2.Makkabäer 10

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Weil der Herr selbst ihr Anführer war, konnten der Makkabäer und seine Leute den Tempel und ganz Jerusalem wieder in ihre Gewalt bringen. (1Mak 4,36)2 Sie zerstörten die Altäre, die die Fremden auf dem Marktplatz errichtet hatten, und ebenso alle Stätten, an denen die Götter der Fremden verehrt worden waren.3 Den Tempel reinigten sie von den Spuren des Götzendienstes und bauten einen neuen Brandopferaltar. Dann entzündeten sie mit Feuer, das sie aus Steinen schlugen, das Holz auf dem Altar und brachten nach zweijähriger Unterbrechung wieder Brandopfer dar. Sie kümmerten sich auch um das Räucheropfer, zündeten die Lampen an und legten die geweihten Brote aus.4 Danach warfen sie sich zu Boden und baten den Herrn, er möge sie doch nie wieder in ein solches Unglück geraten lassen. Wenn sie erneut vor ihm schuldig werden sollten, dann solle er selbst sie in Güte zurechtweisen, aber nicht noch einmal der rohen Gewalt von Völkern ausliefern, die von ihm nichts wissen wollten.5 Es traf sich, dass die Wiederweihe des Tempels auf den gleichen Tag fiel, an dem ihn die Fremden entweiht hatten, nämlich auf den 25. Kislew.[1]6 Das Freudenfest dauerte acht Tage lang, genauso lang wie das Laubhüttenfest. Judas und seine Leute dachten daran, wie sie kurze Zeit zuvor noch das Laubhüttenfest wie die wilden Tiere in den Höhlen im Gebirge hatten begehen müssen. (2Mak 5,27)7 Deshalb trugen sie jetzt mit Efeu umwundene Stäbe, grün belaubte Zweige und auch Palmen in ihren Händen und priesen Gott in Dankliedern, weil er es ihnen ermöglicht hatte, den Tempel von den Spuren des Götzendienstes zu reinigen.8 Sie setzten auch fest – und ließen öffentlich darüber beschließen und abstimmen –, dass das ganze jüdische Volk jährlich diese Tage festlich begehen sollte.9 So also war das Ende von König Antiochus, der den Beinamen Epiphanes[2] trug.10 Jetzt soll noch von Antiochus Eupator,[3] dem Sohn dieses Schurken, die Rede sein. Wir geben aber nur einen knappen Überblick über die Nöte, die er durch seine Kriege herbeigeführt hat. (1Mak 6,17)11 Als Eupator die Herrschaft antrat, ernannte er einen gewissen Lysias zum Kanzler und Protarchus zum militärischen Oberbefehlshaber von Zölesyrien und Phönizien. (1Mak 3,32)12 Der Vorgänger von Protarchus in diesem Amt war Ptolemäus mit dem Beinamen Makron gewesen. Dieser hatte sich vorbildlich darum bemüht, den Juden nach allem Unrecht, das sie hatten hinnehmen müssen, endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und in Frieden mit ihnen auszukommen.13 Der Erfolg war gewesen, dass die Freunde des Königs ihn bei Eupator als Verräter anklagten. Den Vorwurf, ein Verräter zu sein, hatte er sich aber ohnehin schon dauernd anhören müssen. Denn König Philometor von Ägypten[4] hatte ihm die Insel Zypern anvertraut, er aber hatte die Insel verlassen und war zu Antiochus Epiphanes übergelaufen. Aufgrund der neuen Anschuldigungen hatte er keine Möglichkeit mehr gesehen, sich in seinem Amt zu behaupten, und hatte durch Gift seinem Leben ein Ende gemacht.14 Gorgias war zum Befehlshaber von Idumäa ernannt worden. Er stellte eine Söldnertruppe auf und führte Krieg gegen die Juden, wo er nur konnte. (1Mak 3,38; 1Mak 5,3)15 Aber nicht nur er, auch die Idumäer selbst – gestützt auf ihre günstig gelegenen Festungen – machten den Juden zu schaffen. Sie hatten alle, die vor Judas und seinen Leuten aus Jerusalem fliehen mussten, mit offenen Armen bei sich aufgenommen und sorgten für immer neue kriegerische Zwischenfälle.16 Judas und seine Leute hielten einen Bittgottesdienst ab und riefen zum Herrn, er möge ihnen zur Seite stehen. Dann nahmen sie den Kampf gegen die idumäischen Festungen auf.17 In entschlossenem Angriff schlugen sie die Verteidiger auf den Mauern in die Flucht und eroberten die Festungen. Sie machten jeden nieder, der ihnen in die Hände fiel – im Ganzen etwa 20000 Mann.18 