1Jesus stieg wieder ins Boot, fuhr über den See zurück und ging in seine Stadt. (Mk 2,1; Lk 5,17)2Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre zu ihm. Als Jesus sah, wie groß ihr Vertrauen war, sagte er zu dem Gelähmten: »Mein Kind, fasse Mut! Deine Schuld ist vergeben.« (Ps 103,3; Mk 2,5)3Da dachten einige Gesetzeslehrer: »Er lästert Gott!«4Jesus wusste, was in ihnen vorging, und sagte: »Warum habt ihr so böswillige Gedanken?5Was ist leichter – zu sagen: ›Deine Schuld ist dir vergeben‹, oder: ›Steh auf und geh‹?6Aber ihr sollt sehen, dass der Menschensohn Vollmacht hat, hier auf der Erde Schuld zu vergeben!« Und er sagte zu dem Gelähmten: »Steh auf, nimm deine Bahre und geh nach Hause!« (Joh 5,36)7Da stand er auf und ging nach Hause.8Als die Leute das sahen, erschraken sie, und sie priesen Gott, dass er den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.
Jesus beruft Matthäus und isst mit den Zolleinnehmern
9Jesus ging weiter und sah einen Zolleinnehmer an der Zollstelle sitzen. Er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: »Komm, folge mir!« Und Matthäus stand auf und folgte ihm. (Mt 8,21; Mk 2,13; Lk 5,27)10Als Jesus dann zu Hause[1] zu Tisch saß, kamen viele Zolleinnehmer und andere, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, um mit ihm und seinen Jüngern zu essen. (Mt 11,19; Lk 15,1; Lk 19,7)11Die Pharisäer sahen es und fragten die Jünger: »Wie kann euer Lehrer sich mit den Zolleinnehmern und ähnlichem Volk an einen Tisch setzen?«12Jesus hörte es und antwortete: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken!13Überlegt doch einmal, was es bedeutet, wenn Gott sagt: ›Ich fordere von euch nicht, dass ihr mir irgendwelche Opfer[2] bringt, sondern dass ihr barmherzig seid.‹ Ich bin nicht gekommen, solche Menschen in Gottes neue Welt einzuladen,[3] bei denen alles in Ordnung ist, sondern solche, die Gott den Rücken gekehrt haben.« (Hos 6,6; Mt 12,7)
Die Hochzeit hat begonnen
14Danach kamen die Jünger des Täufers Johannes zu Jesus und fragten: »Wie kommt es, dass wir und die Pharisäer regelmäßig fasten, aber deine Jünger nicht?« (Mt 6,16; Mt 11,18; Mk 2,18; Lk 5,33)15Jesus antwortete: »Können die Hochzeitsgäste mit Trauermienen herumsitzen, solange der Bräutigam unter ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen entrissen wird; dann werden sie fasten. (Mt 22,2; Mt 25,10; Joh 2,1; Joh 3,29; Offb 19,7)16Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff, sonst reißt das neue Stück wieder aus und macht das Loch nur noch größer.17Auch füllt niemand neuen Wein, der noch gärt, in alte Schläuche; sonst platzen die Schläuche, der Wein fließt aus und auch die Schläuche sind hin. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.«
Jesus heilt eine kranke Frau und erweckt ein Mädchen vom Tod
18Während Jesus ihnen das erklärte, kam einer der Gemeindevorsteher zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber komm und leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder leben!« (Mk 5,21; Lk 8,40)19Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger gingen mit.20Unterwegs trat eine Frau von hinten an Jesus heran und berührte eine Quaste seines Gewandes. Sie litt seit zwölf Jahren an Blutungen (3Mo 15,25; Mt 14,36; Lk 6,19)21und sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich gesund.«22Jesus drehte sich um, sah die Frau und sagte: »Nur Mut, meine Tochter! Dein Vertrauen hat dir geholfen.« Im selben Augenblick war die Frau geheilt. (Mt 8,13; Lk 7,50)23Jesus kam in das Trauerhaus. Als er die Flötenspieler für das Begräbnis und all die aufgeregten Menschen sah,24sagte er: »Hinaus mit euch! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus. (Joh 11,11)25Er ließ die Leute hinauswerfen, ging in den Raum, in dem das Mädchen lag, und nahm es bei der Hand; da stand es auf. (Mk 5,41)26Die Nachricht davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Jesus heilt zwei Blinde
