Daniel 11

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Im ersten Jahr des Meders Darius stand ich ihm helfend und schützend zur Seite. (Dan 9,1)2 Und jetzt will ich dir die Wahrheit mitteilen: Siehe, noch drei Könige stehen auf in Persien; der vierte aber wird größeren Reichtum erwerben als alle. Nachdem er reich und mächtig geworden ist, bietet er all seine Macht gegen das Reich von Jawan auf.3 Dann wird ein kraftvoller König kommen; er herrscht mit großer Macht und tut, was er will. (1Mak 1,2)4 Doch kaum ist er aufgetreten, da bricht sein Reich auseinander und teilt sich nach den vier Himmelsrichtungen. Es fällt aber nicht seinen Nachkommen zu und ist nicht mehr so mächtig wie unter seiner Herrschaft. Denn sein Reich wird vernichtet; es fällt anderen zu, nicht seinen Erben.5 Dann erstarkt der König des Südens; aber einer von seinen Feldherrn wird mächtiger als er und tritt die Herrschaft an und seine Herrschaft wird noch gewaltiger sein.6 Nach Jahren schließen sie dann ein Bündnis, und um den Frieden zu bekräftigen, kommt die Tochter des Königs des Südens zum König des Nordens. Doch sie verliert die Macht und auch ihr Kind bleibt nicht am Leben; zu der Zeit wird sie dem Untergang preisgegeben, sie, ihre Begleiter, auch der, der sie gezeugt hat, und der, der sie zur Frau genommen hat. (Dan 2,43)7 Aber an seiner Stelle tritt ein Spross aus ihren Wurzeln auf; er zieht gegen das Heer aus, dringt in die Festung des Königs des Nordens ein und verfährt mit ihnen, wie es ein Sieger tut.8 Sogar ihre Götter nimmt er als Beute nach Ägypten mit, ebenso ihre Götterbilder und die kostbaren Geräte aus Silber und Gold. Dann lässt er den König des Nordens einige Jahre in Ruhe.9 Darauf zieht dieser gegen das Reich des Königs des Südens, muss aber in sein Land zurückkehren.10 Doch seine Söhne rüsten zum Krieg und bringen gewaltige Heere zusammen. Einer kommt; er rückt vor und überflutet alles. Dann rüstet er nochmals und dringt bis zu seiner Festung vor.11 Das erbittert den König des Südens; er zieht gegen den König des Nordens aus und kämpft gegen ihn. Dieser hat zwar ein großes Heer aufgestellt, aber das Heer fällt dem andern in die Hand12 und wird aufgerieben. Da wird sein Herz stolz; er wirft Zehntausende zu Boden, aber er bleibt nicht stark.13 Der König des Nordens stellt nochmals ein Heer auf, noch größer als das erste, und nach einigen Jahren zieht er gegen jenen mit einer großen Streitmacht und einem riesigen Tross ins Feld.14 In jener Zeit erheben sich viele gegen den König des Südens; auch gewalttätige Leute aus deinem Volk stehen auf und so erfüllt sich eine Vision. Aber sie kommen zu Fall.15 Da zieht der König des Nordens heran, schüttet einen Wall auf und erobert eine stark befestigte Stadt. Die Kräfte des Königs des Südens halten nicht stand; selbst die Truppe seiner auserlesenen Kämpfer ist nicht stark genug, um sich zu halten. (Dan 8,23)16 Jener, der gegen ihn vorrückt, tut, was er will. Keiner kann ihm widerstehen; so fasst er Fuß im Land der Zierde und seine Hand bringt Vernichtung. (Dan 8,9)17 Dann fasst er den Plan, sein ganzes Reich zu unterjochen. Er schließt Frieden mit ihm und gibt ihm eine seiner Töchter zur Frau, um es zu vernichten. Doch das kommt nicht zustande, es gelingt ihm nicht. (Dan 2,43)18 Jetzt wendet er sich gegen die Inseln und erobert viele. Aber ein Feldherr macht seiner Schmähung ein Ende und lässt seine Schmähung auf ihn zurückfallen.19 Nun wendet er sich den Festungen des eigenen Landes zu. Er stolpert jedoch, fällt und ist nicht mehr zu finden.20 An seine Stelle tritt einer, der einen Steuereintreiber durch die Zierde des Reiches ziehen lässt. Doch wird er schon nach kurzer Zeit beseitigt, aber nicht öffentlich und nicht im Kampf.21 An seine Stelle tritt ein verächtlicher Mensch. Ihm überträgt man die Würde des Königtums nicht; er kommt aber unversehens und reißt die Herrschaft durch List an sich. (Dan 8,23)22 Ganze Heere werden vor ihm hinweggeschwemmt und vernichtet, auch der Fürst des Bundes.23 Wer sich mit ihm verbündet, gegen den handelt er heimtückisch. Er kommt empor, und obwohl er nur wenige Anhänger hat, wird er stark.24 Unversehens dringt er in die reichsten Bezirke einer Provinz ein und tut, was weder seine Väter noch seine Ahnen getan haben: Er raubt, macht Beute und verteilt den Besitz an seine Leute. Er denkt Anschläge gegen die Festungen aus, aber das dauert nur eine bestimmte Zeit.25 Er bietet seine ganze Kraft und seinen ganzen Mut auf und zieht mit einem großen Heer gegen den König des Südens. Darauf rüstet auch der König des Südens mit einem großen und sehr starken Heer zum Krieg; er kann aber nicht standhalten; denn man plant Anschläge gegen ihn.26 Die eigenen Tischgenossen führen seinen Sturz herbei. Sein Heer wird weggeschwemmt, viele werden erschlagen und fallen.27 Beide Könige sinnen auf Böses; sie sitzen am selben Tisch zusammen und belügen einander. Aber sie erreichen nichts, denn das Ende steht noch aus, bis zur bestimmten Zeit.28 Und der König des Nordens kehrt zurück in sein Land mit großem Tross; sein Sinn ist gegen den Heiligen Bund gerichtet. Er handelt und kehrt in sein Land zurück.29 Zu einer bestimmten Zeit fällt er wieder in den Süden ein. Doch das zweite Mal geht es nicht wie das erste Mal.30 Kittäische Schiffe