1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2Wie lange noch willst du derlei reden? / Nur heftiger Wind sind die Worte deines Mundes.3Beugt etwa Gott das Recht / oder beugt der Allmächtige die Gerechtigkeit? (5Mo 32,4; Hi 34,10)4Haben deine Kinder gefehlt gegen ihn, / gab er sie der Gewalt ihres Frevels preis. (Hi 1,13)5Wenn du mit Eifer Gott suchst, / an den Allmächtigen dich flehend wendest,6wenn du rein bist und recht, / dann wird er über dich wachen / und dein Heim wiederherstellen, wie es dir zusteht.7Und war dein Anfang auch gering, / dein Ende wird gewaltig groß.
Zeugnis der Erfahrung
8Ja, frag nur das frühere Geschlecht / und merk dir, was die Väter erforschten! (Hi 15,18; Ps 78,3)9Wir sind von gestern nur und wissen nichts, / wie Schatten sind auf Erden unsre Tage.10Unterweisen sie dich nicht, sprechen sie nicht zu dir, / geben sie dir nicht Worte aus ihrem Herzen?11Wächst ohne Sumpf das Schilfrohr hoch, / wird Riedgras ohne Wasser groß?12In Blüte und noch nicht gemäht, / verwelkt es schon vor allem Gras.13So sind die Wege aller, die Gott vergessen, / so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte. (Spr 10,28)14Ein zartes Gewebe ist seine Zuversicht, / ein Spinnennetz ist sein Vertrauen.15Er verlässt sich auf sein Haus, doch es hält nicht stand, / er klammert sich daran, doch es bleibt nicht stehen.16In vollem Saft steht er vor der Sonne, / seine Zweige überwuchern seinen Garten,17im Geröll verflechten sich seine Wurzeln, / zwischen Steinen halten sie sich fest.[1]18Tilgt man ihn aus an seiner Stätte, / verleugnet sie ihn: Nie habe ich dich gesehen.19Siehe, das ist die Freude seines Weges / und andere sprossen aus dem Staub.20Siehe, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, / die Hand der Boshaften aber hält er nicht fest.21Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen, / deine Lippen mit Jubel.22Deine Hasser werden sich kleiden in Schmach, / das Zelt der Frevler besteht nicht mehr. (Ps 6,11; Spr 14,11)
Hiob 8
Zürcher Bibel
Erste Rede des Bildad
1Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: (Hi 18,1)2Wie lange willst du noch solche Reden führen, und wie lange stürmen hervor die Worte deines Mundes?3Verdreht denn Gott das Recht, und Schaddai, verdreht er die Gerechtigkeit? (1Mo 18,25; Hi 11,7; Hi 34,10; Hi 37,23)4Haben deine Kinder gegen ihn gesündigt, so gab er sie in die Gewalt ihrer Schuld. (Hi 1,4)5Wenn du Gott suchst und Schaddai um Gnade anflehst, (Hi 5,8)6wenn du rein bist und aufrecht, dann wacht er auf um deinetwillen und stellt deine Wohnstatt wieder her, wie es dir zusteht. (Ps 35,23)7Dann ist dein Anfang klein, dein Ende aber herrlich gross. (Hi 42,10)8Frage doch, die vor dir waren, und achte auf das, was ihre Vorfahren ergründet haben. (Hi 12,12; Hi 32,4)9Denn wir sind erst seit gestern und wissen nichts, ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.10Werden jene dich nicht lehren, zu dir sprechen und Worte aus ihrem Herzen sagen?11Wächst Schilfrohr, wo kein Sumpf ist, wird Riedgras ohne Wasser gross?12Noch grünt es, ist nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem Gras. (Hi 18,16; Ps 1,3; Ps 92,13; Jer 17,7)13So sind die Wege derer, die Gott vergessen, und so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte. (Hi 11,20; Hi 13,16; Hi 20,5; Hi 27,8; Spr 10,28)14Seine Zuversicht ist ein dünner Faden, und sein Vertrauen ein Spinnengewebe. (Jes 59,5)15Er verlässt sich auf sein Haus, doch es hält nicht stand, er klammert sich daran, doch es steht nicht fest. (Hi 1,19; Jer 22,13; Mt 7,26)16In vollem Saft steht einer in der Sonne, und seine Zweige überwuchern seinen Garten.17Über Geröll schlingen sich seine Wurzeln, zwischen Steinen hält er sich fest.18Tilgt man ihn aus von seiner Stätte, verleugnet sie ihn: Nie habe ich dich gesehen.19Sieh, das wird aus dem Glück seines Weges, und andere sprossen aus dem Staub.20Sieh, Gott verschmäht den Schuldlosen nicht, und die Hand der Übeltäter hält er nicht fest.21Er wird deinen Mund noch mit Lachen füllen und deine Lippen mit Jubel. (Ps 126,2)22Die dich hassen, müssen sich in Schande kleiden, und das Zelt der Frevler ist nicht mehr da. (Ps 35,26; Ps 109,29)