27Als Jesus von dort weiterging, liefen zwei Blinde hinter ihm her und riefen: »Du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!« (Mt 20,29; Mt 20,30)28Als er ins Haus ging, folgten sie ihm, und er fragte sie: »Traut ihr mir zu, dass ich euch helfen kann?« »Ja, Herr!«, antworteten sie.29Da berührte Jesus ihre Augen und sagte: »Was ihr in eurem Vertrauen von mir erwartet, soll geschehen.« (Mt 8,13)30Da konnten sie sehen. Jesus befahl ihnen streng: »Seht zu, dass es niemand erfährt!« (Mk 5,43)31Sie aber gingen hinaus und erzählten von Jesus in der ganzen Gegend. (Mk 7,36)
Jesus heilt einen Stummen. Unterschiedliche Reaktionen
32Als die beiden gegangen waren, wurde ein Mann zu Jesus gebracht, der war stumm, weil ihn ein böser Geist in seiner Gewalt hatte. (Mt 12,22)33Kaum war der böse Geist ausgetrieben, fing der Stumme an zu reden, und alle riefen erstaunt: »So etwas hat es in Israel noch nie gegeben!«34Aber die Pharisäer erklärten: »Er kann nur deshalb die bösen Geister austreiben, weil der oberste aller bösen Geister ihm die Macht dazu gibt.« (Mt 10,25; Mt 12,24; Mt 12,27; Joh 8,48)
Die Aussendung der Jünger
35(Mk 6,34.7 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet und sein Werk vollendet.[4] Er heilte alle Krankheiten und Leiden. (Mt 4,23; Mk 3,13; Lk 6,12; Lk 9,1; Lk 10,2)36Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren so hilflos und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. (Sach 10,2; Mk 8,2)37Darum sagte er zu seinen Jüngern: »Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen.38Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, dass er die nötigen Leute schickt!«
Matthäus 9
Elberfelder Bibel
Heilung eines Gelähmten
1Und er stieg in ein Boot, setzte über und kam in seine eigene Stadt[1]. (Mt 4,13)2Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben[2]. (Mt 9,22; Lk 7,48)3Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. (Mt 26,65)4Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? (Mt 12,25; Mt 22,18; Joh 2,24)5Denn was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind vergeben[3], oder zu sagen: Steh auf und geh umher?6Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben … Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus! (Joh 5,8)7Und er stand auf und ging in sein Haus.8Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat. (Jes 29,23; Mt 15,31; Mt 21,14; Mk 2,13; Mk 7,37; Lk 5,27)
Berufung des Matthäus
9Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen mit Namen Matthäus am Zollhaus sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. (Mt 4,19; Mt 10,3)10Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch lag, und siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.11Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? (Mt 11,19; Lk 15,2)12Als aber er es hörte, sprach er: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.13Geht aber hin und lernt, was das ist: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.« Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 12,7; Mt 23,23; Mk 2,18; Lk 5,33; 1Tim 1,15)
Die Frage nach dem Fasten
14Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? (Lk 18,12; Joh 1,35)15Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Hochzeitsgäste[4] trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. (Mt 17,23; Joh 3,29)16Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Gewand; denn das Eingesetzte reißt von dem Gewand ab, und der Riss wird schlimmer.17Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, und beide bleiben zusammen erhalten. (Mk 5,21; Lk 8,40)
Heilung der blutflüssigen Frau – Auferweckung der Tochter des Jaïrus
18Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.19Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger. –20Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten heran und rührte die Quaste[5] seines Gewandes an; (3Mo 15,25; Mt 23,5)21denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt[6] werden. (Mt 14,36)22Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei guten Mutes, Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt[7]. Und die Frau war geheilt[8] von jener Stunde an. – (Mt 8,13; Mt 9,2; Mt 9,29; Mk 10,52)23Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und die aufgeregte Volksmenge sah,24sprach er: Geht fort! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus. (Joh 11,11)25Als aber die Volksmenge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand; und das Mädchen stand auf. (1Kön 17,22; 2Kön 4,35; 2Kön 13,21; Lk 7,15; Joh 11,44; Apg 9,40; Apg 20,12)26Und die Kunde hiervon ging hinaus in jene ganze Gegend[9]. (Mk 8,22; Mk 10,46; Lk 7,17; Lk 18,35)