greifen ihn an und er kehrt eingeschüchtert um. Nun zürnt er dem Heiligen Bund und handelt entsprechend. Dann kehrt er heim und erkennt jene an, die den Heiligen Bund verlassen.31 Er stellt Streitkräfte auf, die das Heiligtum auf der Burg entweihen, das tägliche Opfer abschaffen und den unheilvollen Gräuel aufstellen. (Dan 8,11; Dan 9,27; Dan 12,11; Mt 24,15)32 Er verführt mit seinen glatten Worten die Menschen dazu, vom Bund abzufallen; doch die Schar derer, die ihrem Gott treu sind, bleibt fest und handelt entsprechend.33 Die Verständigen im Volk bringen viele zur Einsicht; aber eine Zeit lang zwingt man sie nieder mit Feuer und Schwert, mit Haft und Plünderung. (Dan 12,3)34 Doch während man sie niederzwingt, erfahren sie eine kleine Hilfe; viele schließen sich ihnen an, freilich nur zum Schein.35 Aber auch manche von den Verständigen kommen zu Fall; so sollen sie geprüft, geläutert und gereinigt werden bis zur Zeit des Endes; denn es dauert noch eine Weile bis zu der bestimmten Zeit.36 Der König tut, was er will. Er wird übermütig und prahlt gegenüber allen Göttern, auch gegenüber dem höchsten Gott führt er ungeheuerliche Reden. Dabei hat er Erfolg, bis der Zorn zu Ende ist. Denn was beschlossen ist, muss ausgeführt werden. (Dan 7,8; 2Thess 2,4; Offb 13,5)37 Er missachtet sogar die Götter seiner Väter, auch den Liebling der Frauen achtet er nicht und überhaupt keinen Gott; er prahlt gegenüber allen.38 Stattdessen verehrt er den Gott der Festungen; einen Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, verehrt er mit Gold und Silber, mit Edelsteinen und Kostbarkeiten.39 Starke Festungen greift er an mit Hilfe des fremden Gottes. Alle, die ihn anerkennen, überhäuft er mit Ehren; er verleiht ihnen die Herrschaft über viele Menschen und teilt ihnen als Belohnung Land zu.40 Zur Zeit des Endes streitet mit ihm der König des Südens. Da stürmt der König des Nordens gegen ihn heran mit Wagen und Reitern und mit vielen Schiffen. Er dringt in die Länder ein, überschwemmt sie und rückt vor.41 Auch ins Land der Zierde dringt er ein. Viele werden niedergezwungen; nur Edom und Moab und der Hauptteil der Ammoniter entgehen ihm. (Dan 8,9; Dan 11,16)42 Er streckt seine Hand nach den Ländern aus; auch für Ägypten gibt es keine Rettung.43 Er wird Herr über die Schätze von Gold und Silber und über alle Kostbarkeiten Ägyptens. Libyer und Kuschiter leisten ihm Gefolgschaft.44 Da erschrecken ihn Gerüchte aus dem Osten und dem Norden. In großem Zorn zieht er aus, um viele zu vernichten und auszurotten.45 Zwischen dem Meer und dem Berg der heiligen Zierde schlägt er seine Prunkzelte auf. Dann geht er seinem Ende zu und niemand ist da, der ihm hilft.

Daniel 11

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Auch ich stand ihm im ersten Jahr Darius’ des Meders bei, um ihn zu stärken und ihm zu helfen. (Ps 103,20; Dan 6,1; Dan 9,1)2 Und nun will ich dir die Wahrheit verkünden: Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle anderen, und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt, wird er alles gegen das griechische Reich aufbieten. (Esr 4,6; Esr 4,7; Esr 4,24; Est 1,1; Dan 10,21; Am 3,7; Joh 14,6; Joh 17,17; Offb 21,5)3 Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt. (Dan 8,5; Dan 8,7; Dan 8,21)4 Aber wie sein Reich aufgekommen ist, so wird es auch zerbrechen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen, und nicht mit gleicher Macht, wie er sie ausgeübt hat; denn sein Reich wird ausgerissen und anderen zuteil als jenen. (Dan 8,8; Dan 8,22)5 Und der König des Südens wird erstarken; aber von seinen Fürsten wird einer noch stärker werden als er und eine Herrschaft begründen; seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein. (Dan 11,8; Dan 11,11; Dan 11,25; Dan 11,40)6 Und nach Jahren werden sie sich verbünden, und die Tochter des Königs des Südens wird zu dem König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zustande zu bringen. Aber sie wird die Macht nicht behalten, und auch er wird nicht bestehen, noch seine Macht; sondern sie wird dahingegeben werden, sie und die sie kommen ließen und der sie gezeugt hat, und der sie eine Zeit lang zur Frau genommen hatte. (Ps 10,15; Hes 30,21; Hes 30,22)7 Es wird aber ein Schössling aus der gleichen Wurzel, der sie entstammte, an seine Stelle treten und wird gegen das Heer zu Feld ziehen, ja, er wird in die Festung des Königs des Nordens eindringen und sie siegreich überwältigen. (Hi 14,7; Jes 5,24; Jer 12,2)8 Auch ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern und kostbaren goldenen und silbernen Geräten wird er in die Gefangenschaft nach Ägypten bringen; er wird auch einige Jahre vor dem König des Nordens standhalten. (Jes 46,1)9 Dieser wird zwar in das Reich des Königs des Südens eindringen, dann aber wieder in sein Land zurückkehren.10 Doch werden seine Söhne sich zum Krieg rüsten und eine gewaltige Menge von Streitkräften zusammenziehen. Und er wird kommen und überschwemmen und überfluten und zurückkehren, und sie werden bis zu seiner Festung Krieg führen. (Jer 46,20; Jer 46,22; Dan 9,26)11 Und der König des Südens wird darüber erbittert sein und ausziehen und mit jenem, dem König des Nordens, kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber die Menge wird in die Hand [des Königs des