Richter 8

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Die Männer von Efraïm sagten zu Gideon: »Warum hast du uns nicht gerufen, als du in den Kampf gegen die Midianiter gezogen bist? Das hättest du uns nicht antun dürfen!« Sie machten Gideon schwere Vorwürfe. (Ri 12,1)2 Doch er antwortete ihnen: »Der Sieg, den ich errungen habe, ist nichts, verglichen mit dem, was euch geglückt ist. Ihr kennt doch das Sprichwort: ›Die Nachlese Efraïms ist besser als die Lese Abiësers!‹3 Gott hat die Anführer der Midianiter in eure Hand gegeben; das stellt alles in den Schatten, was ich getan habe.« So beruhigte er sie und sie gaben sich zufrieden.4 Gideon hatte mit seinen 300 Mann den Jordan überschritten. Weil sie von der Verfolgung ganz erschöpft waren,5 sagte er zu den Männern der Stadt Sukkot: »Gebt meinen Leuten ein paar Brotlaibe! Sie sind ganz ausgehungert. Wir verfolgen die Midianiterkönige Sebach und Zalmunna.«6 Aber die führenden Männer der Stadt erwiderten: »Warum sollten wir deiner Truppe Brot geben? Hast du Sebach und Zalmunna schon in der Hand?«7 Da sagte Gideon: »Das werdet ihr mir büßen! Wenn der HERR die Könige der Midianiter in meine Hand gegeben hat, werde ich mit Dornen und Stachelpeitschen auf euch eindreschen!«8 Gideon zog weiter nach Penuël und bat auch dort um Brot, aber die Männer der Stadt antworteten ihm genau wie die Männer von Sukkot.9 Gideon sagte: »Wenn ich wohlbehalten zurückkomme, werde ich eure Burg niederreißen!«10 Sebach und Zalmunna lagerten mit ihrem Heer in Karkor. Noch 15000 Mann waren ihnen geblieben, 120000 hatten in der vorangegangenen Schlacht den Tod gefunden.11 Gideon näherte sich ihnen auf der Straße am Rand der Wüste, die östlich von Nobach und Jogboha verläuft. Während die Midianiter sich in Sicherheit glaubten, überfiel er völlig unerwartet ihr Lager.12 Die beiden Könige Sebach und Zalmunna flohen, aber er verfolgte sie und nahm sie gefangen. Das Heer im Lager versetzte er in einen solchen Schrecken, dass alle davonliefen.13 Als Gideon, der Sohn Joaschs, von der Midianiterschlacht zurückkehrte und die Steige von Heres hinabging,14 traf er auf einen jungen Mann aus der Stadt Sukkot. Er hielt ihn fest und ließ sich von ihm die führenden Männer und die Ältesten der Stadt aufschreiben, insgesamt 77 Namen.15 Als er nach Sukkot kam, sagte er zu den Männern der Stadt: »Hier bringe ich Sebach und Zalmunna, derentwegen ihr mich verspottet und gesagt habt: ›Hast du denn Sebach und Zalmunna schon in der Hand, dass wir deinen erschöpften Leuten Brot geben sollen?‹«16 Er ließ die Ältesten der Stadt ergreifen und sie mit stachligen Ruten zu Tode peitschen.17 Die Burg von Penuël ließ er niederreißen und die Männer der Stadt umbringen.18 Sebach und Zalmunna aber fragte er: »Wie sahen die Männer aus, die ihr auf dem Berg Tabor getötet habt?« Sie antworteten: »Genau wie du, jeder so stattlich wie ein Königssohn.«19 »Es waren meine Brüder, Söhne meiner eigenen Mutter!«, rief Gideon. »So gewiss der HERR lebt: Wenn ihr sie verschont hättet, würde ich euch nicht umbringen.« (4Mo 35,31)20 Er befahl seinem erstgeborenen Sohn Jeter: »Auf, schlag sie tot!« Aber der brachte sein Schwert nicht aus der Scheide. Er schreckte vor der Tat zurück, weil er noch so jung war.21 Sebach und Zalmunna sagten: »Steh auf und tu es selbst! Wie der Mann, so seine Kraft!« Da stand Gideon auf und erschlug die beiden. Die goldenen Halbmonde, die als Amulette an den Hälsen ihrer Kamele hingen, nahm er an sich. (Ps 83,12)22 Die Männer Israels sagten zu Gideon: »Sei du unser Herrscher, und dein Sohn und dein Enkel nach dir! Denn du hast uns aus der Hand der Midianiter gerettet.«23 Aber Gideon erwiderte: »Ich will nicht euer Herrscher sein und auch mein Sohn soll es nicht sein; der HERR soll über euch herrschen!« (1Sam 8,6)24 Doch dann fügte er hinzu: »Nur eine Bitte habe ich: Gebt mir die Ohrringe, die ihr erbeutet habt!« Die besiegten Feinde hatten goldene Ohrringe getragen; denn es waren Ismaëliter. (2Mo 32,2)25 »Wir geben sie dir gern«, sagten die Männer Israels. Man breitete ein Obergewand aus und jeder warf seine erbeuteten Ringe darauf.26 Das Gold, das auf diese Weise zusammenkam, wog fast 20 Kilo,[1] und dazu kamen noch die Amulette, Ohrgehänge und Purpurkleider, die die Midianiterkönige getragen hatten, sowie der Schmuck an den Hälsen ihrer Kamele.27 Gideon machte aus dem Gold ein Gottesbild[2] und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Alle Israeliten kamen dorthin, beteten das Bild an und wurden so dem HERRN untreu. Für Gideon und seine Familie wurde das zum Verderben.28 So zwang Gott die Midianiter vor den Israeliten in die Knie; sie konnten nicht mehr gegen Israel aufstehen. Solange Gideon lebte, hatte das Land Ruhe vor Feinden, vierzig Jahre lang.29 Gideon[3] kehrte nach Hause zurück und blieb dort.30 Von seinen vielen Frauen hatte er siebzig Söhne.31 Eine Nebenfrau lebte in der Stadt Sichem. Sie gebar ihm einen Sohn, den er Abimelech nannte.32 Gideon starb in hohem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joasch in Ofra, im Gebiet der Sippe Abiëser, beigesetzt.33 Nachdem Gideon gestorben war, liefen die Israeliten von Neuem den Baalen nach und machten den Bundes-Baal von Sichem zu ihrem Gott. (Ri 9,4; Ri 9,46)34 Sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Gewalt aller Feinde rings um sie her gerettet hatte.35 Auch den Nachkommen Gideons vergalten sie die großen Taten, die Gideon[4] für Israel getan hatte, mit Undank.