Mindestens 9000 Mann aber konnten sich in zwei besonders gut ausgebaute Festungen zurückziehen, die außerdem mit Vorräten bestens ausgestattet waren.19 Judas beauftragte Simeon und Josef sowie Zachäus und seine Leute mit der Belagerung; denn deren Truppen reichten aus, um die Aufgabe durchzuführen. Er selbst begab sich in ein Gebiet, wo er nötiger gebraucht wurde.20 Simeons Leute aber waren habgierig und bestechlich. Als man ihnen 70000 Drachmen bot, ließen sie einige von den Eingeschlossenen entkommen.21 Als der Vorfall dem Makkabäer gemeldet wurde, rief er alle Truppenführer zusammen. In deren Gegenwart warf er den Schuldigen vor, das Leben ihrer Brüder verkauft zu haben; denn sie hätten für Geld Feinde laufen lassen, die jetzt erneut gegen die Juden kämpfen könnten.22 Judas ließ die Verräter hinrichten und brachte die beiden Festungen rasch in seine Gewalt.23 Überall, wo er kämpfte, hatte er Erfolg und so tötete er mit seiner Truppe in den beiden Festungen mehr als 20000 Mann.24 Timotheus, der den Juden schon einmal unterlegen war, hatte ein großes Söldnerheer gesammelt und aus Vorderasien starke Reitertruppen herangeführt. Nun kam er und wollte Judäa erobern. (2Mak 8,30; 2Mak 12,10; 2Mak 12,21)25 Der Makkabäer und seine Leute streuten sich Erde auf den Kopf, legten den Sack an und riefen zu Gott um Hilfe.26 Sie warfen sich an den Stufen des Brandopferaltars nieder und flehten zu Gott: Nachdem er sich ihnen wieder freundlich zugewandt habe, möge er sich nun auch – wie es im Gesetz Moses zugesagt sei – als Feind ihrer Feinde zeigen und ihren Gegnern entgegentreten. (2Mo 23,22; 2Mak 8,27)27 Nach diesem Bittgottesdienst nahmen sie ihre Waffen zur Hand, verließen Jerusalem und zogen Timotheus entgegen. Ganz in der Nähe des feindlichen Heeres schlugen sie ihr Lager auf.28 Früh am anderen Morgen kam es zur Schlacht. Die Juden wussten, dass sie sich auf ihre Tapferkeit verlassen durften, aber noch mehr auf den Herrn, bei dem sie Hilfe gesucht hatten. Die anderen dagegen ließen sich allein von ihrer wilden Kampfeswut treiben.29 Als die Schlacht in vollem Gange war, sahen die Feinde, wie fünf Reiter von hervorragend schöner Gestalt auf Pferden mit goldenem Zaumzeug vom Himmel kamen und auf der Seite der Juden die Führung des Kampfes übernahmen. (2Mak 2,21)30 Zwei von ihnen nahmen den Makkabäer in die Mitte, deckten ihn so mit ihren Rüstungen, dass er nicht verwundet werden konnte, und schleuderten unentwegt Blitze wie Pfeile in die Reihen der Feinde. Diese ergriffen geblendet und in völliger Verwirrung die Flucht.31 20500 von ihnen sowie 600 Reiter wurden erschlagen.32 Timotheus selbst konnte nach Geser entkommen, einer sehr gut ausgebauten Festung, in der sein Bruder Chäreas Kommandant war.33 Der Makkabäer und seine Männer belagerten die Festung vier Tage lang und waren voll Zuversicht, sie bald erobern zu können.34 Die Verteidiger aber vertrauten ganz auf die Uneinnehmbarkeit des Platzes, führten freche Reden und lästerten den Gott der Juden maßlos.35 Am Morgen des fünften Tages wurden zwanzig junge Leute aus der Gefolgschaft des Makkabäers derart von Zorn gepackt über all diese Beleidigungen, dass sie tollkühn den Sturm auf die Mauer antraten. Mit der Wut wilder Tiere schlugen sie alle Feinde nieder, die sich ihnen in den Weg stellten.36 Andere folgten ihrem Beispiel, umgingen die Festung und griffen die Besatzung von der anderen Seite her an. Sie legten Feuer an die Türme, sodass die Gotteslästerer bei lebendigem Leibe verbrannten. Wieder andere brachen die Tore auf und ließen die übrigen Truppen ein, die im Handumdrehen die ganze Stadt besetzten.37 Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, wurde aufgespürt und erschlagen. Auch sein Bruder Chäreas und Apollophanes fanden den Tod.38 Nachdem alles erfolgreich abgeschlossen war, priesen Judas und seine Männer den Herrn und dankten ihm, der so Großes für Israel getan und ihnen den Sieg geschenkt hatte.

