1Um diese Zeit kamen einige Leute zu Jesus und erzählten ihm von den Männern aus Galiläa, die Pilatus töten ließ, als sie gerade im Tempel Opfer darbrachten; ihr Blut vermischte sich mit dem Blut ihrer Opfertiere.2Jesus sagte zu ihnen: »Meint ihr etwa, dass sie einen so schrecklichen Tod fanden, weil sie schlimmere Sünder waren als die anderen Leute in Galiläa?3Nein, ich sage euch: Wenn ihr euch nicht ändert,[1] werdet ihr alle genauso umkommen! (Ps 7,13)4Oder denkt an die achtzehn, die der Turm am Teich Schiloach unter sich begrub! Meint ihr, dass sie schlechter waren als die übrigen Einwohner Jerusalems?5Nein, ich sage euch: Ihr werdet alle genauso umkommen, wenn ihr euch nicht ändert!«
Eine letzte Gnadenfrist
6Dann erzählte ihnen Jesus folgendes Gleichnis: »Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt. Er kam und suchte Früchte an ihm und fand keine. (Mk 11,13)7Da sagte er zu seinem Weingärtner: ›Hör zu: Drei Jahre sind es nun schon, dass ich herkomme und an diesem Feigenbaum nach Früchten suche und keine finde. Also hau ihn um, was soll er für nichts und wieder nichts den Boden aussaugen!‹8Aber der Weingärtner sagte: ›Herr, lass ihn doch dieses Jahr noch stehen! Ich will den Boden rundherum gut auflockern und düngen. (2Petr 3,9; 2Petr 3,15)9Vielleicht trägt der Baum dann im nächsten Jahr Früchte. Wenn nicht, dann lass ihn umhauen!‹«
Jesus heilt eine Frau am Sabbat
10Einmal sprach Jesus am Sabbat in einer Synagoge. (Mk 2,27)11Nun war dort eine Frau, die schon achtzehn Jahre lang von einem bösen Geist geplagt wurde, der sie krank machte. Sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten.12Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte zu ihr: »Frau, du sollst deine Krankheit los sein!«13Und er legte ihr die Hände auf. Sofort richtete sie sich auf und pries Gott.14Da griff der Synagogenvorsteher ein. Er ärgerte sich, dass Jesus die Frau ausgerechnet am Sabbat geheilt hatte, und sagte zu der Menge: »Die Woche hat sechs Tage zum Arbeiten. Also kommt an einem Werktag, um euch heilen zu lassen, aber nicht am Sabbat.« (2Mo 20,9)15Der Herr erwiderte ihm: »Ihr Scheinheiligen! Jeder von euch bindet doch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Futterkrippe los und führt ihn zur Tränke. (Lk 14,5)16Aber diese Frau hier, die eine Tochter Abrahams ist – achtzehn Jahre lang hielt sie der Satan gebunden, und sie sollte nicht an einem Sabbat von dieser Fessel befreit werden dürfen?« (Mt 3,9; Lk 1,54; Lk 3,8; Lk 19,9)17Als Jesus das sagte, mussten alle seine Gegner sich geschlagen geben. Aber die ganze große Menge freute sich über all die wunderbaren Taten, die Jesus vollbrachte. (2Mo 34,10)
Senfkorn und Sauerteig: Der entscheidende Anfang ist gemacht
18Dann sagte Jesus: »Wie geht es zu, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet? Womit kann ich das vergleichen? (Mt 13,31; Mk 4,30; Lk 11,2)19Es ist wie bei dem Senfkorn, das jemand in seinem Garten in die Erde steckte. Es ging auf und wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel bauten ihre Nester in seinen Zweigen.«[2] (Hes 17,23; Mt 13,31)20Noch einmal fragte Jesus: »Womit kann ich das vergleichen, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet?21Es ist wie mit dem Sauerteig: Eine Frau mengte eine Handvoll davon unter eine riesige Menge Mehl,[3] und er machte den ganzen Teig sauer.«
