ERZÄHLUNGEN UND GERICHTSWORTE ÜBER JUDA UND ISRAEL
Tempelrede und Gefangennahme Jeremias
1Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, erging vom HERRN dieses Wort: (Jer 7,1)2So spricht der HERR: Stell dich in den Vorhof des Hauses des HERRN und sag zu den Leuten, die aus allen Städten Judas kommen, um sich im Haus des HERRN niederzuwerfen, alles, was ich dir ihnen zu verkünden aufgetragen habe; kein Wort sollst du weglassen.3Vielleicht hören sie und kehren um, jeder von seinem bösen Weg, sodass mich das Unheil reut, das ich ihnen wegen der Bosheit ihrer Taten zugedacht habe.4Sag also zu ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mein Wort hört und meiner Weisung nicht folgt, die ich euch gegeben habe,5wenn ihr nicht auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich zu euch sende, unermüdlich sende, obwohl ihr nicht hört, (Jer 25,4)6dann verfahre ich mit diesem Haus wie mit Schilo und mache diese Stadt zu einem Fluch bei allen Völkern der Erde. (Jer 7,12; Jer 9,10)7Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten, wie Jeremia diese Worte vor dem Haus des HERRN vortrug.8Als Jeremia alles gesagt hatte, was er im Auftrag des HERRN vor dem ganzen Volk zu verkünden hatte, ergriffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und schrien: Du musst sterben!9Warum prophezeist du im Namen des HERRN: Wie Schilo wird es diesem Haus gehen und diese Stadt wird verwüstet und entvölkert werden? Das ganze Volk rottete sich beim Haus des HERRN um Jeremia zusammen.10Als die Beamten Judas von diesen Vorgängen hörten, gingen sie vom Königspalast zum Haus des HERRN hinauf und setzten sich am Eingang des Neuen Tempeltors nieder.11Die Priester und Propheten sagten zu den Beamten und zum ganzen Volk: Dieser Mann hat den Tod verdient; denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.12Jeremia aber erwiderte allen Beamten und dem ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, damit ich als Prophet gegen dieses Haus und diese Stadt alle Worte verkünde, die ihr gehört habt.13Nun also, bessert euer Verhalten und euer Tun und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, dass sich der HERR des Unheils gereut, das er euch angedroht hat! (Jer 7,3)14Siehe, ich selbst bin in eurer Hand; macht mit mir, was ihr für gut und recht haltet!15Aber ihr sollt wissen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr unschuldiges Blut über euch, über diese Stadt und ihre Einwohner. Denn der HERR hat mich wirklich zu euch gesandt, damit ich euch alle diese Worte in die Ohren rufe.16Da sagten die Beamten und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann hat den Tod nicht verdient; denn er hat zu uns im Namen des HERRN, unseres Gottes, geredet.17Einige von den Ältesten des Landes standen auf und sagten zu der ganzen Volksversammlung:18Micha von Moreschet, der zur Zeit Hiskijas, des Königs von Juda, als Prophet wirkte, hat zum ganzen Volk Juda gesagt: So spricht der HERR der Heerscharen: Zion wird umgepflügt zu Ackerland, Jerusalem wird zum Trümmerhaufen, der Tempelberg zu überwucherten Höhen. (Mi 3,12)19Haben ihn etwa Hiskija, der König von Juda, und ganz Juda hingerichtet? Hat er nicht Gott gefürchtet und das Angesicht des HERRN besänftigt, sodass den HERRN das Unheil reute, das er ihnen angedroht hatte? Und wir sollten ein so großes Unheil über uns selbst bringen?20Damals wirkte noch ein anderer Mann als Prophet im Namen des HERRN, Urija, der Sohn Schemajas, aus Kirjat-Jearim. Er weissagte gegen diese Stadt und dieses Land mit ganz ähnlichen Worten wie Jeremia.21Der König Jojakim, alle seine Heerführer und alle Beamten hörten von seinen Reden. Daher suchte der König ihn zu töten. Als Urija davon erfuhr, bekam er Angst, floh und gelangte nach Ägypten.22Der König Jojakim aber schickte Leute nach Ägypten, nämlich Elnatan, den Sohn Achbors, mit einigen Männern.23Sie holten Urija aus Ägypten und brachten ihn zu König Jojakim; dieser ließ ihn mit dem Schwert erschlagen und seinen Leichnam zu den Gräbern des niedrigen Volkes werfen.24Ahikam jedoch, der Sohn Schafans, beschützte Jeremia, sodass man ihn nicht dem Volk auslieferte, das ihn töten wollte.
