Markus 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Wieder einmal war Jesus am See und wollte zu den Menschen sprechen. Es hatte sich aber eine so große Menge versammelt, dass er sich in ein Boot setzen und ein Stück vom Ufer abstoßen musste. Die Menge blieb am Ufer, (Mt 13,1; Mk 3,9; Lk 8,4)2 und Jesus erklärte ihnen vieles von seiner Botschaft mithilfe von Gleichnissen. Unter anderem sagte er: (Mt 13,3; Lk 8,5)3 »Hört zu! Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen.4 Als er die Körner ausstreute, fiel ein Teil von ihnen auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf.5 Andere Körner fielen auf felsigen Grund, der nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Sie gingen rasch auf, weil sie sich nicht in der Erde verwurzeln konnten;6 aber als die Sonne hochstieg, vertrockneten die jungen Pflanzen, und weil sie keine Wurzeln hatten, verdorrten sie.7 Wieder andere Körner fielen in Dornengestrüpp, das bald die Pflanzen überwucherte und erstickte, sodass sie keine Frucht brachten.8 Andere Körner schließlich fielen auf guten Boden; sie gingen auf, wuchsen und brachten Frucht. Manche brachten dreißig Körner, andere sechzig, wieder andere hundert.«9 Und Jesus sagte: »Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«10 Als Jesus mit dem Kreis der Zwölf und den anderen Jüngern allein war, wollten sie wissen, warum er in Gleichnissen sprach. (Mt 13,10; Lk 8,9)11 Jesus sagte: »Euch hat Gott seinen geheimnisvollen Plan erkennen lassen, nach dem er schon begonnen hat, seine Herrschaft in der Welt aufzurichten;[1] aber die Außenstehenden erfahren von alledem nur in Gleichnissen. (Mt 11,25)12 Es heißt ja: ›Sie sollen hinsehen, soviel sie wollen, und doch nichts erkennen; sie sollen zuhören, soviel sie wollen, und doch nichts verstehen, damit sie nicht zu Gott umkehren und er ihnen ihre Schuld vergibt!‹« (Jes 6,9; Joh 12,40; Apg 28,26)13 Jesus fragte die Zwölf und die anderen Jünger:[2] »Versteht ihr dieses Gleichnis denn nicht? Wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? (Mt 13,18; Lk 8,11)14 Der Bauer, der die Samenkörner ausstreut, sät die Botschaft Gottes aus.15 Manchmal fallen die Worte auf den Weg. So ist es bei den Menschen, die die Botschaft zwar hören, aber dann kommt sofort der Satan und nimmt weg, was in ihr Herz gesät wurde.16 Bei anderen ist es wie bei dem Samen, der auf felsigen Grund fällt. Sie hören die Botschaft und nehmen sie sogleich mit Freuden an;17 aber sie kann in ihnen keine Wurzeln schlagen, weil diese Leute unbeständig sind. Wenn sie wegen der Botschaft in Schwierigkeiten geraten oder verfolgt werden, werden sie gleich an ihr irre.18 Wieder bei anderen ist es wie bei dem Samen, der in das Dornengestrüpp fällt. Sie hören zwar die Botschaft,19 aber sie verlieren sich in ihren Alltagssorgen, lassen sich vom Reichtum verführen und leben nur für ihre Wünsche. Dadurch wird die Botschaft erstickt und bleibt wirkungslos. (1Tim 6,9)20 Bei anderen schließlich ist es wie bei dem Samen, der auf guten Boden fällt. Sie hören die Botschaft, nehmen sie an und bringen Frucht, manche dreißigfach, andere sechzigfach, wieder andere hundertfach.«21 Jesus fuhr fort: »Ist die Lampe etwa dazu da, um sie unter einen Topf oder unters Bett zu stellen? Nein, sie wird auf den Lampenständer gestellt! (Mt 5,15; Lk 8,16)22 So soll alles, was jetzt noch an Gottes Botschaft verborgen ist, ans Licht kommen, und was jetzt noch an ihr unverständlich ist, soll verstanden werden.[3] (Mt 10,26)23 Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«24 Er fügte hinzu: »Achtet auf das, was ich euch sage! Nach dem Maß eures Zuhörens wird Gott euch Verständnis geben, ja noch über das Maß eures Zuhörens hinaus! (Mt 7,2)25 Denn wer viel hat, dem wird noch mehr gegeben werden, aber wer wenig hat, dem wird auch noch das wenige genommen werden, das er hat.