1Kurz vor Jerusalem kamen sie zu der Ortschaft Betfage am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei Jünger fort (Mk 11,1; Lk 19,28; Joh 12,12)2mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges angebunden. Bindet beide los und bringt sie zu mir!3Und wenn jemand etwas sagt, dann antwortet: ›Der Herr braucht sie.‹ Dann wird man sie euch sofort geben.«4Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet angekündigt hatte:5»Sagt der Zionsstadt: Dein König kommt jetzt zu dir! Er verzichtet auf Gewalt. Er reitet auf einem Esel und auf einem Eselsfohlen, dem Jungen eines Lasttiers.« (Jes 62,11; Sach 9,9; Mt 5,5)6Die beiden Jünger gingen hin und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.7Sie brachten die Eselin und ihr Junges und legten ihre Kleider darüber, und Jesus setzte sich darauf. (1Kön 1,38)8Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg. (2Kön 9,13)9Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: »Gepriesen sei der Sohn Davids! Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt! Gepriesen sei Gott in der Höhe!« (Ps 118,26; Ps 148,1; Mt 20,30)10Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet alles in helle Aufregung. »Wer ist dieser Mann?«, fragten die Leute in der Stadt.11Die Menge, die Jesus begleitete, rief: »Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa!« (Mt 16,14; Mt 21,46; Mt 26,68; Lk 7,16)
Jesus im Tempel
12Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer hinaus. Er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um (Mk 11,15; Lk 19,45; Joh 2,13)13und sagte zu ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, dass Gott erklärt hat: ›Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können!‹ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!« (Jes 56,7; Jer 7,11)14Dann kamen dort im Tempel Blinde und Gelähmte zu ihm, und er heilte sie. (2Sam 5,8; Mt 11,5; Mt 15,29)15Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer sahen die Wunder, die Jesus tat, und sie hörten, wie die Kinder im Tempel laut riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids!« Da wurden sie wütend (Mt 11,25; Mt 20,30)16und fragten Jesus: »Hörst du, was die da rufen?« Jesus sagte zu ihnen: »Gewiss! Habt ihr denn nie gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Du, Gott, sorgst dafür, dass die Unmündigen und die kleinen Kinder dich preisen‹?« (Ps 8,3)17Damit ließ er sie stehen, ging aus der Stadt hinaus und übernachtete in Betanien.
Der Feigenbaum: Vorzeichen des Gerichts über Israel. Aufruf zum Vertrauen
18Früh am nächsten Morgen kehrte Jesus nach Jerusalem zurück. Unterwegs bekam er Hunger. (Mk 11,12; Mk 11,20)19Als er einen Feigenbaum am Straßenrand sah, ging er hin; aber er fand nichts als Blätter daran. Da sagte er zu dem Baum: »Du sollst niemals mehr Frucht tragen!« Und sofort verdorrte der Baum. (Lk 13,6)20Voller Staunen sahen es die Jünger und fragten: »Wie konnte der Baum so plötzlich verdorren?«21Jesus antwortete ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr Vertrauen zu Gott habt und nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur tun, was ich mit diesem Feigenbaum getan habe. Ihr könnt dann sogar zu diesem Berg sagen: ›Auf, stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen. (Mt 17,20; Lk 17,6)22Wenn ihr nur Vertrauen habt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr Gott bittet.« (Mt 7,7)
Woher hat Jesus die Vollmacht?
