2.Samuel 16

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Als David ein Stück weitergezogen war, kam ihm Ziba entgegen, der Hausverwalter von Sauls Enkel Merib-Baal. Er hatte zwei gesattelte Esel bei sich, die mit 200 Fladenbroten, 100 Portionen zusammengepresster Rosinen, einem Korb mit Früchten[1] und einem Krug Wein beladen waren. (1Sam 20,15; 2Sam 9,1)2 »Was hat das zu bedeuten?«, fragte der König und Ziba antwortete: »Die Esel sind zum Reiten für die königliche Familie, Brot und Früchte für deine Männer zum Essen und der Wein soll denen, die auf dem Weg durch die Wüste ermatten, Kraft geben!«3 »Und wo ist der Enkel Sauls, deines Herrn?«, fragte David. »Ach, der ist in Jerusalem geblieben«, sagte Ziba. »Er ist überzeugt, dass die Israeliten ihn heute in seine Rechte als Thronfolger Sauls einsetzen.« (2Sam 19,25)4 »Dann soll dir der ganze Besitz deines Herrn gehören«, entschied David. Ziba sagte: »Ich werfe mich vor dir nieder und danke dir. Mögest du mir immer so gütig begegnen, mein Herr und König!«5 Als David nach Bahurim kam, lief ihm aus dem Ort ein Mann entgegen. Es war Schimi, der Sohn von Gera, ein Verwandter des Königs Saul. Er beschimpfte David (2Sam 19,17; 1Kön 2,8; 1Kön 2,36)6 und bewarf ihn und seine Leute mit Steinen. Selbst die »Dreißig Helden«, die David umgaben, schreckten ihn nicht ab.7 Er stieß wilde Flüche gegen David aus und rief: »Zum Teufel mit dir, du Mörder, du Unmensch!8 Jetzt erlebst du die Strafe für das, was du der Familie Sauls angetan hast. Der HERR bringt das Blut aller Ermordeten über dich! Das Königtum, das du an dich gerissen hast, hat er deinem Sohn Abschalom gegeben. Jetzt steckst du selber im Unglück, du Mörder!« (2Sam 21,1)9 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zu David: »Wie kommt dieser tote Hund dazu, den König zu beschimpfen? Ich werde hingehen und ihm den Kopf abschlagen!« (2Sam 3,39)10 Aber David erwiderte: »Was geht das euch an, dich und Joab, ihr Söhne der Zeruja? Der HERR hat ihm befohlen, mich zu beschimpfen; wer darf ihn da zur Rechenschaft ziehen?«11 Und zu allen gewandt sagte David: »Wenn sogar mein Sohn, der aus dem Samen meines Leibes hervorgegangen ist, mich umbringen will, was kann man da von einem aus dem Stamm Benjamin, dem Stamm Sauls, erwarten? Lasst ihn fluchen, denn der HERR hat es ihm befohlen.12 Ich muss jetzt diese Erniedrigung hinnehmen; vielleicht erbarmt sich dann der HERR und erweist mir Gutes für den Fluch, der mir heute nachgeschleudert wird.«13 Während David mit seinen Leuten weiterging, lief Schimi auf der anderen Seite des Tales nebenher. Er beschimpfte David in einem fort und warf mit Steinen und Dreck nach ihm.14 Erschöpft kam der König mit seinen Leuten schließlich am Jordan an.[2] Dort machten sie Rast.15 Abschalom war mit den Männern Israels, die sich ihm angeschlossen hatten, in Jerusalem eingezogen; auch Ahitofel begleitete ihn.16 Huschai, der Freund und Ratgeber Davids, ging zu Abschalom und sagte: »Es lebe der König! Es lebe der König!« (2Sam 15,32)17 Spöttisch fragte ihn Abschalom: »Ist das deine Treue zu deinem Freund David? Warum bist du nicht mit ihm gegangen?«18 »Unmöglich!«, erwiderte Huschai. »Ich gehöre zu dem, den der HERR erwählt hat und den alle Männer Israels zu ihrem König gemacht haben. Bei ihm bleibe ich!19 Außerdem bist du doch Davids Sohn. Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich nun dir dienen.«20 Abschalom wandte sich an Ahitofel und sagte: »Rate mir! Was soll ich jetzt tun?« (2Sam 15,12)21 Ahitofel sagte: »Dein Vater hat doch seine Nebenfrauen dagelassen, damit sie sich um den Palast kümmern. Nimm sie in Besitz! Wenn sich das in Israel herumspricht, wird es allen klar werden: Du hast dich bei deinem Vater verhasst gemacht; es gibt kein Zurück. Und alle, die zu dir halten, werden sich dann noch entschiedener für dich einsetzen.« (2Sam 15,16; 2Sam 20,3)22 So wurde also auf dem flachen Dach des Palastes für Abschalom ein Zelt aufgeschlagen und die Frauen wurden dorthin gebracht. Vor den Augen von ganz Israel ging Abschalom hinein und schlief mit den Nebenfrauen seines Vaters. (2Sam 12,11)23 Wenn Ahitofel einen Rat gab, war das damals so, als hätte man einen Bescheid von Gott eingeholt. So viel galt sein Wort schon bei David und nun auch bei Abschalom.

