Richter 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Gideon, den man auch Jerubbaal nannte, brach früh am Morgen mit seinem ganzen Heer auf. Bei der Quelle Harod errichteten sie ihr Lager. Das Lager der Midianiter befand sich nördlich davon in der Ebene, nahe beim Hügel More.2 Aber der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist zu groß! So kann ich die Midianiter nicht in eure Hand geben. Sonst werden die Leute von Israel am Ende prahlen und sagen: ›Der eigenen Hand verdanken wir unsere Rettung!‹ (5Mo 8,17)3 Darum lass im ganzen Lager ausrufen, dass alle, die Angst haben, nach Hause gehen.«[1] Da gingen 22000 wieder heim, nur 10000 blieben bei Gideon. (5Mo 20,8)4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist immer noch zu groß. Führe die Männer hinunter zur Quelle, dort will ich selbst die Auswahl treffen. Ich werde dir sagen, wer mit dir gehen soll und wer nicht.«5 Gideon führte die Männer zum Teich an der Quelle. Dort sagte der HERR zu ihm: »Wer sich hinwirft und das Wasser mit der Zunge aufleckt wie ein Hund, den stell auf die eine Seite; und wer sich zum Trinken hinkniet, den stell auf die andere.«6 Dreihundert Männer leckten das Wasser mit der Zunge, alle Übrigen knieten sich hin und führten es mit der hohlen Hand zum Mund.[2]7 Der HERR sagte zu Gideon: »Durch die 300 Männer, die das Wasser mit der Zunge geleckt haben, will ich Israel retten und die Midianiter in deine Hand geben. Die anderen sollen nach Hause gehen.« (1Sam 14,6)8 Gideon schickte alle zurück, nur die 300 Ausgewählten behielt er bei sich. Diese übernahmen von den anderen den Proviant und die Kriegshörner. Das Lager der Midianiter war unten in der Ebene.9 In der Nacht sagte der HERR zu Gideon: »Auf, greif das Lager an, ich gebe es in deine Hand!10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter11 und hör dir an, was sie dort miteinander reden. Das wird dir Mut machen, sie anzugreifen.« Gideon und sein Diener gingen hinunter und schlichen sich bis an die äußeren Lagerwachen heran.12 Die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten, die dort lagerten, bedeckten die ganze Ebene wie Heuschrecken und ihre Kamele waren unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand. (Ri 6,5)13 Als nun Gideon bei den Wachtposten ankam, erzählte gerade einer seinem Kameraden einen Traum. »Stell dir vor«, sagte er, »ich habe im Traum gesehen, wie ein Gerstenbrot vom Berg herab in unser Lager rollte. Es stieß an unser Zelt, warf es um und kehrte das Unterste zuoberst.«14 Sein Kamerad antwortete: »Das kann nur eine Bedeutung haben: Der Israelit Gideon wird uns besiegen; Gott hat uns und unser Lager in seine Hand gegeben!«15 Als Gideon den Traum und seine Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und dankte Gott. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: »Steht auf! Der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben.«16 Er teilte die 300 Mann in drei Gruppen auf; jeder bekam ein Widderhorn und eine Fackel, dazu einen Krug, um die brennende Fackel zu verbergen.17-18 Gideon schärfte ihnen ein: »Stellt euch rings um das Lager auf und macht alles genauso wie ich! Ich gehe jetzt bis zum Rand des Lagers und ihr achtet genau darauf, was ihr mich tun seht, und macht es ebenso. Wenn ihr hört, wie ich und die Männer bei mir ins Horn stoßen, dann stoßt auch ihr ins Horn, rings um das Lager, und ruft: ›Für den HERRN und für Gideon!