzt war. 8 Ihnen erzählte er alles, was er eben erlebt hatte, und sandte sie nach Joppe. 

Petrus hat eine Vision

9 Als sich die Boten am folgenden Tag schon der Stadt Joppe näherten, stieg Petrus auf das flache Dach des Hauses, um dort ungestört zu beten. Es war gerade um die Mittagszeit, 10 und Petrus bekam Hunger und bat um etwas zu essen. Während man seine Mahlzeit zubereitete, hatte er eine Vision: 11 Petrus sah, wie sich der Himmel öffnete und etwas herabkam, das wie ein großes Leinentuch aussah. Es wurde an seinen vier Ecken zusammengehalten und so auf die Erde heruntergelassen. 12 In dem Tuch waren alle möglichen Arten von vierfüßigen Tieren und Kriechtieren, aber auch von Vögeln. Alle diese Tiere sind für Juden unrein und dürfen deshalb nicht gegessen werden.[1] (3Mo 11,1; 3Mo 20,25) 13 Dann hörte Petrus eine Stimme, die ihn aufforderte: »Petrus, steh auf, schlachte diese Tiere und iss davon!« 14 »Niemals, Herr!«, entgegnete Petrus. »Noch nie in meinem Leben habe ich etwas Unreines oder Verbotenes gegessen.« 15 Da sprach die Stimme ein zweites Mal zu ihm: »Wenn Gott etwas für rein erklärt hat, dann nenne du es nicht unrein.« 16 Dreimal wiederholte sich dieser Vorgang. Gleich darauf wurde das Tuch mit den Tieren darin wieder in den Himmel gehoben. 17 Petrus verstand nicht, was diese Erscheinung bedeuten sollte. Aber während er noch überlegte, klopften die Boten von Kornelius an die Haustür. Sie hatten sich bis zum Haus von Simon, dem Gerber, durchgefragt. 18 »Wohnt hier ein Mann, der Simon Petrus heißt?«, erkundigten sie sich. 19 Petrus dachte noch immer über die Vision nach, als der Heilige Geist zu ihm sprach: »Hör zu! Unten sind drei Männer, die zu dir wollen. 20 Geh hinunter und reise mit ihnen. Du brauchst keine Bedenken zu haben, denn ich habe sie gesandt.« 21 Petrus ging hinunter. »Ich bin der, den ihr sucht«, sagte er. »Warum seid ihr hierhergekommen?« 22 Sie erwiderten: »Der Hauptmann Kornelius schickt uns. Er ist ein rechtschaffener Mann, der den Gott Israels verehrt und von allen Juden hoch geachtet wird. Durch einen heiligen Engel erhielt er von Gott den Auftrag, dich in sein Haus einzuladen und darauf zu hören, was du ihm zu sagen hast.« 23 Petrus bat die Männer herein und sorgte dafür, dass sie etwas zu essen bekamen und bei Simon übernachten konnten. Bereits am nächsten Tag brach er mit ihnen nach Cäsarea auf, wobei ihn einige aus der Gemeinde von Joppe begleiteten. 24 Als sie am folgenden Tag dort ankamen, wurden sie schon von Kornelius erwartet. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde zu sich eingeladen. 25 Noch bevor Petrus das Haus betreten hatte, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrerbietig vor ihm nieder. 26 Doch Petrus wehrte ab: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«, und half ihm wieder auf. 27 Während sie noch miteinander redeten, betraten sie das Haus. Petrus sah die vielen Menschen, die auf ihn warteten. 28 »Ihr wisst ebenso wie ich«, begann er, »dass es einem Juden verboten ist, in das Haus eines Nichtjuden zu gehen oder sich auch nur mit ihm zu treffen. Aber Gott hat mir gezeigt: Ich darf keinen Menschen für unrein halten und ihm darum die Gemeinschaft verweigern. 29 Deshalb bin ich auch ohne Zögern zu euch gekommen, als ihr mich gerufen habt. Aber jetzt möchte ich doch gerne wissen, aus welchem Grund ihr nach mir geschickt habt.« 30 Kornelius antwortete: »Vor drei Tagen betete ich nachmittags in meinem Haus. Es war drei Uhr, ungefähr dieselbe Zeit wie heute. Da stand plötzlich ein Mann in einem leuchtenden Gewand vor mir 31 und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete gehört, und er weiß, dass du den Armen viel Gutes tust. 32 Deshalb beauftragt er dich, Leute nach Joppe zu schicken, die Simon Petrus zu dir bringen sollen. Er wohnt am Meer im Haus des Gerbers Simon.[2]‹ 33 Ich habe meine Boten sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier in Gottes Gegenwart versammelt und wollen hören, was du uns im Auftrag des Herrn zu sagen hast.« 

