Klagelieder 5

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 HERR, vergiss nicht, was uns zugestoßen ist! Sieh doch, wie sie uns schmähen und beschimpfen!2 Das Land, das du uns gabst, ist in fremder Hand, Ausländer wohnen in unseren Häusern.3 Unsere Väter sind im Krieg gefallen und unsere Mütter sind Witwen geworden.4 Unser Wasser bekommen wir nur für Geld, auch Brennholz müssen wir teuer bezahlen.5 Der Feind sitzt uns ständig im Nacken; wir sind erschöpft, doch wir dürfen nicht rasten.6 Nach Ägypten streckten wir die Hand zum Bündnis, nach Assyrien, um uns satt zu essen. (2Kön 16,7; Jes 30,2; Jer 2,18; Jer 37,3; Hos 7,11)7 Unsere Väter sündigten – sie leben nicht mehr; wir aber müssen nun die Folgen tragen. (2Mo 20,5; Jer 31,29)8 Sklaven sind Herren über uns geworden und niemand befreit uns aus ihrer Gewalt.9 Die Ernte zu holen ist lebensgefährlich, weil Räuberbanden in der Steppe lauern.10 Der Hunger quält uns und lässt uns fiebern, unsere Körper glühen wie ein Ofen.11 In Jerusalem und den Städten Judas haben sie Frauen und Mädchen geschändet.12 Führende Männer hat man aufgehängt und den Alten keine Achtung erwiesen. (2Kön 25,19)13 Junge Männer müssen die Handmühle drehen und Knaben schwere Holzlasten schleppen.14 Die Alten beraten nicht mehr im Stadttor, die Jungen spielen nicht mehr auf der Laute.15 Von Lebensfreude ist nichts mehr zu spüren, statt froher Tänze gibt es nur noch Trauer.16 Mit unserem Glanz ist es aus und vorbei: Unsere Schuld hat uns ins Unglück gestürzt! (Kla 1,18)17 Unsere Herzen sind schwach und krank geworden und unsere Augen von Tränen trüb;18 denn der Zionsberg ist ein Trümmerfeld, ein Ort, an dem die Schakale hausen. (Jer 7,14; Jer 26,6; Mi 3,12)19 Du aber, HERR, bleibst König für immer, dein Thron steht für alle Zeiten fest! (Ps 102,13; Ps 146,10)20 Willst du uns wirklich für immer vergessen und fern von uns bleiben, solange wir leben?21 HERR, bring uns wieder zurück zu dir, damit wir uns wieder zu dir hinkehren! Lass es uns ergehen wie in früheren Zeiten und gib uns neues Leben! (Jer 31,18)22 Oder hast du uns ganz verstoßen? Soll dein Zorn nie ein Ende nehmen?

Klagelieder 5

Hoffnung für alle

von Biblica
1 HERR, vergiss nicht, was man uns angetan hat! Sieh doch, wie wir gedemütigt werden!2 Unser Grund und Boden gehört einem anderen Volk, und in unseren Häusern wohnen jetzt Fremde!3 Wir sind verlassen wie Waisenkinder, unsere Mütter schutzlos wie Witwen!4 Unser eigenes Trinkwasser müssen wir bezahlen, und auch Brennholz bekommen wir nur gegen Geld.5 Der Feind sitzt uns unbarmherzig im Nacken; wir sind erschöpft, doch man gönnt uns keine Ruhe.6 Wir unterwarfen uns den Ägyptern und Assyrern, um genug Brot zu essen zu haben.7 Unsere Vorfahren leben schon lange nicht mehr, wir aber müssen nun für ihre Schuld bezahlen.8 Sklaven sind zu Herrschern über uns geworden, und keiner schützt uns vor ihrer Willkür.9 Unter Lebensgefahr müssen wir nach Nahrung suchen, denn Räuberbanden machen das ganze Land unsicher.10 Wir sind vom Hunger ausgezehrt, unsere Körper glühen vor Fieber.11 In Zion haben sie unsere Frauen vergewaltigt, in den Städten Judas vergingen sie sich an den Mädchen.12 Sie haben die führenden Männer aufgehängt und die Obersten all ihrer Ehre beraubt.13 Unsere Männer müssen Korn mahlen wie Sklaven, die Jungen brechen beim Holzschleppen zusammen.14 Die Alten sitzen nicht mehr am Stadttor beieinander, und die Jungen spielen keine Instrumente mehr.15 Aus unserem Leben ist alle Freude verflogen, das Singen und Tanzen ist zum Trauerlied geworden.16 Wir haben unseren Ruhm und Glanz verloren;[1] es ist aus mit uns, weil wir gegen Gott gesündigt haben.17 Darum ist unser Herz traurig und krank, und unsere Augen sind müde vom Weinen.18 Denn der heilige Berg Zion ist verwüstet, wilde Füchse streunen nun dort umher.19 Aber du, HERR, regierst für immer und ewig, ja, du bist König für alle Zeiten.20 Warum hast du uns all die Jahre vergessen? Willst du uns etwa für immer verlassen?21 HERR, führe uns doch zurück zu dir, damit wir zu dir umkehren können! Lass unser Leben wieder so sein wie früher!22 Oder hast du uns für immer verstoßen? Hat dein Zorn über uns denn kein Ende?

Klagelieder 5

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jahwe, denk daran, was uns geschah! / Schau her und sieh unsere Schmach![1]2 Unser Erbbesitz fiel Fremden zu, / Ausländer wohnen in unseren Häusern.3 Wir wurden Waisen, ohne Vater; / und unsere Mütter sind Witwen.4 Unser Trinkwasser kostet Geld, / nur gegen Zahlung erhalten wir Holz.5 Wir haben die Verfolger im Nacken, / wir sind erschöpft, doch Ruhe bekommen wir nicht.6 Ägypten reichten wir die Hand, / Assyrien, um uns satt zu essen.7 Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr; / wir aber tragen ihre Schuld.8 Sklaven herrschen über uns, / und niemand befreit uns aus ihrer Gewalt.9 Unter Lebensgefahr holen wir uns Brot, / bedroht vom Schwert in der Wüste.10 Unsere Haut erglüht wie vom Ofen / von den Fieberqualen des Hungers.11 Frauen haben sie in Zion vergewaltigt / und Mädchen in den Städten Judas.12 Obere haben sie aufgehängt / und Älteste entehrt.13 Junge Männer müssen die Handmühle drehen, / Knaben brechen unter der Holzlast zusammen.14 Die Ältesten beraten nicht mehr im Tor, / die Jungen lassen das Saitenspiel.15 Die Fröhlichkeit unseres Herzens ging dahin, / unser Reigentanz hat sich in Trauer verwandelt.16 Unsere Krone haben wir verloren. / Weh uns wegen unserer Sünde!17 Darum ist unser Herz krank, / darum sind unsere Augen trüb:18 weil Zions Berg verödet ist, / nur Füchse streifen noch herum.19 Du, Jahwe, bleibst in Ewigkeit, / dein Thron hat für immer Bestand!20 Warum willst du uns für immer vergessen, / uns verlassen lebenslang?21 Führ uns zu dir zurück, Jahwe, so kehren wir um! / Gib uns neues Leben wie früher!22 Oder hast du uns ganz verworfen, / bist allzu zornig über uns?