Hesekiel 18

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 3,17; Hes 33,10)2 Wie kommt ihr dazu, auf dem Ackerboden Israels das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf? (Jer 31,29; Kla 5,7)3 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.4 Siehe, alle Menschenleben gehören mir. Das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes: Sie gehören mir. Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben. (5Mo 24,16; Hes 18,20)5 Wenn jemand gerecht ist und nach Recht und Gerechtigkeit handelt: (3Mo 19,4; Ps 15,1; Hes 22,6)6 Er hält keine Opfermahlzeiten auf den Bergen. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung. (3Mo 18,19; Hes 22,9)7 Er unterdrückt niemanden. Er gibt sein Schuldpfand zurück. Er begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot und den Nackten bedeckt er mit Kleidung.[1] (5Mo 24,10; Jes 58,7)8 Er gibt nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Zwischen allen fällt er einen gerechten Richtspruch.9 Wenn er also nach meinen Satzungen geht und meine Rechtsentscheide bewahrt und sie treu befolgt: Gerecht ist er, er wird gewiss am Leben bleiben - Spruch GOTTES, des Herrn.10 Zeugt er aber einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt und eines von diesen Dingen verübt,11 während er selbst all das nicht getan hat: Wenn dieser sogar auf den Bergen Opfermahlzeiten hält, die Frau seines Nächsten schändet,12 den Elenden und Armen unterdrückt, Raub begeht, ein Pfand nicht zurückgibt, zu den Götzen aufblickt und Gräueltaten verübt,13 gegen Zins gibt und Wucher treibt - soll der am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Gräueltaten verübt. Er hat den Tod verdient. Seine Bluttaten werden auf ihm sein. (Hes 33,4)14 Und siehe, auch er zeugt einen Sohn und der sieht alle die Sünden, die sein Vater begeht. Er sieht sie, begeht sie aber nicht.15 Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten.16 Er unterdrückt niemand. Er fordert kein Pfand und begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot, den Nackten bedeckt er mit Kleidung.17 Er hält seine Hand vom Armen fern. Er nimmt keinen Zins und treibt keinen Wucher. Er befolgt meine Rechtsentscheide und geht nach meinen Satzungen. Er wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben; er wird gewiss am Leben bleiben. (Hes 11,20)18 Sein Vater aber, da er Erpressung verübte, Raub gegen seinen Bruder beging und inmitten seines Volkes tat, was nicht recht ist, siehe, er musste wegen seiner Schuld sterben.19 Ihr aber sagt: Warum trägt der Sohn nicht mit an der Schuld des Vaters? Der Sohn hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt. Er hat alle meine Satzungen bewahrt und sie befolgt. Er wird bestimmt am Leben bleiben. (2Mo 20,5)20 Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten kommt über ihn selbst und die Schuld des Schuldigen kommt über ihn selbst. (5Mo 24,16; 2Kön 14,6; Hes 18,4)21 Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, alle meine Satzungen bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt am Leben bleiben, er wird nicht sterben.22 Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben. (Hes 33,16)23 Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen - Spruch GOTTES, des Herrn - und nicht vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? (Hes 18,32; Hes 33,11; Hos 11,9; 1Tim 2,4)24 Wenn jedoch ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, all die Gräueltat, die auch der Schuldige verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner Treulosigkeit, die er verübt, und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muss er sterben. (Hes 3,20; Hes 33,13)25 Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht eure Wege, die nicht richtig sind? (Hes 33,17)26 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben.27 Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.28 Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.29 Die vom Haus Israel aber sagen: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Mein Weg soll nicht richtig sein, ihr vom Haus Israel? Sind es nicht vielmehr eure Wege, die nicht richtig sind?30 Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Weg, ihr vom Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, kehrt euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Schuld zu fallen. (Hes 7,19; Hes 33,20; Hes 44,12)31 Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel? (Hes 11,19; Hes 36,26)32 Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt! (Hes 33,11)