Südens] gegeben werden. (Dan 11,44)12 Und wenn die Menge weggenommen wird, wird sein Herz übermütig werden, sodass er Zehntausende niederwerfen, aber doch nicht mächtig bleiben wird; (Hes 28,7)13 sondern der König des Nordens wird wiederum ein Heer aufstellen, größer als das frühere war, und wird nach etlichen Jahren an der Spitze einer großen und wohlgerüsteten Streitkraft wiederkommen. (Dan 11,11)14 Auch werden zu jener Zeit viele gegen den König des Südens aufstehen; auch gewalttätige Leute aus deinem Volk werden sich erheben, um die Weissagung zu erfüllen; aber sie werden fallen. (Dan 11,32)15 Denn der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen und eine befestigte Stadt einnehmen. Und die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten, auch nicht die beste Mannschaft seines Volkes; denn da wird keine Kraft zum Widerstand sein, (Spr 21,30; Jer 6,6; Jer 52,4; Hes 17,17; Dan 11,6)16 sondern der, welcher gegen ihn gekommen ist, wird tun, was ihm beliebt, und niemand kann vor ihm bestehen; und er wird Stellung nehmen in dem herrlichen Land, und Verheerung wird in seiner Hand sein. (Ps 106,24; Dan 8,9; Dan 11,41; Dan 11,45; Mal 3,12)17 Er wird aber sein Augenmerk darauf richten, sein ganzes Königreich in die Gewalt zu bekommen, und sich [dazu] mit ihm zu vertragen, und wird es durchführen und wird ihm eine Tochter von [seinen] Frauen geben, um es zu verderben; aber sie wird nicht bestehen und wird für ihn nichts ausrichten. (Spr 19,21)18 Dann wird er sein Auge auf die Inseln richten und viele einnehmen; aber ein Feldherr wird seinem Hohnlachen ein Ende machen, er wird ihm genug geben, dass ihm das Höhnen vergeht. (1Mo 10,4; 4Mo 24,24; Jer 2,10; Jer 31,10; Hes 27,6; Zef 2,11)19 Darauf wird er sich den Festungen seines Landes zuwenden, wird aber straucheln und fallen, dass man ihn nicht mehr finden wird. (Hi 20,5; Hi 34,24; Ps 37,35)20 Und an seiner Stelle wird einer auftreten, der einen Steuereintreiber durch die Herrlichkeit des Reiches ziehen lässt. Aber nach einigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch im Krieg.21 An seiner Stelle wird ein Verachteter aufkommen, dem die königliche Würde nicht zugedacht war; aber er wird unversehens kommen und sich durch Schmeicheleien des Königtums bemächtigen. (2Sam 15,2; Ps 12,9; Dan 7,8; Dan 8,9; Dan 8,23; 1Thess 2,5)22 Und die Streitkräfte, die wie eine Flut daherfahren, werden vor ihm weggeschwemmt und zerbrochen werden, dazu auch ein Fürst des Bundes. (1Chr 24,5; 2Chr 5,2)23 Denn nachdem er sich mit ihm verbündet hat, wird er Betrug verüben und hinaufziehen und mit nur wenig Volk Macht gewinnen. (Dan 8,24)24 Mitten im Frieden wird er in die fruchtbarsten Gegenden eindringen und tun, was weder seine Väter noch seine Vorväter getan haben: Beute, Raub und Reichtum wird er unter sie verschleudern, und gegen die Festungen wird er Pläne schmieden; und dies wird eine Zeit lang dauern. (Ps 83,4; Spr 19,6; Pred 4,1; Jer 4,31; Hes 38,10; Dan 7,25)25 Dann wird er seine Kraft und seinen Mut gegen den König des Südens aufbieten mit großer Heeresmacht; der König des Südens aber wird sich gleichfalls mit großer und sehr starker Heeresmacht zum Krieg rüsten, aber doch nicht standhalten, denn man wird Anschläge gegen ihn planen: (Spr 15,18; Spr 28,15; Jer 46,22; Dan 11,2; Dan 11,10)26 die seine Tafelkost essen, werden seinen Untergang herbeiführen, und sein Heer wird sich zerstreuen, und viele Erschlagene werden fallen. (Ps 41,10; Dan 11,22)27 Die beiden Könige aber haben Böses im Sinn; sie sitzen am gleichen Tisch und reden Lügen; aber es wird nicht gelingen; denn das Ende kommt erst zur bestimmten Zeit. (Ps 55,22; Spr 12,20; Spr 26,24; Dan 9,26; Dan 11,35)28 Und er wird mit großem Reichtum in sein Land zurückkehren; und er wird das, was er sich gegen den heiligen Bund vorgenommen hat, ausführen, und [wieder] in sein Land zurückkehren. (Ps 50,16; Dan 8,24; Dan 11,30; Lk 1,72)29 Zur bestimmten Zeit wird er wieder gegen den Süden ziehen; aber es wird das zweite Mal nicht mehr gehen wie das vorherige Mal, (Pred 3,17; Dan 8,19; Dan 11,25)30 sondern es werden ihn Kittäerschiffe angreifen, sodass er entmutigt umkehrt, um seinen Zorn an dem heiligen Bund auszulassen. Das wird er auch tun und bei seiner Rückkehr sich diejenigen merken, welche den heiligen Bund verlassen. (4Mo 24,24; Pred 10,4; Jer 2,10; Jer 22,8)31 Es werden auch von seinen Truppen zurückbleiben und das Heiligtum, die Zuflucht, entweihen und das beständige [Opfer] abschaffen und den Gräuel der Verwüstung aufstellen. (Dan 8,11; Dan 8,13; Dan 9,27; Dan 12,11; Mt 24,15; Mk 13,14)32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen, werden fest bleiben und handeln. (1Sam 30,7; Neh 4,14; Ps 36,11; Spr 26,28; Spr 29,5; Jer 24,7; Dan 3,16; Dan 6,11; Dan 6,23; Dan 11,21; Joh 17,3)33 Und die Verständigen im Volk werden die Vielen unterweisen; sie werden aber eine Zeit lang dem Schwert, dem Feuer, der Gefangenschaft und der Plünderung unterliegen. (Dan 1,17; Dan 11,35; Dan 12,3; Dan 12,10; Hebr 11,36)34 Und im Unterliegen werden sie ein wenig Hilfe erlangen; und es werden sich viele heuchlerisch an sie hängen. (Ps 37,40; Mt 7,15; Apg 20,30; Röm 16,18; 2Petr 2,1; 1Joh 4,1; 1Joh 4,5; 2Joh 1,7; Jud 1,4)35 Auch von den Verständigen werden etliche unterliegen, damit unter