Matthäus 18

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Um diese Zeit kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wer ist in der neuen Welt Gottes[1] der Größte?« (Mk 9,33; Lk 9,46; Lk 22,24)2 Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte3 und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und den Kindern gleich werdet, dann könnt ihr in Gottes neue Welt überhaupt nicht hineinkommen. (Mt 19,14)4 Wer es auf sich nimmt, vor den Menschen so klein und unbedeutend dazustehen wie dieses Kind, ist in der neuen Welt Gottes der Größte. (Mt 23,12)5 Und wer einen solchen Menschen[2] in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf.« (Mt 10,40)6 »Wer dagegen einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die zu mir halten und mir vertrauen,[3] an mir irrewerden lässt, käme noch gut weg, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt würde, dort, wo es am tiefsten ist. (Mk 9,42; Lk 17,1)7 Wehe der Welt, in der Menschen an mir irrewerden. Das muss zwar so kommen; aber wehe dem, der dazu beiträgt!8 Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zur Sünde verführen, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, mit nur einer Hand oder einem Fuß ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Händen und Füßen ins ewige Feuer geworfen zu werden. (Mt 5,29)9 Und wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, dann reiß es aus und wirf es weg. Es ist besser für dich, mit nur einem Auge ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden.«10-11 »Hütet euch davor, einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen überheblich zu behandeln. Denn ich versichere euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel![4] (Lk 15,3; Joh 10,11)12 Was meint ihr: Was wird ein Mann tun, der hundert Schafe hat, und eines davon hat sich verlaufen? Wird er nicht die neunundneunzig allein im Bergland weitergrasen lassen und wird losziehen und das verirrte suchen?13 Und wenn er es dann findet – ich versichere euch: Er wird sich über das eine Schaf mehr freuen als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen haben.14 Genauso ist es mit eurem Vater im Himmel: Er will nicht, dass einer dieser kleinen, unbedeutenden Menschen verloren geht.« (Mt 6,10; Sir 18,13)15 »Wenn dein Bruder – und das gilt entsprechend für die Schwester[5] – ein Unrecht begangen hat,[6] dann geh hin und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du ihn zurückgewonnen. (3Mo 19,17; Lk 17,3; Gal 6,1; Sir 19,13)16 Wenn er aber nicht auf dich hört, dann geh wieder hin, diesmal mit ein oder zwei anderen; denn jede Sache soll ja aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. (5Mo 19,15; Joh 8,17; 2Kor 13,1; 1Tim 5,19; Hebr 10,28)17 Wenn er immer noch nicht hören will, dann bring die Angelegenheit vor die Gemeinde. Wenn er nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann behandle ihn wie einen Ungläubigen oder Betrüger.[7] (Tit 3,10)18 Ich versichere euch: Was ihr hier auf der Erde für verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was ihr hier für nicht verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein.[8] (Mt 16,19)19 Aber auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde gemeinsam um irgendetwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. (Mt 7,7)20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.« (Mt 28,20)21 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wenn mein Bruder oder meine Schwester[9] an mir schuldig wird, wie oft muss ich ihnen verzeihen? Siebenmal?« (Lk 17,4)22 Jesus antwortete: »Nein, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!« (1Mo 4,24)23 Jesus fuhr fort: »Macht euch klar, was es bedeutet, dass Gott angefangen hat, seine Herrschaft aufzurichten! Er handelt dabei wie jener König,[10] der mit den Verwaltern seiner Güter abrechnen wollte. (Mt 25,19)24 Gleich zu Beginn brachte man ihm einen Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete.25 Da er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn zu verkaufen, auch seine Frau und seine Kinder und seinen ganzen Besitz, und den Erlös für die Tilgung der Schulden zu verwenden.26 Aber der Schuldner warf sich vor ihm nieder und bat: ›Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir ja alles zurückzahlen.‹27 Da bekam der Herr Mitleid; er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld. (Lk 7,42)28 Kaum draußen, traf dieser Mann auf einen Kollegen, der ihm einen geringen Betrag schuldete. Den packte er an der Kehle, würgte ihn und sagte: ›Gib zurück, was du mir schuldest!‹29 Der Schuldner fiel auf die Knie und bettelte: ›Hab Geduld mit mir! Ich will es dir ja zurückgeben!‹30 Aber sein Gläubiger wollte nichts davon hören, sondern ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld beglichen hätte.31 Als das seine anderen Kollegen sahen, konnten sie es nicht fassen. Sie liefen zu ihrem Herrn und erzählten ihm, was geschehen war.32 Er ließ den Mann kommen und sagte: ›Was bist du für ein böser Mensch! Ich habe dir die ganze Schuld erlassen, weil du mich darum gebeten hast.33 Hättest du nicht auch Erbarmen haben können mit deinem Kollegen, so wie ich es mit dir gehabt habe?‹ (Mt 5,7)34 Dann übergab er ihn voller Zorn den Folterknechten zur Bestrafung, bis er die ganze Schuld zurückgezahlt haben würde. (Mt 5,26)35 So wird euch mein Vater im Himmel auch behandeln, wenn ihr eurem Bruder oder eurer Schwester nicht von Herzen verzeiht.« (Mt 6,12; Mt 6,15; Eph 4,32; Kol 3,13; Jak 2,13)