Jeremias Tempelrede und seine Gefangennahme. Ermordung des Urija
1Zu Beginn der Königsherrschaft des Jehojakim, des Sohns von Joschijahu, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom HERRN:2So spricht der HERR: Stell dich in den Vorhof des Hauses des HERRN und sprich zu allen Städten von Juda, die kommen, um sich niederzuwerfen im Haus des HERRN, alle Worte, die ihnen zu sagen ich dir befohlen habe; lass kein Wort aus. (Jer 1,7; Jer 7,2)3Vielleicht hören sie und kehren zurück, ein jeder von seinem bösen Weg; dann bedaure ich das Unheil, das ich ihnen anzutun plane wegen der Bosheit ihrer Taten. (Jer 18,8)4Und sage ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mich hört und nicht nach meiner Weisung lebt, die ich euch vorgelegt habe, (5Mo 28,15)5und nicht hört auf die Worte meiner Diener, der Propheten, die ich zu euch sende, eifrig sende - und ihr habt nicht gehört! -, (Jer 25,3)6dann werde ich dieses Haus zurichten wie Schilo, und diese Stadt werde ich zur Verfluchung machen bei allen Nationen der Erde. (Jer 7,12; Jer 15,4)7Und die Priester und die Propheten und alles Volk hörten, wie Jeremia diese Worte sprach im Haus des HERRN.8Und als Jeremia alles gesagt hatte, was der HERR ihm geboten hatte, dem ganzen Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester und die Propheten und alles Volk, und sie sagten: Du musst sterben! (Jer 1,19; Jer 20,2)9Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt: Wie Schilo wird dieses Haus werden, und diese Stadt wird zerstört sein, niemand wird mehr darin wohnen! Und alles Volk versammelte sich um Jeremia im Haus des HERRN. (Jer 6,8; Jer 32,3; Jer 32,4)10Und die Fürsten Judas hörten von diesen Dingen, und sie zogen hinauf vom Haus des Königs zum Haus des HERRN und setzten sich in den Eingang des neuen Tors vom Haus des HERRN. (Jer 36,12; Jer 39,3)11Dann sprachen die Priester und die Propheten zu den Fürsten und zu allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig! Er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt. (Jer 38,4; Am 7,10)12Da sprach Jeremia zu allen Fürsten und zum ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, damit ich gegen dieses Haus und gegen diese Stadt all die Worte weissage, die ihr gehört habt.13Und nun macht eure Wege und eure Taten besser und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, damit der HERR das Unheil bedauert, das er über euch angekündigt hat. (Jer 7,3; Jer 18,8)14Ich aber, seht, ich bin in eurer Hand. Verfahrt mit mir, wie es gut und rechtens ist in euren Augen. (Jos 9,25)15Doch ihr müsst wissen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr unschuldiges Blut über euch und über diese Stadt und ihre Bewohner! Denn es ist wahr, dass mich der HERR zu euch gesandt hat, damit ich alle diese Worte in eure Ohren sage. (Jer 1,17; Jer 2,34; Jer 28,9)16Da sagten die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig, denn im Namen des HERRN, unseres Gottes, hat er zu uns gesprochen!17Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes, und sie sprachen zur ganzen Volksversammlung:18In den Tagen des Chiskijahu, des Königs von Juda, hat Micha, der Moraschtiter, geweissagt, und er sprach zum ganzen Volk von Juda: So spricht der HERR der Heerscharen: Zion wird umgepflügt zum Feld, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Tempelberg zu überwucherten Höhen! (Mi 1,1; Mi 3,12)19Haben etwa Chiskijahu, der König von Juda, und ganz Juda ihn getötet? Hat er nicht den HERRN gefürchtet und das Angesicht des HERRN besänftigt, und hat der HERR nicht das Unheil bedauert, das er über sie angekündigt hatte? Und da wollen wir ein so grosses Unheil über uns selbst bringen! (2Mo 32,14; Jer 26,3)20Und da war noch ein Mann, der als Prophet im Namen des HERRN auftrat: Urijahu, der Sohn des Schemajahu aus Kirjat-Jearim, und er weissagte gegen diese Stadt und gegen dieses Land, ganz den Worten Jeremias entsprechend.21Und König Jehojakim und alle seine Helden und alle Fürsten hörten seine Worte, und der König wollte ihn töten. Urijahu aber hörte davon und fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.22Da sandte König Jehojakim Männer nach Ägypten: Elnatan, den Sohn des Achbor, und mit ihm sandte er weitere Männer nach Ägypten. (Jer 36,12)23Und sie holten Urijahu aus Ägypten und brachten ihn zu König Jehojakim, und er erschlug ihn mit dem Schwert, und seinen Leichnam warf er zu den Gräbern des einfachen Volks. (Jer 2,30)24Achikam jedoch, der Sohn des Schafan, stand Jeremia bei, so dass man ihn nicht in die Hand des Volks gab, um ihn zu töten. (2Kön 15,21; 2Kön 22,12; Jer 39,14; Jer 40,5)