ihnen eine Läuterung geschehe, eine Sichtung und Reinigung, bis zur Zeit des Endes; denn es währt bis zur bestimmten Zeit. (Dan 11,40; Dan 12,10; Sach 13,9; Offb 2,10; Offb 7,14)36 Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und großtun gegen jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte ausstoßen, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt werden. (Ps 33,8; Jes 10,25; Jes 13,11; Jes 30,33; Dan 7,8; Dan 7,25; Dan 8,19; Dan 8,25; Dan 11,16; 1Thess 2,16)37 Er wird sich auch nicht um den Gott seiner Väter kümmern, noch um die Sehnsucht der Frauen, überhaupt um gar keinen Gott, sondern gegen alle wird er großtun. (Jes 14,12; 2Thess 2,4)38 Stattdessen wird er den Gott der Festungen verehren; diesen Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er verehren mit Gold und Silber, mit Edelsteinen und Kleinodien. (Ps 95,5)39 Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. Wer diesen anerkennt, dem wird er große Ehre erweisen, und er wird ihnen Gewalt geben über viele und zur Belohnung Ländereien unter sie verteilen. (Offb 18,9)40 Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten. (Dan 8,17; Dan 8,19; Dan 9,26; Dan 11,35; Dan 12,4; Dan 12,6; Dan 12,9; Dan 12,13)41 Er wird auch in das herrliche Land kommen, und viele werden unterliegen. Diese aber werden seiner Hand entfliehen: Edom, Moab und die Vornehmsten der Ammoniter. (Jes 11,14; Dan 11,16)42 Er wird auch seine Hand nach den Ländern ausstrecken, und das Land Ägypten wird nicht entfliehen; (Jer 25,19; Hes 29,3; Hes 29,10; Joe 4,19)43 sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen; auch werden Lubier und Kuschiten zu seinem Gefolge gehören. (Hes 38,5; Joe 4,5)44 Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken; daher wird er in großer Wut aufbrechen, um viele zu verderben und zu vertilgen. (Offb 16,12; Offb 16,16)45 Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen; da wird er sein Ende finden, und niemand wird ihm helfen. (4Mo 34,3; 4Mo 34,6; Ps 48,2; Dan 8,25; Dan 9,16; Dan 9,20)

Daniel 11

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 so wie auch ich ihm beistand im ersten Regierungsjahr des Mederkönigs Darius.« (Dan 9,1)2 Der Engel sagte:[1] »Jetzt will ich dir mitteilen, was mit Sicherheit künftig geschehen wird. Noch drei Könige werden über Persien regieren; danach kommt ein vierter, der reicher sein wird als alle seine Vorgänger. Wenn er durch seinen Reichtum zu großer Macht gelangt ist, wird er sie gegen das Königreich der Griechen aufbieten.3 Dann wird ein großer Held König von Griechenland[2] werden. Er wird mit großer Macht regieren und alle seine Pläne ausführen. (Dan 8,21; 1Mak 1,1)4 Aber kaum hat er sein Ziel erreicht, so bricht sein Reich wieder auseinander und zerfällt in vier Teile, nach den vier Himmelsrichtungen. Keines der Teilreiche erreicht die Macht, die er in seiner Hand vereinigt hatte, und nicht seine Nachkommen herrschen dort, sondern das Erbe fällt anderen zu; sein Königshaus wird vollständig ausgelöscht.5 Der König des südlichen Reiches wird mächtig sein; aber einer seiner Fürsten wird ihn an Macht übertreffen und im nördlichen Teil[3] ein eigenes großes Reich begründen.6 Nach einiger Zeit werden die beiden Reiche sich verbünden und zur Besiegelung des Bündnisses wird der König des Südens dem König des Nordens seine Tochter zur Frau geben. Aber sie wird ihren Einfluss verlieren und das Bündnis wird keinen Bestand haben. Sie selbst wird sterben müssen und ebenso die beiden, die diese Verbindung gestiftet haben, ihr Vater und ihr Mann. (Dan 2,43)7 Anstelle ihres Vaters wird einer ihrer Brüder[4] König werden. Er wird den König des Nordens angreifen, sein Heer besiegen und seine Hauptstadt erobern und ausplündern.8 Die Götterbilder samt ihren kostbaren Geräten aus Silber und Gold wird er nach Ägypten mitnehmen, doch sonst nichts gegen den König des Nordens unternehmen. Nach einigen Jahren9 wird der König des Nordens in das südliche Reich einfallen, aber dann wieder heimkehren.10 Doch seine Söhne werden sich zum Krieg rüsten und große Truppenmassen zusammenbringen. Einer von ihnen wird mit seinem Heer wie eine Sturmflut über den Gegner hereinbrechen und nachdem er seine Truppenmacht noch einmal verstärkt hat, wird er bis vor die befestigte Stadt kommen, die dem Südkönig gehört.11 Da wird der König des Südens voller Wut gegen den König des Nordens in den Kampf ziehen und ihn trotz seiner Übermacht besiegen.12 Von den feindlichen Kriegsleuten werden Zehntausende den Tod finden. Dieser Sieg wird den König des Südens stolz und selbstsicher machen; aber er wird seine Überlegenheit nicht halten können.13 Denn nach einigen Jahren wird der König des Nordens ein noch größeres Heer aufstellen und ihn angreifen.14 Zu dieser Zeit werden sich viele gegen den König des Südens auflehnen. Sogar aus deinem eigenen Volk werden gewalttätige Leute sich gegen ihn erheben und damit eine Vision erfüllen; aber sie werden scheitern.15 Der König des Nordens wird gegen eine stark befestigte Stadt anrücken, einen Wall aufschütten und sie belagern. Er wird sie einnehmen; das Heer des Südens wird nicht standhalten können, selbst die Elitetruppen sind nicht stark genug, um ihm zu widerstehen.16 Der König des Nordens kann tun, was ihm gefällt, weil er nirgends mehr