Matthäus 18

Hoffnung für alle

von Biblica
1 In dieser Zeit kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wer ist wohl der Wichtigste in Gottes himmlischem Reich?« (Mk 9,33; Lk 9,46)2 Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte3 und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich.4 Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes himmlischem Reich.5 Und wer solch einen Menschen[1] mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«6 »Wer aber einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, zu Fall bringt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein[2] um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden. (Mt 5,29; Mk 9,42; Lk 17,1)7 Wehe der Welt, denn sie bringt Menschen vom Glauben ab! Es kann ja nicht ausbleiben, dass so etwas geschieht. Aber wehe dem, der daran schuld ist!8 Deshalb: Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zur Sünde verführen will, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt oder verstümmelt ins ewige Leben, als dass du mit beiden Händen und Füßen ins ewige Feuer kommst.9 Auch wenn dich dein Auge zu Fall bringen will, dann reiß es heraus und wirf es weg. Es ist besser für dich, einäugig das ewige Leben zu erhalten, als mit zwei gesunden Augen ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.«10-11 »Hütet euch davor, hochmütig auf die herabzusehen, die euch klein und unbedeutend erscheinen. Denn ich sage euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel.[3] (Lk 15,3)12 Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und sich eins davon verläuft, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig auf ihrer Weide in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen?13 Und ich versichere euch: Wenn er es dann findet, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten.14 Ebenso will euer Vater im Himmel nicht, dass auch nur einer, und sei es der Geringste, verloren geht.«15 »Wenn dein Bruder oder deine Schwester Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu dieser Person hin und stell sie unter vier Augen zur Rede. Wenn sie auf dich hört, hast du deinen Bruder oder deine Schwester zurückgewonnen. (Lk 17,3)16 Will sie davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache entschieden werden.17 Wenn dein Bruder oder deine Schwester auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt die betreffende Person selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle sie wie einen Gottlosen oder Betrüger[4].18 Ich versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein.19 Aber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und sich darin einig sind, dann wird er es ihnen geben.20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«21 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder oder meiner Schwester vergeben, wenn sie mir Unrecht tun? Ist siebenmal genug?« (Lk 17,4)22 »Nein«, antwortete ihm Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal[5]. (1Mo 4,24)23 Denn mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte.24 Als Erstes wurde ein Mann vor den König gebracht, der ihm einen Millionenbetrag[6] schuldete.25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zurückzubekommen.26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden.28 Kaum war der Mann frei, da traf er einen anderen Verwalter, der ihm einen vergleichsweise kleinen Betrag schuldete. Er packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹30 Aber der Verwalter wollte nichts davon wissen und ließ ihn ins Gefängnis werfen. Er sollte erst dann wieder freigelassen werden, wenn er alles bezahlt hätte.31 Als nun die anderen Verwalter sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles.32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein boshafter Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast.33 Hättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir?‹34 Zornig übergab der Herr ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte.35 Auf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder oder seiner Schwester nicht von ganzem Herzen vergibt.«