Gott liebt jeden Menschen

34 Da begann Petrus zu sprechen: »Jetzt erst habe ich wirklich verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt. 35 Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt. 36 Ihr kennt die rettende Botschaft, die Gott dem Volk Israel verkünden ließ: Er hat durch Jesus Christus Frieden gebracht, und Christus ist ja der Herr über alle! 37 Ihr wisst auch, was im ganzen jüdischen Land geschehen ist. Angefangen hat alles in Galiläa, nachdem Johannes der Täufer die Menschen dazu aufgerufen hatte, sich taufen zu lassen: 38 Jesus aus Nazareth, der von Gott versprochene Retter, ist von Ort zu Ort gezogen. Er hat überall Gutes getan und alle geheilt, die der Teufel in seiner Gewalt hatte, denn Gott selbst hatte ihm seine Macht und den Heiligen Geist gegeben. Gott stand ihm bei. 39 Wir Apostel sind Augenzeugen für alles, was er in Israel und in Jerusalem getan hat. Diesen Jesus haben sie ans Kreuz genagelt und getötet. 40 Doch am dritten Tag hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt. Danach ist er im Auftrag Gottes als Auferstandener erschienen, 41 zwar nicht dem ganzen Volk, aber uns, seinen Jüngern, die Gott schon im Voraus als Zeugen bestimmt hatte. Ja, wir haben nach seiner Auferstehung sogar mit ihm gegessen und getrunken. 42 Jesus gab uns den Auftrag, dem ganzen jüdischen Volk zu sagen und zu bezeugen, dass Gott ihn als Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt hat. 43 Schon die Propheten haben alle über ihn gesprochen. Durch ihn – so haben sie es vorausgesagt – werden jedem Menschen seine Sünden vergeben, der an ihn glaubt.[3]« (Jes 53,5; Jer 31,34) 

Menschen aus anderen Völkern werden in die Gemeinde aufgenommen

44 Petrus hatte seine Rede noch nicht beendet, da kam der Heilige Geist auf alle, die ihm zuhörten. 45 Die jüdischen Christen, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte. 46 Denn sie hörten, wie die Menschen in fremden Sprachen redeten und Gott lobten. Da wandte sich Petrus an seine Begleiter: 47 »Wer könnte ihnen jetzt noch die Taufe verweigern, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?« 48 Und er ließ alle auf den Namen von Jesus Christus taufen. Danach baten sie Petrus, er möge noch einige Tage bei ihnen bleiben. 

Hoffnung für alle TM
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Apostelgeschichte 10

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft

Kornelius in Cäsarea hat eine Vision

1 In Cäsarea lebte Kornelius, ein Hauptmann, der zum sogenannten Italischen Regiment gehörte. (Apg 27,1; Apg 27,3) 2 Er glaubte an Gott und hielt sich mit seiner ganzen Hausgemeinschaft zur jüdischen Gemeinde.[1] Er tat viel für Not leidende Juden und betete regelmäßig. 3 An einem Nachmittag gegen drei Uhr hatte er eine Vision. Er sah deutlich, wie ein Engel Gottes bei ihm eintrat, und hörte, wie er zu ihm sagte: »Kornelius!« (Apg 3,1) 4 Erschrocken blickte er den Engel an und fragte: »Warum kommst du, Herr?« Der Engel antwortete: »Gott hat genau bemerkt, wie treu du betest und wie viel Gutes du den Armen tust, und er will dich dafür belohnen. 5 Darum schicke jetzt Boten nach Joppe und lass einen gewissen Simon zu dir bitten, der den Beinamen Petrus trägt. 6 Er ist zu Gast bei einem Gerber Simon, der sein Haus unten am Meer hat.« (Apg 9,43) 7 Als der Engel wieder fortgegangen war, rief Kornelius zwei Diener und einen frommen Soldaten aus seinem persönlichen Gefolge. 8 Er erzählte ihnen, was er erlebt hatte, und schickte sie nach Joppe. 

Petrus in Joppe hat eine Vision

9 Am nächsten Tag, als die Boten von Kornelius Joppe schon fast erreicht hatten, begab sich Petrus um die Mittagszeit auf das flache Dach des Hauses, um zu beten. 10 Da bekam er Hunger und wollte essen. Während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision. 11 Er sah den Himmel geöffnet und es kam daraus etwas auf die Erde herab, das sah aus wie ein großes Tuch, das an vier Ecken gehalten wird. (Mt 3,16) 12 Darin befanden sich alle Arten von vierfüßigen Tieren, Kriechtieren und Vögeln. (3Mo 11,1; Hes 4,14) 13 Eine Stimme rief: »Auf, Petrus, schlachte und iss!« 14 Aber Petrus antwortete: »Auf keinen Fall, Herr! Noch nie habe ich etwas Verbotenes oder Unreines gegessen.« 15 Doch die Stimme forderte ihn ein zweites Mal auf und sagte: »Was Gott für rein erklärt hat, das erkläre du nicht für unrein!« (Mk 7,15) 16 Und noch ein drittes Mal erging an Petrus dieselbe Aufforderung. Gleich danach wurde das Tuch samt Inhalt wieder in den Himmel hinaufgehoben. 