2.Samuel 16

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Als David die Bergkuppe überschritten hatte, kam ihm Ziba, der Diener von ´Sauls Enkel` Mefi-Boschet, entgegen. Er führte zwei gesattelte Esel mit sich, die mit zweihundert Broten, hundert Rosinenkuchen[1], ´einem Korb mit` frischen Früchten[2] und einem Weinschlauch beladen waren.2 »Was hast du damit vor?«, fragte der König, und Ziba antwortete: »Die Esel sind als Reittiere für die königliche Familie gedacht, das Brot und die Früchte für deine Männer zum Essen und der Wein als Stärkung für alle, die auf dem Weg durch die Wüste müde werden.«3 »Und wo ist ´Mefi-Boschet`, der Enkel deines ´früheren` Herrn?«, fragte David. »Der ist in Jerusalem geblieben«, antwortete Ziba. »Er meint, dass die Israeliten ihm heute die Königsherrschaft seines Großvaters Saul zurückgeben.«4 Da sagte König David zu Ziba: »Ab heute gehört dir alles, was Mefi-Boschet gehört hat!« »Ich verbeuge mich vor dir ´und danke dir`, mein Herr und König!«, sagte Ziba. »Möge ich auch in Zukunft in deiner Gunst stehen.«5 Als König David nach Bahurim kam, lief ihm aus dem Ort ein Mann entgegen. Er hieß Schimi und war ein Sohn von Gera, einem Verwandten Sauls. Er verfluchte David6 und bewarf ihn und seine Männer mit Steinen, obwohl der König von seiner Leibwache und den anderen Soldaten umgeben war[3].7 »Hau ab, verschwinde, du Mörder, du Verbrecher!«, schrie und fluchte er.8 »Jetzt straft dich der HERR für das, was du der Familie Sauls angetan hast! Ihr unschuldig vergossenes Blut kommt nun über dich. Du hast Sauls Königsherrschaft an dich gerissen, aber der HERR hat sie dir genommen und deinem Sohn Abschalom gegeben. Jetzt trifft dich das Unglück, das du verdienst, du elender Mörder!«9 Da sagte Abischai, der Sohn von ´Davids Schwester` Zeruja, zum König: »Wie kommt dieser tote Hund dazu, meinen Herrn und König zu verfluchen? Lass mich hingehen und ihm den Kopf abschlagen!«10 Aber David entgegnete: »Was habt ihr Söhne der Zeruja denn damit zu tun?[4] Der HERR hat ihm befohlen, mich zu verfluchen - wie können wir es ihm dann zum Vorwurf machen?«11 Danach wandte sich David an alle Soldaten[5], die ihn begleiteten, und sagte: »Wenn schon mein eigener Sohn mir nach dem Leben trachtet, dann ist es doch von diesem ´Verwandten Sauls` aus dem Stamm Benjamin erst recht zu erwarten! Lasst ihn fluchen, denn der HERR hat es ihm befohlen.12 Vielleicht erbarmt sich der HERR über mein Elend[6] und verwandelt Schimis Fluch in Segen.«13 David und seine Männer gingen weiter, und Schimi lief oben am Berghang neben ihnen her. Dabei verfluchte er David und warf Steine und Erdklumpen nach ihm.14 Erschöpft kam der König mit allen, die ihn begleiteten, schließlich ´am Jordan` an. Dort konnten sie neue Kräfte sammeln.15 Inzwischen war Abschalom mit seinen Anhängern[7] in Jerusalem eingetroffen. Auch Ahitofel begleitete ihn.16 ´Zur gleichen Zeit` kam der Arkiter Huschai, Davids Freund und Berater[8], zu Abschalom und sagte: »Lang lebe der König! Lang lebe der König!« (2Sam 15,37)17 Abschalom fragte: »Sieht so deine Liebe zu deinem Freund ´David` aus? Warum bist du nicht mit ihm gegangen?«18 »Auf gar keinen Fall!«, erwiderte Huschai. »Ich gehöre zu dem, den der HERR erwählt hat und den das ganze Volk Israel zu seinem König gemacht hat. Bei ihm will ich bleiben.19 Außerdem bist du doch Davids Sohn.[9] Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich jetzt dir dienen.«20 Abschalom ´wandte sich an` Ahitofel und sagte: »Gib mir einen Rat! Was soll ich jetzt tun?«21 Ahitofel antwortete: »Dein Vater hat doch seine Nebenfrauen hiergelassen, damit sie sich um den Palast kümmern. Schlaf mit ihnen! Wenn sich das in Israel herumspricht, wird allen klar sein: Du hast dir deinen Vater zum Feind gemacht.[10] Dann werden deine Anhänger noch entschlossener zu dir stehen.«22 So wurde auf dem flachen Dach ´des Palastes` ein Zelt für Abschalom aufgeschlagen ´und die Frauen wurden dorthin gebracht`. Vor den Augen von ganz Israel ging Abschalom hinein und schlief mit den Nebenfrauen seines Vaters.23 Ein Rat, den Ahitofel erteilte, galt damals so viel, als hätte man Gott selbst um Rat gefragt. Solches Gewicht hatte Ahitofels Wort schon bei David und nun auch bei Abschalom.