Prediger 8

Einheitsübersetzung 2016

1 Wer ist hier gebildet? Wer versteht es, ein Wort zu deuten? Das Wissen eines Menschen macht seine Miene strahlend / und seine strengen Züge lösen sich. - (Spr 16,13; Pred 2,14)2 Ich dagegen sage: Achte auf die Befehle des Königs, und zwar im Hinblick auf den vor Gott geleisteten Eid! (2Mo 22,10; 2Sam 21,7; 1Kön 2,43)3 Entferne dich nicht hastig aus seiner Gegenwart und versteife dich nicht auf eine Sache, wenn sie schlimm auszugehen droht! Denn alles, wozu er sich entscheidet, setzt er auch durch. (Spr 20,2; Pred 10,4)4 Hinter dem Wort des Königs steht nun einmal die Macht. Wer also kann ihm sagen: Was tust du? (Hi 9,12)5 Wer auf das Gebot achtet, den trifft nichts Schlimmes, / der Verstand des Gebildeten weiß die rechte Zeit. - (Spr 19,16; Spr 28,5; Pred 3,1)6 Allerdings: Es gibt die rechte Zeit für jedes Geschehen und: Schlimmes Geschick lastet häufig auf dem Menschen und: (Pred 3,1; Pred 6,1)7 Er weiß nicht, was geschehen wird. / Wie es geschehen wird - wer verkündet es ihm? (Pred 6,12; Jes 41,22)8 Es gibt keinen Menschen, der Macht hat über den Wind, / sodass er den Wind einschließen könnte. Es gibt keine Macht über den Sterbetag. / Es gibt im Krieg keinen Urlaub. / Selbst ein Gesetzesbruch kann die Gesetzesbrecher nicht retten. (Spr 30,4; Pred 9,12)9 All dies habe ich beobachtet und ich achtete auf alles, was unter der Sonne getan wurde: Es gibt eine Zeit, da der Mensch Macht hat über einen Menschen, diesem zu schaden. (Pred 1,13)10 Sodann habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, entfernt von der heiligen Stätte umherirren und in der Stadt der Vergessenheit anheimfallen. Auch das ist Windhauch. (Hi 21,27; Jes 14,1)11 Wo keine Strafe verhängt wurde, / ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun.12 Denn: Ein Sünder kann hundertmal Böses tun / und dennoch lange leben. (Hi 21,7; Ps 37,17; Spr 10,27)13 Freilich kenne ich das Wort: Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen, / weil sie sich vor ihm fürchten; dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen / und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten, / weil er sich nicht vor Gott fürchtet. - (Pred 6,12)14 Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist: Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht, / als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt; und es gibt Gesetzesbrecher, / denen es so ergeht, / als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt. Ich schloss daraus, dass auch dies Windhauch ist. (Ps 73,2; Pred 7,15; Jer 12,1)15 Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er isst und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat. (Pred 2,10)16 Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wurde, da sah ich ein, dass der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, (Ps 1,2; Pred 2,23; Pred 3,11; Pred 8,8; Pred 11,5; Hl 3,1; Sir 18,5)17 das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wiederfinden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wiederfinden.