Heilung zweier Blinder
27Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! (Mt 1,1; Mt 12,23; Mt 15,22; Mt 21,9; Mt 22,42)28Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. (Mk 9,24; Apg 14,9)29Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! (Mt 8,13; Mt 9,22; Joh 9,6)30Und ihre Augen wurden geöffnet; und Jesus bedrohte sie und sprach: Seht zu, niemand erfahre es! (Ps 146,8; Jes 35,5; Mt 8,4; Mk 1,44)31Sie aber gingen hinaus und machten ihn bekannt in jener ganzen Gegend[10]. (Mk 1,45)
Heilung eines stummen Besessenen
32Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war. (Mt 12,22; Lk 11,14)33Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen wunderten sich und sprachen: Niemals wurde so etwas in Israel gesehen. (Jes 35,6; Mt 12,23)34Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen. (Mt 12,24; Mk 3,22; Lk 11,15; Joh 7,20)
Aussendung der zwölf Apostel
35Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches[11] und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (Mt 4,23; Mk 6,6; Lk 8,1)36Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet[12] waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,5; Mt 14,14; Mt 15,32; Mt 20,34; Mk 1,41; Mk 6,34; Lk 7,13)37Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. (Lk 10,2)38Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussendet in seine Ernte! (Mk 3,13; Lk 6,12; Lk 10,2; Apg 1,13)
Matthäus 9
Neue Genfer Übersetzung
1Jesus stieg ins Boot, fuhr über den See und kehrte in die Stadt zurück, in der er wohnte[1].
Heilung eines Gelähmten
2Einige Männer brachten einen Gelähmten auf einer Tragbahre zu Jesus. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Du brauchst dich nicht zu fürchten[2], mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.« (Mk 2,1; Lk 5,17)3Einige Schriftgelehrte dachten im Stillen: »Das ist ja Gotteslästerung!«4Jesus waren ihre Gedanken nicht verborgen. »Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen?«, fragte er sie.5»Was ist leichter – zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder: ›Steh auf und geh umher!‹?6Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er wandte sich zu dem Gelähmten und sagte: »Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!«7Da stand der Mann auf und ging nach Hause.8Als die Menge das sah, waren alle voller Ehrfurcht und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.9Als Jesus weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen; er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« Da stand Matthäus auf und folgte Jesus. (Mk 2,13; Lk 5,27)
Die Berufung des Zolleinnehmers Matthäus Jesu Gemeinschaft mit Zolleinnehmern und Sündern
10Später war Jesus im Haus des Matthäus zu Gast. Viele Zolleinnehmer und andere Leute, die als Sünder galten,[3] waren gekommen und nahmen zusammen mit ihm und seinen Jüngern an dem Essen teil. (Mk 2,15; Lk 5,29)11Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu den Jüngern: »Wie kann euer Meister nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?«12Jesus hörte das und erwiderte: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.13Geht und denkt einmal darüber nach, was jenes Wort bedeutet: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer!‹ Dann versteht ihr, dass ich nicht gekommen bin[4], um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.«
Junger Wein gehört nicht in alte Schläuche
