Hiob 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ijob antwortete:2 »So ist es! Daran gibt es keinen Zweifel: Kein Mensch kann recht behalten gegen Gott! (Hi 13,18; Hi 40,3; Ps 143,2)3 Bekäm er Lust, mit Gott zu prozessieren, so würde der ihm tausend Fragen stellen, auf die er auch nicht eine Antwort weiß.4 Gott ist so reich an Weisheit, Macht und Stärke! Wer kann es wagen, ihm die Stirn zu bieten? Er käme nicht mit heiler Haut davon!5 Ganz unversehens rückt Gott Berge fort, und wenn er zornig wird, zerstört er sie. (Joe 2,10)6 Gott stößt die Erde an und sie erbebt; die Pfeiler, die sie tragen, lässt er schwanken.7 Wenn er’s befiehlt, scheint keine Sonne mehr, die Sterne kann er hindern aufzugehen.8 Allein hat Gott den Himmel ausgespannt, nur er kann über Meereswellen schreiten. (Jes 40,22; Mk 6,48)9 Gott schuf den Großen Bären, den Orion, das Siebengestirn, den Sternenkranz des Südens. (Hi 38,31; Am 5,8)10 Gott ist’s, der Wunder tut, unzählbar viele, so groß, dass wir sie nicht verstehen können. (Hi 5,9)11 Gott geht an mir vorbei – ich seh ihn nicht, ich merke nicht, wie er vorübergeht. (2Mo 33,18)12 Er rafft hinweg und niemand hindert ihn. Wer wagt zu fragen: ›He, was machst du da?‹13 Gott muss nicht seinen Zorn in Schranken halten, selbst Rahabs Helfer hatten sich zu beugen. (Hi 7,12; Hi 26,12; Ps 89,11; Jes 51,9)14 Wie könnte ich ihm dann entgegentreten, wie rechte Worte finden gegen ihn?15 Ich bin im Recht und darf mein Recht nicht fordern! Soll ich ihn etwa noch um Gnade bitten, ihn, der das Urteil schon beschlossen hat?16 Selbst wenn er sich dem Rechtsverfahren stellte – dass er mich hören würde, glaub ich nicht.17 Gott sendet seinen Sturm und wirft mich nieder, ganz ohne Grund schlägt er mir viele Wunden.18 Er lässt mich nicht einmal zu Atem kommen, stattdessen füllt er mich mit Bitterkeit.19 Soll ich Gewalt anwenden? Er ist stärker! Zieh ich ihn vor Gericht? Wer lädt ihn vor?20 Ich bin im Recht, ich habe keine Schuld, doch was ich sage, muss mich schuldig sprechen.21-22 Mir ist jetzt alles gleich, drum sprech ich’s aus, selbst wenn ich meinen Kopf dafür riskiere: Dass ich im Recht bin, hilft mir nichts bei ihm; ob schuldig oder nicht – Gott bringt mich um![1]23 Wenn plötzlich eine Katastrophe kommt und Menschen ohne Schuld getötet werden, hat er für ihre Ängste nur ein Lachen.24 Gott hat die Erde Schurken übergeben und alle Richter hat er blind gemacht. Wenn er es nicht gewesen ist, wer dann?25 Mein Leben eilt noch schneller als ein Läufer, nicht einer meiner Tage bringt mir Glück. (Hi 7,6)26 Wie leichte Boote gleiten sie vorbei, schnell wie der Sturz des Adlers auf die Beute.27 Wenn ich mir sage: ›Gib das Klagen auf, vergiss den ganzen Jammer, lach doch wieder!‹,28 dann packt mich gleich die Angst vor neuen Qualen; ich weiß es ja, Gott spricht mich doch nicht frei.29 Er will mich unbedingt für schuldig halten. Was hilft es, meine Unschuld zu beweisen? (5Mo 21,6; Jer 2,22)30 Ich könnte mich mit reinstem Wasser waschen, die Hände könnte ich mit Lauge säubern.31 Dann würde er mich in ein Schlammloch tauchen, sodass sich meine Kleider vor mir ekeln.32 Ach, wäre Gott doch nur ein Mensch wie ich, ich wüsste, welche Antwort ich ihm gäbe: er müsste mit mir vor Gericht erscheinen!33 Gäb es doch einen Schiedsmann zwischen uns,[2] dem wir uns alle beide beugen müssten!34 Dann dürfte Gott mich nicht mehr weiterprügeln und würde mir nicht länger Angst einjagen.35 Ich könnte reden, ohne mich zu fürchten. Jedoch in meinem Fall geht Macht vor Recht!

