von Katholisches Bibelwerk1Ich komme in meinen Garten, meine Schwester Braut, / ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, ich esse meine Wabe samt meinem Honig, / ich trinke meinen Wein samt meiner Milch.
Esst, Freunde, trinkt, / berauscht euch an der Liebe! (Pred 9,7; Hl 4,12; Sir 24,1)
Verpasste Begegnung
2Ich schlief, doch mein Herz war wach. / Horch, mein Geliebter klopft:
Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, / meine Taube, meine Makellose,
denn mein Haupt ist voll Tau, / aus meinen Locken tropft die Nacht! (Offb 3,20)3Ich habe mein Kleid schon abgelegt - / soll ich es wieder anziehen?
Meine Füße habe ich gewaschen - / soll ich sie wieder beschmutzen?4Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke; / da bebte mein Herz ihm entgegen.5Ich stand auf, meinem Geliebten zu öffnen. / Da tropften meine Hände von Myrrhe, meine Finger von ausfließender Myrrhe an den Griffen des Riegels.6Ich öffnete meinem Geliebten: / Doch mein Geliebter war weg, verschwunden. / Meine Seele war außer sich, als er zu mir sprach.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht. / Ich rief ihn und er antwortete mir nicht. (Hl 3,1)7Da fanden mich die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt; / sie schlugen, sie verletzten mich.
Meinen Mantel entrissen sie mir, / die Wächter der Mauern. (Hl 3,3; Hl 8,9)8Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems: / Wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm sagen? / Dass ich krank bin vor Liebe! (Hl 1,5; Hl 2,5; Hl 2,7; Hl 3,5; Hl 5,16; Hl 8,4; Jes 3,16)
Gegenseitige Bewunderung
9Was hat dein Geliebter den andern voraus, / du schönste der Frauen?
Was hat dein Geliebter den andern voraus, / dass du uns so beschwörst? (1Mo 1,26)10Mein Geliebter ist weiß und rot, / ausgezeichnet vor Tausenden.11Sein Haupt ist reines Gold, / seine Locken sind Rispen, rabenschwarz. (Dan 2,31)12Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, / gebadet in Milch, sitzend am Wasser.[1] (Hl 1,15; Hl 4,1)13Seine Wangen sind wie Balsambeete, / darin Gewürzkräuter sprießen,
seine Lippen wie Lilien; / sie tropfen von flüssiger Myrrhe. (Hl 2,1; Hl 5,5)14Seine Hände sind Rollen aus Gold, / mit Steinen aus Tarschisch besetzt.
Sein Leib ist eine Platte aus Elfenbein, / mit Saphiren bedeckt.15Seine Schenkel sind Säulen aus Marmor, / auf Sockel von Feingold gestellt.
Seine Gestalt ist wie der Libanon, / erlesen wie Zedern. (1Sam 9,2)16Sein Gaumen ist Süße, / alles ist Wonne an ihm.
Das ist mein Geliebter, / ja, das ist mein Freund, / ihr Töchter Jerusalems. (Hl 5,1)
Die Braut auf der Suche nach dem Geliebten Salomo:
Sulamit:
1Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, [meine] Braut; ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam; ich esse meine Wabe samt meinem Honig, ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, [meine] Freunde, trinkt und berauscht euch an der Liebe! (Hl 8,13; Jes 51,3; Joh 3,29)
Sulamit:
2Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Geliebten, der anklopft! »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Makellose; denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll von Tropfen der Nacht!« (Hl 2,8; Hl 2,14; Hl 4,7; Lk 12,35; Offb 3,20)3»Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie sollte ich es [wieder] anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie [wieder] besudeln?« (Lk 11,7)4Aber mein Geliebter streckte seine Hand durch die Luke; da geriet mein Herz in Wallung seinetwegen.5Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen; da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger von feinster Myrrhe[1] auf dem Griff des Riegels.[2] (Lk 12,36)6Ich tat meinem Geliebten auf; aber mein Geliebter hatte sich zurückgezogen, war fortgegangen. Meine Seele ging hinaus, auf sein Wort; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief ihm, aber er antwortete mir nicht. (Ps 9,11; Ps 130,6; Hl 3,1)7Es fanden mich die Wächter, welche die Runde machen in der Stadt; die schlugen mich wund, sie nahmen mir meinen Schleier weg, die Wächter auf der Mauer. (Hl 3,3; Jes 62,6; Lk 6,22; Apg 5,40)8Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm berichten? Dass ich krank bin vor Liebe! (Ps 42,2; Hl 2,7; Hl 8,4)
Die Töchter Jerusalems:
9Was ist dein Geliebter vor anderen Geliebten, o du Schönste unter den Frauen? Was ist dein Geliebter vor anderen Geliebten, dass du uns so beschwörst? (Hl 1,8; Hl 6,1)
Sulamit:
10Mein Geliebter ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden! (2Sam 7,22; Jes 43,10; Jes 59,19)11Sein Haupt ist reines Feingold, seine Locken sind gewellt, schwarz wie ein Rabe. (1Kor 11,3; Eph 1,21)12Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, gebadet in Milch, sie sitzen [wie Edelsteine] in ihrer Fassung. (Hl 1,15; Hl 4,1)13Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen würzige Pflanzen turmhoch wachsen; seine Lippen wie Lilien, aus denen feinste Myrrhe fließt. (Ps 45,3; Hl 4,3; Hl 4,11)14Seine Finger sind wie goldene Stäbchen, mit Tarsisstein besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, mit Saphiren übersät. (1Chr 29,5; 2Chr 9,17; Ps 139,14; Spr 25,11; Hl 1,11; Hl 7,2; Hes 1,26)15Seine Schenkel sind Säulen aus weißem Marmor, gegründet auf goldene Sockel; seine Gestalt wie der Libanon, auserlesen wie Zedern. (Ps 92,13; Hes 31,3)16Sein Gaumen ist süß, und alles an ihm ist lieblich. So ist mein Geliebter, und so ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems! (Ps 45,3; Hl 1,2)