Prediger 8

Schlachter 2000

1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Worte? Die Weisheit eines Menschen erleuchtet sein Angesicht, und die Härte seiner Gesichtszüge wird verwandelt. (Spr 1,6; Spr 4,7; Dan 2,22)2 Ich [sage]: Befolge den Befehl des Königs, und zwar wegen des vor Gott geleisteten Eides! (1Kön 2,43; Spr 24,21; Pred 9,2; Mt 14,7; Röm 13,1)3 Lass dich nicht von seinem Angesicht verscheuchen und vertritt keine schlechte Sache; denn er tut alles, was er will. (1Kön 1,50; Pred 10,4; Jer 44,15)4 Denn das Wort des Königs ist mächtig, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du? (2Sam 24,4; Hi 9,12; Hi 34,17; Hi 40,8; Spr 20,8; Dan 4,32; Dan 5,18)5 Wer das Gebot bewahrt, der will nichts von einer bösen Sache wissen, und das Herz des Weisen weiß um Zeit und Gericht. (1Kön 3,9; Spr 14,8; Spr 17,24)6 Denn für jedes Vorhaben gibt es eine Zeit und ein Gericht; denn das Böse des Menschen lastet schwer auf ihm. (1Mo 6,5; Hi 33,16; Pred 3,1; Pred 11,9; Jer 17,9; Mt 12,34; Röm 12,17)7 Denn er weiß nicht, was geschehen wird; und wer sagt ihm, wie es geschehen wird? (Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1; Mt 6,34)8 Kein Mensch hat Macht über den Wind, dass er den Wind zurückhalten könnte; so gebietet auch keiner über den Tag des Todes; auch gibt es im Krieg keine Entlassung, und der Frevel rettet den nicht, der ihn verübt. (1Mo 6,11; 1Kön 2,32; Hi 14,5; Ps 7,17; Ps 31,16; Ps 73,17; Ps 89,48)9 Dies alles habe ich gesehen und mein Herz all dem Treiben gewidmet, das geschieht unter der Sonne, in einer Zeit, da ein Mensch über den anderen herrscht zu seinem Schaden. (Pred 5,7)10 Ich sah dann auch, wie Gottlose begraben wurden und [zur Ruhe] eingingen, während solche, die recht gehandelt hatten, den heiligen Ort verlassen mussten und vergessen wurden in der Stadt; auch das ist nichtig! (Jes 57,1; Lk 16,22)11 Weil der Richterspruch über die böse Tat nicht rasch vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun. (Ps 10,4; Ps 50,21; Ps 64,6; Jes 26,10)12 Wenn auch ein Sünder hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es denen gut gehen wird, die Gott fürchten, die sich scheuen vor seinem Angesicht. (Hi 35,15; Ps 112,1; Pred 7,18; Pred 12,13; Röm 2,4)13 Aber dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er Gott nicht fürchtet! (2Kön 17,25; Hi 14,2; Hi 20,5; Hi 21,7; Ps 37,1; Jes 3,11; Mal 3,19; Röm 2,5; Röm 2,14; Röm 7,15)14 Es ist eine Nichtigkeit, die auf Erden geschieht, dass es Gerechte gibt, denen es nach dem Tun der Gottlosen ergeht,[1] und Gottlose, denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich habe gesagt, dass auch das nichtig ist. (Ps 73,2; Mal 3,15)15 Darum habe ich die Freude gepriesen, weil es für den Menschen nichts Besseres gibt unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, dass ihn das begleiten soll bei seiner Mühe alle Tage seines Lebens, die Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24; Pred 3,12; Pred 9,7)16 Als ich mein Herz darauf richtete, die Weisheit zu erlernen und das geschäftige Treiben zu betrachten, das sich auf Erden abspielt, sodass einer seinen Augen weder bei Tag noch bei Nacht Schlaf gönnt — (Pred 1,8; Pred 7,25)17 da sah ich an dem ganzen Werk Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen kann, das geschieht unter der Sonne; obwohl der Mensch sich Mühe gibt, es zu erforschen, so kann er es nicht ergründen; und wenn auch der Weise behauptet, er verstehe es, so kann er es dennoch nicht ergründen. (Hi 9,10; Ps 73,16; Pred 7,13; Röm 11,33)

Prediger 8

Lutherbibel 2017

1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht etwas zu deuten? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht und das Angesicht verliert seine Härte.2 Achte auf das Wort des Königs und halte den Eid bei Gott!3 Eile nicht fort vom Angesicht des Königs und halte dich nicht zu einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will.4 In des Königs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?5 Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren; und eines Weisen Herz weiß um Zeit und Gericht.6 Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. (Pred 3,1)7 Denn er weiß nicht, was geschehen wird, ja wer will ihm sagen, wie es werden wird? (Pred 10,14)8 Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht über den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht.9 Das alles habe ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht. Ein Mensch herrscht zuzeiten über den andern zu seinem Unglück.10 Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel.11 Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. (Hi 35,15; Mal 3,14)12 Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen. (Ps 37,18; Ps 73,17)13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie der Schatten wird nicht lange leben, wer sich vor Gott nicht fürchtet.14 Es ist eitel, was auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. (Pred 7,15)15 Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24)16 Ich richtete mein Herz darauf, zu erkennen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, dass einer weder Tag noch Nacht Schlaf bekommt in seine Augen.17 Und ich sah alles Tun Gottes. Denn ein Mensch kann das Tun nicht ergründen, das unter der Sonne geschieht. Je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: »Ich weiß es«, so kann er’s doch nicht finden. (Pred 3,11; Jes 55,8)