Die Boten von Kornelius bei Petrus in Joppe

17 Während Petrus noch ratlos war und darüber nachdachte, was die Vision bedeuten sollte, hatten sich die Boten aus Cäsarea zu Simons Haus durchgefragt und standen unten vor dem Tor. 18 »Ist hier ein Simon mit dem Beinamen Petrus zu Gast?«, riefen sie. 19 Petrus grübelte noch über den Sinn seiner Vision, da sagte ihm der Geist Gottes: »Drei Männer wollen zu dir! (Apg 11,12; Apg 13,2; Apg 13,4; Apg 15,28; Apg 16,6; Apg 21,4; Apg 21,11; Apg 22,22) 20 Geh hinunter und folge ihnen ohne Bedenken; ich habe sie geschickt.« 21 Da ging er hinunter und sagte zu ihnen: »Ich bin der, den ihr sucht. Was führt euch zu mir?« 22 »Wir kommen vom Hauptmann Kornelius«, sagten sie. »Er führt ein vorbildliches Leben und hält sich zur jüdischen Gemeinde; alle Juden bei uns reden nur das Beste über ihn. Ein heiliger Engel hat ihm aufgetragen, dich in sein Haus einzuladen und zu hören, was du zu sagen hast.« 

Petrus bei Kornelius in Cäsarea

23 Darauf ließ Petrus die Männer herein, bewirtete sie und gab ihnen ein Nachtquartier. Am anderen Morgen machte sich Petrus mit ihnen auf den Weg; einige Brüder aus Joppe begleiteten ihn. 24 Am Tag darauf kamen sie in Cäsarea an. Kornelius hatte seine Verwandten und die engsten Freunde zusammengerufen und erwartete sie. 25 Als Petrus durchs Hoftor trat, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich vor ihm nieder. (Apg 14,13; Offb 19,10) 26 Doch Petrus zog ihn hoch und sagte: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!« 27 Er sprach noch weiter mit ihm und betrat dabei das Haus. Als er die vielen Leute sah, 28 sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, dass ein Jude nicht mit einem Nichtjuden verkehren und vollends nicht sein Haus betreten darf. Aber mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen als unrein oder unberührbar betrachten soll. (Apg 10,15; Gal 2,12) 29 Deshalb bin ich eurer Einladung ohne Widerrede gefolgt. Aber jetzt möchte ich doch gern erfahren, warum ihr mich gerufen habt!« 30 Kornelius antwortete: »Es war vor drei Tagen, ungefähr zur selben Zeit wie jetzt. Ich betete hier im Haus zur Gebetszeit um drei Uhr nachmittags, als plötzlich ein Mann in leuchtendem Gewand vor mir stand (Lk 24,4; Apg 1,10; Apg 3,1) 31 und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete erhört und er will dir das Gute vergelten, das du den Armen getan hast. 32 Schicke darum Boten nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus zu dir bitten! Er ist zu Gast beim Gerber Simon unten am Meer!‹ 33 Da habe ich sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott versammelt und bereit zu hören, was der Herr dir aufgetragen hat.« 

Petrus predigt vor den Nichtjuden im Haus von Kornelius

34 Petrus begann zu sprechen: »Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott keine Unterschiede macht! (Röm 2,11) 35 Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie ihn nur ernst nehmen und tun, was vor ihm recht ist. 36 Seinem Volk Israel hat er die Botschaft verkünden lassen, dass er Frieden gestiftet hat durch Jesus Christus – aber dieser Jesus Christus ist ja der Herr über alle! (Lk 2,14; Röm 3,25; Röm 5,1; 2Kor 5,18; Eph 2,14; Kol 1,20) 37 Ihr habt sicherlich erfahren, was sich im jüdischen Land zugetragen hat, beginnend in Galiläa, nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte. (Lk 4,44) 38 Ihr wisst von Jesus aus Nazaret, den Gott zum Retter bestimmt und mit seinem Geist und seiner Kraft erfüllt hat. Wo er hinkam, tat er Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott stand ihm bei. (Lk 4,18; Lk 13,16; Joh 3,2) 39 Wir können alles bezeugen, was er im jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Die Juden töteten ihn, sie hängten ihn ans Kreuz, an das Fluchholz.[2] (Apg 1,8) 40 Aber Gott hat ihn am dritten Tag vom Tod auferweckt und ihn sichtbar erscheinen lassen – 41 nicht vor dem ganzen Volk, sondern vor den Zeugen, die er im Voraus dazu bestimmt hatte. Wir, die Apostel, sind diese Zeugen; wir haben mit Jesus gegessen und getrunken, nachdem er von den Toten auferstanden war. (Lk 24,41) 42 Und uns gab Jesus den Auftrag, dem Volk Israel zu verkünden und zu bezeugen, dass er von Gott zum Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt ist. (Joh 5,22; Apg 17,31; Röm 14,9; 2Kor 5,10; 2Tim 4,1; 1Petr 4,5) 43 Alle Propheten haben von ihm gesprochen; sie bezeugen, dass durch die Macht seines Namens alle Menschen die Vergebung ihrer Schuld empfangen sollen, alle, die auf ihn vertrauen.« (Lk 1,1; Lk 24,44) 

Der Heilige Geist kommt noch vor der Taufe auf die Nichtjuden herab

44 Petrus hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da kam der Heilige Geist auf alle herab, die bei Kornelius versammelt waren und die Botschaft hörten. (Apg 2,4) 45 Die Christen jüdischer Herkunft, die mit Petrus aus Joppe gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen, dass Gott nun auch über die Nichtjuden seinen Geist ausgegossen hatte. (Apg 2,33) 46 Sie hörten nämlich, wie die Versammelten in unbekannten Sprachen redeten und Gott priesen. Darauf sagte Petrus zu seinen Begleitern: 47 »Diese Leute haben genau wie wir den Heiligen Geist empfangen. Wer kann ihnen da noch die Taufe verweigern?« (Apg 8,36) 48 Und er befahl, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen. Danach baten sie ihn, noch ein paar Tage bei ihnen zu bleiben. 