23Jesus ging wieder in den Tempel. Während er dort die Menschen lehrte, traten die führenden Priester und die Ältesten des Volkes an ihn heran und fragten: »Woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?« (Mk 11,27; Lk 20,1)24Jesus antwortete: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr sie mir beantwortet, werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich so handle.25Sagt mir: Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?« Sie überlegten: »Wenn wir sagen ›Von Gott‹, wird er uns fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt?26Wenn wir aber sagen ›Von Menschen‹, dann haben wir die Menge gegen uns, weil alle überzeugt sind, dass Johannes ein Prophet war.« (Mt 14,5)27So sagten sie zu Jesus: »Wir wissen es nicht.« »Gut«, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat.«
Das Gleichnis von den beiden Söhnen
28Dann sagte Jesus: »Was meint ihr zu folgender Geschichte? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er sagte zu dem einen: ›Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!‹ (Mt 7,21; Lk 15,11)29›Ich will nicht‹, erwiderte der Sohn; später aber überlegte er es sich und ging doch.30Dasselbe sagte der Vater auch zu seinem anderen Sohn. ›Ja, Herr‹, antwortete der, ging aber nicht.31Wer von den beiden hat nun nach dem Willen des Vaters gehandelt?« »Der Erste«, antworteten sie. Da sagte Jesus: »Ich versichere euch: Die Zolleinnehmer und die Prostituierten werden eher in die neue Welt Gottes[1] kommen als ihr.32Der Täufer Johannes ist gekommen und zeigte euch, was ihr jetzt tun müsst, um Gottes Willen zu erfüllen;[2] aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zolleinnehmer und die Prostituierten haben ihm geglaubt! Aber ihr – nicht einmal als ihr das saht, habt ihr euch besonnen und ihm Glauben geschenkt.« (Lk 7,29)
Das Gleichnis von den bösen Weinbergspächtern
33»Hört ein anderes Gleichnis: Ein Grundbesitzer legte einen Weinberg an, machte einen Zaun darum, baute eine Weinpresse und errichtete einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg und verreiste. (Jes 5,1; Mk 12,1; Lk 20,9)34Zur Zeit der Weinlese schickte er seine Boten zu den Pächtern, um den Ertrag abholen zu lassen.35Die Pächter aber packten die Boten, verprügelten den einen, schlugen einen anderen tot, und wieder einen anderen steinigten sie. (Mt 22,6)36Noch einmal schickte der Besitzer Boten, mehr als beim ersten Mal; doch mit denen machten sie es genauso.37Schließlich schickte er seinen Sohn, weil er dachte: ›Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben.‹38Aber als die Pächter den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um und nehmen seine Erbschaft, den Weinberg, in Besitz.‹39So packten sie ihn, stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. (Hebr 13,12)40Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit den Pächtern machen, wenn er selbst kommt?«, fragte Jesus.41Sie sagten: »Er wird diesen Verbrechern ein schreckliches Ende bereiten und den Weinberg anderen anvertrauen, die ihm zur Erntezeit seinen Ertrag pünktlich abliefern!« (Mt 22,7)42Jesus sagte zu ihnen: »Ihr habt ja wohl gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Der Herr hat dieses Wunder vollbracht, und wir haben es gesehen.‹ (Ps 118,22)43Darum sage ich euch: Das Vorrecht, Gottes Volk unter Gottes Herrschaft zu sein, wird euch entzogen. Es wird einem Volk gegeben, das tut, was dieser Berufung entspricht.[3]44Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er.« (Jes 8,14; Dan 2,34; Dan 2,44)45Die führenden Priester und die Pharisäer merkten, dass die beiden Gleichnisse auf sie gemünzt waren.46Sie hätten Jesus gerne festgenommen, wagten es aber nicht, weil die Menge ihn für einen Propheten hielt. (Mt 21,11; Mt 26,4)
1Jesus war mit seinen Jüngern inzwischen in die Nähe von Jerusalem gekommen. Kurz bevor sie Betfage am Ölberg erreichten, schickte Jesus zwei Jünger (Mk 11,1; Lk 19,28; Joh 12,12)2mit dem Auftrag voraus: »Geht in das Dorf da vorne! Gleich am Ortseingang werdet ihr eine Eselin mit ihrem Fohlen finden, die dort angebunden sind. Bindet sie los und bringt sie zu mir.3Sollte euch jemand fragen, was ihr da tut, dann antwortet: ›Der Herr braucht sie.‹ Man wird sie euch dann ohne Weiteres mitgeben.«4Damit sollte sich erfüllen, was Gott durch seinen Propheten angekündigt hatte:5»Sagt den Menschen auf dem Berg Zion: ›Euer König kommt zu euch. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin.‹« (Jes 62,11; Sach 9,9)6Die beiden Jünger gingen los und führten aus, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.7Sie brachten die Tiere zu ihm, legten ihre Mäntel über sie, und Jesus setzte sich darauf.8Viele Leute breiteten ihre Kleider als Teppich vor ihm aus, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg.9Vor und hinter ihm drängten sich die Menschen und riefen: »Gelobt sei der Sohn Davids, ja, gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt! Gelobt sei Gott hoch im Himmel!«10Als er so in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in helle Aufregung. »Wer ist dieser Mann?«, fragten die Leute.11»Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa«, riefen die Menschen, die ihn begleiteten.