« (Mt 25,29)26 Zu den versammelten Menschen[4] sagte Jesus: »Mit der neuen Welt Gottes[5] ist es wie mit dem Bauern und seiner Saat: Hat er gesät,27 so geht er nach Hause, legt sich nachts schlafen, steht morgens wieder auf – und das viele Tage lang. Inzwischen geht die Saat auf und wächst; der Bauer weiß nicht wie. (Jak 5,7)28 Ganz von selbst lässt der Boden die Pflanzen wachsen und Frucht bringen. Zuerst kommen die Halme, dann bilden sich die Ähren und schließlich füllen sie sich mit Körnern.29 Sobald das Korn reif ist, schickt der Bauer die Schnitter, denn es ist Zeit zum Ernten.« (Joe 4,13; Offb 14,14)30 »Wie geht es zu, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet?«, fragte Jesus. »Womit können wir das vergleichen? (Mt 13,31; Mt 13,34; Lk 13,18)31 Es ist wie beim Senfkorn: Wenn es in die Erde gesät wird, ist es der kleinste Same, den es gibt.32 Aber ist es einmal gesät, so geht es auf und wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es treibt so große Zweige, dass die Vögel in seinem Schatten ihre Nester bauen.«[6] (Hes 17,23)33 Jesus erzählte den Leuten noch viele ähnliche Gleichnisse, damit sie ihn besser verstehen konnten, und verkündete ihnen so die Botschaft Gottes.34 Nie sprach er zu ihnen, ohne Gleichnisse zu gebrauchen. Aber wenn er mit seinen Jüngern allein war, erklärte er ihnen alles.35 Am Abend jenes Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Kommt, wir fahren zum anderen Ufer hinüber!« (Mt 8,18; Mt 8,23; Lk 8,22)36 Die Jünger verabschiedeten die Leute; dann stiegen sie ins Boot, in dem Jesus saß, und fuhren los. Auch andere Boote fuhren mit.37 Da kam ein schwerer Sturm auf, sodass die Wellen ins Boot schlugen. Das Boot füllte sich schon mit Wasser,38 Jesus aber lag hinten im Boot auf dem Sitzkissen und schlief. Die Jünger weckten ihn und riefen: »Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir untergehen?«39 Jesus stand auf, sprach ein Machtwort zu dem Sturm und befahl dem tobenden See: »Schweig! Sei still!« Da legte sich der Wind und es wurde ganz still. (Ps 89,10; Mk 6,51)40 »Warum habt ihr solche Angst?«, fragte Jesus. »Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen?«41 Da befiel sie große Furcht und sie fragten sich: »Wer ist das nur, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen!«

Markus 4

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Wieder einmal lehrte Jesus am See. Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und sprach von dort zu den Menschen am Ufer. (Mt 13,1; Lk 8,4)2 Was er ihnen zu sagen hatte, erklärte er durch Gleichnisse:3 »Hört mir zu! Ein Bauer ging aufs Feld, um Getreide zu säen.4 Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf.5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. In der dünnen Erdschicht ging die Saat zwar schnell auf,6 als dann aber die Sonne am Himmel hochstieg, vertrockneten die Pflänzchen. Sie hatten keine starken Wurzeln und verdorrten deshalb in der Hitze.7 Wieder andere Körner fielen ins Dornengestrüpp, doch dieses hatte die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte. Es konnte kein Getreide wachsen.8 Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden, gingen auf, wuchsen heran und brachten das Dreißigfache, das Sechzigfache, ja sogar das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.«9 Und Jesus fügte hinzu: »Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«10 Später, als Jesus mit seinen zwölf Jüngern und den anderen Begleitern allein war, fragten sie ihn: »Warum verwendest du Gleichnisse?«[1] (Mt 13,10; Lk 8,9)11 Er antwortete: »Euch lässt Gott das Geheimnis seines Reiches verstehen. Die anderen aber, die nicht zu mir gehören,[2] erfahren das alles nur durch Gleichnisse.12 Denn ›sie sollen sehen, aber doch nichts erkennen; sie sollen hören, aber doch nichts verstehen. Sonst würden sie zu Gott umkehren, und ihre Sünde würde ihnen vergeben.