auf Widerstand trifft; er wird auch in das Heilige Land[5] eindringen und dort Verwüstungen anrichten. (Dan 8,9)17 Er wird den Plan fassen, sich mit dem Reich des Südens zu verbünden, um es in seine Gewalt zu bekommen. Zu diesem Zweck wird er dem König des Südens eine seiner Töchter zur Frau geben; aber er wird sein Ziel nicht erreichen. (Dan 2,43)18 Dann wird er sich den Inseln zuwenden und viele erobern; aber ein fremder Heerführer wird ihm entgegentreten und ihm seinen Übermut austreiben.19 Darauf wird er die Städte seines eigenen Landes ausplündern müssen und dabei den Untergang finden.20 Sein Nachfolger wird einen Steuereintreiber in das Heilige Land[6] schicken; aber nach kurzer Zeit wird er getötet werden, nicht im Krieg, sondern auf hinterhältige Weise. (2Mak 3,7)21 Seinen Platz wird ein niederträchtiger Mensch einnehmen. Er hat keinen Anspruch auf das Königtum, aber er reißt es durch Intrigen an sich. (Dan 7,24; Dan 8,23; 1Mak 1,10; 2Mak 4,7)22 Alle Heere, die in sein Land einfallen wollen, vernichtet er. Auch ein Oberhaupt des Gottesvolkes[7] findet durch ihn den Untergang. (Dan 9,26)23 Es hat seine Freundschaft gesucht, aber er hintergeht es, zieht gegen die Heilige Stadt und bringt sie in seine Gewalt, obwohl er nur eine kleine Truppe bei sich hat.24 Unversehens fällt er in wohlhabende Landstriche ein, raubt sie aus und verteilt die Beute verschwenderisch unter seine Gefolgsleute. Keiner seiner Vorgänger hat je so etwas getan. Seine Pläne richten sich auch gegen die befestigten Städte. Aber das dauert nur eine Zeit lang.25 Dann nimmt er alle seine Kraft zusammen und zieht mit einem großen Heer gegen den König des Südens, der ein noch größeres Heer gegen ihn aufgestellt hat. Der König des Südens hat kein Glück, denn es werden Intrigen gegen ihn gesponnen. (1Mak 1,16)26 Seine eigenen Vertrauten stürzen ihn; sein Heer zerstreut sich und viele finden den Tod.27 Darauf verhandeln die beiden Könige miteinander, sie sitzen am selben Tisch, aber sie meinen es nicht ehrlich. Ihre Pläne gelingen nicht, weil die Zeit für das Ende noch nicht reif ist.28 Der König des Nordens kehrt mit reicher Beute in sein Land zurück. Auf dem Weg dorthin aber führt er aus, was er sich gegen das Gottesvolk und seinen Glauben[8] vorgenommen hat.29 Nach einer von Gott bestimmten Zeit zieht er von Neuem mit einem Heer gegen das Reich des Südens; aber diesmal wird es nicht so enden wie beim ersten Mal. (Dan 8,24; 1Mak 1,29)30 Von Westen her treffen Schiffe ein und zwingen ihn durch Drohungen zur Umkehr. Darauf lässt er seinen Zorn am Gottesvolk und seinem Glauben aus. Er verbündet sich mit denen im Volk, die ihrem Gott untreu geworden sind,31 und schickt seine Truppen. Diese werden das Heiligtum[9] entweihen, die täglichen Opfer abschaffen und das entsetzliche Scheusal dort aufstellen. (Dan 12,11)32 Er bringt die Menschen, die es mit dem Bund Gottes und seinem Gesetz nicht ernst nehmen, mit List und Tücke so weit, dass sie ihren Glauben preisgeben; aber die anderen, die ihrem Gott treu sind, bleiben fest und halten sich weiter an Gottes Gesetz.33 Einsichtige Männer aus dem Volk werden viele auf den rechten Weg weisen. Dafür werden sie eine Zeit lang mit Feuer und Schwert verfolgt; man verhaftet sie und plündert ihren Besitz. (Dan 12,3; 2Mak 6,18)34 Während der Verfolgungszeit erfahren sie von gewisser Seite ein wenig Hilfe, aber viele andere schließen sich ihnen nur dem Schein nach an. (1Mak 2,1)35 Auch von ihnen selbst kommen einige zu Fall; denn das Volk Gottes muss geprüft werden, damit es am Ende rein und geläutert dasteht. Und noch ist das Ende nicht da.36 Der König aber wird schalten und walten, wie er will. Er wird sich einbilden, er sei mächtiger als alle Götter; sogar über den höchsten Gott wird er verächtlich reden. Aber das kann er nur, solange Gott es im Zorn über sein Volk zulässt; denn es geschieht alles genau nach Gottes festem Plan. (Dan 7,8; Dan 7,25)37 Dieser König missachtet selbst die Götter,[10] die seine Vorfahren verehrten, auch den Lieblingsgott der Frauen – jeden Gott ohne Ausnahme verachtet er, über jeden erhebt er sich. (Hes 8,14)38 Stattdessen verehrt er den Gott der Festungen, den seine Vorfahren noch nicht gekannt haben; er wird ihm Gold, Silber, Edelsteine und andere Kostbarkeiten zum Geschenk machen.39 Mithilfe dieses fremden Gottes wird er starke Festungen zu Fall bringen. Wer seinen Gott verehrt, den überhäuft er mit Ehren und gibt ihm Land und Herrschaft über viele Menschen.40 Dann aber, wenn das Ende kommt, wird der König des Südens ihn angreifen und der König des Nordens wird zurückschlagen mit Streitwagen und Reitern und zahlreichen Schiffen. Er wird nach Süden vordringen, unaufhaltsam wie die Flut.41 Das Heilige Land bringt er in seine Gewalt und von dessen Bewohnern werden Zehntausende[11] umkommen; aber die Edomiter und Moabiter und der Großteil der Ammoniter werden verschont.42-43 Auch Ägypten kann sich nicht vor seinem Zugriff retten; sein Gold und Silber und alle seine Schätze fallen ihm in die Hand. Selbst Libyen und Äthiopien werden sich ihm unterwerfen.44 Dann aber hört er, dass Feinde von Osten und Norden in sein Land eingefallen sind, und er wird wutentbrannt umkehren, um sie zu vernichten.45 Aber wenn er gerade seine prächtigen Zelte zwischen dem Meer und dem Berg Zion[12] aufgeschlagen hat, wird ihn das Ende ereilen und niemand kann ihn retten.« (Dan 7,26)