14Daraufhin kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und fragten: »Warum fasten deine Jünger nicht? Wir und die Pharisäer fasten doch so viel[5]!« (Mk 2,18; Lk 5,33)15Jesus gab ihnen zur Antwort: »Können etwa bei einer Hochzeit die Gäste[6] trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es kommt allerdings eine Zeit, wo ihnen der Bräutigam entrissen sein wird; dann werden sie fasten.16Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff, sonst reißt das neue Stück wieder aus, und der Riss wird noch größer.[7]17Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Er gärt ja noch, und die Schläuche würden platzen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche; dann bleibt beides erhalten.«
Heilung einer kranken Frau und Auferweckung eines Kindes
18Während Jesus noch mit den Jüngern des Johannes redete, kam einer der führenden Männer des Ortes, warf sich vor ihm nieder und rief: »Meine Tochter ist eben gestorben. Aber komm doch und leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder leben!« (Mk 5,22; Lk 8,41)19Jesus stand auf[8] und folgte ihm; auch seine Jünger kamen mit.20Unterwegs drängte sich eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten an Jesus heran und berührte den Saum[9] seines Gewandes,21denn sie sagte sich: »Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich gesund[10].«22Jesus wandte sich um; er sah die Frau an und sagte zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet[11].« Von dem Augenblick an war die Frau gesund.23Als Jesus schließlich ins Haus jenes führenden Mannes kam und die Flötenspieler[12] und die aufgeregte Menge sah,24sagte er: »Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus.25Als die Leute hinausgetrieben waren, ging Jesus in den Raum, in dem das Mädchen lag, und ergriff es bei der Hand. Da stand[13] das Mädchen auf.26Die Nachricht von diesem Ereignis verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Heilung von zwei Blinden
27Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde und riefen: »Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!«28Sowie er zu Hause angelangt war[14], traten sie näher. Er fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« – »Ja, Herr«, antworteten sie.29Darauf berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr geglaubt habt, soll[15] geschehen.«30Da konnten sie sehen.[16] Jesus aber verbot ihnen mit aller Entschiedenheit, jemand etwas davon zu sagen.31Doch kaum waren sie aus dem Haus, da fingen sie an, in der ganzen Gegend von Jesus zu erzählen.
Heilung eines stummen Besessenen
32Die beiden waren noch nicht zur Tür hinaus, da wurde ein Besessener, der stumm war, zu Jesus gebracht.33Sowie der Dämon ausgetrieben war, konnte der Stumme reden. Die Menge staunte, und alle sagten: »So etwas hat man in Israel noch nie gesehen!«34Die Pharisäer aber behaupteten: »Er treibt die Dämonen mit Hilfe des Obersten der Dämonen aus.«
Jesu Erbarmen mit dem Volk
35Jesus zog durch alle Städte und Dörfer jener Gegend. Er lehrte in den[17] Synagogen, verkündete die Botschaft[18] vom Reich Gottes und heilte alle Kranken und Leidenden[19]. (Mk 6,34; Lk 10,2)36Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.37Da sagte er zu seinen Jüngern: »Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da.38Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!«
Matthäus 9
Neue evangelistische Übersetzung
1Jesus stieg wieder ins Boot, fuhr über den See und kehrte in seine Stadt zurück.2Dort brachten sie auf einer Matte einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: "Du musst keine Angst haben, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben."3Einige Gesetzeslehrer dachten im Stillen: "Das ist ja Gotteslästerung!"4Jesus durchschaute sie und sagte: "Warum gebt ihr so schlechten Gedanken Raum in euch?5Was ist leichter zu sagen: 'Deine Sünden sind dir vergeben' oder: 'Steh auf und geh umher!'?6Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn[1] die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben." Damit wandte er sich zu dem Gelähmten und befahl ihm: "Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!" (Dan 7,13)7Der Mann stand auf und ging nach Hause.8Als die Leute das sahen, erschraken sie. Und sie priesen Gott, der den Menschen solch eine Vollmacht gibt.