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Apostelgeschichte 10

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

Kornelius lässt Petrus holen

1 In Cäsarea lebte ein römischer Hauptmann mit Namen Kornelius, der Befehlshaber der »Italischen Einheit«. (Apg 8,40; Apg 27,1) 2 Er war ein gottesfürchtiger Mann, der mit allen in seinem Haus den Gott Israels achtete. Kornelius unterstützte die Bedürftigen und betete regelmäßig zu Gott. 3 Eines Tages – es war gegen drei Uhr – hatte er eine Vision: Ein Engel Gottes kam auf ihn zu und sagte: »Kornelius!« (Apg 3,1) 4 Kornelius sah ihn an und erschrak. »Was ist, Herr?« Der Engel sprach zu ihm: »Deine Gebete und Geschenke für die Armen sind Gott nicht verborgen geblieben! (2Chr 7,15; Offb 8,4) 5 Schick ein paar Männer nach Joppe, zu einem Mann mit Namen Simon Petrus. Bitte ihn, zu dir zu kommen. 6 Er wohnt als Gast bei dem Gerber Simon, der ein Haus am Meer hat.« (Apg 9,43) 7 Sobald der Engel fort war, rief Kornelius zwei seiner Diener und einen gottesfürchtigen Soldaten aus seiner Leibgarde zu sich. 8 Er sagte ihnen, was geschehen war, und schickte sie nach Joppe. 

Petrus besucht Kornelius

9 Am nächsten Tag – die Boten des Kornelius waren bereits vor der Stadt – stieg Petrus auf das Dach des Hauses, um zu beten. Es war kurz vor Mittag, (Apg 11,5) 10 und er hatte großen Hunger. Doch während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision. 11 Er sah den Himmel offen stehen, und etwas wie ein großes Tuch wurde an den vier Zipfeln zur Erde heruntergelassen. (Hes 1,1; Mt 3,16; Apg 7,56) 12 In diesem Tuch befanden sich verschiedene vierfüßige Tiere sowie Schlangen und Vögel. 13 Er hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: »Petrus, steh auf. Schlachte sie und iss davon.« 14 »Niemals, Herr«, erklärte Petrus. »In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas gegessen, das uns nach unserem jüdischen Gesetz verboten ist[1].« (3Mo 11,1; Hes 4,14) 15 Da sprach die Stimme zum zweiten Mal: »Wenn Gott sagt, dass etwas rein ist, dann sag du nicht, dass es unrein ist.« (Mt 15,11; Röm 14,14; 1Kor 10,25; 1Tim 4,3; Tit 1,15) 16 Diese Vision wiederholte sich dreimal, und sofort danach wurde das Tuch wieder in den Himmel hinaufgezogen. 17 Petrus war ratlos, was dies zu bedeuten hatte. In diesem Augenblick fanden die Männer, die Kornelius geschickt hatte, das Haus des Simon. Sie standen draußen vor dem Tor 18 und erkundigten sich, ob dies das Haus sei, in dem Simon Petrus als Gast wohne. 19 Gleichzeitig sprach der Heilige Geist zu Petrus, während dieser noch über die Vision nachdachte: »Drei Männer sind gekommen, die dich suchen. (Apg 11,12; Apg 13,2) 20 Steig hinunter und geh ohne Bedenken mit ihnen, denn ich habe sie gesandt.« (Apg 15,7) 21 Da stieg Petrus hinunter und sagte: »Ich bin der Mann, den ihr sucht. Warum seid ihr gekommen?« 22 Sie antworteten: »Kornelius, ein römischer Hauptmann, hat uns geschickt. Er ist ein gottesfürchtiger Mann, der den Gott Israels achtet und bei den Juden hoch angesehen ist. Ein heiliger Engel gab ihm Anweisung, dich holen zu lassen, damit du in sein Haus kommst und er hören kann, was du zu sagen hast.« (Apg 10,2) 23 Petrus lud die Männer ein, bei ihm zu übernachten. Am nächsten Morgen machte er sich mit ihnen auf den Weg, begleitet von einigen Gläubigen[2] aus Joppe. (Apg 10,45; Apg 11,12) 24 Am folgenden Tag trafen sie in Cäsarea ein. Kornelius erwartete sie schon. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde eingeladen, damit sie Petrus kennenlernen konnten. (Apg 8,40) 25 Als Petrus sein Haus betrat, fiel Kornelius ehrfürchtig vor ihm auf die Knie. (Apg 14,13; Offb 19,10; Offb 22,9) 26 Aber Petrus richtete ihn auf und sagte: »Steh auf! Ich bin ein Mensch wie du!« 27 Und sie sprachen miteinander, während sie hineingingen. Drinnen fand Petrus eine große Menge versammelt. 28 Er erklärte ihnen: »Ihr wisst, dass es mir nach jüdischem Gesetz verboten ist, mit einem Angehörigen eines fremden Volkes zusammenzukommen oder ein nichtjüdisches Haus wie dieses zu betreten. Aber Gott hat mir gezeigt, dass ich niemanden für unrein halten darf. (Joh 4,9; Apg 11,3; Apg 15,9) 29 Deshalb bin ich sofort, als ihr mich holen ließt, mitgekommen. Nun sagt mir aber, warum ihr nach mir geschickt habt.« 30 Kornelius antwortete: »Vor vier Tagen betete ich zur gleichen Zeit wie jetzt, gegen drei Uhr nachmittags, in meinem Haus. Plötzlich stand ein Mann in einem strahlend weißen Gewand vor mir. (Apg 10,1) 31 Er sagte: ›Kornelius, deine Gebete sind erhört worden, und deine Geschenke an die Armen sind Gott nicht verborgen geblieben! 32 Schick ein paar Männer nach Joppe und bitte Simon Petrus zu kommen. Er wohnt als Gast bei Simon, dem Gerber, in einem Haus am Meer.‹ 33 Da schickte ich sofort nach dir, und es ist gut, dass du gekommen bist. Jetzt sind wir hier und warten in Gottes Gegenwart, um die Botschaft zu hören, die der Herr dir gegeben hat.« 

