Markus 13

Einheitsübersetzung 2016

1 Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten! (Mt 24,1; Lk 21,5)2 Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben, der nicht niedergerissen wird. (Lk 19,44)3 Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: (Mt 24,3; Lk 21,7)4 Sag uns, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies alles sich vollenden soll?5 Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!6 Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! Und sie werden viele irreführen.7 Wenn ihr von Kriegen hört und von Kriegsgerüchten, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende. (Dan 2,28)8 Denn Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Und an vielen Orten wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen. (Jes 19,2)9 Ihr aber, gebt Acht auf euch selbst: Man wird euch um meinetwillen an die Gerichte ausliefern, in den Synagogen misshandeln und vor Statthalter und Könige stellen - ihnen zum Zeugnis. (Mt 10,17; Joh 16,1)10 Allen Völkern muss zuerst das Evangelium verkündet werden.11 Und wenn man euch abführt und ausliefert, macht euch nicht im Voraus Sorgen, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist. (Lk 12,11)12 Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. (Mi 7,6)13 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden. (Joh 15,18)14 Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung an dem Ort seht, wo er nicht stehen darf - der Leser begreife -, dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; (Dan 9,27; Dan 11,31; Dan 12,11; Mt 24,15; Lk 17,23; Lk 21,20; 1Mak 1,54; 1Mak 6,7)15 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und hineingehen, um etwas aus seinem Haus zu holen; (Lk 17,31)16 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen.17 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen!18 Betet darum, dass es nicht im Winter geschieht!19 Denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie es sie nie gegeben hat, von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis heute, und wie es auch keine mehr geben wird. (Dan 12,1; Joe 2,2)20 Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er die Tage verkürzt.21 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Christus! oder: Seht, dort ist er!, so glaubt es nicht!22 Denn es wird mancher falsche Christus und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden Zeichen und Wunder wirken, um, wenn möglich, die Auserwählten irrezuführen.23 Ihr aber, gebt Acht! Ich habe euch alles vorausgesagt.24 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; (Jes 13,10; Jes 34,4; Joe 2,10; Hag 2,6; Mt 24,29; Lk 21,25; 2Petr 3,10)25 die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.26 Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Dan 7,13; Mt 26,64; Mk 14,62; Offb 1,7)27 Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. (Sach 2,10)28 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. (Mt 24,32; Lk 21,29)29 So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist.30 Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. (Mt 16,28; Mk 9,1; Lk 9,27)31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. (Jes 40,8)32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.33 Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. (Mt 24,42; Mt 25,13; Lk 12,39)34 Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.35 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.36 Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Markus 13

Zürcher Bibel

1 Und als er aus dem Tempel hinausgeht, sagt einer seiner Jünger zu ihm: Meister, schau, was für Steine und was für Bauten!2 Und Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese grossen Bauten? Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, jeder wird herausgebrochen. (Lk 19,44)3 Und als er auf dem Ölberg sass, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie unter sich waren: (Mk 9,2)4 Sag uns: Wann wird das sein, und was für ein Zeichen zeigt an, wann es mit dem allem ein Ende haben wird?[1]5 Jesus aber begann ihnen zu sagen: Gebt acht, dass niemand euch in die Irre führt!6 Viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es, und sie werden viele in die Irre führen.7 Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hört, so erschreckt nicht! Das muss geschehen, aber das Ende ist es noch nicht.8 Denn erheben wird sich Volk gegen Volk und Reich gegen Reich, Erdbeben wird es geben da und dort, und Hungersnöte werden kommen. Das ist der Anfang der Wehen. (Jes 19,2)9 Ihr aber, gebt acht auf euch! Man wird euch an Gerichte ausliefern, in Synagogen wird man euch prügeln, vor Statthalter und Könige wird man euch stellen um meinetwillen - um Zeugnis abzulegen vor ihnen.10 Und unter allen Völkern muss zuvor das Evangelium verkündigt werden. (Mk 1,15)11 Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann sorgt euch nicht im Voraus, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der heilige Geist. (Lk 12,11; Joh 15,26)12 Und es wird ein Bruder den andern dem Tod ausliefern und ein Vater das Kind, und Kinder werden gegen die Eltern auftreten und sie in den Tod schicken.13 Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen. Wer aber standhält bis ans Ende, der wird gerettet werden. (Joh 15,18)14 Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung[2] stehen seht, wo er nicht stehen darf - wer es liest, merke auf! -, dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen. (Dan 9,27; Dan 11,31; Dan 12,11; Lk 21,21)15 Wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Haus zu holen;16 und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um seinen Mantel zu holen. (Lk 17,31)17 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! (Lk 21,23; Lk 23,29)18 Betet aber, dass es nicht im Winter geschehe.19 Denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, wie noch keine gewesen ist vom Anfang, als Gott die Welt schuf, bis jetzt, und wie auch keine mehr sein wird. (Dan 12,1; Joe 2,2)20 Und hätte der Herr die Tage nicht verkürzt, es würde kein Mensch gerettet werden. Doch um der Erwählten willen, die er erwählt hat, hat er die Tage verkürzt.21 Und wenn dann einer zu euch sagt: Schau, da ist der Messias, schau, dort ist er, so glaubt es nicht. (Lk 8,29; Lk 17,23)22 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet aufstehen, und sie werden Zeichen und Wunder tun, um wenn möglich die Erwählten in die Irre zu führen.23 Ihr aber, gebt acht! Ich habe euch alles vorhergesagt.24 Aber in jenen Tagen, nach jener Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern, und der Mond seinen Schein nicht geben, (Jes 13,10; Joe 2,10)25 und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Mächte im Himmel werden erschüttert werden. (Jes 34,4; Offb 6,13)26 Und dann werden sie den Menschensohn auf den Wolken kommen sehen mit grosser Macht und Herrlichkeit. (Dan 7,13; Mk 14,62)27 Und dann wird er die Engel aussenden und die Erwählten zusammenführen von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.28 Vom Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Sobald sein Zweig saftig geworden ist und Blätter treibt, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.29 So sollt ihr auch, wenn ihr dies geschehen seht, wissen, dass er nahe ist und vor der Tür steht.30 Amen, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bevor dies alles geschieht. (Mk 9,1)31 Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. (Jes 40,8; Jes 51,6)32 Jenen Tag oder jene Stunde kennt niemand, die Engel im Himmel nicht, der Sohn nicht, nur der Vater.33 Gebt acht, bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann der Zeitpunkt da ist. (Mk 13,35)34 Es ist wie bei einem Menschen, der ausser Landes ging: Er verliess sein Haus, gab seinen Knechten Vollmacht, jedem seine Aufgabe, und dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. (Mt 25,14; Mk 12,1; Lk 19,12)35 Seid also wachsam, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt: ob am Abend oder um Mitternacht oder beim Hahnenschrei oder am frühen Morgen, (Mt 24,42; Mt 25,13; Mk 13,33; Lk 12,37; Lk 21,36)36 damit er, wenn er auf einmal kommt, euch nicht schlafend finde.37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! (Mk 13,35)