Hiob 9

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Hiob erwiderte:2 »Das alles weiß ich doch schon längst! Nur eins verrate mir: Wie kann ein Mensch vor Gott sein Recht bekommen?3 Wenn er dich vor Gericht zieht und Anklage erhebt, weißt du auf tausend Fragen keine Antwort.4 Gott ist weise, stark und mächtig! Wer hat sich je erfolgreich gegen ihn gestellt?5 Ohne Vorwarnung verrückt er Berge, und wenn er zornig wird, zerstört er sie.6 Er lässt die Erde zittern und beben, so dass ihre Säulen wanken.7 Er spricht nur ein Wort – schon verfinstert sich die Sonne, die Sterne dürfen nicht mehr leuchten.8 Er allein hat den Himmel ausgebreitet, ist über die Wogen der Meere geschritten.9 Den Großen Wagen hat er geschaffen, den Orion, das Siebengestirn und auch die Sternbilder des Südens.10 Er vollbringt gewaltige Taten; unzählbar sind seine Wunder, kein Mensch kann sie begreifen!11 Unbemerkt zieht er an mir vorüber; er geht vorbei, er streift mich, und ich nehme es gar nicht wahr!12 Niemand kann ihn hindern, wenn er etwas aus der Welt rafft. Wer wagt es, ihn zu fragen: ›Halt! Was tust du da?‹13 Gott lässt seinem Zorn freien Lauf; er unterwarf sich seine Feinde, die dem Meeresungeheuer[1] halfen, als es sich ihm widersetzte.14 Und ich? Was kann ich denn erwidern, mit welchen Worten ihm entgegentreten?15 Auch wenn ich schuldlos wäre, könnte ich ihm nichts entgegnen, nein, ich müsste ihn als meinen Richter noch um Gnade anflehen!16 Selbst wenn ich darauf drängte, dass er mir endlich eine Antwort gibt, würde er mich kaum beachten.17 Im Gegenteil: Er würde im Orkan mich packen und grundlos meine Qual vermehren.18 Er gönnt mir keine Atempause und sättigt mich mit Bitterkeit.19 Wollte ich meine Kraft mit ihm messen – er ist der Stärkere! Aber es geht ums Recht! Warum lädt er mich nicht vor, damit ich mich verteidigen kann?20 Selbst wenn ich recht hätte, würde Gott mich zum Geständnis zwingen; ich müsste mich vor ihm für schuldig erklären, auch wenn ich schuldlos wäre.21 Ja, ich bin unschuldig! Aber es ist mir völlig gleichgültig, so sehr hasse ich mein Leben!22 Es ist alles einerlei; deshalb sage ich: Egal ob du gottlos bist oder fromm – er bringt dich doch um!23 Und wenn sein Schlag plötzlich Unschuldige trifft, dann spottet er noch über ihren Schmerz!24 Fällt ein Land Tyrannen in die Hände und werden alle Richter blind für das Recht, so hat Gott das getan! Wenn nicht er – wer sonst?25 Meine Jahre sind vorbeigeeilt, schneller als ein Läufer, verschwunden sind sie ohne eine Spur von Glück.26 Sie gleiten dahin, geschwind wie ein Boot, sie fliegen rascher als ein Adler, der sich auf die Beute stürzt.27 Wenn ich mir sage: Jetzt will ich mein Klagen vergessen, will glücklich sein und mich freuen,28 dann packt mich doch die Angst, dass meine Schmerzen wiederkommen. O Gott, ich weiß es: Du hältst mich für schuldig!29 Ich bin ja schon verurteilt – wozu soll ich mich noch abmühen?30 Wenn ich meine Hände mit Schneewasser wüsche oder mit Lauge reinigte, als Zeichen meiner Unschuld,31 dann würdest du mich doch in eine Jauchegrube tauchen, dass sich selbst meine Kleider vor mir ekelten!32 Wärst du ein Mensch wie ich, dann könnte ich dir antworten! Wir würden beide vor Gericht gehen, damit der Streit entschieden wird.33 Aber es gibt keinen, der zwischen dir und mir entscheidet und für Recht sorgt[2].34 Hör auf, mich zu bestrafen! Halte deine Schrecken von mir fern!35 Dann könnte ich endlich frei und furchtlos reden, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst[3]

Hiob 9

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Hiob antwortete:2 „Ja, ich hab auch kapiert, dass es so läuft. Es gibt aber einfach keinen Menschen, der für Gott vollkommen okay ist.3 Wenn ein Mensch Bock drauf hätte, gegen Gott Anzeige zu erstatten, dann könnte er ihm vor Gericht jede Menge fieser Fragen stellen, Gott hätte immer die bessere Antwort parat.4 Gott hat einfach so einen krassen Schnall von allem, und er hat so eine gigantisch große Power, da gibt es keinen, der ihm das Wasser reichen könnte. Und wer ihm widerspricht, kriegt am Ende eins auf die Mütze.5 Gott kann ganze Berge von einer auf die nächste Sekunde an eine andere Stelle beamen. Und wenn er sauer ist, dann könnte er so ein Teil locker mit einem Blick wegsprengen.6 Er tritt mit seinem Fuß gegen die Erde, und der ganze Planet fängt an zu wackeln.7 