Hebräer 7

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Melchisedek, König von Salem und Priester des höchsten Gottes; er, der dem Abraham, als dieser nach der Unterwerfung der Könige zurückkam, entgegenging und ihn segnete[1] (1Mo 14,1; 1Mo 14,17)2 und welchem Abraham den Zehnten von allem gab; er, dessen Name König der Gerechtigkeit bedeutet und der auch König von Salem ist, das heißt König des Friedens;3 er, der vaterlos, mutterlos und ohne Stammbaum ist, ohne Anfang seiner Tage und ohne Ende seines Lebens, ähnlich geworden dem Sohn Gottes: Dieser Melchisedek bleibt Priester für immer. (Ps 110,4)4 Seht doch, wie groß der ist, dem selbst Abraham, der Patriarch, den Zehnten vom Besten der Beute gab! (1Mo 14,20)5 Zwar haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priesteramt empfangen, den Auftrag, den Zehnten gemäß dem Gesetz vom Volk, das heißt von ihren Brüdern, zu erheben, obwohl auch diese aus der Lende Abrahams hervorgegangen sind; (1Mo 35,11; 4Mo 18,21)6 jener aber, der seinen Stammbaum nicht von ihnen herleitet, hat von Abraham den Zehnten genommen und den Träger der Verheißungen gesegnet.7 Zweifellos wird aber immer das Geringere vom Höheren gesegnet.8 Und hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, dort aber einer, von dem bezeugt wird, dass er lebt.9 Und in Abraham hat sozusagen auch Levi, der den Zehnten nimmt, den Zehnten entrichtet;10 denn er war noch in der Lende des Stammvaters, als Melchisedek ihm entgegenging! (1Mo 14,17)11 Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen - das Volk hat ja darüber gesetzliche Bestimmungen erhalten -, warum musste dann noch ein anderer Priester nach der Ordnung Melchisedeks eingesetzt und nicht nach der Ordnung Aarons benannt werden? (Ps 110,4)12 Denn sobald das Priestertum geändert wird, ändert sich notwendig auch das Gesetz.13 Der nämlich, von dem das gesagt wird, gehört einem anderen Stamm an, von dem keiner jemals am Altar gedient hat;14 es ist ja bekannt, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist; und über Priester aus diesem Stamm hat Mose nichts gesagt.15 Das ist noch viel offenkundiger, wenn nach dem Vorbild Melchisedeks ein anderer Priester eingesetzt wird,16 der nicht, wie das Gesetz es fordert, aufgrund leiblicher Abstammung Priester geworden ist, sondern durch die Kraft unzerstörbaren Lebens.17 Denn es wird bezeugt: Du bist Priester auf ewig / nach der Ordnung Melchisedeks. (Ps 110,4)18 Das frühere Gebot wird zwar aufgehoben, weil es schwach und nutzlos war -19 denn das Gesetz hat nicht zur Vollendung geführt -, eingeführt aber wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahekommen.20 Und das geschah nicht ohne Eid. Denn jene sind ohne Eid Priester geworden,21 dieser aber durch einen Eid dessen, der zu ihm sprach: Der Herr hat geschworen und nie wird es ihn reuen: / Du bist Priester auf ewig. (Ps 110,4)22 So ist auch Jesus zum Bürgen eines besseren Bundes geworden.23 Auch folgten dort viele Priester aufeinander, weil der Tod sie hinderte zu bleiben;24 er aber hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unvergängliches Priestertum. (Ps 110,4)25 Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten.26 Ein solcher Hohepriester ziemte sich in der Tat für uns: einer, der heilig ist, frei vom Bösen, makellos, abgesondert von den Sündern und erhöht über die Himmel;27 einer, der es nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohepriester zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat. (3Mo 16,6)28 Das Gesetz nämlich macht Menschen zu Hohepriestern, die der Schwachheit unterworfen sind; das Wort des Eides aber, der später als das Gesetz kam, setzt den Sohn ein, der auf ewig vollendet ist. (Ps 2,7; Ps 110,4)

