Jeremia 11

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an Jeremia; er sagte zu ihm:2 »Sprich[1] zu den Leuten von Juda und den Bewohnern Jerusalems! Sag ihnen: ›Erfüllt die Verpflichtungen, die ich euch gegeben habe!‹3 Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Fluch über jeden Menschen, der sich nicht an die Bestimmungen meines Bundes hält! (5Mo 27,26)4 Ich habe ihn mit euren Vorfahren geschlossen, als ich sie aus Ägypten herausholte wie aus dem Feuer eines Schmelzofens. Damals sagte ich zu ihnen: Hört auf mich und haltet euch an die Verpflichtungen, die ich euch auferlege; dann seid ihr mein Volk und ich bin euer Gott. (Jer 7,23)5 Nur dann kann ich den Eid halten, den ich euren Vorfahren geschworen habe! Ich hatte ja versprochen, ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig überfließt – das Land, in dem ihr heute lebt. Doch wenn ihr nicht hört, trifft euch der Fluch.‹«[2] Ich antwortete: »Amen, HERR!« (1Mo 12,7; 2Mo 3,8)6 Darauf sagte der HERR zu mir: »Verkünde in den Städten von Juda und auf den Straßen Jerusalems: ›Nehmt die Verpflichtungen ernst, die ich euch auferlegt habe, und erfüllt sie!7 Denkt an eure Vorfahren: Als ich sie aus Ägypten herausführte, habe ich sie eindringlich ermahnt, auf mich zu hören, so wie ich mein Volk bis heute immer wieder ermahnte.8 Aber sie dachten gar nicht daran; sondern sie alle taten, was ihr eigensinniges und böses Herz ihnen eingab. So musste ich alles wahr machen, was ich ihnen angedroht hatte für den Fall, dass sie meinen Bund brechen und sich nicht an seine Verpflichtungen halten!‹« (Jer 7,24)9 Und weiter sagte der HERR zu mir: »Die Leute von Juda und die Bewohner Jerusalems haben sich gegen mich verschworen:10 Sie sind zu den Verfehlungen ihrer Vorfahren zurückgekehrt, die mir nicht gehorchen wollten; sie verehren fremde Götter. Die Leute von Israel und von Juda haben den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe.«11 Deshalb sagt der HERR: »Jetzt bringe ich ein Unglück über sie, dem sie nicht entrinnen können! Sie werden zu mir um Hilfe schreien, aber ich werde sie nicht hören. (Jer 19,3)12-13 Dann werden sie in den Städten von Juda und in Jerusalem zu den Göttern schreien, denen sie Opfer dargebracht haben. Jede Stadt in Juda hat ja ihren eigenen Gott und in Jerusalem stehen an allen Ecken Altäre, auf denen sie dem schändlichen Baal Weihrauch opfern. Doch alle diese Götter werden sie nicht aus ihrer Not retten. (Jer 2,28)14 Du, Jeremia, sollst nicht mehr bei mir für dieses Volk eintreten; unterlass alle Klage und Fürbitte! Denn ich werde nicht mehr hören, wenn sie in ihrem Unglück zu mir schreien!« (Jer 7,16)15 »Das Volk, das ich liebe«, sagt der HERR, »treibt ein böses Spiel. Was hat es in meinem Tempel zu suchen? Meint es, mit Opfern das kommende Unheil abwenden und bald schon wieder jubeln zu können?«[3]16 Einen üppig grünenden Ölbaum mit den besten Früchten hat der HERR dich früher genannt. Doch bald wird dich Schlachtlärm umgeben; dann legt der HERR Feuer an dich und alle deine Äste verbrennen.17 Der HERR, der Herrscher der Welt,[4] der dich gepflanzt hat, hat deinen Untergang beschlossen. Das ist die Folge deines Tuns, Volk von Israel und von Juda! Du hast dem Baal Opfer dargebracht und damit den Zorn des HERRN herausgefordert!18 Der HERR hat es mir gesagt, deshalb weiß ich jetzt über ihre Absichten Bescheid.19 Ich war wie ein zahmes, junges Lamm, das sich ohne Widerstand zum Schlachten wegführen lässt; ich ahnte nicht, dass sie etwas gegen mich planten. Sie sagten zueinander: »Wir hauen den Baum um mitten in der Blüte! Wir machen seinem Leben ein Ende, dann wird bald niemand mehr an ihn denken!« (Jes 53,7)20 Aber du, HERR, du Herrscher der Welt, kennst die geheimsten Gedanken und Wünsche der Menschen und du bist ein gerechter Richter. Dir habe ich meinen Fall übergeben und bin voll Zuversicht: Ich werde noch erleben, wie du an ihnen Vergeltung übst! (Ps 139,1; Jer 17,10; Jer 20,12; Weis 1,6)21-22 Die Leute von Anatot wollen mich töten. »Hör auf, dich als Prophet aufzuspielen und im Namen des HERRN zu reden«, sagen sie, »sonst bringen wir dich um!« Doch der HERR, der Herrscher der Welt, antwortet: »Ich werde die Leute von Anatot zur Rechenschaft ziehen! Ihre jungen Männer werden durch das Schwert umkommen und ihre Kinder durch Hunger. (Jes 30,10; Jer 18,18; Jer 18,23; Jer 20,1; Jer 26,7; Jer 26,24; Jer 32,2; Jer 37,11; Mt 23,37)23 Das Volk dieser Stadt geht restlos unter, wenn die Zeit der Abrechnung da ist und ich das Unglück hereinbrechen lasse.«