Gott braucht nur ein Wort zu sagen, und die Sonne hört auf zu leuchten und die Sterne auch.8 Er hat das ganze Universum organisiert. Übrigens kann auch nur Gott auf dem Wasser gehen.9 Die ganzen Planetensysteme und Sternenkonstellationen hat er auch gemacht. Den Großen Wagen, den Orion, das Siebengestirn, die Milchstraße, das war alles seine Idee.10 Gott kann einfach so gigantisch große Dinge tun, dass kein Wissenschaftler sie wirklich richtig erforschen kann. Und die ganzen Wunder von ihm kann niemand wirklich korrekt auflisten, es sind zu viele.11 Dabei ist er wie ein Geist, er ist unsichtbar. Gott ist zwar in meinem Zimmer, aber ich kann ihn nicht sehen. Er geht an mir vorbei, aber ich spüre das noch nicht mal.12 Er nimmt das Leben von einem Menschen, und keiner kann ihn daran hindern. Niemand kann ihn von der Seite anmachen, so nach dem Motto: ‚Hey, Mann, was soll das?‘13 Wenn Gott sauer ist, dann kann ihn keiner stoppen. Selbst die fiesesten Dämonen müssen ihm gehorchen.14 Wie soll dann ausgerechnet ich kleine Wurst mit ihm reden? Wie soll ich mich da richtig ausdrücken können? Was wären die richtigen Worte?15 Selbst wenn ich überhaupt nichts ausgefressen hätte, könnte ich mich nicht gegen ihn wehren. Er ist der Chef, er macht die Ansagen, er ist der Richter. Selbst wenn ich total okay leben würde, könnte ich auf Gottes Fragen nix Korrektes antworten, sondern nur bei ihm um Gnade winseln.16 Und selbst wenn er mir antworten würde, auf meine Wünsche würde er garantiert nicht eingehen.17 Gott schickt mir einen heftigen Orkan, er bläst mich einfach um. Er macht mich ohne Vorwarnung einfach fertig, er schlägt mich so, dass ich überall blaue Flecken bekomme.18 Ich kann zwischendrin noch nicht mal Luft holen, da kommt gleich der nächste Schlag in den Magen. So sorgt er dafür, dass ich ganz finster draufkomme.19 Mal im Ernst, er ist mir doch in allen Belangen haushoch überlegen! Zum Beispiel in Sachen Macht und Power, da hab ich keine Chance! Und wenn man ihn vor Gericht zerren will, ist doch echt die Frage, wer ihn dazu zwingen könnte, überhaupt zur Verhandlung zu kommen.20 Und selbst wenn ich in allen Punkten hundertprozentig recht hätte, ich brauch nur den Mund aufzumachen, und schon bau ich wieder Mist. Auch wenn ich superokay leben würde, könnte Gott mir immer noch einen reindrücken und mich verurteilen, wenn er will.21 Dabei lebe ich echt korrekt! Aber jetzt hab ich keinen Bock mehr zu leben.22 Das ist der Grund, warum ich jetzt der Meinung bin: Egal, ob man das tut, was Gott will, oder ob man es nicht tut, kaputt macht er sie alle.23 Wenn plötzlich das Chaos da ist, wenn Menschen leiden, obwohl sie nichts ausgefressen haben, dann macht er sich doch über sie lustig.24 Die Welt ist in der Hand von Betrügern, denen das Gesetz egal ist. Mal im Ernst, wenn da nicht Gott selbst für gesorgt hat, wer dann?25 Mein Leben vergeht schneller als der Schall, und ich hab in der ganzen Zeit einfach kein Glück gehabt.26 Es ging so schnell vorbei wie ein Düsenjet, der über einen wegfliegt. Wie ein Schlitten auf der Rodelbahn zischt es an einem vorbei.27 Manchmal führe ich mit mir Selbstgespräche. Dann sag ich: ‚Nun komm schon, ist doch alles halb so wild. Mach dir nicht in die Hose. Jetzt lach doch mal wieder!‘28 Aber dann hab ich im nächsten Augenblick schon wieder voll die Panik vor den ganzen Schmerzen, die kommen könnten. Mir ist einfach klar geworden, dass du, Gott, mich nicht ungestraft davonkommen lässt.29 Ich mein: Ich muss ja irgendwas ausgefressen haben! Sonst macht der ganze Scheiß einfach keinen Sinn!30 Selbst wenn ich drei Stunden duschen und meine Haut mit einer Scheuermilch reinigen würde,31 würdest du mich vermutlich im nächsten Augenblick in die nächste Güllegrube schmei-ßen. Dann würde ich so sehr stinken, dass sich sogar meine Klamotten vor mir ekeln würden.32 Wenn Gott ein Mensch wäre, würde ich ihn sofort anzeigen. Das wäre meine Antwort auf die Art und Weise, wie er gerade mit mir umspringt.33 Wenn es doch nur einen Schiedsrichter geben würde, der zwischen uns beiden vermitteln könnte!34 Wenn es den gäbe, müsste Gott endlich aufhören, mir ständig eine reinzuhauen, und er dürfte mir dann keine Angst mehr machen.35 Dann würde ich meinen Fall vortragen können, ohne dabei Angst zu haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, irgendetwas -Falsches gemacht zu haben.“