von Katholisches Bibelwerk1Wenn du umkehren willst, Israel - Spruch des HERRN -, / darfst du zu mir umkehren;
und wenn du deine Gräuel vor meinem Angesicht entfernst, / brauchst du nicht zu fliehen.2Und schwörst du in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit: / So wahr der HERR lebt!,
dann werden sich Völker mit ihm segnen / und seiner sich rühmen. (Jer 5,2; Jer 12,16)3Denn so spricht der HERR / zu den Leuten von Juda und zu Jerusalem:
Nehmt Neuland unter den Pflug / und sät nicht in die Dornen! (Hos 10,12)4Beschneidet euch für den HERRN / und entfernt die Vorhaut eures Herzens, / ihr Leute von Juda und ihr Einwohner Jerusalems!
Sonst bricht mein Zorn wie Feuer los; / er brennt und niemand kann löschen - / wegen der Bosheit eurer Taten. (5Mo 10,16; Jer 21,12)
Krieg im Land
5Meldet es in Juda, / lasst es hören in Jerusalem und sagt:
Stoßt im Land ins Widderhorn, / ruft aus voller Kehle und sagt:
Sammelt euch! / Wir wollen ziehen in die befestigten Städte! (Jer 8,14)6Stellt ein Feldzeichen auf: Nach Zion! / Flüchtet, bleibt nicht stehen!
Denn Unheil bringe ich von Norden / und großes Verderben.7Der Löwe hat sich aus dem Dickicht erhoben, / der Völkervernichter ist aufgebrochen;
er hat seinen Ort verlassen, um dein Land zur Wüste zu machen. / Deine Städte werden zerstört und niemand wird mehr darin wohnen.8Darum legt Trauerkleider an, / klagt und heult:
Nein, der glühende Zorn des HERRN / hat sich nicht von uns abgewandt.9An jenem Tag wird es geschehen - Spruch des HERRN: / Vergehen wird der Mut des Königs / und der Mut der Machthaber.
Die Priester werden starr sein vor Schrecken, / die Propheten werden sich entsetzen.10Und ich sagte: Ach, Herr und GOTT! / Wahrhaftig, schwer hast du getäuscht dieses Volk und Jerusalem.
Du sagtest: Frieden werdet ihr haben! / und nun geht uns das Schwert an die Kehle.11In jener Zeit wird man von diesem Volk / und von Jerusalem sagen:
Ein Glutwind von den Höhen in der Wüste / ist losgebrochen gegen die Tochter, mein Volk; / kein Wind zum Worfeln und Reinigen;12ein Wind, der viel heftiger ist, kommt auf meinen Befehl. / Jetzt spreche ich selbst das Urteil über sie.13Seht, wie Wettergewölk zieht er herauf, / seine Wagen gleichen dem Sturm,
seine Rosse sind schneller als Adler. / Weh uns, wir sind verloren!14Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem, / damit du gerettet wirst!
Wie lange noch wohnen in dir / deine frevelhaften Gedanken?15Horcht nur, man meldet aus Dan, / aus Efraims Bergland kündet man Unheil:16Meldet den Nationen: / Siehe! Lasst hören über Jerusalem:
Belagerer kommen aus fernem Land, / sie erheben gegen Judas Städte ihre Stimme.17Wie Feldwächter haben sie Juda umstellt; / denn mir hat es getrotzt - Spruch des HERRN.18Dein Weg und deine Taten haben dir das eingebracht. / Deine Bosheit ist schuld, dass es so bitter steht, / dass es dich bis ins Herz trifft.19O mein Bauch, mein Bauch! / Ich winde mich vor Schmerz.
O meines Herzens Wände! / Mein Herz tobt in mir;
ich kann nicht schweigen. / Denn ich höre Hörnerklang und Kriegsgeschrei;20Schlag auf Schlag schreit man, / das ganze Land wird verwüstet.
Plötzlich sind meine Zelte vernichtet, / im Nu sind meine Zeltdecken dahin.21Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, / die Stimme des Widderhorns hören?22Ach, töricht ist mein Volk; / mich kennen sie nicht.
Sie sind unverständige Kinder, / ja, sie sind ohne Einsicht.