Jesus jagt die Händler aus dem Tempel
12Dann ging Jesus in den Tempel, jagte alle Händler und Käufer hinaus, stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um (Mk 11,15; Lk 19,45; Joh 2,13)13und rief ihnen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!« (Jes 56,7)14Noch während Jesus im Tempel war, kamen Blinde und Gelähmte zu ihm, und er heilte sie.15Als die obersten Priester und die Schriftgelehrten seine Wundertaten sahen und die Kinder bemerkten, die auch noch im Tempel riefen: »Gelobt sei der Sohn Davids!«, wurden sie wütend16und fragten Jesus: »Hörst du eigentlich, was die Kinder da schreien?« »Ja, ich höre es«, antwortete Jesus. »Habt ihr denn nie gelesen: ›Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen‹?« (Ps 8,3)17Damit ließ er sie stehen und ging aus der Stadt nach Betanien, um dort zu übernachten.
Von der Kraft des Glaubens
18Als Jesus am nächsten Morgen nach Jerusalem zurückkehrte, hatte er Hunger. (Mk 11,12; Mk 11,20)19Am Wegrand sah er einen Feigenbaum. Er ging hin, fand aber nichts als Blätter an ihm. Da sagte Jesus zu dem Baum: »Du sollst in Zukunft nie wieder Feigen tragen!« Im selben Augenblick verdorrte der Baum.20Als die Jünger das sahen, fragten sie erstaunt: »Wie kommt es, dass der Feigenbaum so plötzlich vertrocknet ist?«21Jesus erwiderte: »Ich versichere euch: Wenn ihr Gott vertraut und nicht zweifelt, könnt ihr noch mehr als das tun. Ihr könnt sogar zu diesem Berg sagen: ›Hebe dich von der Stelle und stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen.22Ihr werdet alles bekommen, wenn ihr Gott im Glauben darum bittet.«
Die Frage nach der Vollmacht von Jesus
23Dann ging Jesus in den Tempel und lehrte die Menschen. Noch während er sprach, stellten ihn die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes zur Rede: »Woher nimmst du dir das Recht, so aufzutreten? Wer gab dir die Vollmacht dazu?« (Mk 11,27; Lk 20,1)24Jesus erwiderte: »Ich will euch eine Gegenfrage stellen. Wenn ihr die beantwortet, werde ich euch sagen, wer mir die Vollmacht gegeben hat.25War Johannes der Täufer von Gott beauftragt zu taufen oder nicht?« Sie überlegten: »Wenn wir antworten: ›Gott hat ihn gesandt‹, dann wird er uns fragen: ›Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‹26Wenn wir aber bestreiten, dass Gott ihn gesandt hat, bekommen wir Ärger mit dem Volk. Denn alle sind davon überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.«27So antworteten sie schließlich: »Wir wissen es nicht!« Darauf entgegnete Jesus: »Dann sage ich euch auch nicht, wer mir die Vollmacht gegeben hat, all diese Dinge zu tun.«
Das Gleichnis von den beiden Söhnen
28»Was sagt ihr dazu: Ein Mann hatte zwei Söhne. Er bat den ersten: ›Mein Sohn, arbeite heute in unserem Weinberg!‹29›Ich will aber nicht!‹, entgegnete dieser. Später tat es ihm leid, und er ging doch an die Arbeit.30Auch den zweiten Sohn forderte der Vater auf, im Weinberg zu arbeiten. ›Ja, Herr‹, antwortete der. Doch er ging nicht hin.31Wer von den beiden Söhnen hat nun getan, was der Vater wollte?« Sie antworteten: »Der erste natürlich!« Da sagte Jesus: »Ich versichere euch: Die betrügerischen Zolleinnehmer und die Huren kommen eher in Gottes Reich als ihr.32Johannes der Täufer kam zu euch und zeigte, was Gottes Wille ist. Aber ihr habt ihm keinen Glauben geschenkt. Die Zolleinnehmer und Huren dagegen folgten seinem Ruf. Und obwohl ihr das gesehen habt, kamt ihr nicht zur Besinnung und wolltet immer noch nicht auf ihn hören.«
Vom Weinbergbesitzer und den Pächtern