Kornelius hört die Botschaft Gottes

34 Da erwiderte Petrus: »Jetzt weiß ich, dass es wahr ist: Gott macht keine Unterschiede zwischen den Menschen. (5Mo 10,17; Röm 2,11; Kol 3,25) 35 In jedem Volk nimmt er jene an, die ihn achten und tun, was gerecht ist. (Apg 15,9) 36 Ihr habt Gottes Botschaft für das Volk Israel gehört: von dem Frieden durch Jesus Christus, der Herr über alle ist. (Röm 5,1; Eph 2,17) 37 Ihr wisst, was überall in Judäa geschah, angefangen in Galiläa, nachdem Johannes der Täufer zu predigen begann. 38 Und ihr wisst auch, dass Gott Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat. Er zog umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel bedrängt waren, denn Gott war mit ihm. (Lk 4,18) 39 Wir Apostel können bezeugen, was er in ganz Israel und in Jerusalem getan hat. Sie haben ihn umgebracht, indem sie ihn kreuzigten, (Lk 24,48) 40 aber Gott hat ihn drei Tage später wieder auferweckt. Danach ließ er ihn (Joh 21,12) 41 nicht vor dem Volk, sondern nur vor uns erscheinen, die Gott zuvor als seine Zeugen erwählt hatte. Wir waren es, die mit ihm aßen und tranken, nachdem er von den Toten auferstanden war. 42 Und er befahl uns, überall zu predigen und zu bezeugen, dass Jesus von Gott zum Richter über alle Menschen – Lebende und Tote – bestimmt ist. (Mt 28,19; 2Kor 5,10) 43 Er ist es, den die Propheten vorausgesagt haben und von dem sie sagten, dass allen, die an ihn glauben, durch seinen Namen die Sünden vergeben werden.« (Jes 53,11; Jer 31,34) 

Die Nichtjuden empfangen den Heiligen Geist

44 Noch während Petrus sprach, kam der Heilige Geist über alle, die seine Botschaft hörten. (Apg 11,15; Apg 15,8) 45 Die jüdischen Gläubigen, die mit Petrus gekommen waren, staunten, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte, 46 denn sie hörten sie in anderen Sprachen reden und Gott loben. Da fragte Petrus: (Mk 16,17; Apg 2,4; Apg 19,6) 47 »Wer könnte jetzt noch etwas dagegen einwenden, dass sie getauft werden, nun, da sie den Heiligen Geist empfangen haben, genau wie wir!« (Apg 8,36; Apg 11,17) 48 Und er gab Anweisung, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen. Anschließend baten sie Petrus, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben. (Apg 2,38; Apg 19,5) 

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Apostelgeschichte 10

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

Dürfen Nichtjuden zur Gemeinde gehören?