Prediger 8

Gute Nachricht Bibel 2018

1 »Wissen macht das Gesicht freundlich und lässt die strengen Falten verschwinden«, heißt es. Aber wer hat dieses Wissen und kann alles richtig erklären?2 Ich rate dir: Tu, was der König befiehlt, denn du hast ihm vor Gott Treue geschworen.3 Gib nicht dem Wunsch nach, gegen ihn zu rebellieren. Lass dich nicht auf eine so gefährliche Sache ein; denn der König tut letzten Endes doch, was ihm gefällt. (Spr 20,2)4 Er hat die Macht, seinen Willen durchzusetzen, und kein Mensch kann ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.5 Wer Gottes Gebote befolgt, bleibt von Unglück verschont, und wer Lebensweisheit hat, weiß, wann und wie er handeln muss. (Pred 3,1)6 Denn alles, was geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit. Aber es gibt ein schlimmes Geschick, das auf dem Menschen lastet:7 Er weiß nicht, was ihn treffen wird, und niemand sagt ihm, wie es geschehen wird.8 Den Wind kann er nicht aufhalten oder einsperren. Ebenso wenig kann er seinen Todestag aufhalten. Im Krieg wird kein Soldat entlassen, und wer schuldig geworden ist, kann den Folgen seiner Schuld nicht entgehen. (Pred 9,12)9 Noch etwas habe ich beobachtet. Ich habe untersucht, was alles unter der Sonne geschieht, wenn einige wenige die Macht besitzen und die anderen darunter zu leiden haben.10 Ich habe gesehen, wie Verbrecher zum Gottesdienst in den Tempel kamen, während rechtschaffene Leute aus dem Heiligtum vertrieben wurden und niemand in der Stadt mehr an ihre guten Taten dachte.[1] Auch hier gilt: Alles vergeblich!11 Dass die Strafe den Verbrecher nicht auf der Stelle ereilt, ermutigt viele dazu, Verbrechen zu begehen. (Pred 9,3)12 Manche haben schon hundert Schandtaten verübt – und leben immer noch! Auch ich kenne das Sprichwort: »Wer Gott ernst nimmt, dem geht es gut. (Ps 37,17; Spr 3,33; Spr 10,27)13 Aber wer Unrecht begeht, hat kein Glück. Sein Leben ist kurz und flüchtig wie ein Schatten, weil er Gott nicht ernst nimmt.«14 Doch das ist Unsinn! In der Welt sieht es oft genug ganz anders aus: Da sind Menschen, die immer das Rechte tun, und es ergeht ihnen, wie es Verbrechern gehen sollte. Und es gibt Verbrecher, denen es so gut geht, als hätten sie immer das Rechte getan. Ich bleibe dabei: Alles vergeblich! (Pred 7,15)15 Darum soll sich der Mensch an die Freude halten. Er soll essen und trinken und sich freuen; das ist das Beste, was er bekommen kann unter der Sonne, während des kurzen Lebens, das Gott ihm schenkt. (Pred 2,24)16 Ich wollte herausfinden, was an der sogenannten Weisheit eigentlich dran ist. Darum habe ich dieses mühselige Geschäft beobachtet, mit dem der Mensch sich auf der Erde herumschlägt – Tag und Nacht tut er kein Auge zu. (Pred 1,13; Pred 1,17; Pred 2,22)17 Und ich musste einsehen: Ein Mensch kann das, was Gott tut und geschehen lässt unter der Sonne, niemals in seinem Zusammenhang erfassen. Er mag noch so angestrengt danach suchen, den Zusammenhang der Dinge findet er nicht. Auch wenn ein Weiser behauptet, ihn zu kennen – gefunden hat er nichts.