Sie wissen, wie man Böses tut, / aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.23Ich schaute die Erde und siehe: Sie war wüst und wirr. / Ich schaute zum Himmel: Er war ohne sein Licht. (1Mo 1,2)24Ich schaute die Berge und siehe: Sie wankten / und alle Hügel bebten.25Ich schaute und siehe: Kein Mensch war da, / auch alle Vögel des Himmels waren verschwunden.26Ich schaute und siehe: Das Gartenland war Wüste / und all seine Städte waren zerstört,
zerstört durch den HERRN, / durch seinen glühenden Zorn.27Ja, so spricht der HERR: / Das ganze Land soll zur Öde werden; / doch völlig vernichten will ich es nicht. (Jer 5,10)28Deswegen vertrocknet die Erde / und verfinstert sich der Himmel droben,
denn ich habe gesprochen und geplant, / es reut mich nicht / und ich nehme es nicht zurück.29Vor dem Lärm der Pferde und Bogenschützen / flieht die ganze Stadt;
sie gehen in Höhlen / und sie steigen die Felsen hinauf.
Verlassen ist jede Stadt, / niemand wohnt mehr darin.30Du aber, was tust du, wenn du verwüstet bist? / Wie kannst du in Purpur dich kleiden,
mit Goldschmuck dich zieren, / dir mit Schminke die Augen weiten?
Umsonst machst du dich schön. / Die Liebhaber verschmähen dich; / sie trachten dir nach dem Leben.31Ja, ich höre das Schreien wie von einer Frau in Wehen, / Stöhnen wie von einer Erstgebärenden, / das Schreien der Tochter Zion,
die nach Atem ringt und die Hände ausstreckt: / Weh mir, denn mein Leben endet durch Mörder!
Jeremia 4
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Willst du zurückkehren, Israel, Spruch des HERRN, kehre zurück zu mir, und willst du mir deine Scheusale aus den Augen schaffen, so wirst du nicht heimatlos sein. (Jer 3,12)2Und schwörst du in Treue, in Recht und in Gerechtigkeit: So wahr der HERR lebt!, werden sich Nationen in ihm segnen und seiner sich rühmen. (Jer 5,2; Jer 12,16; Jer 16,14; Jer 44,26; Mal 1,11)3Denn so spricht der HERR zum Mann aus Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch einen neuen Acker, und sät nicht unter die Dornen. (Hos 10,12)4Beschneidet euch für den HERRN und entfernt die Vorhaut eures Herzens, Mann aus Juda und ihr Bewohner Jerusalems, damit mein Zorn nicht ausbricht wie Feuer und brennt, und keiner ist da, der löscht, wegen der Bosheit eurer Taten. (5Mo 10,16; 5Mo 15,14; Jer 9,25)
Ankündigung des Untergangs
5Verkündet es in Juda, und lasst es in Jerusalem hören und sprecht, blast den Schofar im Land, ruft aus voller Kehle und sprecht: Versammelt euch, und lasst uns ziehen in die befestigten Städte! (Jer 4,19; Jer 6,1; Jer 8,14; Jer 51,27)6Erhebt ein Feldzeichen nach Zion hin, bringt euch in Sicherheit, bleibt nicht stehen, denn von Norden her führe ich Unheil heran und grossen Zusammenbruch. (Jer 1,14)7Aus seinem Gestrüpp ist ein Löwe aufgesprungen, einer, der Nationen vernichtet, ist aufgebrochen, ist von seiner Stätte gekommen, um dein Land zu verwüsten; deine Städte werden verfallen, niemand wird mehr darin wohnen. (Jer 2,15; Jer 49,19)8Deshalb: Gürtet die Trauergewänder um, stimmt die Totenklage an und heult! Denn nicht abgewandt von uns hat sich der glühende Zorn des HERRN. (Jes 5,25; Jes 32,11; Jer 6,26; Jer 49,3)9Und an jenem Tag, Spruch des HERRN, wird der Mut des Königs und der Mut der Fürsten zergehen, und die Priester werden entsetzt sein, und die Propheten werden erstarren. (Jer 2,26)10Und ich sprach: Ach Herr, HERR, wahrlich, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem: Frieden werdet ihr haben! - Wir aber haben das