1 In Cäsarea lebte ein römischer Offizier namens Kornelius. Er war Hauptmann der sogenannten Italischen Kohorte,[1] 2 ein frommer Mann, der mit seiner ganzen Hausgemeinschaft Gott verehrte. Er tat viel für Not leidende Juden und betete regelmäßig. 3 Eines Tages – es war um die Mitte des Nachmittags[2] – hatte er eine Vision und sah deutlich, wie ein Engel Gottes zu ihm hereinkam und ihn hörbar ansprach: „Kornelius!“ 4 Erschrocken starrte er den Engel an: „Was ist, Herr?“ – „Gott hat deine Gebete gehört und gesehen, wie viel Gutes du den Armen tust“, sagte der Engel. 5 „Schick jetzt einige Männer nach Joppe[3] und lass einen gewissen Simon, den man auch Petrus nennt, zu dir kommen. 6 Er wohnt bei einem Gerber, der auch Simon heißt und dessen Haus direkt am Meer liegt.“ 7 Gleich nachdem der Engel wieder gegangen war, rief Kornelius zwei seiner Hausdiener und einen gläubigen Soldaten aus seinem Gefolge. 8 Er berichtete ihnen alles, was geschehen war, und schickte sie nach Joppe. 9 Am nächsten Tag um die Mittagszeit – die Männer näherten sich bereits der Stadt – stieg Petrus zum Beten auf die Dachterrasse. 10 Kurz darauf bekam er Hunger und wollte essen. Während ihm etwas zubereitet wurde, hatte er eine Vision. 11 Er sah den Himmel offen und etwas wie ein großes leinenes Tuch auf die Erde herabkommen. Es wurde an vier Zipfeln gehalten, und 12 in ihm befanden sich alle möglichen Arten von Vierfüßlern, Kriechtieren und Vögeln. 13 Eine Stimme sagte: „Los, Petrus, schlachte und iss!“ 14 „Auf keinen Fall, Herr!“, sagte Petrus. „In meinem ganzen Leben habe ich noch niemals etwas Verbotenes oder Unreines gegessen!“ 15 Doch die Stimme forderte ihn ein zweites Mal heraus: „Was Gott für rein erklärt hat, halte du nicht für unrein.“ 16 Das alles geschah drei Mal, dann wurde das Tuch wieder in den Himmel hinaufgezogen. 17 Während Petrus noch darüber rätselte, was die Vision wohl bedeuten sollte, standen die Männer, die Kornelius geschickt hatte, schon vor dem Tor. Sie hatten sich nach Simons Haus durchgefragt. 18 Durch Rufen machten sie sich bemerkbar und fragten: „Ist hier ein Simon zu Gast, der Petrus genannt wird?“ 19 Petrus dachte immer noch über die Vision nach, als der Geist Gottes zu ihm sagte: „Pass auf! Da sind drei Männer, die dich suchen. 20 Steh auf und geh nach unten! Du kannst ihnen ohne Bedenken folgen, denn ich habe sie geschickt.“ 21 Petrus ging jetzt zu den Männern hinunter und sagte: „Ich bin der, den ihr sucht. Was führt euch zu mir?“ 22 „Der Hauptmann Kornelius“, sagten sie, „ein gerechter, gottesfürchtiger und bei der ganzen jüdischen Bevölkerung angesehener Mann, hat uns geschickt. Er ist von einem heiligen Engel angewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen, um zu hören, was du zu sagen hast.“ 23 Da ließ Petrus die Männer eintreten und sorgte für ein Quartier. Am nächsten Morgen machte er sich mit ihnen auf den Weg. Einige Brüder aus Joppe begleiteten sie. 24 Am folgenden Tag erreichten sie Cäsarea. Kornelius hatte sie schon erwartet und seine Verwandten und engsten Freunde bei sich eingeladen. 25 Als Petrus durchs Hoftor trat, kam Kornelius ihm entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder. 26 Doch Petrus zog ihn hoch und sagte: „Steh auf! Ich bin doch nur ein Mensch.“ 27 Und während er sich mit ihm unterhielt, betrat er das Haus und sah die vielen Leute versammelt. 28 „Ihr wisst ja“, sagte er zu ihnen, „dass es für einen Juden nicht erlaubt ist, engen Kontakt mit einem Nichtjuden zu haben oder ihn gar zu besuchen. Doch Gott hat mir gezeigt, keinen Menschen als unrein oder unberührbar zu betrachten. 29 Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Nun möchte ich fragen, warum ihr mich gerufen habt.“ 30 Kornelius erwiderte: „Vor vier Tagen betete ich den halben Nachmittag in meinem Haus. Plötzlich stand ein Mann in einem leuchtend weißen Gewand vor mir 31 und sagte: 'Kornelius! Gott hat deine Gebete gehört und gesehen, wie viel Gutes du den Armen tust. 32 Schick Boten nach Joppe und lass einen gewissen Simon, den man auch Petrus nennt, zu dir kommen. Er wohnt bei einem Gerber namens Simon, dessen Haus direkt am Meer liegt.' 33 Da habe ich sofort einige Leute zu dir geschickt. Und es ist sehr schön, dass du gleich gekommen bist. Nun haben wir uns hier vor Gott versammelt, um all das zu hören, was der Herr dir aufgetragen hat.“ 34 Petrus begann: „Jetzt begreife ich, wie wahr es ist, dass Gott nicht bestimmte Menschen anderen vorzieht. 35 Er nimmt aus jedem Volk alle an, die in Ehrfurcht vor ihm leben und seinen Willen tun. 36 Ihr kennt ja die Botschaft, die Gott dem Volk Israel gesandt hat, die Freudenbotschaft vom Frieden durch Jesus, den Messias, den Herrn für alle Menschen. 37 Ebenso kennt ihr die Ereignisse, die sich in ganz Judäa zugetragen haben. Angefangen hat es schon in Galiläa, nachdem Johannes die Menschen zur Taufe aufgerufen hatte: 38 Gott hatte Jesus von Nazaret mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt. Gott war mit ihm, und so zog er umher, tat den Menschen Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte. 39 Wir sind Zeugen für alles, was er im ganzen jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Dann haben sie ihn ans Kreuz gehängt und auf diese Weise umgebracht. 40 Aber Gott hat ihn am dritten Tag wieder zum Leben erweckt und ihn als Auferstandenen präsentiert 41 – allerdings nicht dem ganzen Volk, sondern nur den Zeugen, die Gott schon vorher dazu bestimmt hatte. Das waren wir, die mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er vom Tod auferstanden war. 42 Er hat uns beauftragt, dem Volk Israel zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter über Lebende und Tote ist. 43 Schon die Propheten haben von ihm geredet. Sie bezeugen übereinstimmend, dass jeder, der an ihn glaubt, durch ihn Vergebung der Sünden erhält.“ 44 Während Petrus diese Worte sagte, kam der Heilige Geist auf alle, die seine Ansprache hörten. 45 Die Gläubigen jüdischer Herkunft, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch nichtjüdischen Menschen geschenkt worden war. 46 Sie hörten nämlich, wie die Versammelten Gottes Größe in ‹nichtgelernten› Sprachen priesen. Da sagte Petrus zu seinen Begleitern: 47 „Kann denn jemand diesen Menschen das Wasser zur Taufe verweigern? Sie haben doch genau wie wir den Heiligen Geist empfangen.“ 48 Und er ordnete an, sie auf den Namen von Jesus, dem Messias, zu taufen. Danach baten sie Petrus, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben. 

