1Ich, Paulus, muss jetzt von mir selbst reden.[1] Ich bin angeblich kleinlaut, wenn ich bei euch bin, aber aus der Ferne spiele ich den starken Mann. Ich bitte euch bei der Güte und Freundlichkeit, die Christus uns erwiesen hat:2Zwingt mich nicht, meine Stärke zu zeigen, wenn ich komme! Ich habe keine Angst vor denen, die mir menschliche Schwächen und mangelnde geistliche Vollmacht vorwerfen.[2] (2Kor 13,10)3Ich bin zwar nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht nach Menschenart.4Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz (Röm 13,12; 2Kor 6,7; Eph 6,13; 1Thess 5,8)5und reiße den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus. (Jes 2,12)6Ich stehe bereit, alle Widersetzlichen zu bestrafen, sobald ihr als Gemeinde zum vollen Gehorsam gefunden habt. (2Kor 2,9)7Seht doch den Tatsachen ins Auge! Wenn jemand bei euch den Anspruch erhebt, zu Christus zu gehören, darf er nicht übersehen: Ich gehöre zu Christus genauso wie er.8Ich könnte sogar noch mehr für mich in Anspruch nehmen und die Vollmacht ausspielen, die der Herr mir gegeben hat. Damit würde ich mich bestimmt nicht übernehmen. Aber ich erhielt meinen Auftrag, um euch als Gemeinde aufzubauen, und nicht, um euch zugrunde zu richten. (2Kor 13,10)9Es soll nicht so aussehen, als ob ich euch mit meinen Briefen einschüchtern wollte.10Sie sagen ja schon: »Die Briefe, die er schreibt, sind gewichtig und kraftvoll; aber wenn er persönlich bei uns ist, macht er eine erbärmliche Figur, und was er sagt, hat keine Kraft.«11Wer so denkt, dem sage ich: Genau so, wie meine Briefe auf euch wirken, werde ich handeln, wenn ich zu euch komme. (2Kor 13,1)
Gegen den Selbstruhm der eingedrungenen Missionare
12Ich wage allerdings nicht, mich mit denen in eine Reihe zu stellen, die sich selbst anpreisen. Ich kann mich selbstverständlich nicht mit ihnen messen. Sie sind so unverständig, dass sie ihre eigenen Maßstäbe aufrichten und sich an sich selbst messen. (2Kor 3,1)13Ich dagegen rühme mich nicht ohne Maß. Gott hat mich mit der Guten Nachricht bis zu euch gelangen lassen. Das ist der Maßstab, nach dem ich mich beurteile. (Röm 12,3; Gal 2,7)14Ich brauche meine Leistung nicht zu übertreiben, denn ich bin ja tatsächlich mit der Guten Nachricht von Christus auch bis zu euch gekommen!15Ich verliere also nicht das Maß und prahle nicht mit der Arbeit, die andere getan haben. Ich hoffe vielmehr, dass euer Glaube wächst und ich dann noch weit mehr Ruhm ernten werde – und zwar nach dem Maßstab, der für mich gilt. (Röm 15,20)16Statt nach einem fremden Maßstab mit einer Arbeit zu prahlen, die andere schon vor mir getan haben, werde ich dann die Gute Nachricht noch weit über Korinth hinaus verkünden.17In den Heiligen Schriften heißt es: »Wer sich mit etwas rühmen will, soll sich mit dem rühmen, was der Herr getan hat.« (Jer 9,22; 1Kor 1,31)18Als bewährt gilt, wer vom Herrn gelobt wird, und nicht, wer sich selbst anpreist. (1Kor 4,4)
2.Korinther 10
Elberfelder Bibel
Paulus verteidigt sich gegen persönliche Angriffe
1Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmut und Milde Christi, der ich ins Gesicht zwar demütig unter euch, abwesend aber mutig gegen euch bin. (Mt 11,29)2Ich bitte aber darum, dass ich anwesend nicht mutig sein muss, mit der Zuversicht, mit der ich gedenke, gewissen Leuten gegenüber kühn aufzutreten, die von uns denken[1], wir wandelten nach dem Fleisch. (1Kor 4,21; 2Kor 10,11; 2Kor 13,2)3Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; (Röm 8,12)4denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für[2] Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir ⟨überspitzte⟩ Gedankengebäude[3]5und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken[4] gefangen unter[5] den Gehorsam Christi (Röm 1,5)6und sind bereit, allen Ungehorsam zu strafen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird.7Seht ⟨doch⟩ auf das, was vor Augen ist! Wenn jemand sich zutraut, dass er Christus angehört, so denke er andererseits dies bei sich selbst, dass, wie er Christus angehört, so auch wir. (1Kor 1,12)8Denn wenn ich mich auch etwas mehr über unsere Vollmacht rühme, die uns der Herr zu eurer Erbauung[6] und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so