Matthäus folgt Jesus
9Als Jesus weiterging und an der Zollstelle vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen, der Matthäus hieß. Er sagte zu ihm: "Komm, folge mir!" Matthäus stand auf und folgte ihm.10Später war Jesus in seinem Haus zu Gast. Aber viele Zolleinnehmer und ähnliche Sünder waren ebenfalls zu dem Essen gekommen, um mit Jesus und seinen Jüngern zusammen zu sein.11Das sahen einige Pharisäer und sagten zu seinen Jüngern: "Wie kann euer Lehrer sich nur mit Zöllnern und Sündern an einen Tisch setzen?"12Jesus hörte es und erwiderte: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.13Nun geht, und denkt darüber nach, was das bedeutet: 'Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer!' Dann versteht ihr auch, dass ich nicht gekommen bin, die Gerechten zu rufen, sondern die Sünder." (Hos 6,6)14Einmal kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und fragten: "Wie kommt es, dass wir und die Pharisäer so viel fasten, deine Jünger aber nicht?"15Jesus erwiderte: "Können die Hochzeitsgäste denn trauern, wenn der Bräutigam bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird. Dann werden sie fasten.16Niemand näht doch ein neues Stück Stoff auf ein altes Gewand, sonst reißt das neue Stück aus und der Riss im alten Stoff wird noch größer.17Und niemand wird doch neuen Wein in alte Schläuche füllen. Er gärt ja noch und würde die Schläuche zum Platzen bringen. Dann würde der Wein auslaufen und die Schläuche wären verdorben. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, und beides bleibt erhalten."
Jesus heilt durch Glauben
18Während Jesus ihnen das erklärte, kam einer der führenden Männer des Ortes zu ihm. Er warf sich vor ihm nieder und rief: "Meine Tochter ist eben gestorben. Aber komm bitte und lege ihr die Hand auf, dann wird sie wieder leben!"19Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger kamen mit.20Unterwegs drängte sich eine Frau von hinten heran und berührte die Quaste[2] seines Obergewands. Sie litt seit zwölf Jahren an starken Blutungen (4Mo 15,38)21und sagte sich: "Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich wieder gesund."22Jesus drehte sich um, sah die Frau an und sagte: "Du musst keine Angst haben, meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet." Im selben Augenblick war die Frau geheilt.23Als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Flötenspieler und die aufgeregten Menschen sah,24sagte er: "Hinaus mit euch! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur." Da lachten sie ihn aus.25Als die Leute endlich draußen waren, ging Jesus zu dem Mädchen hinein und fasste es bei der Hand. Da stand es auf.26Die Nachricht davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.27Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: "Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!"28Sie folgten ihm bis in das Haus, wo er wohnte. Er fragte sie: "Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?" – "Ja, Herr", sagten sie.29Da berührte er ihre Augen und sagte: "Was ihr mir zutraut, soll geschehen."30Sofort konnten sie sehen. Doch Jesus verbot ihnen streng, jemand davon zu erzählen.31Aber kaum waren sie aus dem Haus, machten sie Jesus in der ganzen Gegend bekannt.32Als die beiden gegangen waren, brachten die Leute einen Stummen zu Jesus, der von einem Dämon beherrscht wurde.33Als dieser böse Geist von dem Mann ausgefahren war, konnte der Stumme reden. Die Leute staunten und sagten: "So etwas hat man in Israel noch nie gesehen!"34Die Pharisäer aber behaupteten: "Kein Wunder, er treibt die Dämonen ja durch den Oberdämon aus."
Der Auftrag der Apostel
35Jesus zog durch alle Städte und Dörfer in dieser Gegend. Er lehrte in den Synagogen, verkündigte die Botschaft vom Reich Gottes und heilte alle Kranken und Leidenden.36Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren hilflos und erschöpft wie Schafe ohne Hirten.37Dann sagte er zu seinen Jüngern: "Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.38Bittet deshalb den Herrn der Ernte, mehr Arbeiter auf seine Felder zu schicken!"