‹«19 Mitten in der Nacht kam Gideon mit seinen 100 Mann an den Rand des Lagers. Die Midianiter hatten gerade die Wachen gewechselt. Da bliesen die Männer um Gideon ihre Widderhörner und zerschlugen die Krüge.20 Alle drei Abteilungen folgten dem Beispiel, stießen in die Hörner und zerschlugen die Krüge. Jeder hielt in der linken Hand die Fackel und in der rechten das Horn. Sie riefen: »Auf zum Kampf! Für den HERRN und für Gideon!«21 Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und ergriffen die Flucht.22 Denn als die dreihundert in die Widderhörner stießen, ließ der HERR im Lager eine Panik entstehen und alle gingen mit dem Schwert aufeinander los. Darauf floh das ganze Heer in Richtung auf Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat. (Ps 83,10; Jes 9,3; Jes 10,26)23 Nun wurden die Männer der Stämme Naftali, Ascher und Manasse zusammengerufen, um die Midianiter zu verfolgen.24 Gideon schickte auch Boten ins Bergland von Efraïm und ließ dort sagen: »Kommt herab und verlegt den Midianitern den Fluchtweg! Besetzt alle Wasserstellen bis nach Bet-Bara und sichert die Jordanfurten!« Da sammelten sich alle Männer des Stammes Efraïm, besetzten die Wasserstellen und riegelten die Jordanfurten ab.25 Sie nahmen zwei Anführer der Midianiter, Oreb und Seeb (d. h. »Rabe« und »Wolf«), gefangen und töteten sie, Oreb am Rabenfelsen und Seeb bei der Wolfskelter. Dann verfolgten sie die Midianiter. Die abgeschlagenen Köpfe der beiden Anführer brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordans. (Ps 83,12)

Richter 7

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Gideon, der auch Jerubbaal genannt wurde, brach mit seinem ganzen Heer in aller Frühe auf. Bei der Quelle Harod errichteten sie ihr Lager. Die Midianiter lagerten nördlich von ihnen in der Ebene am Fuß des Hügels More.2 Der HERR sagte zu Gideon: »Dein Heer ist zu groß. Ich kann euch[1] den Sieg über die Midianiter nicht geben, sonst werden sich die Israeliten am Ende vor mir brüsten und sagen: ›Wir haben uns aus eigener Kraft gerettet!‹3 Darum gib im Heer bekannt: ›Wer Angst hat, soll umkehren und den Berg Gilead verlassen[2].‹« Daraufhin gingen 22.000 Mann nach Hause und nur 10.000 blieben zurück.4 Doch der HERR sagte zu Gideon: »Es sind immer noch zu viele. Führe sie hinunter zur Quelle. Dort will ich eine Auswahl treffen[3] und dir sagen, wer mit dir kommen soll und wer nicht.«5 Gideon führte das Heer hinunter zur Quelle. Der HERR befahl ihm: »Stell alle, die das Wasser mit der Zunge auflecken wie ein Hund, auf die eine Seite und alle, die sich zum Trinken hinknien, ´auf die andere`.«6 Die Zahl derer, die das Wasser aus der Hand aufgeleckt hatten ´wie ein Hund`, betrug dreihundert Mann. Der Rest hatte sich zum Trinken hingekniet.[4]7 Der HERR sagte zu Gideon: »Mit Hilfe der dreihundert Mann, die das Wasser aufgeleckt haben, will ich euch befreien und euch den Sieg über die Midianiter schenken. Alle anderen sollen nach Hause gehen.«8 Gideon behielt also nur die dreihundert Mann bei sich, ´die Gott ausgewählt hatte`. Von den anderen ließ er sich die Essensvorräte[5] und die Signalhörner aushändigen, die sie mitgebracht hatten, und schickte sie zurück nach Hause. Das Lager der Midianiter befand sich unterhalb ´des israelitischen Lagers` in der Talebene.9 In dieser Nacht sagte der HERR zu Gideon: »Los, greif die Midianiter an.