Daniel 11

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Diesem habe ich im ersten Regierungsjahr des Meders Darius auch geholfen und habe ihm schützend zur Seite gestanden. (Dan 6,1; Dan 9,1)2 Ich werde dir jetzt noch etwas erzählen, das ganz bestimmt eintreffen wird: Es werden noch drei weitere persische Könige an die Macht kommen. Der vierte, der nach ihnen kommt, wird weit größeren Reichtum erwerben als seine Vorgänger. Seinen Reichtum wird er nutzen, um seine politische Macht zu stärken – bis er dann alle seine Kräfte aufbieten wird, um einen Krieg gegen den König von Griechenland[1] zu beginnen. (Dan 8,21; Dan 10,1)3 Danach wird ein mächtiger König an die Macht kommen. Dieser wird über ein riesiges Reich herrschen und alle seine Pläne ausführen. (Dan 5,19; Dan 8,4; Dan 11,16)4 Doch auf der Höhe seiner Macht wird sein Reich auseinanderbrechen und in vier Teile nach den vier Himmelsrichtungen hin geteilt werden. Doch die Nachkommen dieses Königs werden leer ausgehen, denn das Reich wird nicht ihnen zufallen. Nach der Teilung wird es auch lange nicht mehr so mächtig sein wie unter der Herrschaft des Königs. Denn seine Herrschaft wird vollständig beseitigt und nicht seinen Nachkommen weitergegeben werden, sondern anderen zufallen. (Jer 49,36; Hes 37,9; Dan 7,2; Dan 8,8; Sach 2,10; Offb 7,1)5 Hierauf wird der König des Südens an Macht gewinnen, doch einer seiner Feldherrn wird mächtiger werden als er und wird die Herrschaft übernehmen, die daraufhin noch mächtiger werden wird. (Dan 11,9)6 Ein paar Jahre später verbünden sie sich wiederum, und die Tochter des Königs des Südens und der König des Nordens werden heiraten, um sich der gegenseitigen Bündnistreue zu versichern. Allerdings wird diese Maßnahme fehlschlagen. Denn sie wird mitsamt ihrem Mann, ihrem Vater und ihrem Gefolge vom König des Nordens fallengelassen werden, zu der Zeit, die ihnen bestimmt ist. (Dan 11,7)7 Doch einer aus ihrer Verwandtschaft wird an ihre Stelle in Ägypten an die Macht kommen. Er wird den Kampf gegen das Heer des Nordens aufnehmen und wird Dank seiner überlegenen Macht den Sieg erringen und in die Festung des Königs des Nordens eindringen. (Dan 11,19)8 Ihre Götter samt den Götzenstatuen wird er zusammen mit ihren wertvollen Gegenständen aus Silber und Gold als Beute nach Ägypten bringen. Danach wird er sich einige Jahre von dem König des Nordens fernhalten. (Jes 37,19; Jes 46,1; Jer 43,12)9 Der König des Nordens wird später das Reich des Königs des Südens angreifen, dann aber geschlagen wieder in sein eigenes Land zurückkehren.10 Sein Sohn wird sich daraufhin zum Krieg rüsten und ein großes Heer mächtiger Streitkräfte aufbieten. Damit durchbricht er die feindlichen Linien und überrollt seinen Feind wie eine Flutwelle. Beim zweiten Angriff wird er bis zur feindlichen Festung vordringen. (Jes 8,8; Jer 46,7; Jer 51,42; Dan 11,26)11 Das wird den Zorn des Königs des Südens herausfordern: Er wird gegen den König des Nordens ausziehen und den Kampf gegen ihn aufnehmen. Obwohl sich jener mit einem viel größeren Heer in den Kampf begibt, wird er dennoch besiegt werden.12 Mit diesem großartigen Sieg wird der König des Südens stolz und überheblich werden, denn er wird Zehntausende überwältigen. Trotzdem wird er nicht die Macht über den König des Nordens erlangen können.13 Denn der König des Nordens wird erneut sein Heer sammeln. Er wird noch viel mehr Soldaten aufbieten als früher – sie werden bis an die Zähne bewaffnet sein – und wird nach einigen Jahren mit dieser Streitmacht gegen seinen Feind in die Schlacht ziehen. (Dan 4,13; Dan 12,7)14 Zu der Zeit werden sich viele gegen den König des Südens empören. Auch aus deinem Volk werden gewalttätige Leute einen Aufstand auslösen, damit die Weissagung in Erfüllung geht – aber sie werden keinen Erfolg haben.15 Ja, der König des Nordens wird heranziehen, einen Wall vor der Festung aufschütten, sie belagern und letztendlich auch erobern. Die Streitkräfte des Südlandes können seinem Angriff nicht standhalten, nicht einmal die besten Truppen können sich gegen ihn behaupten. (Jer 6,6; Hes 4,2; Hes 17,17)16 Der König des Nordens kann dann tun und lassen was er will, weil niemand es mit ihm aufnehmen kann. Selbst in dem herrlichen Land Israel wird er Fuß fassen und es vollständig in seine Hand bekommen. (Jos 1,5; Dan 5,19; Dan 8,9; Dan 11,3)17 Dann wird er den Plan fassen, die gesamte Herrschaftsgewalt über das Südreich an sich zu reißen. Deshalb wird er einen Vertrag mit dem König des Südens schließen und ihm eine seiner Töchter zur Frau geben, damit ihm dieses Reich nicht mehr gefährlich werden kann. Dieser Plan wird scheitern, denn dieses Bündnis wird nicht bestehen bleiben. (2Kön 12,18; Hes 4,3)18 Danach wird er seine Aufmerksamkeit auf die Länder an der Küste richten und viele erobern. Doch sein Heerführer wird sich ihm in den Weg stellen und seiner Überheblichkeit ein Ende machen. (1Mo 10,5; Jes 66,19; Zef 2,11)19 Dann wird er nur noch darauf bedacht sein, sich in die Sicherheit der Festungen seines Landes zurückzuziehen. Aber er wird straucheln, stürzen und in Vergessenheit geraten. (Ps 27,2; Ps 37,36; Jer 46,6; Hes 26,21)20 Sein Nachfolger wird einen