‹[3]« (Jes 6,9)13 Dann sagte er zu seinen Jüngern: »Ihr versteht schon dieses Gleichnis nicht? Wie wollt ihr dann all die anderen begreifen? (Mt 13,18; Lk 8,11)14 Was der Bauer im Gleichnis aussät, ist die Botschaft Gottes.15 Die Menschen, bei denen die Saatkörner auf den Weg fallen, haben die Botschaft zwar gehört. Aber dann kommt der Satan und nimmt alles wieder weg, was in ihr Herz gesät war.16 Andere Menschen wiederum sind wie der felsige Boden, auf den die Körner fallen: Sie hören die Botschaft und nehmen sie sofort mit Begeisterung an.17 Aber ihr Glaube hat keine starken Wurzeln und deshalb keinen Bestand. Wenn solche Menschen wegen ihres Glaubens in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder davon ab.18 Noch andere Menschen gleichen dem von Dornengestrüpp überwucherten Boden: Sie hören die Botschaft zwar,19 doch dann kommen die Sorgen des Alltags, die Verlockungen des Reichtums und die Gier nach all den Dingen dieses Lebens und ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht daraus entstehen kann.20 Aber dann gibt es auch Menschen, die wie der fruchtbare Boden sind, auf den die Saatkörner fallen: Sie hören Gottes Botschaft, nehmen sie an und bringen Frucht, dreißig-, sechzig- oder hundertfach.«21 Dann fragte Jesus die Zuhörer: »Holt man etwa eine Öllampe herbei, um sie dann unter einen Eimer oder unters Bett zu stellen? Im Gegenteil! Eine brennende Lampe stellt man auf den Lampenständer, damit sie den ganzen Raum erhellt. (Lk 8,16)22 So soll alles, was jetzt noch verborgen ist, eines Tages ans Licht kommen, und was jetzt noch ein Geheimnis ist, soll jeder verstehen.23 Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«24 Dann fuhr Jesus fort: »Achtet sorgfältig auf das, was ich euch sage! In dem Maß, wie ihr auf meine Worte hört, wird euch Gott Verständnis schenken, ja noch weit darüber hinaus.[4]25 Denn wer meine Worte begreift, der wird noch mehr Einsicht bekommen. Doch wer sich dafür verschließt, dem wird selbst das Wenige, was er hat, noch genommen.[5]«26 Jesus erklärte weiter: »Gottes Reich kann man vergleichen mit einem Bauern und der Saat, die er auf sein Feld gesät hat.27 Nach getaner Arbeit legt er sich schlafen, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Währenddessen wächst die Saat ohne sein Zutun heran.28 Ganz von selbst lässt die Erde die Frucht aufgehen: Zuerst kommt der Halm, dann die Ähre und schließlich als Frucht die Körner.29 Sobald aus der Saat das reife Getreide geworden ist, lässt der Bauer es abmähen, denn die Erntezeit ist da.«30 »Womit sollen wir Gottes Reich noch vergleichen?«, fragte Jesus dann. »Welches Bild könnte euch helfen, es zu verstehen? (Mt 13,31; Lk 13,18)31 Mit Gottes Reich ist es wie mit einem Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird. Es ist zwar das kleinste von allen Samenkörnern.32 Wenn es aber in die Erde kommt, wächst es schnell heran und wird größer als die anderen Gartenpflanzen. Ja, es wird zu einem Strauch mit so ausladenden Zweigen, dass die Vögel in seinem Schatten ihre Nester bauen können.«33 Jesus gebrauchte viele Gleichnisse dieser Art, um den Menschen Gottes Botschaft verständlich zu machen.34 In keiner seiner Predigten fehlten sie. Wenn er aber später mit seinen Jüngern allein war, erklärte er ihnen die Bedeutung.35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« (Mt 8,23; Lk 8,22)36 Sie schickten die Menschen nach Hause und fuhren mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen.37 Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken.38 Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da weckten ihn die Jünger und riefen: »Lehrer, wir gehen unter! Kümmert dich das denn gar nicht?«39 Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: »Sei still! Schweig!« Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.40 »Warum habt ihr Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn noch immer kein Vertrauen zu mir?«41 Voller Entsetzen sagten sie zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Markus 4

