1Ijob antwortete:2»Du bist doch wirklich eine große Hilfe für einen kranken, schwachen Mann wie mich!3Du kannst so gut beraten, weißt so viel und gibst es gern an arme Narren weiter!4Wo hast du diese weisen Worte her? Sag, welcher Geist hat sie dir eingeblasen?5Sogar die Geister der Verstorbenen zittern dort in der Tiefe unterm Meeresboden.6Die Totenwelt liegt nackt vor Gottes Augen, kein Schleier deckt den Abgrund vor ihm zu. (Ps 139,8; Spr 15,11; Am 9,2)7Gott spannt das Zelt des Himmels aus im Leeren und überm Nichts hängt er die Erde auf.8Das Wasser speichert er in seinen Wolken, die nicht zerreißen trotz der großen Last.9In dichte Wolken hüllt er seinen Thron, damit kein Auge ihn erblicken kann.10Rund um die Meere zog er einen Kreis; dort liegt die Grenze zwischen Licht und Dunkel. (Spr 8,27)11Die Pfeiler, die den Himmel tragen, schwanken, Entsetzen packt sie, wenn Gott sie bedroht.12Mit seiner Kraft hat er das Meer besiegt und Rahab umgebracht durch seine Klugheit. (Hi 9,13; Jes 27,1)13Sein Atem hat den Himmel blank gefegt, den schnellen Drachen hat sein Arm durchbohrt.14Das alles ist der Saum von seinen Taten, ein schwaches Echo, das wir davon hören. Wie groß und mächtig muss Gott wirklich sein!« (Sir 43,32)
1Darauf entgegnete Hiob:2»Ach, wie gut hast du mir beigestanden, mir, der keine Kraft besitzt! Wie sehr hast du mir geholfen – arm und schwach, wie ich bin!3Wie hast du mich so gut beraten, mich, dem jede Weisheit fehlt! Welche Einsicht hast du mir vermittelt, tief und umfangreich!4Mit wessen Hilfe hast du so geredet? Wer hat dir diese Worte eingegeben?[1]«
Wer kann Gottes Macht begreifen?
5»Vor Gott erzittern die Verstorbenen, alle, die im Wasser tief unter der Erde leben.6Die Welt der Toten – nackt und bloß liegt sie vor Gott. Der tiefe Abgrund kann sich nicht verhüllen.7Gott spannte den Himmel aus über dem leeren Raum; die Erde hängte er auf im Nichts.8Er füllt die Wolken mit Wasser, und doch reißen sie nicht unter ihrer Last.9Er verhüllt seinen Thron, indem er die Wolken davor ausbreitet.10Er spannte den Horizont wie einen Bogen über dem Meer, als Grenze zwischen Licht und Dunkelheit.11Wenn er die Säulen des Himmels bedroht, dann zittern und schwanken sie vor Furcht.12In seiner Kraft ließ er die Wellen des Meeres tosen, und in seiner Klugheit zerschmetterte er das Ungeheuer im Meer[2].13Durch seinen Hauch wurde der Himmel wieder klar. Eigenhändig durchbohrte er den fliehenden Drachen.14Das alles sind nur kleine Fingerzeige, ein leises Flüstern, das wir von ihm hören! Die Donnersprache seiner Allmacht aber – wer kann sie begreifen?«
1Hiob antwortete:2„Ganz toll, wirklich! Der Wahnsinn, wie du mir gerade geholfen hast! Und das, obwohl ich echt total am Ende bin.3Du hast die tollsten Tipps parat für so einen alten Sack wie mich, der gar nichts gepeilt hat. Danke, dass du deine Peilung vom Leben an so einen Schwachmaten wie mich verschwendet hast …4Wie bist du auf diese oberschlauen Sachen über-- haupt gekommen, woher hast du das? Aus was für einer Ecke kommt das?5Hey, ich will dir mal was sagen: Gott ist so krass! Sogar die fiesen Dämonen aus der Hölle haben Schiss vor ihm.6Gott sieht auch die Toten. Da gibt es keine Beschränkung für ihn, er kann das.7Er hat das ganze Universum in seiner Hand, er hat diese Erde mitten in die Milchstraße gepinnt.8Das ganze Wasser hat er in den Wolken gespeichert, ohne dass sie zerplatzen.9Dort, wo er wohnt, kann keiner reinschauen. Er hat einen großen Vorhang aus Wolken davorgeschoben.10Da, wo das Meer und der Himmel aufeinandertreffen, ist auch die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit.11Das ganze Universum bekommt Angstschweiß und zittert, wenn er sauer ist.12Er hat die Kraft, das Meer voll aufzuwühlen, und er macht seine Feinde einfach kaputt.13Er pustet einmal, und alle Wolken werden weggefegt. Und mit einem Schuss aus der Hüfte kann er den Feind, diese Schlange, erlegen.14Das, was wir von ihm mitkriegen, ist aber nur die Spitze vom Eisberg. Wer kann seine heftige, krasse Art wirklich ganz kapieren?“