Steuereintreiber durch das prachtvolle Königreich schicken. Doch schon nach einigen Tagen wird der König aus dem Weg geräumt werden, aber weder durch einen Mordanschlag noch durch Krieg. (Jes 60,17)21 An seine Stelle wird einer treten, der als Herrscher zunächst nicht infrage kam, weil er kein rechtmäßiger Thronanwärter ist. Er wird sich aber unerwartet durchsetzen und die Königsherrschaft mit List an sich reißen.22 Die Heere, die wie eine Flutwelle gegen ihn anfluten, werden weggeschwemmt und vernichtet werden. Darunter werden sich sogar Fürsten verbündeter Länder befinden.23 Denn zuerst schließt er mit ihnen einen Bündnisvertrag, um sie dann dennoch heimtückisch zu hintergehen und sie erst recht anzugreifen. Mit nur einer Handvoll Anhängern wird er den Sieg erringen.24 Ohne Vorwarnung wird er in die reichsten Gebiete des Landes einfallen und das tun, was weder seine direkten Vorfahren noch deren Vorfahren je gewagt hätten: Er plündert und raubt und verteilt danach die Beute verschwenderisch unter allen seinen Leuten. Er wird auch Anschläge gegen Festungen planen – aber das alles wird nur eine kurze Zeit andauern. (4Mo 13,20; Neh 9,25; Hes 34,14)25 Dann wird er all seinen Mut zusammennehmen und mit einem großen Heer den König des Südens angreifen. Der König des Südens wird ein großes Heer in die Schlacht führen, das dem feindlichen Heer an Stärke überlegen ist, wird aber nicht siegen, weil er das Opfer eines Verrats werden wird:26 Seine eigenen Tischgenossen werden ihn zu Fall bringen. Sein Heer wird zerstreut und viele seiner Krieger werden getötet werden.27 Die beiden Könige denken nur noch daran, wie sie dem anderen schaden können. Sie sitzen an einem Tisch und verhandeln, belügen sich aber nur gegenseitig. Dennoch werden sie keinen Erfolg haben, denn die Zeit für das Ende ist noch nicht reif. (Ps 52,3; Ps 64,7; Jer 9,3; Dan 11,35; Hab 2,3; Apg 17,31)28 Der König des Nordens wird sich daraufhin mit reicher Beute auf den Rückweg machen. Aber er ist voller Feindschaft gegen den heiligen Bund. Deshalb wird er unterwegs das Land angreifen und dann erst nach Hause zurückkehren.29 Zur festgesetzten Zeit wird er wieder das Südreich angreifen, aber dieses Mal wird es ein anderes Ende nehmen als zuvor.30 Er wird von Kriegsschiffen aus dem westlichen Küstenland[2] angegriffen werden, sodass er den Mut verliert und umkehrt. Seinen Zorn wird er aber am Volk des heiligen Bundes auslassen. Nach seiner Rückkehr sucht er deshalb alle die zusammen, die den heiligen Bund verlassen haben. (1Mo 10,4; 4Mo 24,24; Jer 2,10)31 Er wird Truppen entsenden, die auf seinen Befehl hin den Tempel, die feste Burg, entweihen. Sie werden das tägliche Opfer abschaffen und stattdessen ein abscheuliches Götzenbild an seine Stelle setzen. (Dan 8,11; Dan 9,27; Dan 12,11; Mt 24,15; Mk 13,14)32 Die, die bisher dem heiligen Bund gleichgültig gegenüberstanden, bringt er mit seinen verführerischen Worten dazu, vollständig vom Bund abzufallen. Diejenigen aber, die ihren Gott kennen, werden treu am Bund festhalten. (Dan 11,21; Mi 5,6; Sach 9,13; Sach 10,3)33 Die Klugen im Volk werden viele andere davon überzeugen können am Bund festzuhalten, doch werden sie eine Zeit lang durch Angriffe auf ihr Leben und ihren Besitz, durch Feuer, Schwert und durch Gefängnisstrafen hart bedrängt werden. (Mt 24,9; Joh 16,2; Hebr 11,36)34 Während man sie verfolgt, wird ihnen von ein paar wenigen geholfen werden. Viele werden sich ihnen anschließen, tun dies aber nur, um den Schein zu wahren. (Dan 11,21; Mt 7,15; Röm 16,18)35 Auch von den Klugen werden einige abfallen. Auf diese Weise wird das Volk geprüft, damit sein Glaube geläutert und gereinigt wird bis zur Endzeit. Denn diese Zeit kommt erst noch. (5Mo 8,16; Spr 17,3; Dan 12,10; Sach 13,9; Joh 15,2)36 Dieser König wird tun, was er will: Er wird sich überheben und sich sogar einbilden über den Göttern zu stehen – auch gegen den Gott der Götter wird er empörende Reden führen. Er wird so lange Erfolg damit haben, bis das Maß des göttlichen Zorns erreicht ist; denn was beschlossen ist, wird auch ausgeführt werden. (5Mo 10,17; Ps 136,2; Jes 10,25; Jes 14,13; Jes 26,20; Dan 2,47; Dan 5,20; Dan 7,8; Dan 8,11; Dan 9,27; Dan 11,3; 2Thess 2,4; Offb 13,5)37 Er wird die Götter seiner Vorfahren links liegen lassen: Weder um den Lieblingsgott der Frauen[3] noch um sonst irgendeinen Gott wird er sich kümmern. Er wird unbelehrbar sein, weil er sich über alles hinwegsetzt.38 Stattdessen wird er die Kriegsführung zu seinem Gott machen – ein Gott, von dem seine Vorfahren nichts wussten – und diesen dann verehren und mit Gold, Silber, Edelsteinen und anderen kostbaren Geschenken überhäufen.39 Mithilfe dieses fremden Gottes wird er die stärksten Festungen niederringen; er wird die, die seine Herrschaft anerkennen, mit Ehren überschütten, ihnen Gewalt über eine große Zahl Menschen geben und sie mit der Zuteilung von Land belohnen.40 In der Endzeit wird er dann in einem gewaltigen Kampf mit dem König des Südens zusammentreffen: Der König des Nordens wird mit Streitwagen, Reiterei und einer riesigen Flotte gegen sie anstürmen, wird in die Länder des Südens einfallen und wie eine Flutwelle über sie hereinbrechen. (Jes 5,28; Jer 4,13; Dan 11,27; Dan 12,4)41 Er wird auch in das herrliche Land Israel einfallen, und viele werden dabei umkommen. Aber Moab, Edom und der Hauptteil von Ammon werden entkommen. (Jer 48,47; Jer 49,6)42 Er wird seine Macht über viele Länder ausdehnen, auch das Land Ägypten wird er seiner Herrschaft zufügen.43 Ägyptens Kostbarkeiten und seine Schätze aus Gold und Silber wird er an sich reißen; die Libyer und Kuschiter werden ihn dabei mit ihrem Heer unterstützen. (2Chr 12,3; Hes 30,4; Nah 3,9)44 Aber dann werden ihn Gerüchte aus dem Osten und Norden beunruhigen, und er wird sich wutentbrannt aufmachen und viele vernichten und ausrotten.45 Zwischen dem Meer und dem heiligen Berg Zion wird er seine königlichen Zelte aufschlagen. Bis dahin wird er kommen und dort sein Ende finden – und niemand wird da sein, um ihm zu helfen. (Jes 65,25; Jes 66,20; Dan 9,16)