Die enge Tür – die verschlossene Tür: Aufruf zu rechtzeitigem Handeln
22Jesus zog weiter auf dem Weg nach Jerusalem. Unterwegs sprach er in Städten und Dörfern. (Mt 7,13; Mt 7,22; Mt 8,11; Lk 9,51)23Einmal fragte ihn jemand: »Herr, werden nur wenige gerettet?« Jesus antwortete:24»Die Tür zu Gottes neuer Welt ist eng; kämpft darum, dass ihr Einlass findet! Denn viele, sage ich euch, werden sich am Ende darum bemühen, aber es nicht mehr schaffen.[4] (1Kor 9,25; Kol 1,29; 1Tim 6,12)25Wenn der Hausherr aufsteht und die Tür abschließt, werdet ihr draußen stehen und klopfen und rufen: ›Herr, mach uns auf!‹ Doch er wird euch antworten: ›Ich weiß nicht, wo ihr herkommt!‹ (Mt 25,11)26Dann werdet ihr sagen: ›Wir haben doch mit dir zusammen gegessen und getrunken und du hast auf den Straßen unserer Stadt gelehrt.‹27Aber er wird euch antworten: ›Ich weiß nicht, wo ihr herkommt. Ihr habt es allesamt versäumt, das Rechte zu tun, geht mir aus den Augen!‹ (2Tim 2,19)28Da werdet ihr dann jammern und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten in Gottes neuer Welt[5] seht, doch ihr selbst seid ausgeschlossen.29Aus Ost und West, aus Nord und Süd werden die Menschen kommen und in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen.30Seid darauf gefasst: Es gibt solche, die jetzt noch zu den Letzten zählen; die werden dann die Ersten sein. Und andere zählen jetzt zu den Ersten, die werden dann die Letzten sein.« (Mt 20,16)
Jesus muss bis nach Jerusalem kommen
31Da kamen einige Pharisäer zu Jesus und warnten ihn: »Verlass diese Gegend und geh anderswohin; Herodes[6] will dich töten!«32Jesus antwortete: »Geht und sagt diesem Fuchs: ›Ich treibe böse Geister aus und heile Kranke heute und morgen; erst am dritten Tag werde ich am Ziel sein.[7]33Aber heute und morgen und auch am Tag danach muss ich meinen Weg noch fortsetzen; denn es ist undenkbar, dass ein Prophet außerhalb von Jerusalem umgebracht wird.‹«
Klage über Jerusalem
34»Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt! Wie oft wollte ich deine Bewohner um mich scharen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel nimmt! Aber ihr habt nicht gewollt. (Mt 23,37)35Deshalb wird Gott euren Tempel verlassen. Ich sage euch, ihr werdet mich erst wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: ›Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt!‹« (Hes 10,18)
1Tada Isusa obavijeste da je Pilat dao smaknuti neke Galilejce dok su prinosili žrtve u jeruzalemskome Hramu.2“Mislite li da su ti Galilejci koji su nastradali bili veći grešnici od ostalih Galilejaca?3Nipošto! Kažem vam, i vi ćete tako izginuti ako se ne obratite!4Ili onih osamnaest na koje se srušila kula u Siloamu i ubila ih, zar mislite da su oni bili grešniji od svih stanovnika Jeruzalema?5Nipošto. Kažem vam, svi ćete tako izginuti ako se ne obratite.”
Prispodoba o neplodnoj smokvi
6Ispriča im zatim prispodobu: “Imao neki čovjek u vinogradu zasađenu smokvu. Dolazio je vidjeti je li rodila, ali nije na njoj našao roda.7Reče zato vinogradaru: ‘Već tri godine dolazim tražiti roda na ovoj smokvi, ali ga ne nalazim. Posijeci ju. Zašto da iscrpljuje zemlju!’8Vinogradar odgovori: ‘Gospodaru, ostavi ju još ove godine, a ja ću ju okopati i pognojiti.9Možda će nagodinu ipak roditi. Ako ne, posjeći ćeš ju.’”
