Römer 2

Einheitsübersetzung 2016

1 Darum bist du unentschuldbar - wer du auch bist, o Mensch -, wenn du richtest. Denn worin du den andern richtest, darin verurteilst du dich selbst, weil du, der Richtende, dasselbe tust. (Mt 7,2)2 Wir wissen aber, dass Gottes Gericht über alle, die solche Dinge tun, der Wahrheit entspricht.3 Meinst du etwa, o Mensch, du könntest dem Gericht Gottes entrinnen, wenn du die richtest, die solche Dinge tun, und dasselbe tust wie sie?4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt? (Röm 9,22; 2Petr 3,9; Weis 11,23; Weis 15,1)5 Weil du aber starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt, sammelst du Zorn gegen dich für den Tag des Zornes, den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht. (Jes 13,9; Zef 1,14)6 Er wird jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen: (Ps 62,13; Mt 16,27; 2Kor 5,10)7 Denen, die beharrlich Gutes tun und Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, gibt er ewiges Leben,8 denen aber, die selbstsüchtig sind und nicht der Wahrheit gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit, widerfährt Zorn und Grimm.9 Not und Bedrängnis wird das Leben eines jeden Menschen treffen, der das Böse tut, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen;10 doch Herrlichkeit, Ehre und Friede werden jedem zuteil, der das Gute tut, zuerst dem Juden, aber ebenso dem Griechen; (Röm 1,16; Röm 3,9)11 denn es gibt bei Gott kein Ansehen der Person. (Apg 10,34; 1Petr 1,17)12 Denn die ohne das Gesetz sündigten, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen, und die unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden. (Röm 3,19)13 Denn nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun; die werden für gerecht erklärt werden. (Mt 7,21; Jak 1,22)14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. (Apg 10,34)15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich -16 an jenem Tag, an dem Gott, wie ich es in meinem Evangelium verkünde, das, was im Menschen verborgen ist, durch Jesus Christus richten wird. (1Kor 4,5; 2Kor 5,10)17 Wenn du dich aber Jude nennst, dich auf das Gesetz verlässt und dich Gottes rühmst, (Jes 48,1)18 seinen Willen kennst und, belehrt aus dem Gesetz, zu beurteilen weißt, worauf es ankommt;19 wenn du dir zutraust, Führer zu sein für Blinde, Licht für die in der Finsternis, (Jes 42,6; Jes 49,6)20 Erzieher der Unverständigen, Lehrer der Unmündigen, da du im Gesetz die Verkörperung von Erkenntnis und Wahrheit besitzt. -21 Du belehrst also andere Menschen, aber dich selbst belehrst du nicht? Du predigst: Du sollst nicht stehlen! und du stiehlst? (Mt 23,3)22 Du sagst: Du sollst die Ehe nicht brechen! und brichst sie? Du verabscheust die Götzenbilder, begehst aber Tempelraub?23 Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch Übertreten des Gesetzes.24 Denn euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert, wie geschrieben steht. (Jes 52,5)25 Die Beschneidung ist nämlich nützlich, wenn du das Gesetz befolgst; übertrittst du jedoch das Gesetz, so bist du trotz deiner Beschneidung zum Unbeschnittenen geworden. (1Kor 7,19; Gal 5,2)26 Wenn aber der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes beachtet, wird dann nicht sein Unbeschnittensein als Beschneidung angerechnet werden? (Gal 5,6)27 Der leiblich Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, wird dich richten, weil du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist.28 Denn Jude ist nicht, wer es nach außen hin ist, und Beschneidung ist nicht, was sichtbar am Fleisch geschieht, (Röm 9,6)29 sondern Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und Beschneidung ist, was am Herzen durch den Geist, nicht durch den Buchstaben geschieht. Der Ruhm eines solchen Juden kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (5Mo 30,6; Jer 9,25; Hes 44,7; Röm 7,6; Phil 3,3)