[6] Ich gebe sie in deine Hand.10 Wenn du Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter11 und belausch ihre Gespräche. Das wird dir Mut geben[7], sie anzugreifen.« Gideon und Pura schlichen bis zu den Wachposten, die am Rand des Lagers aufgestellt waren.12 Die Midianiter, die Amelekiter und die Beduinen aus dem Osten hatten sich in der Ebene ausgebreitet wie ein Heuschreckenschwarm, und ihre Kamele waren so zahlreich wie der Sand am Meer.13 Als Gideon ´die Wachen` erreichte, erzählte gerade ein Mann seinem Kameraden einen Traum. »Ich habe geträumt«, sagte er, »wie ein ´großes`, rundes Gerstenbrot in unser Lager gerollt kam. Es stieß gegen ein Zelt und kippte um. Dabei wurde das ganze Zelt umgerissen und fiel in sich zusammen.[8]«14 Sein Kamerad antwortete: »Das kann nur eins bedeuten: ´Das Gerstenbrot steht für` den Angriff[9] des Israeliten Gideon, des Sohnes Joaschs. Gott wird ihm den Sieg über die Midianiter und alle anderen in unserem Lager geben.«15 Als Gideon den Traum und seine Deutung hörte, warf er sich nieder ´und dankte Gott`. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: »Los, steht auf! Der HERR gibt das Heer der Midianiter in eure Gewalt.«16 Er teilte die dreihundert Mann in drei Gruppen und gab jedem Kämpfer ein Signalhorn, eine Fackel und einen leeren Krug, um die brennende Fackel zu verbergen[10].17 » ´Stellt euch an den Rand des midianitschen Lagers und` macht mir alles nach«, befahl Gideon. »Wartet, bis ich am Lager angekommen bin, und dann tut dasselbe wie ich.18 Sobald ich und die Männer aus meiner Gruppe das Signalhorn blasen, blast ihr es rings um das Lager auch und ruft: ›Für den HERRN und für Gideon!‹«19 Gideon und seine hundert Mann erreichten das Lager zu Beginn der mittleren Nachtwache. Die Posten waren gerade abgelöst worden. Da bliesen Gideon und seine Gruppe ihre Signalhörner und zerschlugen ihre Tonkrüge,20 und die beiden anderen Abteilungen taten es ihnen nach[11]. Alle hielten die Fackeln in der linken und die Hörner in der rechten Hand und riefen: »Wir kämpfen für den HERRN und für Gideon!«[12]21 Dabei blieben sie rings um das midianitische Lager stehen, jeder an seinem Platz. Im Lager rannten alle durcheinander, schrien laut und versuchten zu entkommen.22 Denn als die dreihundert Israeliten in ihre Signalhörner stießen, sorgte der HERR dafür, dass überall im feindlichen Lager Kämpfe ausbrachen und die Verbündeten sich gegenseitig umbrachten[13]. Schließlich floh das ganze Heer über Bet-Schitta zum Jordanübergang von Abel-Mehola unterhalb von Tabbat, um Richtung Zereda[14] zu entkommen[15].23 Nun wurden die Männer der Stämme Naftali, Ascher und Manasse zusammengerufen, um die Midianiter zu verfolgen.24 Außerdem hatte Gideon Boten in das ganze Bergland von Efraim gesandt und die Efraimiter aufgefordert: »Kommt herab und stellt euch den Midianitern in den Weg! Besetzt alle Wasserstellen bis hinunter nach Bet-Bara und alle Jordanübergänge[16]!« Die Efraimiter folgten Gideons Aufruf und besetzten die Wasserstellen und die Jordanübergänge.25 Sie nahmen zwei midianitische Anführer, Oreb (»Rabe«) und Seeb (»Wolf«), gefangen und töteten sie, Oreb bei einem Felsen und Seeb bei einer Kelter. Man nennt die beiden Orte seither Rabenfels und Wolfskelter. Danach jagten sie den fliehenden Midianitern nach. Die abgeschlagenen Köpfe der beiden Anführer brachten sie zu Gideon, der ´inzwischen mit seinen Männern` den Jordan überschritten hatte.