Isus iscjeljuje u subotu
10Dok je Isus u subotu poučavao u sinagogi,11bila je ondje žena koja je osamnaest godina bila zgrbljena i nije se mogla uspraviti. Bila je, naime, opsjednuta duhom.12Kad ju Isus opazi, pozove ju i reče joj: “Ženo, oslobođena si od svoje bolesti!”13te položi na nju ruke. Žena se smjesta uspravi i počne slaviti Boga.14Ali nadstojnik sinagoge, srdit što ju je Isus izliječio u subotu, reče narodu: “Šest dana u tjednu treba raditi. U te se dane dakle dolazite liječiti, a ne subotom!”15Isus mu odgovori: “Licemjeri! I vi radite subotom. Ne odveže li subotom svatko od vas svojega vola ili magarca od jasala i ne odvede li ga na vodu piti?16Nije li onda trebalo, iako je subota, odriješiti ovu kćer Abrahamovu spona kojima ju je Sotona držao vezanu osamnaest godina?”17Nato se njegovi neprijatelji posrame, a sav narod radovao se čudesima koja je Isus učinio.
Prispodoba o gorušičinu sjemenu
18“Kako da vam još opišem Božje kraljevstvo? S čime da ga usporedim?” reče Isus.19“S njim je kao s gorušičinim sjemenom koje čovjek baci u svoj vrt. Ono izraste i razvije se u stablo te se ptice nebeske dolaze gnijezditi u njegovim granama.”
Prispodoba o kvascu
20Upita opet: “Kako da vam još opišem Božje kraljevstvo?21Ono je poput kvasca koji žena umijesi u golemu količinu brašna,[1] a on ipak sve ukvasi.”
Uska vrata
22Putujući u Jeruzalem, Isus je prolazio gradovima i selima i putem poučavao.23Netko ga upita: “Gospodine, je li malo onih koji se spašavaju?”24“Vrata neba su uska”, odgovori Isus. “Trudite se da uđete kroz njih jer će mnogi željeti ući, ali neće moći.25Kad gospodar kuće zaključa vrata, bit će prekasno. Tada ćete stajati vani i kucati ištući: ‘Gospodine, otvori nam!’ ali on će odgovoriti: ‘Ne znam vas odakle ste.’26Onda ćete početi govoriti: ‘Ali mi smo s tobom jeli i pili, poučavao si po našim trgovima!’27A on će vam odgovoriti: ‘Kažem vam da vas ne poznajem. Odlazite od mene, svi zlotvori!’28Bit će velikog plača i škrguta zubi kad ugledate Abrahama, Izaka i Jakova i sve proroke u kraljevstvu Božjemu, a vi ćete biti izbačeni.29Tada će ljudi odasvud, s istoka i zapada, sa sjevera i juga, doći sjesti u Božjemu kraljevstvu.30Oni koji su sada prvi tada će biti na zadnjemu mjestu, a oni koje ovdje smatraju zadnjima ondje će biti najveći.”[2]
Isus tuži nad Jeruzalemom
31Odmah zatim neki mu farizeji dođu reći: “Otiđi odavde jer te Herod hoće ubiti!”32On im reče: “Idite i recite toj lisici da ću ja izgoniti zloduhe i iscjeljivati danas i sutra, a trećega ću dana završiti što imam.33Danas, sutra i prekosutra valja mi nastaviti put jer ne priliči da prorok bude ubijen izvan Jeruzalema.34Jeruzaleme, Jeruzaleme, koji ubijaš proroke i kamenuješ Božje poslanike! Koliko sam puta htio okupiti tvoju djecu kao što kvočka skuplja piliće pod krila, ali niste htjeli!35A sada će ti, eto, kuća biti napuštena. I kažem vam, nećete me više vidjeti sve dok ne uzviknete: ‘Blagoslovljen koji dolazi u ime Gospodnje!’”[3]