Das Buch

von SCM Verlag
1 Jesus war wieder einmal am Seeufer und fing an, seine Gefährten zu unterrichten. Da kam eine unglaublich große Menschenmenge herbei. Deshalb stieg er in ein Boot und setzte sich. Auf diese Weise war Jesus auf dem Wasser und die Menschenmenge befand sich am Ufer.2 Viele Dinge wollte er ihnen anvertrauen und verwendete dazu Bildgeschichten. So sagte er in seiner Lehrunterweisung:3 »Hört mir zu! Ein Bauer ging aus seinem Haus, um Saatgut auf den Acker zu streuen.4 Als er das tat, fiel einiges davon auf den festen Weg. Da kamen die Vögel und fraßen die Körner auf.5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Untergrund, auf dem nur wenig guter Ackerboden liegt. Sehr schnell ging das Getreide auf.6 Aber weil das Erdreich nicht sehr tief war, geschah es, als die Sonne aufging: Da verdorrte und vertrocknete das Getreide, weil es kaum Wurzeln entwickelt hatte.7 Ein anderer Teil der Saat fiel unter die Dornen. Als die aufwuchsen, erstickten sie die Halme, und sie brachten keine Frucht hervor.8 Noch ein anderer Teil fiel auf guten Boden. Das Getreide kam aus dem Boden hervor, wuchs auf und brachte Frucht hervor, manches dreißigfach, anderes sechzigfach und manches sogar hundertfach.«9 Dann fügte Jesus noch hinzu: »Wer Ohren hat, der soll genau zuhören!«10 Als sie wieder allein waren, fragten seine Begleiter zusammen mit den zwölf besonderen Schülern nach den Beispielgeschichten.11 Da sagte Jesus zu ihnen: »Euch ist das Vorrecht gewährt, das Geheimnis der wohltuenden Herrschaft Gottes zu verstehen. Aber die, die draußen sind, erfahren davon nur durch diese Bildgeschichten.12 So sehen sie zwar, aber sehen doch nichts wirklich. Sie hören, aber begreifen es nicht. Und deshalb ändern sie ihr Leben nicht und ihre Schuld wird nicht von ihnen genommen.«13 Dann sagte er zu ihnen: »Ihr begreift diese Bildrede nicht? Wie werdet ihr dann alle anderen Beispielgeschichten verstehen?14 Der Sämann, das ist jemand, der die Botschaft Gottes ausstreut.15 Mit dem Saatgut, das auf den Weg gestreut wird, sind die Menschen gemeint, die die Botschaft hören, doch sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie hineingestreut wurde.16 Mit der Saat, die auf den felsigen Boden gesät ist, sind Menschen gemeint, die, sobald sie die Botschaft hören, sie ohne Zögern mit Freuden aufnehmen.17 Aber sie haben keine Wurzeln entwickelt, sondern sind leicht zu beeinflussen. Wenn dann Probleme auftreten oder sie sogar wegen der Botschaft Verfolgung erleiden müssen, dann wenden sie sich sehr schnell wieder ab.18 Noch anders ist es bei denen, die unter die Dornen gesät sind. Sie hören die Botschaft,19 doch die Sorgen des täglichen Lebens in dieser gegenwärtigen Zeit und die trügerischen Versprechungen des Reichtums und das Jagen nach den übrigen Dingen treten dazwischen und ersticken die Botschaft, und dann bringt sie keine Frucht hervor.20 Mit der Saat, die auf guten Boden gesät wurde, sind solche Menschen gemeint: Sie hören die Botschaft, nehmen sie auf und bringen Frucht hervor, dreißigfach, sechzigfach und sogar hundertfach.«21 Dann sagte Jesus zu ihnen: »Bei einer Kerze ist es doch auch so: Man stellt sie nicht unter einen Eimer oder unter ein Bett, sondern auf den Kerzenhalter!22 Ja, alles, was im Dunkeln versteckt gehalten werden soll, kommt doch irgendwann ans Licht. Alles, was geheim ist, wird öffentlich bekannt werden.23 Wer Ohren hat, der soll genau zuhören!