Hiob 8

Einheitsübersetzung 2016

1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2 Wie lange noch willst du derlei reden? / Nur heftiger Wind sind die Worte deines Mundes.3 Beugt etwa Gott das Recht / oder beugt der Allmächtige die Gerechtigkeit? (5Mo 32,4; Hi 34,10)4 Haben deine Kinder gefehlt gegen ihn, / gab er sie der Gewalt ihres Frevels preis. (Hi 1,13)5 Wenn du mit Eifer Gott suchst, / an den Allmächtigen dich flehend wendest,6 wenn du rein bist und recht, / dann wird er über dich wachen / und dein Heim wiederherstellen, wie es dir zusteht.7 Und war dein Anfang auch gering, / dein Ende wird gewaltig groß.8 Ja, frag nur das frühere Geschlecht / und merk dir, was die Väter erforschten! (Hi 15,18; Ps 78,3)9 Wir sind von gestern nur und wissen nichts, / wie Schatten sind auf Erden unsre Tage.10 Unterweisen sie dich nicht, sprechen sie nicht zu dir, / geben sie dir nicht Worte aus ihrem Herzen?11 Wächst ohne Sumpf das Schilfrohr hoch, / wird Riedgras ohne Wasser groß?12 In Blüte und noch nicht gemäht, / verwelkt es schon vor allem Gras.13 So sind die Wege aller, die Gott vergessen, / so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte. (Spr 10,28)14 Ein zartes Gewebe ist seine Zuversicht, / ein Spinnennetz ist sein Vertrauen.15 Er verlässt sich auf sein Haus, doch es hält nicht stand, / er klammert sich daran, doch es bleibt nicht stehen.16 In vollem Saft steht er vor der Sonne, / seine Zweige überwuchern seinen Garten,17 im Geröll verflechten sich seine Wurzeln, / zwischen Steinen halten sie sich fest.[1]18 Tilgt man ihn aus an seiner Stätte, / verleugnet sie ihn: Nie habe ich dich gesehen.19 Siehe, das ist die Freude seines Weges / und andere sprossen aus dem Staub.20 Siehe, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, / die Hand der Boshaften aber hält er nicht fest.21 Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen, / deine Lippen mit Jubel.22 Deine Hasser werden sich kleiden in Schmach, / das Zelt der Frevler besteht nicht mehr. (Ps 6,11; Spr 14,11)

Hiob 8

Zürcher Bibel

1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: (Hi 18,1)2 Wie lange willst du noch solche Reden führen, und wie lange stürmen hervor die Worte deines Mundes?3 Verdreht denn Gott das Recht, und Schaddai, verdreht er die Gerechtigkeit? (1Mo 18,25; Hi 11,7; Hi 34,10; Hi 37,23)4 Haben deine Kinder gegen ihn gesündigt, so gab er sie in die Gewalt ihrer Schuld. (Hi 1,4)5 Wenn du Gott suchst und Schaddai um Gnade anflehst, (Hi 5,8)6 wenn du rein bist und aufrecht, dann wacht er auf um deinetwillen und stellt deine Wohnstatt wieder her, wie es dir zusteht. (Ps 35,23)7 Dann ist dein Anfang klein, dein Ende aber herrlich gross. (Hi 42,10)8 Frage doch, die vor dir waren, und achte auf das, was ihre Vorfahren ergründet haben. (Hi 12,12; Hi 32,4)9 Denn wir sind erst seit gestern und wissen nichts, ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.10 Werden jene dich nicht lehren, zu dir sprechen und Worte aus ihrem Herzen sagen?11 Wächst Schilfrohr, wo kein Sumpf ist, wird Riedgras ohne Wasser gross?12 Noch grünt es, ist nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem Gras. (Hi 18,16; Ps 1,3; Ps 92,13; Jer 17,7)13 So sind die Wege derer, die Gott vergessen, und so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte. (Hi 11,20; Hi 13,16; Hi 20,5; Hi 27,8; Spr 10,28)14 Seine Zuversicht ist ein dünner Faden, und sein Vertrauen ein Spinnengewebe. (Jes 59,5)15 Er verlässt sich auf sein Haus, doch es hält nicht stand, er klammert sich daran, doch es steht nicht fest. (Hi 1,19; Jer 22,13; Mt 7,26)16 In vollem Saft steht einer in der Sonne, und seine Zweige überwuchern seinen Garten.17 Über Geröll schlingen sich seine Wurzeln, zwischen Steinen hält er sich fest.18 Tilgt man ihn aus von seiner Stätte, verleugnet sie ihn: Nie habe ich dich gesehen.19 Sieh, das wird aus dem Glück seines Weges, und andere sprossen aus dem Staub.20 Sieh, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, und die Hand der Übeltäter hält er nicht fest.21 Er wird deinen Mund noch mit Lachen füllen und deine Lippen mit Jubel. (Ps 126,2)22 Die dich hassen, müssen sich in Schande kleiden, und das Zelt der Frevler ist nicht mehr da. (Ps 35,26; Ps 109,29)