Matthäus 18

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Irgendwann wollten die Freunde von Jesus wissen, wer dort, wo Gott das Sagen hat, die Nummer eins sein wird.2 Jesus antwortet erst mal nicht, sondern holte nur ein Kind und stellte es in die Mitte.3 Dann sagte er in die Runde: „Eins muss euch klar sein: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, dann könnt ihr nicht dorthin kommen, wo Gott das Sagen hat.4 Aber wer mal runterkommt und sich auf dieselbe Stufe wie dieses Kind stellt, der wird die Nummer eins werden, dort, wo Gott das Sagen hat.5 Und wer so ein Kind bei sich zu Hause aufnimmt und das tut, weil er mich liebt, der nimmt in Wirklichkeit mich auf.“6 „Wenn aber einer so dreist ist und das kindliche Vertrauen, was die Leute in mich haben, irgendwie kaputt macht, der wäre besser dran, wenn er von einem Zug überfahren werden würde.7 Ich warne jeden, der meine Leute dazu verführt, Gott nicht mehr zu vertrauen! Es ist unvermeidbar, dass man mal dazu verführt wird, Mist zu bauen. Aber ich will die Menschen echt warnen, die so was mit Absicht machen!8 Darum: Wenn irgendetwas, was zu dir gehört, dich zu etwas verführt, was Gott nicht will, dann trenn dich radikal davon, auch wenn das deine Hand oder dein Fuß ist. Besser einhändig und gehbehindert im Himmel als beidhändig und mit beiden Füßen in der Hölle, wo man ewig getrennt ist von Gott.9 Oder wie ist es mit deinen Augen? Wenn dein Auge dich dazu bringt, Mist zu bauen, dann reiß es lieber raus und schmeiß es in den Müll. Besser einäugig im Himmel als mit zwei Augen in der Hölle.10 Ihr müsst sehr aufpassen, dass ihr nicht arrogant werdet und auf andere runterguckt, die irgendwie nicht so toll sind wie ihr. Hey, glaubt mir, deren Engel sind meinem himmlischen Papa total nahe.“11 „Der Auserwählte, der Menschensohn, ist für die da, die dringend Hilfe brauchen.12 Was denkt denn ihr: Wenn jemand hundert Meerschweinchen hat und eines büxt plötzlich aus dem Stall aus und ist verschwunden, was macht der dann? Er wird sich doch sofort aufmachen und seinen ganzen -Garten durchsuchen, bis er das eine Meerschweinchen gefunden hat.13 Und wenn er es dann endlich unter einer Hecke findet, wird er sich voll freuen, und zwar in diesem Augenblick mehr über das eine als über alle anderen, die sonst noch im Stall sind.14 Genauso ist euer Papa im Himmel drauf: er will nicht, dass ihm auch nur ein Einziger durch die Lappen geht, er liebt sie alle!“15 „Also, wenn jemand, der auch an Gott glaubt, dich schlecht behandelt hat, dann sprich mit ihm unter vier Augen darüber. Sag ihm, was er falsch gemacht hat. Wenn er das dann einsieht, dann ist alles wieder in Ordnung.16 Wenn der aber nicht auf dich hört und das Versöhnungsangebot ablehnt, dann nimm ein paar Freunde mit und versuch noch einmal, mit ihm oder ihr zu reden.17 Wenn es das aber auch nicht bringt, dann mach das Ding öffentlich und sprich mit der ganzen Clique darüber. Wenn derjenige jetzt nicht nachgibt, dann hat er selber Schuld, dann schließt ihn aus eurer Gemeinschaft aus. Dann soll er für dich wie ein Betrüger sein oder wie einer, der mit Gott nix am Hut hat.18 Ihr müsst wissen: Wenn ihr Leuten die Schuld erlasst und ihnen sagt, dass alles gut ist, dann ist das Ding auch für Gott im Himmel gegessen.19 Das andere müsst ihr aber auch wissen: Wenn nur zwei Leute, die hier leben, sich in einer Sache total einig sind und Gott darum bitten, dann wird er es ihnen geben, garantiert!20 Denn immer da, wo sich zwei oder drei Leute wegen mir treffen, da bin ich auch voll am Start!“

Eine Story von jemandem, der nichts verzeihen konnte

21 Petrus fragte mal Jesus: „Also wie ist das, wenn einer von uns mal ständig total ätzend zu mir ist, wie oft muss ich ihm denn dann verzeihen? Reicht siebenmal?“22 „Auf keinen Fall“, antwortete Jesus, „nicht nur siebenmal. Vergeben ist grenzenlos. Du musst einfach immer vergeben, egal wie oft.23 Den Ort, wo Gott das Sagen hat, kann man auch gut vergleichen mit einem Präsident, der mit seinem Finanzminister den Etat ausrechnen wollte.24 Da kam ein Unternehmer vorbei, der hatte beim Staat sehr hohe Schulden, die er nicht mehr tilgen konnte, er war total pleite.25 Weil er seine Schulden auf keinen Fall selbst bezahlen konnte, wollte der Finanzminister alles, was der Unternehmer hatte, verkaufen oder versteigern lassen. Der Unternehmer musste sogar seine Familie loswerden, um wenigstens einen Teil von seinen Schulden zu bezahlen.26 Der Unternehmer ging in das Büro des Finanzministers, fiel auf die Knie und bettelte: ‚Herr Minister, bitte geben Sie mir noch ein paar Tage Aufschub. Dann hab ich das Geld bestimmt zusammen!‘27 Der Mann tat dem Minister voll leid, und er unterschrieb einen Wisch, der dem Mann alle seine Schulden erließ.28 Aber kaum war der Typ auf freiem Fuß, ging er zu einem seiner Angestellten, der ihm noch die Kohle für ein Mittagessen schuldete, und machte den voll an: ‚Bezahl mir sofort deine Schulden, das gehört sich so!‘29 Der Angestellte war aber auch pleite und bettelte: ‚Bitte geben Sie mir noch ein paar Tage Aufschub, dann hab ich das Geld zusammen, versprochen!‘30 Aber der Unternehmer war total ungeduldig. Er rief die Polizei, ließ den Mann verhaften und in den Knast stecken, bis er jeden einzelnen Cent bezahlt hatte.31 Das sprach sich schnell rum, und die anderen Angestellten steckten das dann irgendwann auch dem Minister.32 Da rief der Finanzminister die Polizei und ließ den Mann abführen. Vor Gericht sagte er dann zu dem Unternehmer: ‚Mensch, wie sind Sie nur drauf? Ich habe Ihnen die gesamten Schulden erlassen, weil Sie mich darum gebe- ten haben, und Sie?33 Warum sind Sie nicht auch mal großzügig mit Ihrem Angestellten umgegangen, so wie ich mit Ihnen, he?‘34 Supersauer ließ er den Unternehmer abführen. Er sollte so lange unter miesesten Bedingungen im Knast sitzen, bis der letzte Cent von seinen Schulden bezahlt war.35 Genauso wird es euch auch gehen, wenn ihr euren Leuten nicht verzeiht, falls sie was gegen euch verbockt haben.“