2.Makkabäer 10

Lutherbibel 2017

1 Der Herr aber gab Judas Makkabäus und seinen Leuten den Mut, dass sie den Tempel und die Stadt wieder einnahmen. (1Mak 4,36)2 Und sie zerstörten die Altäre, die die Heiden auf dem Marktplatz errichtet hatten, und die Heiligtümer. (5Mo 12,1)3 Und nachdem sie den Tempel gereinigt hatten, bauten sie einen neuen Altar und nahmen Feuersteine, schlugen Feuer und brachten wieder Opfer dar. Das war zwei Jahre lang nicht geschehen. Sie opferten Räucherwerk, zündeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. (1Mak 1,20)4 Als nun das alles geschehen war, fielen sie auf ihr Angesicht nieder und baten den Herrn: Er wolle sie ja nicht wieder in solchen Jammer kommen lassen, sondern, wenn sie sich auch einmal versündigen würden, sie in Milde züchtigen und nicht in die Hände der Gotteslästerer, der grausamen Heiden, geben. (Jer 10,24)5 Und es fügte sich so, dass an dem gleichen Tage, an dem die Fremden den Tempel unrein gemacht hatten, der Tempel gereinigt wurde, nämlich am fünfundzwanzigsten Tag des Monats Kislew.6 Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim Laubhüttenfest, und dachten daran, dass sie noch vor kurzer Zeit ihr Laubhüttenfest in der Wildnis und in den Höhlen wie wilde Tiere gehalten hatten. (Hebr 11,37; 2Mak 1,18)7 Sie trugen laubumwundene Stäbe und schöne Zweige und Palmwedel und priesen mit Lobgesängen den, der es gefügt hatte, dass seine heilige Stätte wieder gereinigt wurde.8 Dann stimmten sie in der Gemeinde ab, fassten den Beschluss und ließen als Gebot für das ganze Volk der Juden ausgehen, dass man diese Tage jährlich feiern sollte.9 So ging es zu, als Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes starb. (2Mak 4,7)10 Nun berichten wir über Antiochus Eupator, den Sohn des gottlosen Antiochus, und erzählen kurz die wichtigsten Kriegsnöte. (1Mak 6,17)11 Als Eupator König wurde, setzte er Lysias zum Statthalter und obersten Befehlshaber in Zölesyrien und Phönizien ein. (1Mak 3,32)12 Ptolemäus Makron nämlich, der die Juden gern in ihrem Recht geschützt hätte, weil sie bisher so viel Unrecht erleiden mussten, hatte darauf hingearbeitet, sie in Frieden leben zu lassen. (1Mak 1,18; 2Mak 9,29)13 Deshalb hatten ihn die Freunde des Königs bei Eupator verklagt. Auch nannte man ihn bei jeder Gelegenheit einen Verräter, weil er die Insel Zypern, die ihm von Philometor anvertraut worden war, verlassen hatte und zu Antiochus Epiphanes übergelaufen war. Da er nun sein Amt nicht mehr in Ehren führen konnte, nahm er sich mit Gift das Leben.14 Als nun Gorgias in diesen Gebieten Befehlshaber wurde, nahm er Kriegsleute in Sold und hielt den Krieg mit den Juden beständig in Gang. (1Mak 5,59; 2Mak 8,9)15 Gemeinsame Sache mit Gorgias machten auch die Idumäer: Da sie günstig gelegene Festungen innehatten, ließen sie die Juden nicht zur Ruhe kommen. Auch nahmen sie die bei sich auf, die aus Jerusalem verjagt worden waren, und ließen den Krieg immer wieder aufflammen. (Am 1,11)16 Da kamen Makkabäus und seine Leute zusammen und hielten ein Bittgebet, dass ihnen Gott beistehen möge. Dann stürmten sie gegen die Festungen der Idumäer, (1Mak 5,3)17 griffen ungestüm an und eroberten sie. Alle, die sich auf den Mauern zur Gegenwehr stellten, vertrieben sie. Wer ihnen sonst in die Hände fiel, den machten sie nieder und töteten nicht weniger als zwanzigtausend Mann.18 Es entrannen ihnen aber an die