Richter 8

New International Version

von Biblica
1 Now the Ephraimites asked Gideon, ‘Why have you treated us like this? Why didn’t you call us when you went to fight Midian?’ And they challenged him vigorously.2 But he answered them, ‘What have I accomplished compared to you? Aren’t the gleanings of Ephraim’s grapes better than the full grape harvest of Abiezer?3 God gave Oreb and Zeeb, the Midianite leaders, into your hands. What was I able to do compared to you?’ At this, their resentment against him subsided.4 Gideon and his three hundred men, exhausted yet keeping up the pursuit, came to the Jordan and crossed it.5 He said to the men of Sukkoth, ‘Give my troops some bread; they are worn out, and I am still pursuing Zebah and Zalmunna, the kings of Midian.’6 But the officials of Sukkoth said, ‘Do you already have the hands of Zebah and Zalmunna in your possession? Why should we give bread to your troops?’7 Then Gideon replied, ‘Just for that, when the Lord has given Zebah and Zalmunna into my hand, I will tear your flesh with desert thorns and briers.’8 From there he went up to Peniel[1] and made the same request of them, but they answered as the men of Sukkoth had.9 So he said to the men of Peniel, ‘When I return in triumph, I will tear down this tower.’10 Now Zebah and Zalmunna were in Karkor with a force of about fifteen thousand men, all that were left of the armies of the eastern peoples; a hundred and twenty thousand swordsmen had fallen.11 Gideon went up by the route of the nomads east of Nobah and Jogbehah and attacked the unsuspecting army.12 Zebah and Zalmunna, the two kings of Midian, fled, but he pursued them and captured them, routing their entire army.13 Gideon son of Joash then returned from the battle by the Pass of Heres.14 He caught a young man of Sukkoth and questioned him, and the young man wrote down for him the names of the seventy-seven officials of Sukkoth, the elders of the town.15 Then Gideon came and said to the men of Sukkoth, ‘Here are Zebah and Zalmunna, about whom you taunted me by saying, “Do you already have the hands of Zebah and Zalmunna in your possession? Why should we give bread to your exhausted men?” ’16 He took the elders of the town and taught the men of Sukkoth a lesson by punishing them with desert thorns and briers.17 He also pulled down the tower of Peniel and killed the men of the town.18 Then he asked Zebah and Zalmunna, ‘What kind of men did you kill at Tabor?’ ‘Men like you,’ they answered, ‘each one with the bearing of a prince.’19 Gideon replied, ‘Those were my brothers, the sons of my own mother. As surely as the Lord lives, if you had spared their lives, I would not kill you.’20 Turning to Jether, his eldest son, he said, ‘Kill them!’ But Jether did not draw his sword, because he was only a boy and was afraid.21 Zebah and Zalmunna said, ‘Come, do it yourself. “As is the man, so is his strength.” ’ So Gideon stepped forward and killed them, and took the ornaments off their camels’ necks.22 The Israelites said to Gideon, ‘Rule over us – you, your son and your grandson – because you have saved us from the hand of Midian.’23 But Gideon told them, ‘I will not rule over you, nor will my son rule over you. The Lord will rule over you.’24 And he said, ‘I do have one request, that each of you give me an earring from your share of the plunder.’ (It was the custom of the Ishmaelites to wear gold earrings.)25 They answered, ‘We’ll be glad to give them.’ So they spread out a garment, and each of them threw a ring from his plunder onto it.26 The weight of the gold rings he asked for came to seventeen hundred shekels,[2] not counting the ornaments, the pendants and the purple garments worn by the kings of Midian or the chains that were on their camels’ necks.27 Gideon made the gold into an ephod, which he placed in Ophrah, his town. All Israel prostituted themselves by worshipping it there, and it became a snare to Gideon and his family.28 Thus Midian was subdued before the Israelites and did not raise its head again. During Gideon’s lifetime, the land had peace for forty years.29 Jerub-Baal son of Joash went back home to live.30 He had seventy sons of his own, for he had many wives.31 His concubine, who lived in Shechem, also bore him a son, whom he named Abimelek.32 Gideon son of Joash died at a good old age and was buried in the tomb of his father Joash in Ophrah of the Abiezrites.33 No sooner had Gideon died than the Israelites again prostituted themselves to the Baals. They set up Baal-Berith as their god34 and did not remember the Lord their God, who had rescued them from the hands of all their enemies on every side.35 They also failed to show any loyalty to the family of Jerub-Baal (that is, Gideon) in spite of all the good things he had done for them.