Der zweite Freund: Kein Mensch kann vor Gott bestehen
1Da sagte Bildad von Schuach:2»Gott herrscht mit furchterregender Gewalt, mit starker Hand schafft er im Himmel Frieden. (Ps 103,19; Sir 43,9)3Wer kann die Scharen seiner Diener zählen? Geht Gottes Licht nicht über allen auf?4Wie will ein Mensch vor Gott bestehen können, ein von der Frau Geborener je schuldlos sein? (Hi 4,17)5Sogar das Licht des Mondes ist nicht hell und auch die Sterne sind nicht rein für Gott, (Hi 15,15)6geschweige denn der Mensch, die Eintagsfliege! Was gilt bei Gott schon dieser kleine Wurm?« (Jes 41,14)
1Darauf antwortete Bildad aus Schuach:2»Gott allein ist der Herr, in Ehrfurcht müssen alle vor ihm stehen! Für Frieden sorgt er in seinen Himmelshöhen.3Niemand zählt die Engelscharen, die ihm dienen; keinen Ort gibt es, über dem sein Licht nicht scheint!4Wie kann da ein Mensch gegenüber Gott im Recht sein? Steht ein Sterblicher vor ihm vollkommen da?5Wenn in Gottes Augen nicht einmal der Mond hell scheint und dem Sternenlicht die Klarheit fehlt,6wie sollte da ein Mensch vor ihm bestehen können – diese Made, dieser Wurm!«
1Schließlich meldete sich Bildad noch mal zu Wort. Bildad stammte aus Schuach.2„Hör mal: Gott ist doch der absolute Obermacker! Er hat die Macht, und er setzt seine Sachen auch heftig durch. Er sorgt dafür, dass in der anderen Dimension, im Himmel, alles friedlich abgeht.3Gott hat so eine fette Armee von Engeln, die keiner zählen kann! Und jeder kann erkennen, wie mächtig er ist. Seine Kraft kann man überall mitkriegen, oder?4Wie soll bei so einem riesigen Gott ein Mensch es überhaupt schaffen, wirklich klarzukommen? Wie will einer, der ja nur von einer Frau geboren wurde, für Gott korrekt sein?5Selbst Mond und Sterne scheinen nicht korrekt genug für Gott. Sie geben kein so sauberes Licht wieder, wie Gott sauber ist.6Da ist doch der Mensch erst recht für ihn wie die letzte Wurst, wie eine Made oder wie eine Schmeißfliege.“