«24 Dann sagte Jesus ihnen: »Achtet genau darauf, womit ihr euch beschäftigt! Das Maß, mit dem ihr andere messt, wird auch bei euch angewendet werden und es wird euch noch mehr dazugegeben werden.25 Denn es ist so: Dem, der etwas hat, wird noch dazugegeben werden. Und dem, der nichts hat, wird auch das noch weggenommen werden, was er hat.«26 Dann sagte er: »Mit der neuen Wirklichkeit Gottes verhält es sich so: Ein Mensch sät Getreide auf den Acker.27 Dann lebt er einfach so weiter, steht morgens auf, geht abends ins Bett und die Saat geht auf und wächst allein, ohne dass er es überhaupt mitkriegt.28 Ganz von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor: zuerst den Halm, dann die Ähre und schließlich die voll entwickelten Körner in der Ähre.29 Wenn der Fruchtstand es dann zulässt, schickt er sofort seine Erntearbeiter los, weil die Zeit der Ernte gekommen ist.«30 Dann ergriff Jesus wieder das Wort: »Wie können wir Gottes neue Wirklichkeit erklären? Mit welchem Beispiel sollen wir sie deutlich machen?31 Sie ist wie ein Samenkorn des Senfbaums. Wenn es auf den Boden ausgesät wird, ist es kleiner als die meisten Samenkörner, die es gibt.32 Doch wenn das Korn ausgesät wird, dann wächst es auf und wird größer als alle anderen Sträucher. Seine Zweige werden so groß, dass die Vögel, die unter dem Himmel fliegen, in ihrem Schatten Zuflucht finden können.«33 Jesus gebrauchte viele solcher Beispiele, um ihnen Gottes Botschaft nahezubringen, so, wie sie es verstehen konnten.34 Er benutzte immer Vergleiche, um zu ihnen zu sprechen. Seinen eigenen Schülern aber erklärte er alles genau.35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus: »Lasst uns zum anderen Ufer hinüberfahren!«36 So schickten sie die Menschenmenge nach Hause und nahmen Jesus mit in ihr Boot. Es waren auch noch andere Boote dabei.37 Da erhob sich ein gewaltiger Wirbelwind. Die Wellen schlugen gegen das Boot, sodass es unterzugehen drohte.38 Jesus hatte sich im Heck des Bootes auf einem Kissen zum Schlafen niedergelegt. Da weckten seine Schüler ihn auf und sagten: »Lehrer, ist es dir ganz gleichgültig, dass wir untergehen?«39 Da stand er auf und wies den Wind in seine Schranken. Und zum See sagte er: »Sei still!« Der Wind legte sich und eine große Stille breitete sich aus.40 Dann sagte er zu seinen Schülern: »Wie ängstlich ihr doch seid! Habt ihr immer noch kein Vertrauen?«41 Doch sie fürchteten sich nur noch mehr und sagten zueinander: »Wer ist nur dieser Mensch? Selbst der Wind und der See tun, was er befiehlt!«

Markus 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Wieder einmal war Jesus am See und lehrte. Diesmal hatten sich so viele Menschen um ihn versammelt, dass er sich in ein Boot setzen musste, um vom See aus zur Menge am Ufer sprechen zu können.2 Er redete lange und erklärte vieles in Gleichnissen. Unter anderem sagte er:3 „Hört zu! Ein Bauer ging auf den Acker, um zu säen.4 Beim Ausstreuen fiel ein Teil der Körner auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf.5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, der nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Weil die Wurzeln nicht tief in den Boden dringen konnten, ging die Saat zwar bald auf,6 als dann aber die Sonne höher stieg, wurde sie versengt und vertrocknete, weil sie keine tiefer gehenden Wurzeln hatte.7 Wieder ein anderer Teil fiel unter Disteln, die die Saat bald überwucherten und erstickten, sodass sie keine Frucht brachte.8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden. Die Saat ging auf, wuchs und brachte Frucht: dreißig-, sechzig- oder sogar hundertfach.“9 Jesus schloss: „Wer Ohren hat und hören kann, der höre zu!