Jesus Sirach 24

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Die Weisheit preist sich selbst; inmitten Israels, ihres eigenen Volkes, besingt sie ihren Ruhm.2 In der Gemeinde Gottes, des Höchsten, und vor seinen mächtigen Engeln singt sie ihr Lied:3 »Aus dem Mund des Höchsten ging ich hervor und wie ein Nebel bedeckte ich die Erde. (Sir 1,1)4 Im hohen Himmel war meine Wohnung, auf einer Wolkensäule stand mein Thron. (2Mo 33,9; Weis 9,4; Weis 9,9)5 Allein umschritt ich den Kreis des Himmels und ging umher in den Tiefen des Abgrunds.6 Ich herrschte über[1] das wogende Meer, über alle Länder und alle Völker7 und suchte überall nach einem Ruheort. Wo war das Land, in dem ich bleiben konnte?8 Da gab der Schöpfer der ganzen Welt mir Weisung, er, der auch mich geschaffen hat, befahl: ›In Israel nimm deinen festen Wohnsitz, die Nachkommen Jakobs sollen dir gehören!‹ (Bar 3,37)9 Am Anfang schuf er mich, vor aller Zeit, und bis in Ewigkeit werde ich nicht vergehen. (Sir 1,4)10 Ich diente ihm in seinem Heiligen Zelt, dann wurde der Zionsberg mein fester Platz. (2Mo 33,7; Weis 9,8)11 In Jerusalem, der geliebten Stadt, ließ er mich ein Zuhause finden, dort übe ich jetzt meine Herrschaft aus.12 Ich schlug Wurzeln bei dem viel gerühmten Volk, das der Herr sich zum Eigentum erwählt hat. (2Mo 19,5)13 Wie die Libanonzeder wuchs ich empor, wie eine Zypresse hoch auf dem Hermon; (Ps 92,13)14 ich wuchs wie die Palmen in En-Gedi, wie Oleanderbüsche in Jericho, wie ein prächtiger Ölbaum im ebenen Land, wie eine Platane wuchs ich empor.15 Der lieblichste Duft ging von mir aus, wie Duft von Zimt, Gewürzrohr und Myrrhe, wie der von Galbanum, Onyx und Stakte, von den Weihrauchwolken im Heiligen Zelt. (2Mo 30,34; Sir 39,14)16 Ich breitete mich aus wie eine Eiche mit stattlichen, wunderschönen Zweigen.17-18 Wie ein Weinstock trieb ich herrliche Ranken, aus meinen Blüten wurde reiche, beste Frucht.[2]19 Kommt alle her, die ihr mich haben wollt! Kommt, esst euch satt an meinen Früchten! (Spr 9,5; Jes 55,1)20 Schon allein an mich zu denken ist köstlicher als jede Leckerei, und mich für immer zu besitzen erfreut mehr als der süßeste Honig. (Ps 19,11; Ps 119,103)21 Esst mich, dann habt ihr Hunger nach mehr; trinkt mich, dann habt ihr Durst auf mehr! (Joh 6,35)22 Gehorcht mir, dann werdet ihr nicht enttäuscht! Tut, was ich sage, und ihr bleibt frei von Schuld!«23-24 Alles, was hier von der Weisheit gesagt ist, gilt zugleich vom Buch des Bundes, den Gott, der Höchste, mit uns geschlossen hat. Es gilt von dem Gesetz, das Mose uns verkündet hat und das die Nachkommen Jakobs in ihren Synagogengemeinden als ewigen Besitz hüten.[3] (5Mo 33,4; Weis 18,4; Sir 19,20; Sir 21,11; Bar 4,1)25 Dieses Gesetz ist voll von Weisheit, randvoll wie der Pischonfluss, wie der Tigris zur Zeit der ersten Früchte. (1Mo 2,10; Jos 3,15; Sir 39,22; Sir 47,14)26 Es ist voll von Erkenntnis, überfließend wie der Eufrat, wie der Jordan zur Zeit der Ernte.27 Es strömt über von Unterweisung wie der Nil,[4] wie der Gihon zur Zeit der Weinlese.28 Der erste Mensch, der diese Weisheit erforschen wollte, ist nie damit fertig geworden, und auch der letzte wird sie nicht ausschöpfen.29 Denn ihre Gedanken reichen weiter als das Meer und ihre Einsicht ist tiefer als der tiefste Abgrund.30 Ich selbst, Jesus Sirach,[5] wollte wie ein Kanal das Wasser der Weisheit in meinen Garten leiten. (Hes 47,1; Sir 50,27)31 Ich sagte: »Ich will meinen Garten bewässern und meine Beete tränken!« Aber der Kanal schwoll an zum Strom und der Strom wurde zum Meer.32 Nun will ich weitergeben, was ich in Erfahrung gebracht habe; es soll hinausstrahlen und weithin leuchten wie die Morgensonne.33 Wie ein Prophet will ich Belehrung von mir geben und sie den kommenden Generationen hinterlassen.34 Ihr werdet sehen: Nicht nur für mich selbst habe ich mir so viel Mühe gegeben, sondern für alle, die nach der Weisheit fragen. (Sir 33,18)