Römer 2

Zürcher Bibel

1 Darum gibt es keine Entschuldigung für dich, Mensch, wer immer du bist, der du urteilst. Worin du über einen andern urteilst, darin verurteilst du dich selbst; denn du, der du urteilst, tust ja dasselbe.2 Wir wissen aber, dass Gottes Urteil diejenigen, die solches tun, zu Recht trifft.3 Du aber, Mensch, der du über die richtest, die solches tun, und doch dasselbe tust, rechnest du damit, dass du dem Gericht Gottes entrinnen wirst?4 Oder verkennst du den Reichtum seiner Güte, Langmut und Geduld?[1] Weisst du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr leitet?5 Mit deinem Starrsinn und deinem unbussfertigen Herzen häufst du dir Zorn auf für den Tag des Zorns, an dem sich Gottes gerechtes Gericht offenbaren wird. (Zef 1,14)6 Er wird einem jeden vergelten nach seinen Taten: (Ps 62,13; Spr 24,12; Mt 16,27)7 ewiges Leben geben denen, die im geduldigen Tun guter Werke Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit suchen,8 Zorn und Grimm aber denen, die nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind und nicht auf die Wahrheit hören, sondern dem Unrecht folgen.9 Bedrängnis und Not über das Leben eines jeden Menschen, der das Böse tut, des Juden zuerst und auch des Griechen!10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden einem jeden, der das Gute tut, dem Juden zuerst und auch dem Griechen.11 Denn bei Gott ist kein Ansehen der Person. (Gal 2,6)12 Alle, die ohne Kenntnis des Gesetzes gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz zugrunde gehen, und alle, die in Kenntnis des Gesetzes gesündigt haben, werden durch das Gesetz gerichtet werden.13 Denn nicht die, die das Gesetz hören, sind bei Gott gerecht, sondern diejenigen, die tun, was das Gesetz sagt, werden gerecht gesprochen werden.14 Wenn nämlich die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus tun, was das Gesetz gebietet, dann sind sie - obwohl sie das Gesetz nicht haben - sich selbst das Gesetz.[2]15 Sie zeigen damit, dass ihnen das Gesetz mit allem, was es will und wirkt, ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt davon Zeugnis ab, und ihre Gedanken verklagen oder verteidigen sich gegenseitig - (Jes 51,7; Jer 31,33)16 offenbar wird dies an dem Tag, da Gott richtet über das, was im Menschen verborgen ist, nach meinem Evangelium durch Christus Jesus. (1Kor 4,5)17 Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das Gesetz stützt und deinen Ruhm auf Gott gründest,18 wenn du seinen Willen kennst und, da du gesetzeskundig bist, beurteilen kannst, worauf es ankommt,19 wenn du dir also zutraust, ein Führer der Blinden zu sein, ein Licht für die in der Finsternis, (Mt 15,14)20 ein Erzieher der Unwissenden, ein Lehrer der Unmündigen, der im Gesetz die Verkörperung der Erkenntnis und Wahrheit hat -21 du also belehrst den anderen und dich selbst belehrst du nicht? Du verkündest, man dürfe nicht stehlen, und stiehlst?22 Du sagst, man dürfe die Ehe nicht brechen, und brichst sie? Du verabscheust die fremden Götter und begehst Tempelraub?23 Du rühmst dich des Gesetzes und raubst Gott die Ehre durch die Übertretung des Gesetzes!24 Denn, wie geschrieben steht: Der Name Gottes wird um euretwillen in Verruf gebracht unter den Völkern. (Jes 52,5)25 Die Beschneidung nützt dir nämlich nur dann, wenn du das Gesetz befolgst; übertrittst du aber das Gesetz, so ist aus deiner Beschneidung Unbeschnittensein geworden.26 Wenn nun ein Unbeschnittener sich an die Forderungen des Gesetzes hält, wird ihm sein Unbeschnittensein dann nicht als Beschneidung angerechnet?27 So wird, wer von Natur aus unbeschnitten ist, das Gesetz aber erfüllt, richten über dich, der du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist.28 Denn nicht der ist ein Jude, der es nach aussen hin ist, und nicht das ist Beschneidung, was äusserlich am Fleisch geschieht,29 nein, ein Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und die Beschneidung ist eine Beschneidung des Herzens, nach dem Geist, nicht nach dem Buchstaben; eines solchen Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. (5Mo 30,6; Phil 3,3)