Prediger 8

Menge Bibel

1 Wer ist wie der Weise und wer versteht sich auf die Deutung der Dinge? Die Weisheit erleuchtet[1] das Angesicht eines Menschen, so daß die Härte seiner Gesichtszüge verwandelt wird.2 Ich sage: Beobachte das Gebot des Königs, und zwar wegen des bei Gott geleisteten Treueides.3 Übereile dich nicht, ihm aus den Augen zu gehen[2], und laß dich auf keine böse Sache ein; denn er setzt alles durch, was er will,4 weil ja das Wort des Königs eine Macht ist; und wer darf zu ihm sagen: »Was tust du da?«5 Wer das Gebot beobachtet, wird nichts Schlimmes erleben; wohl aber wird das Herz des Weisen die zur bestimmten Zeit eintretende richterliche Entscheidung erleben.6 Denn für jede Sache gibt es eine zur bestimmten Zeit eintretende Entscheidung; doch der Übelstand lastet schwer auf dem Menschen,7 daß er die Zukunft nicht kennt; denn wer könnte ihm ansagen, wie es in Zukunft sein wird?8 Kein Mensch hat Macht über den Wind, so daß er den Wind aufhalten könnte; ebensowenig ist jemand Herr über den Tag seines Todes; auch gibt es im Kriege keine Entlassung[3]; und ebenso läßt die Gesetzesübertretung den nicht entkommen, der sie übt.9 Alles dieses habe ich gesehen, indem ich mein Augenmerk auf alles Geschehen[4] richtete, das unter der Sonne stattfindet, solange ein Mensch über andere herrscht zu ihrem Unglück.10 Dabei habe ich auch gesehen, daß Gottlose begraben wurden und zur Ruhe eingingen, während Leute, die rechtschaffen gelebt hatten, von der heiligen[5] Stätte wegziehen mußten und in der Stadt in Vergessenheit gerieten; auch das ist nichtig.11 Weil der Urteilsspruch über böse Taten nicht schnell vollstreckt wird, darum ist das Herz der Menschen mit Mut erfüllt, Böses zu tun;12 außerdem (auch aus dem Grunde), weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch lange am Leben bleibt – obgleich ich weiß, daß es den Gottesfürchtigen gutgehen wird, weil sie sich vor ihm[6] fürchten,13 während es dem Gottlosen nicht gutgehen und er seine Tage nicht wie ein Schatten in die Länge ziehen wird, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden vorkommt, nämlich daß es Gerechte gibt, denen es so ergeht, wie es den Gottlosen nach ihrem Tun ergehen müßte, und daß es manchen Gottlosen so ergeht, wie es bei den Gerechten nach ihrem Tun der Fall sein müßte. Da habe ich mir gesagt, daß auch dies nichtig sei.15 So lobe ich mir denn die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt als zu essen und zu trinken und guter Dinge zu sein; und dies möge ihn bei seiner Mühsal begleiten während der Tage seines Lebens, die Gott ihm unter der Sonne vergönnt.16 Sooft ich mein Streben darauf richtete, zur Erkenntnis der Weisheit zu gelangen und alles Tun, das auf der Erde vor sich geht, zu beobachten,17 habe ich bezüglich des ganzen göttlichen Waltens erkannt, daß der Mensch, mag er auch seinen Augen weder bei Tag noch bei Nacht Schlaf zu finden vergönnen, das Walten, das sich unter der Sonne vollzieht, nicht zu ergründen vermag [insofern der Mensch trotz aller Mühe, mit der er es zu erforschen sucht, es doch nicht ergründet]. Denn auch wenn der Weise es zu erkennen vermeint, vermag er es doch nicht zu ergründen.

Prediger 8

Elberfelder Bibel

1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht[1] die Deutung der Dinge[2]? Die Weisheit des Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und die Härte seines Gesichts verändert sich. (Dan 2,22)2 Ich ⟨sage⟩: Dem Befehl[3] des Königs gehorche, und ⟨zwar⟩ wegen des Eides Gottes! (1Sam 14,26; Spr 24,21; Röm 13,5)3 Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen[4], lass dich nicht auf eine böse Sache ein[5]! Er tut ja doch alles, was er will. (Spr 24,21; Pred 10,4; Dan 5,19; Röm 13,5)4 Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du ⟨da⟩? (2Sam 24,4; 1Kön 1,30; Esr 6,13)5 Wer das Gebot hält, weiß um keine böse Sache, und das Herz eines Weisen kennt ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[6].6 Denn für jede Sache gibt es ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[7]. Denn das Unglück des Menschen ⟨lastet⟩ schwer[8] auf ihm, (Hi 33,17; Pred 3,1)7 denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird? (Est 5,12; Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1)8 Kein Mensch hat Gewalt über den Wind[9], den Wind[10] zurückzuhalten, und niemand hat Gewalt über den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und das Unrecht[11] rettet nicht seinen Herrn[12]. (Hi 14,5; Spr 12,3; Pred 9,12; Jes 47,10)9 Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch über den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglück[13]. (Pred 5,7)10 Und so sah ich Ungerechte[14], die begraben wurden und ⟨zur Ruhe⟩ eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, ⟨mussten⟩ von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit.11 Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon[15] erfüllt, Böses zu tun, (Ps 10,4; Pred 9,3; Jes 26,10; Mt 24,48)12 denn ein Sünder tut hundertmal Böses und verlängert ⟨doch seine Tage⟩. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die sich vor seinem Angesicht fürchten. (2Mo 1,20; Hi 35,15; Ps 112,1; Ps 115,13; Spr 28,14)13 Doch nicht gut gehen wird es dem Ungerechten[16], und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fürchtet. (Ps 37,1; Jes 65,20; Jer 44,10; Mal 3,19)14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten[17] ergeht, und da sind Ungerechte[18], denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit. (Hi 1,22; Pred 7,15; Jer 12,1; Mal 3,15)15 Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird[19] ihn begleiten bei seinem Mühen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. (Pred 2,1; Pred 3,12; Pred 9,7)16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht – denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen –, (Pred 1,17; Pred 2,23)17 da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen[20] kann, das unter der Sonne geschieht. Wie ⟨sehr⟩ der Mensch sich auch abmüht, es zu erforschen[21], so ergründet[22] er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet[23], es zu erkennen, er kann es doch nicht ergründen[24]. (Ps 73,16; Pred 3,11)