Jesus Sirach 24

Lutherbibel 2017

1 Die Weisheit preist sich selbst, und im Volk rühmt sie sich. (Hi 28,1; Spr 8,1)2 Sie tut ihren Mund auf in der Gemeinde des Höchsten und rühmt sich im Angesicht seiner Macht:3 »Ich ging aus vom Munde des Höchsten und bedeckte wie Nebel die Erde. (Spr 2,6; Weis 6,22; Weis 7,25)4 Mein Zelt war in der Höhe und auf einer Wolkensäule mein Thron. (Bar 3,29)5 Ich allein umkreiste des Himmels Gewölbe und durchzog die Tiefe des Abgrunds.6 Auf den Wogen des Meeres, überall auf Erden, unter allen Menschen und Völkern gewann ich Besitz.7 Bei diesen allen suchte ich Wohnung, um in einem Land Erbbesitz zu finden.8 Da gebot mir der Schöpfer aller Dinge, und der mich geschaffen hat, gab mir eine bleibende Wohnung und sprach: In Jakob sollst du wohnen, und in Israel soll dein Erbbesitz sein. (Bar 3,37)9 Vor der Welt, von Anbeginn hat er mich geschaffen, und ich werde ewig bleiben. (Sir 1,4)10 Im heiligen Zelt habe ich vor ihm gedient und so auf dem Zion eine feste Stätte gefunden. (1Kön 8,1; 1Kön 8,9; 1Kön 8,16)11 Er hat mich in die geliebte Stadt gesetzt, dass ich in Jerusalem regieren sollte.12 Ich habe Wurzeln geschlagen bei einem geehrten Volk, im Eigentum des Herrn, meinem Erbteil. (5Mo 7,6)13 Ich bin hochgewachsen wie eine Zeder auf dem Libanon und wie eine Zypresse auf dem Gebirge Hermon. (Ps 92,13)14 Ich bin hochgewachsen wie eine Palme in En-Gedi und wie die Rosenstöcke in Jericho, wie ein schöner Ölbaum auf freiem Felde; ich bin hochgewachsen wie eine Platane.15 Ich strömte einen lieblichen Geruch aus wie Zimt und köstliche Kräuter und duftete wie die beste Myrrhe, wie Galbanum[1] und Onyx und Harz und wie der Weihrauch im Tempel. (2Mo 30,34; Sir 39,13)16 Ich breitete meine Zweige aus wie eine Terebinthe, und meine Zweige waren herrlich und schön.17 Ich spross lieblich wie der Weinstock, und meine Blüte brachte herrliche und reiche Frucht.18 [Ich bin die Mutter der schönen Liebe und der Gottesfurcht und der Erkenntnis und der heiligen Hoffnung. Mit allen meinen Kindern gebe ich denen Leben, die von ihm benannt sind.]19 Kommt her zu mir alle, die ihr nach mir verlangt, und sättigt euch an meinen Früchten! (Spr 9,5; Jes 55,1; Mt 11,28; Joh 7,37; Sir 51,23)20 Denn an mich zu denken, ist süßer als Honig, und mich zu besitzen, süßer als Honigseim. (Sir 23,27)21 Wer von mir isst, den hungert immer nach mir; und wer von mir trinkt, den dürstet immer nach mir. (Joh 4,13; Joh 6,35)22 Wer mir gehorcht, der wird nicht zuschanden; und wer mir dient, der wird nicht sündigen.«23 Dies alles ist das Buch des Bundes, den der höchste Gott aufgerichtet hat, das Gesetz, das uns Mose befohlen hat, das Erbe der Gemeinden Jakobs. (5Mo 33,4; 2Kön 23,2; Bar 4,1)24 [Werdet nicht müde, stark zu sein im Herrn, hängt ihm an, damit er euch stärkt. Der Herr, der Allmächtige, er allein ist Gott, und es gibt keinen Retter außer ihm. ] (Jes 43,11; Jes 45,5)25 Das Gesetz erfüllt mit Weisheit, so wie der Pischon und der Tigris anschwellen in den Tagen des Frühlings; (1Mo 2,10; Jos 3,15)26 es lässt Verstand überströmen wie der Euphrat und wie der Jordan in den Tagen der Ernte;27 es lässt Bildung aufscheinen wie Licht, wie der Gihon in den Tagen der Weinlese.28 Niemand hat bisher die Tiefe der Weisheit erkannt, und niemand wird sie je ergründen. (Röm 11,33)29 Denn ihr Sinn ist reicher als das Meer und ihr Rat tiefer als der große Abgrund.30 So ging auch ich aus einem Strom hervor wie ein Wassergraben, wie eine Wasserleitung zu einem Lustgarten.31 Ich sprach: Ich will meinen Garten wässern und meine Beete tränken. Und siehe, mein Wassergraben führt wieder zum Strom und mein Strom zum Meer. (Joh 7,38)32 Immerdar lasse ich Bildung leuchten wie den lichten Morgen und lasse sie scheinen bis in die Ferne.33 Immerdar schütte ich meine Lehre aus wie eine Weissagung und hinterlasse sie künftigen Geschlechtern.34 Seht, dass ich mich nicht für mich allein gemüht habe, sondern für alle, die Weisheit suchen. (Sir 33,18)