“10 Als die Zwölf und die anderen Jünger wieder mit Jesus allein waren, fragten sie ihn nach dem Sinn der Gleichnisse.11 Er sagte: „Euch hat Gott das Geheimnis seines Reiches anvertraut; den Außenstehenden wird alles nur in Gleichnissen gegeben,12 damit sie hinsehen und doch nichts erkennen, damit sie zuhören und trotzdem nichts verstehen, damit sie nicht etwa umkehren und ihnen vergeben wird.'“[1] (Jes 6,9)13 Dann fuhr er fort: „Ihr versteht das Gleichnis nicht? Wie wollt ihr dann die anderen alle verstehen?14 Der Bauer mit dem Saatgut sät das Wort.15 Das, was auf den Weg gefallen ist, meint Menschen, die Gottes Botschaft hören. Aber dann kommt gleich der Satan und nimmt ihnen das gesäte Wort wieder weg.16 Das, was auf den felsigen Boden fiel, meint Menschen, die das Wort hören und es gleich freudig aufnehmen.17 Doch weil sie unbeständig sind, kann es bei ihnen keine Wurzeln schlagen. Wenn sie wegen der Botschaft in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder ab.18 Andere Menschen entsprechen der Saat, die unter die Disteln fällt. Sie haben die Botschaft gehört,19 doch dann gewinnen die Sorgen ihres Alltags, die Verlockungen des Reichtums und andere Begierden die Oberhand und ersticken das Wort. Es bleibt ohne Frucht.20 Die Menschen schließlich, die dem guten Boden gleichen, hören die Botschaft, nehmen sie auf und bringen Frucht: dreißig-, sechzig- und hundertfach.“21 Er fuhr fort: „Holt man denn eine Lampe, um sie unter einen Kübel zu stellen oder unters Bett? Natürlich nicht! Man stellt sie auf einen passenden Ständer.22 Denn es bleibt nichts verdeckt, alles kommt ans Licht. Was jetzt verborgen ist, wird öffentlich bekannt.23 Wer Ohren hat und hören kann, der höre zu!“24 Und weiter sagte er: „Passt auf, was ihr jetzt hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden, und ihr werdet noch mehr bekommen.25 Denn wer hat, dem wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“26 „Mit dem Reich Gottes“, erklärte er, „verhält es sich wie mit einem Bauern, der seinen Acker besät hat.27 Er legt sich schlafen, steht wieder auf, ein Tag folgt dem anderen. Währenddessen geht die Saat auf und wächst – wie, das weiß er selber nicht.28 Die Erde bringt von selbst die Frucht hervor: zuerst den Halm, dann die Ähre und zuletzt das volle Korn in der Ähre.29 Und sobald das Korn reif ist, lässt er es schneiden. Die Ernte ist gekommen.“30 „Womit sollen wir die Herrschaft Gottes noch vergleichen?“, fragte Jesus. „Mit welchem Gleichnis sollen wir sie darstellen?31 Es ist wie bei einem Senfkorn.[2] Das ist das kleinste aller Samenkörner, die man in die Erde sät. (Mt 13,32)32 Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es treibt so große Zweige, dass Vögel in seinem Schatten nisten können.“33 Jesus gebrauchte viele solcher Gleichnisse, um den Menschen die Botschaft Gottes verständlich zu machen.34 Er verwendete immer Gleichnisse, wenn er zu den Leuten sprach. Aber seinen Jüngern erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.35 Am Abend jenes Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wir wollen ans andere Ufer fahren!“36 Sie schickten die Leute nach Hause und nahmen ihn, so wie er war, im Boot mit. Einige andere Boote fuhren Jesus nach.37 Plötzlich brach ein schwerer Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen und es mit Wasser volllief.38 Jesus aber schlief im Heck auf einem Kissen. Die Jünger weckten ihn und schrien: „Rabbi,[3] macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?“39 Jesus stand auf, herrschte den Sturm an und sagte zum See: „Schweig! Sei still!“ Da legte sich der Wind, und es trat völlige Stille ein.40 „Warum habt ihr solche Angst?“, fragte Jesus. „Habt ihr immer noch keinen Glauben?“41 Da wurden sie erst recht von Furcht gepackt und flüsterten einander zu: „Wer ist das nur, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?“