Hebräer 7

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Dieser Melchisedek nun, König von Salem, Priester des höchsten Gottes, ging Abraham entgegen, als dieser von seinem Sieg über die Könige zurückkehrte, und segnete ihn, (1Mo 14,17)2 und Abraham gab ihm den Zehnten von allem als Anteil. Dieser heisst zum einen - denn so ist sein Name zu übersetzen - 'König der Gerechtigkeit', zum andern aber auch König von Salem, das bedeutet 'König des Friedens'. (1Mo 14,18; 1Mo 14,20)3 Er hat keinen Vater, keine Mutter, keinen Stammbaum, weder Lebensanfang noch Lebensende und ist dem Sohn Gottes gleichgestaltet; er bleibt Priester für immer. (Hebr 7,16; Hebr 10,12)4 Seht doch, welche Bedeutung ihm zukommt: Ihm gab Abraham, der Stammvater, den Zehnten der Beute.5 Zwar hatten auch die Söhne Levis, welche das Priesteramt empfangen haben, die Weisung, gemäss dem Gesetz den Zehnten zu nehmen vom Volk, das heisst von ihren Brüdern, obwohl auch diese aus der Lende Abrahams hervorgegangen sind. (4Mo 18,21)6 Er aber, der nicht von ihnen abstammt, nahm den Zehnten von Abraham und segnete ihn, der im Besitz der Verheissungen war. (Hebr 6,13)7 Es ist unbestritten, dass stets das Niedrigere vom Höheren gesegnet wird.8 Und dort empfangen Menschen, die doch sterben, den Zehnten, hier aber einer, von dem bezeugt wird, dass er lebt.9 Und mit Abraham wurde sozusagen auch von Levi, der sonst die Zehnten empfängt, der Zehnte eingefordert -10 denn er war noch in der Lende des Vaters, als Melchisedek diesem entgegenging.11 Wäre es nun durch das levitische Priestertum zur Vollendung gekommen - im Blick darauf hat das Volk ja das Gesetz erhalten -, wozu müsste dann noch ein anderer Priester, einer nach der Weise Melchisedeks, auftreten, der nicht als Priester nach der Weise Aarons bezeichnet wird? (Hebr 7,18; Hebr 8,6)12 Wenn nun aber ein anderes Priestertum gilt, dann gilt notwendigerweise auch ein anderes Gesetz.[1]13 Der nämlich, auf den hin das gesagt ist, gehörte einem anderen Stamm an, aus dem keiner je am Altar gedient hat.14 Es ist ja bekannt, dass unser Herr aus Juda hervorgegangen ist, und von Priestern aus diesem Stamm hat Mose nichts gesagt. (Mi 5,1)15 Und noch viel offenkundiger ist das, wenn ein anderer Priester in gleicher Art wie Melchisedek auftritt,16 einer, der nicht aufgrund der Bestimmung eines vergänglichen Gebots, sondern aufgrund der Kraft unzerstörbaren Lebens Priester geworden ist. (Hebr 7,3)17 Denn es wird bezeugt: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks. (Ps 110,4; Hebr 5,6)18 Das früher ergangene Gebot wird nämlich aufgehoben, weil es schwach und nutzlos war - (Hebr 7,11; Hebr 9,9; Hebr 10,1; Hebr 10,9)19 das Gesetz hat ja nichts zur Vollendung gebracht -, und eine bessere Hoffnung wird eingeführt, durch die wir Gott nahe kommen.20 Und das ist nicht ohne Eid geschehen - die Leviten nämlich sind ohne Eid Priester geworden,21 er aber mit einem Eid dessen, der zu ihm spricht: Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit. (Ps 110,4)22 So ist Jesus Bürge eines besseren Bundes geworden. (Hebr 8,6)23 Die Leviten sind in grosser Zahl Priester geworden, weil der Tod sie daran hinderte zu bleiben,24 er aber hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unvergängliches Priesteramt inne.[2] (Hebr 7,3)25 Darum kann er auch für immer retten, die durch ihn zu Gott kommen, weil er ja allezeit lebt, um für sie einzutreten. (Röm 8,34; Hebr 9,24)26 Ein solcher Hoher Priester war uns nämlich auch angemessen: Einer, der heilig ist, unschuldig und unbefleckt, geschieden von den Sündern und höher als die Himmel,27 einer, der nicht wie die Hohen Priester Tag für Tag zuerst für die eigenen Sünden, dann für die des Volkes Opfer darbringen muss, denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst darbrachte. (2Mo 5,3; 2Mo 9,7; 2Mo 10,10; 2Mo 29,38; 3Mo 9,7; 3Mo 9,12; 3Mo 10,2; 3Mo 16,6; Hebr 10,11; 1Petr 3,18)28 Das Gesetz nämlich setzt Menschen, die durch Schwachheit gezeichnet sind, zu Hohen Priestern ein, das Wort des Eides aber, das nach dem Gesetz gekommen ist, den in Ewigkeit vollendeten Sohn. (Hebr 2,10; Hebr 5,1; Hebr 7,18; Hebr 7,20)