Schwert an der Kehle. (Jer 14,13)11In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt: Von kahlen Höhen in der Wüste rollt ein heisser Sturm auf die Tochter meines Volkes zu, nicht um zu worfeln und nicht um zu läutern, (Jer 23,19; Jer 25,32; Jer 30,23)12ein Sturm, viel stärker, wird kommen für mich; nun werde auch ich ihnen Urteile sprechen.13Sieh, wie Wolken zieht er herauf, und wie Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Pferde. Wehe uns, wir sind vernichtet! (Jer 6,23; Jer 48,40; Kla 4,19)14Reinige dein Herz von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst. Wie lange noch sollen in dir nisten deine Unrechtsgedanken? (Jes 1,16; Jer 2,22)15Eine Stimme bringt Bericht aus Dan und lässt Unheil hören vom Gebirge Efraim! (Jer 8,16)16Erinnert die Nationen, seht, über Jerusalem lasst es hören: Aus fernem Land kommen Belagerer, und gegen die Städte Judas haben sie ihre Stimme erhoben. (Jer 5,15; Jer 6,18)17Wie Wachen auf dem Feld sind sie rings um sie, denn sie war widerspenstig gegen mich. Spruch des HERRN. (5Mo 9,24; Jer 5,23; Jer 6,28; Hes 2,7)18Dein Weg und deine Taten haben dir dies beschert. Das kommt von deiner Bosheit, dass es so bitter ist, dass es dir nach dem Herzen greift. (Jer 2,17)19Mein Inneres, meine Eingeweide! Ich muss mich winden.[1] Die Wände meines Herzens - mein Herz ist mir unruhig, ich kann nicht schweigen! Denn ich höre den Klang des Schofar, Kriegsgeschrei. (Jer 8,18; Kla 1,20)20Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen, verwüstet ist das ganze Land! Ohne Ankündigung sind meine Zelte verwüstet, meine Zeltdecken, wie aus dem Nichts. (Jer 9,18; Jer 10,20)21Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, hören den Klang des Schofar?22Dumm ist mein Volk, mich kennen sie nicht, törichte Kinder sind sie und ohne Einsicht! Weise sind sie nur, um Böses zu tun, doch wie man Gutes tut, wissen sie nicht. (5Mo 32,28; Jer 5,4; Jer 8,7; Jer 9,2)23Ich sah die Erde, und sieh: wüst und öde!, und sah zum Himmel: Sein Licht ist erloschen! (1Mo 1,2; Jes 5,30)24Ich sah die Berge, und sieh, sie wankten, und alle Hügel schwankten. (Jes 5,25; Hes 38,19)25Ich sah hin, und sieh, da war kein Mensch, und alle Vögel des Himmels waren geflohen. (Jer 9,9; Jer 12,4; Jer 33,10)26Ich sah hin, und sieh, der Baumgarten war eine Wüste, und all seine Städte waren niedergerissen vor dem HERRN, vor seinem glühenden Zorn. (Jer 2,15)27Denn so spricht der HERR: Das ganze Land wird verwüstet, doch will ich es nicht ganz vernichten. (Jer 5,10; Jer 10,24; Jer 30,11; Jer 46,28; Am 9,8)28Darüber wird die Erde trauern und der Himmel oben sich verfinstern, denn ich habe gesprochen, habe es geplant und bedaure es nicht und lasse nicht ab davon.29Vor dem Lärm von Reiter und Bogenschütze flieht die ganze Stadt, in die Wälder sind sie gezogen und auf die Felsen gestiegen. Verlassen ist jede Stadt, und kein Mensch wohnt mehr darin. (Jer 2,6; Jer 4,25; Jer 51,43)30Und du, Verwüstete, was wirst du tun? Selbst wenn du dich in Purpur kleidest, dich schmückst mit Schmuck aus Gold, die Augen gross machst mit Schminke - vergeblich machst du dich schön! Die Liebhaber haben dich verschmäht, sie fordern dein Leben. (Jer 30,14)31Denn eine Stimme höre ich wie von einer, die sich in Schmerzen windet, Schreie wie von einer, die zum ersten Mal gebärt, die Stimme der Tochter Zion, sie stöhnt, breitet ihre Hände aus: Wehe mir, mein Leben erliegt den Mördern! (Jer 6,24; Jer 13,21; Jer 22,23; Jer 30,6; Jer 48,41; Jer 50,43)