werde ich nicht zuschanden werden, (2Kor 13,10; Eph 4,12)9damit ich nicht den Anschein erwecke, als wolle ich euch ⟨nur⟩ durch die Briefe schrecken.10Denn die Briefe, sagt man, sind gewichtig und stark, aber die leibliche Gegenwart ist schwach und die Rede zu verachten. (1Kor 2,3; 2Kor 11,6; 2Kor 11,21)11Derjenige bedenke dies, dass, wie wir abwesend im Wort durch Briefe sind, so auch anwesend mit der Tat ⟨sein werden⟩. (2Kor 10,2)12Denn wir wagen nicht, uns gewissen Leuten von denen, die sich selbst empfehlen, beizuzählen oder gleichzustellen; aber da sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind sie unverständig. (2Kor 3,1)13Wir aber wollen uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maße des Wirkungskreises[7], den uns Gott als Maß zugeteilt hat, ⟨nämlich⟩ auch bis zu euch zu gelangen. (Röm 12,3)14Denn ⟨es ist⟩ nicht ⟨so⟩, als ob wir nicht zu euch gekommen wären und uns ⟨nun⟩ zu weit ausstreckten; denn wir sind mit dem Evangelium Christi auch bis zu euch gekommen;15dabei rühmen wir uns nicht ins Maßlose mit fremden Arbeitsleistungen, haben vielmehr die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, unter euch entsprechend unserem Wirkungskreis groß gemacht zu werden bis zum Übermaß (Röm 15,20)16⟨und dann⟩ das Evangelium weiter über euch hinaus zu verkündigen, nicht in fremdem Wirkungskreis uns dessen zu rühmen, was ⟨schon⟩ fertig ist. (Röm 15,20)17»Wer sich aber rühmt, rühme sich des[8] Herrn!« (Jer 9,23; 1Kor 1,31)18Denn nicht, wer sich selbst empfiehlt, der ist bewährt, sondern der, den der Herr empfiehlt.
2.Korinther 10
Neue Genfer Übersetzung
Paulus verteidigt sich gegen Angriffe auf seine Person und seinen Auftrag
1Was nun mich selbst, Paulus, betrifft, möchte ich euch eindringlich um etwas bitten; ich will es mit der Güte und Freundlichkeit tun, die Christus uns erwiesen hat.[1] Angeblich verhalte ich mich unterwürfig, solange ich persönlich bei euch bin, doch aus der Ferne gebe ich mich stark und selbstbewusst.2Daher bitte ich euch: Zwingt mich nicht[2], tatsächlich Stärke zu beweisen, wenn ich zu euch komme. Denn ich bin fest entschlossen und traue es mir sehr wohl zu, energisch gegen gewisse Leute vorzugehen, die uns unterstellen, wir würden nach weltlichen Maßstäben[3] handeln.3Wir leben zwar in dieser Welt[4], aber das heißt noch lange nicht, dass wir so kämpfen, wie die Welt kämpft[5].4Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt[6]. Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott[7] feindliche Festungen zu zerstören.[8] Mit diesen Waffen bringen wir eigenmächtige Gedankengebäude zum Einsturz5und reißen allen menschlichen Hochmut nieder, der sich gegen die wahre Gotteserkenntnis auflehnt[9]. Das ganze selbstherrliche Denken[10] nehmen wir gefangen, damit es Christus gehorsam wird.6Und sobald sich zeigt, dass ihr als Gemeinde Gott völlig gehorsam seid[11], werden wir allen dann noch verbleibenden Ungehorsam[12] bestrafen; dazu sind wir entschlossen und bereit.7Seht doch auf das, was offensichtlich ist![13] Wenn jemand überzeugt ist, zu Christus zu gehören[14], dann soll er sich auch klar machen, dass nicht nur er zu Christus gehört, sondern genauso auch wir.8Ja, ich könnte noch einen Schritt weiter gehen und auf die Vollmacht hinweisen, die der Herr uns verliehen hat – die Vollmacht, euch als Gemeinde aufzubauen, und nicht etwa, euch zugrunde zu richten. Wenn ich mich damit rühmen würde, wären das keine leeren Worte; ich weiß, dass ich am Ende nicht beschämt dastehen werde.9Das mit dem Aufbauen sage ich, um dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle euch mit meinen Briefen einschüchtern.10Ich weiß ja, was über mich gesagt wird: »Seine Briefe sind gewichtig und eindrucksvoll, aber wenn er in eigener Person vor einem steht, ist er ein Schwächling, und über seine rhetorischen Fähigkeiten[15] kann man nur den Kopf schütteln.«11Wer so redet, muss sich über Folgendes im Klaren sein: Genauso, wie wir es aus der Ferne in unseren Briefen ankündigen, werden wir auch handeln, wenn wir bei euch sind.[16]
Grenzen des Selbstruhms