Hesekiel 18

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 3,17; Hes 14,12; Hes 33,10)2 Was soll das bei euch, dass ihr diese Redensart braucht auf Israels Boden: Die Vorfahren essen unreife Früchte, den Kindern aber werden die Zähne stumpf! (Jer 31,29; Kla 5,7; Hes 12,22; Hes 14,8)3 So wahr ich lebe, Spruch Gottes des HERRN, diese Redensart werdet ihr nicht mehr verwenden in Israel! (Hes 12,23)4 Seht, alle Menschenleben gehören mir! Das Leben des Vaters wie das Leben des Sohns - mir gehören sie! Derjenige, der sündigt, der muss sterben! (Hes 18,20)5 Wenn aber einer gerecht ist und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, (3Mo 19,4; Ps 15,4; Hes 22,6)6 auf den Bergen nicht isst[1] und nicht aufblickt zu den Mistgötzen des Hauses Israel und die Frau seines Nächsten nicht unrein macht und sich keiner Frau nähert, die ihre Monatsblutung hat, (3Mo 18,20; Hes 7,19; Hes 8,10; Hes 18,11; Hes 22,9; Hes 22,10; Hes 36,17)7 und niemanden unterdrückt, der, was er gepfändet hat, schuldpflichtig zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten bekleidet, (2Mo 22,25; 3Mo 19,13; Jes 58,7; Hes 22,29)8 nichts gegen Zins gibt und keinen Aufschlag nimmt, seine Hand von Unrecht fernhält, rechte Urteile fällt zwischen allen, (3Mo 19,15; 3Mo 19,35; Hes 18,13; Hes 22,12)9 nach meinen Satzungen lebt und meine Rechtssätze hält und treu danach handelt - der ist gerecht, er wird am Leben bleiben! Spruch Gottes des HERRN. (3Mo 18,5; Hes 20,11)10 Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergiesst und - ach! - eins von diesen Dingen tut (1Mo 9,6; Hes 22,9)11 - obwohl er selbst[2] all diese Dinge nicht getan hat -, wenn dieser sogar auf den Bergen isst und die Frau seines Nächsten unrein macht, (Hes 18,6)12 den Elenden und Armen unterdrückt, Raub begeht, Gepfändetes nicht zurückgibt und aufblickt zu den Mistgötzen, Abscheuliches tut, (Hes 8,17; Hes 16,50; Hes 18,7)13 gegen Zins gibt und Aufschlag nimmt - sollte der am Leben bleiben? Er wird nicht am Leben bleiben! Er hat all diese Abscheulichkeiten begangen, er muss sterben! Blutschuld lastet auf ihm! (3Mo 20,9; Hes 18,8; Hes 22,12; Hes 33,4)14 Und seht, hat er einen Sohn gezeugt, und dieser hat all die Sünden gesehen, die sein Vater begangen hat, und er hat es gesehen und handelt nicht so:15 Er isst nicht auf den Bergen und blickt nicht auf zu den Mistgötzen des Hauses Israel, die Frau seines Nächsten macht er nicht unrein, (Hes 8,10; Hes 18,6; Hes 22,9)16 und er unterdrückt niemanden, er pfändet nichts und begeht keinen Raub, er gibt sein Brot dem Hungrigen und bekleidet den Nackten, (Hes 18,7)17 vom Armen hält er seine Hand fern, er nimmt weder Zins noch Aufschlag, hält meine Rechtssätze, lebt nach meinen Satzungen - er muss nicht sterben für die Schuld seines Vaters, er wird am Leben bleiben! (Hes 11,20; Hes 18,8)18 Sein Vater, wenn er Erpressung verübt, den Bruder beraubt und unter seinen Verwandten getan hat, was nicht gut ist - seht, er stirbt für seine eigene Schuld! (Hes 18,7)19 Ihr aber werdet sagen: Warum trägt nicht auch der Sohn die Schuld des Vaters? - Der Sohn hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, hat alle meine Satzungen gehalten und danach gehandelt; er wird am Leben bleiben! (2Mo 20,5)20 Der Mensch, der sündigt, der muss sterben! Ein Sohn trägt nicht die Schuld des Vaters, und ein Vater trägt nicht die Schuld des Sohns. Die Gerechtigkeit des Gerechten kommt nur ihm selbst zugute, und die Ungerechtigkeit eines Ungerechten lastet nur auf ihm selbst. (5Mo 24,16; Hes 18,4)21 Wenn aber der Ungerechte sich abkehrt von all seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen hält und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er am Leben bleiben, er muss nicht sterben. (Jer 18,8; Hes 18,27; Hes 33,19)22 Alle seine Vergehen, die er begangen hat, werden ihm nicht angerechnet; der Gerechtigkeit wegen, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben. (Hes 33,16)23 Habe ich etwa Gefallen am Tod eines Ungerechten?, Spruch Gottes des HERRN. Nicht vielmehr daran, dass er zurückkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? (Hes 18,32; Hes 33,11; Lk 15,7)24 Wenn aber ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht begeht, alle möglichen Abscheulichkeiten, wie der Ungerechte sie begeht - kann er sie begehen und am Leben bleiben? -, wird all seiner gerechten Taten, die er getan hat, nicht gedacht; seines Treuebruchs wegen, den er begangen hat, und seiner Sünde wegen, die er begangen hat, ihretwegen muss er sterben. (Hes 3,20; Hes 33,12; Hes 33,13; 2Petr 2,21)25 Ihr aber werdet sagen: Der Weg des Herrn ist nicht gerecht! Hört doch, Haus Israel: Mein Weg ist nicht gerecht? Sind nicht eure Wege nicht gerecht? (Hes 18,29; Hes 33,17)26 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht begeht, muss er deswegen sterben; wegen seines Unrechts, das er begangen hat, muss er sterben. (Hes 18,24)27 Und wenn ein Ungerechter sich abkehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, erhält er sich sein Leben. (Jer 18,8; Hes 18,21; Hes 33,19)28 Und hat er es eingesehen und sich abgekehrt von all seinen Vergehen, die er begangen hat, wird er am Leben bleiben, er muss nicht sterben.29 Das Haus Israel aber wird sagen: Der Weg des Herrn ist nicht gerecht! - Meine Wege sind nicht gerecht, Haus Israel? Sind nicht eure Wege nicht gerecht? (Hes 18,25; Hes 33,17)30 Darum werde ich einen jeden von euch nach seinen Wegen richten, Haus Israel! Spruch Gottes des HERRN. Kehrt um und wendet euch ab von all euren Vergehen, dann werden sie euch nicht Anstoss zur Verschuldung! (Hes 7,3; Hes 7,19; Hes 14,6; Hes 33,11; Hes 33,20)31 Werft all eure Vergehen von euch, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum denn wollt ihr sterben, Haus Israel? (Jer 24,7; Hes 11,19; Hes 36,26; 2Kor 3,3)32 Ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss! Spruch Gottes des HERRN. Kehrt um und bleibt am Leben! (Hes 18,23; Hes 33,11; Lk 15,7)