© 2025 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2025.06)
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Apostelgeschichte 10

Das Buch

von SCM Verlag

Kornelius

1 In Cäsarea lebte ein Mann namens Kornelius. Er war ein Zenturio aus der Kohorte, die »die Italische« genannt wurde. 2 Er war religiös und hatte Ehrfurcht vor Gott, so wie auch alle anderen, die zu seiner Familie gehörten. Er half Notleidenden in der örtlichen Bevölkerung mit seinen Gaben und betete beständig zu Gott. 3 In einer Vision ungefähr um drei Uhr nachmittags sah er einen Gottesboten, der zu ihm in den Raum kam und ihn ansprach: »Kornelius!« 4 Kornelius starrte gebannt auf ihn und sagte voller Furcht: »Was willst du, Herr?« Der Gottesbote antwortete ihm: »Deine Gebete und deine Unterstützung der Notleidenden sind bei Gott nicht unbemerkt geblieben. 5 So schicke nun Männer nach Joppe und lass sie einen Mann namens Simon herbeiholen! Er trägt auch den Beinamen Petrus. 6 Der ist zu Gast bei Simon, einem Gerber, dessen Haus direkt am Meer steht.« 7 Als der Gottesbote, der mit ihm sprach, wieder fortgegangen war, rief Kornelius zwei Männer, die zu seinem Haushalt gehörten und einen gottesfürchtigen Soldaten, von denen, die immer mit ihm zusammen waren, zu sich. 8 Ihnen erzählte er alles und schickte sie dann nach Joppe. 

Die Vision des Petrus

9 Am darauf folgenden Tag, als sie noch auf dem Weg waren, und sich der Stadt näherten, stieg Petrus oben auf das Hausdach, um dort zu beten, und zwar um zwölf Uhr mittags. 10 Da wurde er hungrig und wollte etwas essen. Während sie das Essen für ihn vorbereiteten, geriet er in eine Ekstase. 11 Er sah den Himmel geöffnet und etwas wie ein riesiges Tuch, das an den vier Zipfeln auf die Erde niedergelassen wurde. 12 Darin befanden sich alle vierfüßigen Tiere und Kriechtiere der Erde, und die Vögel des Himmels. 13 Dann sprach ihn eine Stimme an: »Steh auf, Petrus, schlachte und iss!« 14 Doch Petrus sagte: »Nie und nimmer, Herr! Ich habe doch noch nie irgendetwas Unerlaubtes oder Unreines gegessen!« 15 Da sprach ihn die Stimme ein zweites Mal an und sagte: »Das, was Gott für rein erklärt hat, sollst du nicht als unerlaubt bezeichnen!« 16 Das geschah noch ein drittes Mal, und dann wurde das Behältnis plötzlich wieder hoch in den Himmel gezogen. 17 Während Petrus noch ratlos war, was die Vision, die er gesehen hatte, wohl zu bedeuten hätte, standen die Männer, die von Kornelius geschickt worden waren, vor der Tür. Sie hatten sich zum Haus von Simon durchgefragt. 18 Sie riefen und fragten: »Ist hier ein Simon, der auch Petrus genannt wird, zu Gast?« 19 Während Petrus noch über die Erscheinung nachdachte, sprach der Geist Gottes zu ihm: »Pass auf, es sind drei Männer da, die dich suchen. 20 So steh jetzt auf, steig vom Dach hinab und geh mit ihnen, ohne zu zweifeln. Denn ich bin es, der sie hierhin geschickt hat!« 21 Da ging Petrus hinab zu den Männern und sagte: »Hört her! Ich bin der, den ihr sucht! Was ist der Grund eures Kommens?« 22 Sie antworteten: »Kornelius, ein Offizier, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, was alle aus dem Volk der Juden bestätigen können, hat von einem heiligen Gottesboten die Anweisung bekommen, dich in sein Haus bringen zu lassen und das zu hören, was du zu sagen hast.« 

