1Auch ein Mann namens Hananias und seine Frau Saphira verkauften ein Stück Land.2Hananias behielt mit Wissen seiner Frau einen Teil des Geldes zurück; das Übrige brachte er und legte es den Aposteln zu Füßen. (Apg 4,35)3Doch Petrus sagte zu ihm: »Hananias, warum hast du dein Herz dem Satan geöffnet? Warum belügst du den Heiligen Geist und behältst einen Teil vom Erlös deines Feldes für dich? (Joh 13,2)4Du hättest ja das Land behalten können, und nachdem du es verkauft hattest, auch das Geld. Warum hast du dich auf dieses falsche Spiel eingelassen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen!«5Als Hananias diese Worte hörte, brach er zusammen und starb. Ein gewaltiger Schrecken packte alle, die davon erfuhren.6Ein paar junge Leute standen auf, wickelten den Toten in ein Tuch, trugen ihn hinaus und begruben ihn.7Etwa drei Stunden später kam seine Frau. Sie wusste noch nicht, was geschehen war.8Petrus fragte sie: »Sag mir, habt ihr das Feld zu diesem Preis verkauft?« »Ja«, antwortete sie, »zu diesem Preis.«9Da sagte Petrus: »Warum habt ihr euch verabredet, den Geist des Herrn herauszufordern? Ich sage dir: Vor der Tür stehen schon die Leute, die deinen Mann begraben haben. Sie werden auch dich hinaustragen!« (1Kor 10,9)10Im selben Augenblick fiel sie vor seinen Füßen zu Boden und starb. Die jungen Leute kamen herein, sahen sie tot daliegen, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.11Ein gewaltiger Schrecken packte die ganze Gemeinde und alle, die davon hörten.
Das Ansehen der Gemeinde wächst
12Durch die Apostel geschahen viele staunenerregende Wunder unter dem Volk. Die ganze Gemeinde war Tag für Tag einmütig in der Salomohalle beisammen. (Apg 2,43; Apg 3,11)13Das Volk sprach voller Lob von ihnen, doch eine heilige Scheu hielt die Außenstehenden davon ab, sich zu ihnen zu gesellen.14Umso mehr führte der Herr selbst ihnen Menschen zu, die zum Glauben gekommen waren, eine große Zahl von Männern und Frauen. (Apg 2,41)15Die Leute trugen die Kranken auf die Straße und legten sie dort auf Betten und Matten. Wenn Petrus vorbeiging, sollte wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fallen. (Apg 19,11)16Auch aus der Umgebung von Jerusalem brachten die Leute Kranke und solche, die von bösen Geistern besessen waren, und alle wurden gesund.
Die Apostel werden verhaftet und vor den Rat gestellt
17Der Oberste Priester und sein ganzer Anhang, die Partei der Sadduzäer, wurden neidisch und beschlossen einzugreifen. (Lk 20,27)18Sie ließen die Apostel verhaften und ins öffentliche Gefängnis werfen.19Doch in der Nacht öffnete der Engel des Herrn die Gefängnistore, führte die Apostel heraus und sagte zu ihnen: (Apg 12,7)20»Geht in den Tempel und verkündet dem Volk die Botschaft von dem Leben, das Jesus gebracht hat!«21Die Apostel gehorchten, gingen früh am Morgen in den Tempel, stellten sich hin und lehrten das Volk. Der Oberste Priester und sein Anhang hatten inzwischen den jüdischen Rat samt allen Ältesten des Volkes Israel zu einer Sitzung zusammengerufen. Sie schickten in das Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen.22Aber die Diener, die sie hinschickten, konnten die Apostel dort nicht finden. Sie kamen zurück und berichteten: (Apg 12,18)23»Wir fanden das Gefängnis ordnungsgemäß verschlossen und vor allen Türen standen die Wachen. Aber als wir aufschlossen, war niemand darin.«24Der Befehlshaber der Tempelwache und die führenden Priester waren ratlos und konnten sich das nicht erklären.25Da kam einer und berichtete: »Die Männer, die ihr ins Gefängnis gesperrt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk!«26Der Befehlshaber ging mit der Tempelwache hin, um sie zu holen. Sie vermieden es aber, Gewalt anzuwenden; denn sie hatten Angst, das Volk würde sie steinigen. (Lk 20,19; Lk 22,2)27Sie brachten die Apostel vor den jüdischen Rat und der Oberste Priester verhörte sie.28Er sagte: »Wir haben euch deutlich genug befohlen, nicht mehr unter Berufung auf diesen Namen vor dem Volk als Lehrer aufzutreten. Und was habt ihr getan? Ganz Jerusalem ist voll von dem, was ihr lehrt! Ihr macht uns für den Tod dieses Menschen verantwortlich und wollt die Strafe Gottes über uns bringen!«[1] (Mt 27,25; Apg 4,17)29Aber Petrus und die anderen Apostel antworteten: »Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen.30Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus vom Tod auferweckt, ebenden, den ihr ans Kreuz gebracht und damit zu einem von Gott Verfluchten erklärt habt.[2]31Und er hat ihn als Bringer des Lebens[3] und Retter der Menschen auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite erhoben. Damit gibt er dem Volk Israel die Gelegenheit umzukehren, damit ihm seine Schuld vergeben wird. (Lk 2,11; Apg 2,33)32Das alles haben wir zu bezeugen und durch uns bezeugt es der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.« (Apg 1,8)
Der Pharisäer Gamaliël rät zum Zuwarten