33»Hört noch ein anderes Gleichnis: Ein Grundbesitzer legte einen Weinberg an, zäunte ihn ein, stellte eine Weinpresse auf und baute einen Wachturm. Dann verpachtete er den Weinberg an einige Weinbauern und reiste ins Ausland. (Mk 12,1; Lk 20,9)34Als die Zeit der Weinlese kam, beauftragte er seine Knechte, den vereinbarten Anteil an der Ernte abzuholen.35Aber die Weinbauern packten die Knechte, schlugen den einen nieder, töteten den anderen und steinigten den dritten.36Da beauftragte der Grundbesitzer andere Knechte, noch mehr als beim ersten Mal. Aber ihnen erging es nicht besser.37Zuletzt sandte er seinen Sohn, weil er sich sagte: ›Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben!‹38Als die Weinbauern aber den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Los, den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg uns.‹39Sie packten ihn, stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.40Was, meint ihr, wird der Besitzer mit diesen Weinbauern machen, wenn er zurückkehrt?«41Sie antworteten: »Er wird diesen Verbrechern ein schreckliches Ende bereiten und den Weinberg an solche Weinbauern verpachten, die ihm zur gegebenen Zeit seinen Anteil abliefern.«42Darauf sagte Jesus zu ihnen: »Habt ihr denn nie gelesen, dass es in der Heiligen Schrift heißt: ›Der Stein, den die Bauarbeiter weggeworfen haben, weil sie ihn für unbrauchbar hielten, ist nun zum Grundstein des ganzen Hauses geworden. Was keiner für möglich gehalten hat, das tut der Herr vor unseren Augen‹? (Ps 118,22)43Deshalb sage ich euch: Gottes Reich wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das Gott gehorcht[1].44Ja, wer auf diesen Stein fällt, wird sich zu Tode stürzen, und auf wen der Stein fällt, der wird von ihm zermalmt.«45Die obersten Priester und die Pharisäer merkten, dass Jesus in diesem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte.46Sie hätten ihn am liebsten festgenommen. Aber sie hatten Angst vor dem Volk, das Jesus für einen Propheten hielt.
1Schließlich kam Jesus mit seinen Leuten in Betfage an, einem Vorort von Jerusalem. Als sie beim Ölberg waren, meinte Jesus zu zwei von seinen Freunden:2„Hey, ihr beiden, geht schon mal vor! Wenn ihr in den Ort reinkommt, werdet ihr am Zaun ein neues Moped finden, das nicht angeschlossen ist. Bringt das mal bitte zu mir!3Sollte jemand fragen, was ihr damit vorhabt, dann sagt einfach: ‚Der Chef braucht es! Er wird es aber wieder zurückbringen.‘4Das alles soll so sein, damit wahr wird, was Sacharja, einer der Propheten, schon vor langer Zeit vorausgesagt hatte. Der sagte nämlich:5‚Geh ab, freu dich! Die Leute in der Stadt Zion können anfangen zu jubeln. Die Bewohner in Jerusalem können Party machen! Denn da ist ein neuer Präsident am Start. Er ist total korrekt, er kann wirklich helfen und ist dabei nicht arrogant. Er kommt nicht in einer fetten Limousine, sondern auf einem kleinen Moped angefahren.‘“6Die beiden Leute aus seiner Clique taten genau das, was er gesagt hatte.7Sie brachten das Teil zu ihm, legten ein paar Klamotten auf den Sitz und setzten Jesus darauf.8Als Jesus in die Stadt kam, bejubelten ihn die Menschen, als wäre er der Superstar schlechthin. Sie legten sogar ihre Jacken vor ihm auf den Weg, damit er da drübercruisen konnte.9Alle drängelten sich um ihn herum. Sie riefen: „Da kommt er, der Superstar, einer aus der Familie vom ehemaligen Präsidenten David!! Der neue Präsident ist da! Hurra!! Er ist der Mann, den Gott zu uns geschickt hat!! Gott ist der Beste!!“10Ganz Jerusalem flippte total aus. „Was ist denn das für ein Mann?“, fragten die Bewohner.11„Das ist Jesus, der große Prophet aus Nazareth in Galiläa“, antworteten die Leute, die mit ihm gingen.