Jeremia 11

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging, lautete folgendermaßen:2 »Hört auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und den Einwohnern von Jerusalem! (2Mo 19,5; 2Kön 11,17; 2Kön 23,2; Jer 11,6)3 Und du sollst zu ihnen sprechen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, (5Mo 27,26; 5Mo 28,15; Gal 3,10)4 die ich euren Vätern geboten habe zu der Zeit, als ich sie aus dem Land Ägypten führte, aus dem Eisenschmelzofen, indem ich sprach: Hört auf meine Stimme und tut diese [Worte], ganz wie ich es euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, (5Mo 4,20; 5Mo 5,6; Jer 7,23)5 damit ich den Eid aufrechterhalte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließt, wie es heute der Fall ist!« Da antwortete ich und sprach: So sei es, HERR! (5Mo 8,7; Ps 105,10; Jer 1,6; Jer 28,6)6 Darauf sprach der HERR zu mir: Verkündige alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems und sprich: Hört auf die Worte dieses Bundes und tut sie! (Mt 7,24; Röm 2,13; Jak 1,22; Jak 1,25)7 Denn ich habe euren Vätern eindringlich bezeugt von dem Tag an, als ich sie aus dem Land Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, indem ich mich früh aufmachte und es [immer wieder] bezeugte und sprach: »Hört auf meine Stimme!« (2Mo 15,26; 2Kön 17,13; Jer 7,25; Jer 11,4)8 Aber sie haben nicht darauf gehört; sie haben mir kein Gehör geschenkt, sondern jeder von ihnen wandelte nach dem Starrsinn seines bösen Herzens; darum brachte ich alle Worte dieses Bundes über sie, die zu halten ich ihnen befohlen habe, die sie aber nicht gehalten haben. (5Mo 28,15; Jer 7,24; Jer 7,26; Jer 9,12; Dan 9,12)9 Und der HERR sprach zu mir: Es besteht eine Verschwörung unter den Männern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem. (Jer 5,31; Hes 22,25; Hos 6,9; Mt 21,38; Joh 11,53; Apg 23,12)10 Sie sind zu den Sünden ihrer Vorväter zurückgekehrt, die sich geweigert haben, meinen Worten zu gehorchen; sie selbst sind auch fremden Göttern nachgefolgt und haben ihnen gedient. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe! (2Mo 32,1; Jer 7,26; Jer 31,32)11 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will ein Unheil über sie bringen, dem sie nicht werden entfliehen können; und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören. (Spr 1,28; Spr 29,1; Jes 1,15; Jer 14,12; Jer 19,15; Jer 35,17; Hes 8,18; Mi 3,4; Sach 7,13)12 Dann werden die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und die Götter anrufen, denen sie geräuchert haben, aber sie werden sie zur Zeit ihres Unheils keineswegs erretten können. (5Mo 32,37; Ri 10,14; Jes 45,20; Jes 46,7)13 Denn so viele Städte du hast, Juda, so viele Götter hast du auch, und so viele Straßen es in Jerusalem gibt, so viele Altäre habt ihr der Schande errichtet, Altäre, um dem Baal zu räuchern! (Jer 2,28; Jer 7,9; Jer 19,5; Hos 10,1; Hos 12,12)14 Du aber sollst für dieses Volk nicht beten und für sie weder Flehen noch Fürbitte erheben, denn ich werde keineswegs erhören zu der Zeit, wenn sie wegen ihres Unheils zu mir rufen werden. (Ps 66,18; Jer 7,16; Jer 11,11)15 Was geschieht meinem Geliebten in meinem Haus? Es werden von den Großen gegen ihn böse Anschläge geschmiedet. — Wird das heilige [Opfer-]Fleisch etwa deine Bosheit von dir wegnehmen? Dann kannst du ja frohlocken! (Spr 2,14; Jer 7,11; Jer 12,1; Hes 8,6; Hos 3,4)16 »Einen grünen Ölbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der HERR genannt. Mit mächtigem Brausen legt er nun Feuer an ihn, und seine Äste krachen. (Ps 52,10; Ps 80,17; Hos 14,7; Röm 11,17)17 Denn der HERR der Heerscharen, der dich pflanzte, hat dir Unheil angedroht wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben, um mich zu erzürnen, indem sie dem Baal räucherten. (Jer 11,11; Jer 11,13; Jer 40,2)18 Und der HERR hat mich dies wissen lassen, sodass ich es erkannte; damals hast du mir ihr Treiben offenbart. (Ps 143,8; Am 3,7; Mt 2,13)19 Ich aber war wie ein zahmes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wusste nicht, dass sie solche Anschläge gegen mich schmiedeten: »Lasst uns den Baum samt seiner Frucht verderben und ihn aus dem Land der Lebendigen ausrotten, dass nicht mehr an seinen Namen gedacht werde!« (Ps 37,32; Jer 1,19; Jer 18,18; Jer 20,10; Lk 13,34; Lk 20,10)20 Aber du, o HERR der Heerscharen, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut! (1Chr 28,9; Ps 7,10; Jer 12,1; Jer 17,10; Jer 17,18; Jer 20,12; Lk 18,7; Röm 12,19; 2Tim 4,14; Offb 2,23)21 Darum, so spricht der HERR über die Männer von Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sagen: »Du sollst uns nicht mehr im Namen des HERRN weissagen, sonst musst du durch unsere Hand sterben!« (Jes 30,10; Jer 1,1; Jer 11,19; Jer 11,23; Am 2,12; Am 7,13; Am 7,16; Mi 2,6)22 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich will sie heimsuchen; die jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, und ihre Söhne und Töchter sollen vor Hunger sterben, (Jer 9,20; Jer 18,21; Kla 2,21; 1Thess 2,15)23 und es soll ihnen kein Überrest verbleiben; denn ich will Unheil über die Männer von Anatot bringen im Jahr ihrer Heimsuchung! (Jer 23,12; Jer 50,21; Hos 9,7; Mi 7,4; Lk 19,44)