Petrus in Cäsarea

23 Da bat Petrus sie ins Haus und beherbergte sie dort. Am nächsten Morgen stand er auf und zog mit ihnen los, und einige von den Jesusnachfolgern aus Joppe reisten mit ihm. 24 Wiederum am folgenden Morgen kamen sie nach Cäsarea. Dort erwartete Kornelius sie schon. Er hatte seine Verwandten und auch seine engsten Freunde zusammengerufen. 25 In dem Augenblick, als Petrus in das Haus eintrat, kam Kornelius ihm entgegen und fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. 26 Doch Petrus hob ihn hoch und sagte: »Steh wieder auf! Denn auch ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch!« 27 Mit diesen Worten trat er ins Haus ein und sah die vielen Leute, die dort zusammengekommen waren. 28 Dann sagte er zu ihnen: »Ihr wisst genau, dass es für eine jüdische Person tabu ist, mit einem Menschen aus einem anderen Volk Umgang zu haben oder zu ihm zu kommen. Doch Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen grundsätzlich als minderwertig oder unrein bezeichnen darf. 29 Deshalb bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als ich gerufen wurde. Und jetzt sagt mir: Weswegen habt ihr mich hierher geholt?« 30 Da sagte Kornelius: »Vor vier Tagen betete ich in meinem Haus bis etwa um diese Zeit, drei Uhr. Da stand auf einmal ein Mann in leuchtender Kleidung vor mir. 31 Der sagte: ›Kornelius, dein Gebet ist erhört worden, und Gott denkt an deine Hilfe für die Notleidenden. 32 So sende nun Leute nach Joppe und lass Simon herbeiholen, der den Beinamen Petrus hat. Der ist zu Gast im Haus von Simon dem Gerber direkt am Meer!‹ 33 Sofort habe ich dann die Männer zu dir geschickt. Du hast gut daran getan, dass du tatsächlich gekommen bist. Und jetzt sind wir alle hier vor Gott zusammen, um die Botschaft zu hören, die Gott der Herr dir anvertraut hat!« 

Die Rede von Petrus

34 Da ergriff Petrus das Wort und sagte: »Wirklich und wahrhaftig begreife ich jetzt, dass Gott die Menschen nicht nach dem Äußeren beurteilt. 35 Sondern es ist so: Gott freut sich über alle Menschen, die ihn respektieren und gerecht leben, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören. 36 Ihr kennt ja die Botschaft, die Gott dem Volk Israel gesandt hat. Er hat allen die gute Nachricht vom Frieden verkündet, der durch den Messias Jesus kommt. Der ist der wahre Herrscher über alle Menschen. 37 Ihr kennt auch die Ereignisse, die zuerst in Galiläa und dann in ganz Judäa geschehen sind, nachdem Johannes die Taufe als Ausdruck der Lebenserneuerung öffentlich verkündigte. 38 Und ihr wisst ja auch von Jesus, der aus Nazareth stammte. Ihn hat Gott gesalbt mit dem heiligen Gottesgeist und mit Kraft. Der zog umher und machte alle gesund, die vom Teufel, dem Zerstörer, überwältigt worden waren, denn Gott selbst war mit ihm. 39 Wir persönlich sind Augenzeugen von all dem, was er getan hat, sowohl in den von Juden besiedelten Gebieten als auch in Jerusalem. Den haben sie umgebracht, indem sie ihn an das Kreuzesholz hängten. 40 Doch Gott hat Jesus am dritten Tag auferweckt. Er zeigte sich als lebendig, 41 allerdings nicht etwa der gesamten Bevölkerung, sondern nur den von Gott schon vorher handverlesenen Augenzeugen, nämlich uns. Wir haben nach seiner Auferstehung von den Toten zusammen mit ihm gegessen und mit ihm getrunken. 42 Uns hat er auch den Auftrag gegeben, dem jüdischen Volk öffentlich zu verkündigen und eindringlich unser Zeugnis dafür abzulegen, dass er der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten ist. 43 Ihn, Jesus, bestätigen auch alle Propheten und sagen, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung aller Schuld erfahren kann.« 

Das Kommen des Gottesgeistes

44 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Gottesgeist auf alle herab, die seiner Botschaft zuhörten. 45 Da gerieten die an Jesus Glaubenden, die einen jüdischen Hintergrund hatten und deshalb beschnitten waren, die, die zusammen mit Petrus dorthin gekommen waren, völlig außer sich. Denn sie sahen, dass das Geschenk des heiligen Gottesgeistes auch auf Menschen aus nichtjüdischen Völkern ausgegossen worden war. 46 Sie hörten nämlich, wie die Anwesenden in unbekannten Sprachen redeten und auf diese Weise Gott die Ehre gaben. Da ergriff Petrus das Wort: 47 »Könnte irgendjemand jetzt etwas dagegen einwenden, dass diese Leute im Wasser untergetaucht werden? Denn sie haben doch den heiligen Gottesgeist genauso erhalten wie wir auch!« 48 So ordnete er an, dass sie im Namen von Jesus Christus getauft werden sollten. Danach baten sie ihn, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben. 

Das Buch. Neues Testament, Psalmen, Sprichwörter – übersetzt von Roland Werner
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