neuntausend in zwei überaus starke Burgen, die gegen eine Belagerung mit allem ausgerüstet waren.19 Da ließ Makkabäus den Simon und Josef, dazu Zachäus und seine Leute zurück, die zur Belagerung stark genug waren. Er selbst aber zog fort vor andere Städte, wo man ihn dringender brauchte.20 Die Leute des Simon aber ließen sich, geldgierig, wie sie waren, durch einige von den Belagerten bestechen und nahmen siebzigtausend Drachmen von ihnen und ließen sie entkommen.21 Als das nun Makkabäus erfuhr, rief er die Hauptleute zusammen und klagte jene an, sie hätten ihre Brüder für schnödes Geld verkauft, indem sie die Feinde hatten entkommen lassen.22 Er ließ sie als Verräter töten und stürmte alsbald die beiden Burgen.23 Und weil ihm alles glückte, was er mit den Waffen unternahm, brachte er in den beiden Festungen mehr als zwanzigtausend Mann um.24 Timotheus aber, den die Juden einst geschlagen hatten, rüstete sich mit einer Menge fremden Kriegsvolks und sammelte viel Reiterei aus Asien und trat mit der Absicht auf, Judäa mit Gewalt einzunehmen. (2Mak 8,30)25 Und als er sich dem Lande näherte, streuten Makkabäus und seine Leute zum gemeinsamen Gebet vor Gott Staub auf ihr Haupt und legten Säcke an. (Jdt 4,15)26 Sie fielen am Fuße des Altars nieder und baten, dass Gott ihnen gnädig und ihren Feinden feind sein wolle und ihren Widersachern ein Widersacher, wie es im Gesetz verkündet ist. (2Mo 23,22)27 Als sie nun gebetet hatten, nahmen sie ihre Waffen auf und zogen ein gutes Stück vor die Stadt hinaus, bis sie in die Nähe der Feinde kamen. Da machten sie halt.28 Und sobald die Sonne aufging, stießen die beiden Heere aufeinander. Die einen hatten neben ihrer Tapferkeit als Bürgschaft für Kriegsglück und Sieg die Zuflucht, die sie zum Herrn genommen hatten, die andern aber ließen sich im Kampf allein von blinder Wut leiten.29 Als nun die Schlacht am heftigsten war, erschienen den Feinden vom Himmel her fünf herrliche Männer auf Pferden mit goldenen Zäumen. Die zogen vor den Juden her, (2Mak 3,25)30 und zwei von ihnen hielten sich zu beiden Seiten neben Makkabäus und beschützten ihn mit ihren Waffen, sodass ihn niemand verwunden konnte, und schossen blitzende Pfeile auf die Feinde, sodass sie geblendet und verwirrt auseinanderstoben.31 Und es wurden erschlagen 20500 Mann zu Fuß und sechshundert Reiter.32 Timotheus selbst aber entfloh nach Geser, einem stark befestigten Ort. Dort führte der Hauptmann Chäreas den Befehl.33 Da belagerten Makkabäus und seine Leute die Festung mit freudigem Mut vier Tage lang.34 Aber die Besatzung verließ sich auf die Stärke des Orts und stieß ungeheuerliche Lästerungen und Schmähungen aus.35 Aber am fünften Tage entbrannten zwanzig junge Männer von den Leuten des Makkabäus in Zorn über die dauernde Schmähung und liefen todesmutig Sturm gegen die Mauer und erschlugen in wilder Wut jeden, der ihnen in den Weg kam.36 Denen folgten andere und erstiegen die Mauer, legten Feuer an die Türme und verbrannten die Gotteslästerer bei lebendigem Leibe. Wieder andere brachen die Tore auf, ließen das übrige Heer hinein und eroberten so die Stadt.37 Sie erschlugen Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, und seinen Bruder Chäreas und den Apollophanes.38 Als sie das alles vollbracht hatten, priesen sie mit Lobgesängen und Dankliedern den Herrn, der Israel eine so große Wohltat erwiesen und ihnen den Sieg gegeben hatte.