Gottes Haus ist zu einem Konsumtempel geworden – Jesus schreitet ein
12Jesus ging erst mal in den Tempel in der Innenstadt. Das war sozusagen das Haus von Gott, in dem auch immer die Gottesdienste gefeiert und die Opfer durchgezogen wurden. Dort machte er voll den Alarm. Jesus schmiss die Händler raus, die ihr Zeug im Tempel verkaufen wollten, und kickte ihre Stände und die Tische, wo ihre Sachen draufstanden, einfach um. Auch den Stand, wo man Geld wechseln konnte, zerkloppte Jesus wütend.13„Gott sagt: In meinem Haus soll gebetet werden! Ihr habt daraus einen Konsumtempel gemacht!“, rief er.14Schließlich kamen die ganzen Kranken vorbei, die verkrüppelt waren oder nicht mehr sehen konnten, und er heilte einfach alle dort im Tempel!15Als die Priester und die Theologen ankamen und sahen, was da abging, und mitbekamen, dass sogar die Kids riefen: „Wow, dieser Mann kommt aus der Familie vom großen Präsidenten David! Der ist cool drauf!“, da waren sie richtig angefressen.16Sie fragten Jesus: „Hören Sie nicht, was die Kinder da rufen?“ Jesus antwortete: „Na klar! Habt ihr das nie gelesen, was in den alten Schriften steht: ‚Selbst die Jugendlichen und auch die kleinen Kids werden auf dich abfahren‘?“17Damit ließ er sie links liegen. Er verließ die Stadt, um in den Vorort Betanien zu gehen. Dort wollte er sich einen Pennplatz suchen.
Der Pflaumenbaum, der nichts brachte
18Am nächsten Morgen, als sie wieder nach Jerusalem kamen, hatte Jesus ziemlichen Kohldampf.19Auf dem Seitenstreifen am Straßenrand stand ein Pflaumenbaum und weil er Hunger hatte, wollte Jesus sich ein paar Pflaumen pflücken. Aber da war nix außer Blättern. Jesus sagte zu dem Baum: „An dir soll nie wieder irgendwas wachsen!“ Und im selben Augenblick war der Baum vertrocknet und tot.20Die Schüler von Jesus, die das mitbekamen, waren echt fertig und fragten ihn: „Was war da denn los?“21Jesus antwortete: „Also, wenn ihr wirklich an etwas glaubt und kein bisschen Zweifel daran habt, dass es auch wirklich passiert, dann könnt ihr noch viel krassere Sachen machen. Ihr könntet sogar zu diesem Berg sagen: ‚Ab mit dir ins Meer!‘, und der würde glatt abheben und sich ins Meer schmeißen!22Alles wird möglich sein. Ihr werdet alles bekommen können, wenn ihr betet und dabei ganz fest glaubt.“
Woher oder von wem hat Jesus diese Power?