33Als die Ratsmitglieder das hörten, wurden sie zornig und wollten die Apostel töten.34Da meldete sich im Rat ein Pharisäer namens Gamaliël zu Wort, ein Gesetzeslehrer, der beim ganzen Volk in hohem Ansehen stand. Er verlangte, dass die Angeklagten vorübergehend aus dem Saal gebracht werden, (Apg 22,3)35und sagte dann zu dem versammelten Rat: »Ihr Männer aus Israel, seid vorsichtig und überlegt euch gut, wie ihr mit diesen Leuten verfahren wollt.36Vor einiger Zeit trat Theudas auf und behauptete, eine besondere Sendung zu haben. Etwa vierhundert Männer schlossen sich ihm an; aber dann fand er den Tod, seine Anhänger liefen auseinander und alles war zu Ende. (Apg 21,38)37Danach kam zur Zeit der Volkszählung der Galiläer Judas und rief zum Aufstand auf. Er brachte eine stattliche Schar von Anhängern zusammen; aber auch er kam um, und alle, die ihm gefolgt waren, wurden auseinandergetrieben. (Lk 2,2; Lk 13,1)38Darum rate ich euch: Geht nicht gegen diese Leute vor! Lasst sie laufen! Wenn das, was sie wollen und was sie da angefangen haben, nur von Menschen kommt, löst sich alles von selbst wieder auf.39Kommt es aber von Gott, dann könnt ihr nichts gegen sie machen. Wollt ihr am Ende als Leute dastehen, die gegen Gott kämpfen?« Die Ratsmitglieder gaben Gamaliël recht. (2Mak 7,19; Weis 12,13)40Sie riefen die Apostel wieder herein, ließen sie auspeitschen und verboten ihnen, weiterhin von Jesus zu sprechen und unter Berufung auf seinen Namen öffentlich aufzutreten. Dann ließen sie sie frei. (Mt 10,17; Apg 4,18; Apg 5,28)41Die Apostel gingen aus dem Rat weg und waren voller Freude, weil Gott sie für wert gehalten hatte, für den Namen von Jesus zu leiden. (Lk 6,22; 1Petr 4,13)42Unbeirrt lehrten sie Tag für Tag im Tempel und in den Häusern und verkündeten die Gute Nachricht von Jesus, dem versprochenen Retter.[4] (Lk 22,67; Apg 2,31; Apg 3,18; Apg 8,5; Apg 9,22; Apg 17,3; Apg 18,5; Apg 18,28; Apg 26,23)
Apostelgeschichte 5
Lutherbibel 2017
Hananias und Saphira
1Ein Mann aber mit Namen Hananias und seine Frau Saphira verkauften einen Acker,2doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. (Apg 4,34)3Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast?4Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.5Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten.6Da standen die jungen Männer auf und hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.7Es begab sich aber, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wusste nicht, was geschehen war.8Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis.9Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen.10Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen Männer und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.11Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten.
Wundertaten der Apostel
12Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander. (Apg 2,43; Apg 3,11; Apg 6,8; Apg 14,3; Apg 15,12)13Von den andern aber wagte keiner, sich zu ihnen zu halten; doch das Volk schätzte sie hoch.14Immer mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten – eine Menge Männer und Frauen –, (Apg 2,47)15sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele. (Apg 19,11)16Es kamen auch viele aus den Städten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden geheilt.
Die Apostel vor dem Hohen Rat
17Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Gruppe der Sadduzäer, von Eifer erfüllt, (Apg 4,1; Apg 4,6)18und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis. (Lk 21,12)19Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: (Apg 12,7)20Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens.21Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle Ältesten in Israel zusammen und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen.22Die Diener gingen hin und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen zurück und berichteten:23Das Gefängnis fanden wir sicher verschlossen und die Wächter vor den Türen stehen; aber als wir öffneten, fanden wir niemanden darin.24Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hörten, wurden sie ratlos und wussten nicht, was das noch werden sollte.25Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.26Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, dass sie gesteinigt würden.27Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie28und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. (Mt 27,25; Apg 4,18)29Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apg 4,19)30Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt. (Apg 2,22; Apg 3,15)31Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. (Apg 2,33; Apg 10,43; Apg 13,23; Apg 13,38)32Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. (Lk 24,48; Joh 15,26)33Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie wollten sie töten.
Der Rat des Gamaliel
34Da stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer auf mit Namen Gamaliel, ein Lehrer des Gesetzes, vom ganzen Volk in Ehren gehalten, und ließ die Männer für kurze Zeit hinausführen. (Apg 22,3)35Und er sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, seht genau zu, was ihr mit diesen Menschen tun wollt.36Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wäre etwas, und ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und zunichte.37Danach stand Judas der Galiläer auf in den Tagen der Volkszählung und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist auch umgekommen und alle, die ihm folgten, sind zerstreut. (Lk 2,2)38Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen; (Mt 15,13)39ist’s aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu40und riefen die Apostel herein, schlugen sie und geboten ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und ließen sie gehen. (5Mo 25,2; Mt 10,17; Apg 4,17)41Sie gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, (Lk 6,22; 1Petr 4,13)42und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus. (Apg 9,22)