1Auf, mein Herz, preise den HERRN! HERR, mein Gott, wie groß du bist! In Hoheit und Pracht bist du gekleidet, (Ps 93,1)2in Licht gehüllt wie in einen Mantel. Den Himmel spannst du aus wie ein Zeltdach. (Jes 40,22; 1Tim 6,16)3Droben über dem Himmelsozean hast du deine Wohnung gebaut. Du nimmst die Wolken als Wagen oder fliegst auf den Flügeln des Windes. (Ps 29,10; Ps 68,5)4Stürme sind deine Boten und das Feuer ist dein Gehilfe. (Hebr 1,7)5Du hast die Erde auf Pfeilern erbaut, nun steht sie fest und stürzt nicht zusammen. (Hi 38,6)6Die Fluten hatten das Land bedeckt, das Wasser stand über den Bergen. (1Mo 1,9; Hi 38,8)7Vor deiner Stimme bekam es Angst; es floh vor dem Grollen deines Donners.8Von den Bergen floss es ab in die Täler, an den Ort, den du ihm zugewiesen hast.9Dann hast du dem Wasser Grenzen gesetzt, nie wieder darf es die Erde überfluten.10Du lässt Quellen entspringen und zu Bächen werden; zwischen den Bergen suchen sie ihren Weg. (Ps 65,10)11Sie dienen den wilden Tieren als Tränke, Wildesel löschen dort ihren Durst.12An den Ufern bauen die Vögel ihre Nester, aus dichtem Laub ertönt ihr Gesang.13Vom Himmel schickst du den Regen auf die Berge und gibst der Erde reichlich zu trinken.14Du lässt das Gras sprießen für das Vieh und lässt die Pflanzen wachsen, die der Mensch für sich anbaut, damit die Erde ihm Nahrung gibt:15Der Wein macht ihn froh, das Öl macht ihn schön, das Brot macht ihn stark.16Auch die großen Bäume trinken sich satt, die Libanonzedern, die du gepflanzt hast.17In ihren Zweigen nisten die Vögel, hoch in den Wipfeln[1] hausen die Störche.18Den Steinböcken gehören die hohen Berge, in den Felsen finden die Klippdachse Zuflucht.19Du hast den Mond gemacht, um die Zeit zu teilen; die Sonne weiß, wann sie untergehen muss.20Schickst du die Dunkelheit, so wird es Nacht und die Tiere im Dickicht regen sich.21Die jungen Löwen brüllen nach Beute; sie erwarten von dir, Gott, dass du sie satt machst. (Hi 38,39)22Geht dann die Sonne auf, so ziehen sie sich zurück und ruhen in ihren Verstecken aus.23Nun erwacht der Mensch; er geht an seine Arbeit und müht sich, bis es wieder Abend wird.24HERR, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. (1Mo 1,31)25Da ist das weite, unermessliche Meer, darin wimmelt es von Lebewesen, von großen und kleinen Tieren.26Schiffe ziehen dort ihre Bahn und die gefährlichen Meerungeheuer[2] – du hast sie geschaffen, um damit zu spielen. (Hi 40,25)27Alle deine Geschöpfe warten darauf, dass du ihnen Nahrung gibst zur rechten Zeit. (Ps 104,21; Ps 136,25; Ps 145,15; Ps 147,9)28Sie nehmen, was du ihnen ausstreust; du öffnest deine Hand und sie alle werden satt.29Doch wenn du dich abwendest, sind sie verstört. Wenn du den Lebenshauch zurücknimmst, kommen sie um und werden zu Staub. (Ps 90,3)30Schickst du aufs Neue deinen Atem, so entsteht wieder Leben. Du erneuerst das Gesicht der Erde. (1Mo 2,7; Hes 37,9)31Die Herrlichkeit des HERRN bleibe für immer bestehen; der HERR freue sich an allem, was er geschaffen hat!32Er sieht die Erde an und sie bebt, er berührt die Berge und sie rauchen. (Sir 16,18)33Ich will dem HERRN singen mein Leben lang; meinen Gott will ich preisen, solange ich atme.34Ich möchte ihn erfreuen mit meinem Lied, denn ich selber freue mich über ihn.35Wer sich gegen den HERRN empört, soll von der Erde verschwinden, es soll keine Unheilstifter mehr geben! Auf, mein Herz, preise den HERRN! Preist alle den HERRN – Halleluja!
Psalm 104
Lutherbibel 2017
Lob des Schöpfers
1Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß; in Hoheit und Pracht bist du gekleidet.2Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt;3du baust deine Gemächer über den Wassern. Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und kommst daher auf den Fittichen des Windes, (1Mo 1,6; Ps 18,10)4der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern; (Hebr 1,7)5der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, dass es nicht wankt immer und ewiglich. (Mt 24,35; Offb 21,1)6Die Flut der Tiefe deckte es wie ein Kleid, und die Wasser standen über den Bergen,7aber vor deinem Schelten flohen sie, vor deinem Donner fuhren sie dahin.8Sie stiegen hoch empor auf die Berge und sanken herunter in die Täler zum Ort, den du ihnen gegründet hast.9Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wieder das Erdreich bedecken. (Hi 38,8; Spr 8,29)10Du lässest Brunnen quellen in den Tälern, dass sie zwischen den Bergen dahinfließen,11dass alle Tiere des Feldes trinken und die Wildesel ihren Durst löschen.12Darüber sitzen die Vögel des Himmels und singen in den Zweigen.13Du tränkst die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.[1]14Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst,15dass der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz glänze vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.16Die Bäume des HERRN stehen voll Saft, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.17Dort nisten die Vögel, und die Störche wohnen in den Wipfeln.18Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht und die Felsklüfte dem Klippdachs.19Du hast den Mond gemacht, das Jahr danach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang. (Ps 74,16)20Du machst Finsternis, dass es Nacht wird; da regen sich alle Tiere des Waldes,21die jungen Löwen, die da brüllen nach Raub und ihre Speise fordern von Gott.22Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon und legen sich in ihre Höhlen.23Dann geht der Mensch hinaus an seine Arbeit und an sein Werk bis an den Abend.24HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. (1Mo 1,31)25Da ist das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt’s ohne Zahl, große und kleine Tiere.26Dort ziehen Schiffe dahin; da ist der Leviatan, den du gemacht hast, damit zu spielen.27Es wartet alles auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. (Ps 145,15)28Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.29Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub. (1Mo 3,19)30Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du machst neu das Antlitz der Erde.31Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich, der HERR freue sich seiner Werke!32Er schaut die Erde an, so bebt sie; er rührt die Berge an, so rauchen sie.33Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.34Mein Reden möge ihm wohlgefallen. Ich freue mich des HERRN.35Die Sünder sollen ein Ende nehmen auf Erden / und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!