23Schließlich hing Jesus noch ein bisschen im Tempel rum, um dort eine Rede zu halten. Sofort waren die Priester wieder da und die Leute, die was zu sagen hatten: „Wer hat Ihnen das Recht gegeben, hier solche Reden zu halten? Und woher kommen überhaupt Ihre übernatürlichen Kräfte?“24„Ich will mal ’ne Gegenfrage stellen“, sagte Jesus. „Wenn Sie die beantworten, werde ich auch antworten.25Also: Hatte Johannes, der die Leute getauft hat, seine Order direkt von Gott bekommen oder nicht?“ Damit fingen ihre Köpfe an zu rauchen: „Wenn wir sagen: ‚Er bekam die Order von Gott!‘, wird er uns fragen, warum wir Johannes dann nicht geglaubt haben.26Wenn wir aber sagen: ‚Er war nur ein Spinner!‘, machen uns die Leute die Hölle heiß, weil er total beliebt ist und alle glauben, dass er ein Prophet war.“27Darum antworteten sie: „Keinen blassen Schimmer!“ Darauf sagte Jesus: „Dann werden Sie auch nicht erfahren, wer mir diese übernatürlichen Kräfte gegeben hat.“
Die Geschichte von den zwei Söhnen
28Jesus sprach weiter: „Mal ’ne andere Geschichte, bin gespannt, was ihr dazu sagt: Da war mal so ein Typ, der zwei Söhne hatte. Zum ersten sagte er: ‚Geh mal bitte in unsere Werkstatt und reparier das Auto, das dort steht!‘29‚Ich hab aber keine Lust!‘, sagte der. Aber später tat es ihm leid, und er ging doch hin und reparierte die Kiste.30Dann ging der Mann zu dem zweiten Sohn und wollte dasselbe von ihm. ‚Klar, mach ich‘, sagte er. Aber dann hatte er doch keinen Bock und ging einfach nicht hin.31Preisfrage: Wer von den beiden hat das getan, was der Vater wollte?“ – „Der erste natürlich!“ Jetzt erklärte Jesus, was er mit der Geschichte sagen wollte: „Auf eins könnt ihr wetten: Dealer und Huren werden eher an diesem Ort landen, wo Gott das Sagen hat, als ihr.32Johannes, der die Leute getauft hat, hatte voll den Plan: Er sagte, ihr müsst euer Leben ändern, sonst fahrt ihr gegen die Wand. Aber ihr wolltet nichts von ihm wissen. Die Dealer und die Nutten aber haben getan, was er gesagt hat. Und obwohl ihr das sehr wohl mitbekommen habt, vertraut ihr mir nicht und ändert euch nicht.“
Die Geschichte von den fiesen Mietern: Die Rebellion gegen Gott geht nach hinten los
33Jesus erzählte noch eine Story: „Ich will euch noch ’ne krasse Story erzählen: Da war einer, dem gehörte ein großes Wohnhaus in der Stadt. Das Haus hatte er von Grund auf renovieren lassen, mit Kabelanschluss und allem Drum und Dran. Dann vermietete er das Teil.34Am Ende des Monats wollte er durch seinen Hausverwalter die Kohle von den Mietern einziehen, so wie es im Vertrag abgemacht war.35Aber alle Mieter weigerten sich zu zahlen. Sie gingen sogar auf den Hausverwalter los!36Da heuerte der Hausbesitzer ein Inkassobüro an, dessen Außendienstmitarbeiter bei den Mietern anklingelten, um das Geld einzutreiben. Aber als die ankamen, wurden die von den Mietern kurzerhand umgebracht.37Schließlich dachte sich der Besitzer: Ich lass das meinen Sohn erledigen, dem werden sie bestimmt nichts tun, den werden sie respektieren!38Als die Mieter vom Balkon aus den Sohn ankommen sahen, meinten sie zueinander: ‚Da kommt der Typ, der mal alles erben wird! Wenn wir den auch noch töten, dann gehört das Haus uns!‘39Gesagt, getan. Der Sohn des Vermieters wurde auch noch getötet.40Was wird der Hausbesitzer wohl machen, wenn er davon hört?“41Die Priester antworteten: „Er wird das Haus sofort von der Polizei räumen und die Leute in den Knast stecken lassen. Und dann wird er sich neue Mieter holen, die pünktlich ihre Miete bezahlen, das ist doch klar!“42„Genau“, sagte Jesus, „schon in den alten heiligen Schriften steht: ‚Der Stein, den die Bauarbeiter für Schrott hielten und weggeworfen haben, der ist zum Fundament geworden, auf dem das ganze Haus gebaut wird.‘ Gott hat das gemacht, direkt vor unseren Augen.43Darum: Das Land, in dem Gott das Sagen hat, das werden solche Leute wie ihr gar nicht bekommen. Das kriegen die Leute, die tun, was Gott von ihnen will.44Alle, die nicht mit Gott leben, werden sterben, und wer nicht auf ihn baut, wird im Dreck landen.“45Als die Priester und die Leute von der Pharisäer-Partei kapierten, dass Jesus von ihnen sprach,46hätten sie ihn am liebsten gleich festgenommen. Aber sie hatten zu viel Angst vor den Leuten, die alle glaubten, Jesus wäre ein großer Prophet.