12Eines freilich trauen wir uns nicht zu: uns zu denen[17] zu zählen oder uns mit denen auf eine Stufe zu stellen, die sich selbst empfehlen. Wozu sollte das auch gut sein? Diese Leute[18] sind Menschen ohne Verstand, die nur sich selbst als Maßstab kennen und sich nur mit sich selbst[19] vergleichen.13Wir hingegen werden[20] uns nicht auf unangemessene Weise[21] rühmen. Unser Maßstab ist der Wirkungskreis, den Gott uns zugemessen hat, und dieser Wirkungskreis schließt auch euch mit ein[22].14Wenn wir nicht bis zu euch gekommen wären, dann allerdings würden wir mit unserer Selbsteinschätzung zu weit gehen. Tatsache jedoch ist, dass wir auch euch mit dem Evangelium von Christus erreicht haben[23].15Wir rühmen uns also nicht auf unangemessene Weise und nicht mit Leistungen, die andere erbracht haben. Andererseits haben wir die Hoffnung, dass euer Glaube immer stärker wird[24] und wir dann unsere Arbeit – in den Grenzen des uns zugeteilten Wirkungskreises – mit eurer Hilfe noch sehr viel weiter ausdehnen können[25].16Ja, es ist unser Ziel, das Evangelium noch weit über euer Gebiet hinaus zu verkünden. Dabei werden wir jedoch auf keinen Fall in Gegenden eindringen, die Gott anderen zugewiesen hat, um uns dann mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zu rühmen.[26]17Letztlich gibt es nur einen Grund, sich zu rühmen: »Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.«18Denn wenn sich jemand selbst empfiehlt, heißt das noch lange nicht, dass er sich bewährt hat. Bewährt ist der, den der Herr empfiehlt.
2.Korinther 10
Neue evangelistische Übersetzung
Paulus verteidigt seine Autorität
1Ich, Paulus, ermahne euch mit der Güte und Freundlichkeit des Christus, ich, der im persönlichen Umgang mit euch zwar demütig, aus der Ferne aber stark sein soll:2Zwingt mich nicht, meine Stärke zu zeigen, wenn ich komme. Denn ich habe vor, energisch gegen die aufzutreten, die behaupten, wir würden schwächliche Menschen sein.3Natürlich sind wir auch nur Menschen, aber wir kämpfen nicht nach Menschenweise.4Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht von menschlicher Art. Es sind die mächtigen Waffen Gottes, mit denen man Festungen niederreißen kann.5Mit ihnen zerstören wir Gedankengebäude und jedes Bollwerk, das sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, wir nehmen jeden solcher Gedanken gefangen und unterstellen sie Christus.6Wir stehen bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer Gehorsam vollendete Tatsache ist.7Seht doch ein, was offensichtlich ist! Wenn jemand überzeugt ist, Christus zu gehören, dann sollte er sich klarmachen, dass das auch bei uns der Fall ist.8Denn selbst wenn ich etwas mehr auf unsere Vollmacht pochen sollte, so brauchte ich mich nicht zu schämen. Der Herr hat sie uns aber zum Aufbauen verliehen und nicht zum Niederreißen.9Ihr sollt aber nicht denken, ich wollte euch mit den Briefen einschüchtern.10Man sagt ja schon bei euch: "Seine Briefe sind gewichtig und stark, aber sein persönliches Auftreten ist schwach, und was er sagt, ist kläglich."11Wer so etwas sagt, soll wissen: Genauso wie wir durch das geschriebene Wort aus der Ferne wirken, werden wir es in der Tat beweisen, wenn wir bei euch sind.12Wir würden es natürlich niemals wagen, uns mit gewissen Leuten zu vergleichen, die sich selbst empfehlen, oder uns gar auf eine Stufe mit ihnen zu stellen. Sie messen sich an sich selbst, vergleichen sich mit sich. So dumm sind sie!13Nein, wir wollen uns nicht ohne jedes Maß überschätzen, sondern in dem bleiben, das Gott uns zugewiesen hat. Immerhin sind wir ja bis zu euch gekommen.14Denn wenn es nicht so wäre, wenn nicht wir euch mit dem Evangelium von Christus erreicht hätten, dann hätten wir uns etwas angemaßt.15Wir schmücken uns doch nicht mit fremden Federn und prahlen mit Arbeiten, die andere geleistet haben. Aber wir haben die Hoffnung, dass euer Glaube wächst und wir dann unseren Wirkungskreis zusammen mit euch noch viel weiter ausdehnen können16und das Evangelium weit über eure Grenzen hinaustragen; nicht in einen fremden Wirkungskreis, um uns nicht mit dem zu rühmen, was schon fertig ist.17"Wer sich aber rühmen will, der rühme sich des Herrn!" (Jer 9,24)18Denn wer vom Herrn empfohlen wird, ist anerkannt; nicht der, der sich selbst empfiehlt.