Daniel 11

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Auch ich habe ihm einmal Hilfe und Schutz gegeben. Das war im ersten Regierungsjahr des Meders Darius.“2 „Aber jetzt will ich dir die Wahrheit mitteilen: Noch drei Könige werden in Persien auftreten; danach kommt ein vierter,[1] der reicher wird als alle seine Vorgänger. Wenn er durch seinen Reichtum dann zu großer Macht gekommen ist, wird er alles gegen das Reich der Griechen aufbieten.3 Dann wird ein großer Held König[2] werden und mit großer Macht herrschen. Er wird durchsetzen, was er will.4 Doch auf dem Höhepunkt seiner Macht wird sein Reich zerbrochen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden. Es fällt aber nicht seinen Nachkommen zu, und es ist auch nicht mehr so mächtig wie unter seiner Herrschaft. Denn sein Reich wird zerrissen und wird anderen gehören, die nicht mit ihm verwandt sind.[3] (Dan 8,22)5 Und der König vom Süden[4] wird mächtig werden, aber einer seiner Generäle wird noch stärker werden als er und eine eigene Herrschaft[5] begründen, ein großes Reich.6 Nach Ablauf einer Reihe von Jahren schließen sie dann ein Bündnis.[6] Die Tochter des Königs vom Süden[7] wird zum König vom Norden reisen, um ein Abkommen zu treffen. Doch sie kann ihren Einfluss nicht behaupten, und auch er wird nicht bestehen. Sie wird genauso sterben müssen wie ihr Vater und ihr Mann, die diese Verbindung gestiftet haben.7 Doch ein Sprössling aus der gleichen Wurzel[8] wird an die Stelle ihres Vaters treten. Er wird den König vom Norden angreifen, in seine befestigte Hauptstadt[9] eindringen und ihm seine Macht demonstrieren.8 Er wird ihre Götter zusammen mit ihren gegossenen Bildwerken und den kostbaren Gefäßen und dazu Silber und Gold nach Ägypten schaffen. Dann wird er jedoch einige Jahre von ihm ablassen.9 Darauf wird der König vom Norden[10] in das Reich des Königs vom Süden einfallen, sich aber wieder in sein Land zurückziehen.10 Aber seine Söhne werden den Kampf aufnehmen und große Heeresmassen zusammenbringen. Diese Menge wird wie eine Sturmflut hereinbrechen und alles überfluten, sich aber wieder zurückziehen. Doch dann werden sie wieder rüsten und bis zu seiner Festung vorstoßen.[11]11 Da wird der König vom Süden voller Wut gegen den König vom Norden kämpfen und ihn trotz seiner Übermacht besiegen.[12]12 Doch wenn er die große Heeresmasse besiegt hat, wird er übermütig werden. Er wird Zehntausende fällen, aber seine Macht nicht lange behaupten.13 Denn einige Jahre später stellt der König vom Norden ein noch größeres Heer auf und rückt mit dieser riesigen Menge und großem Tross gegen ihn vor.14 In dieser Zeit werden sich noch viele andere gegen den König vom Süden erheben. Sogar aus deinem Volk werden sich gewalttätige Menschen erheben, um die Weissagung zu erfüllen. Aber sie werden scheitern.15 Dann wird der König vom Norden kommen und eine befestigte Stadt belagern und einnehmen.[13] Die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten können, nicht einmal ihre Elitetruppen sind stark genug, ihm zu widerstehen.16 Er kann machen, was er will, denn niemand leistet noch Widerstand. Auch im Land der Zierde macht er sich breit und verwüstet es.17 Dann fasst er den Plan, das ganze Reich des Königs vom Süden in seine Gewalt zu bekommen. Er wird ihm eine seiner Töchter zur Frau geben,[14] um sein Reich zu verderben. Aber er wird sein Ziel nicht erreichen.18 Schließlich wendet er sich gegen die Inseln und erobert viele von ihnen. Da wird ihm ein Heerführer entgegentreten und seinem Hohnlachen ein Ende bereiten; er wird es ihm so heimzahlen, dass ihm aller Übermut vergeht.[15]19 Jetzt muss er anfangen, die Festungen seines eigenen Landes auszuplündern.[16] Doch dabei wird er stolpern und fallen und nicht mehr zu finden sein.20 Sein Nachfolger wird einen Steuereintreiber durch Israel, die Zierde seines Reiches, schicken. Doch wird er schon nach kurzer Zeit getötet, aber nicht im Krieg und auch nicht im Zorn.[17]21 An seine Stelle wird ein niederträchtiger Mensch treten, der keinen Anspruch auf das Königtum hat, es aber durch Intrigen an sich reißt.[18]22 Ganze Heere werden vor ihm weggeschwemmt und vernichtet werden, ja selbst ein Oberhaupt des Bundes.[19]23 Und nachdem er sich mit ihm verbündet hat, hintergeht er ihn. Nur mit einer kleinen Truppe wird er die Macht erringen.24 Mitten im Frieden wird er in die reichsten Landstriche einer Provinz eindringen und tun, was keiner seiner Vorgänger je getan hat: Er raubt sie aus und verteilt die Beute verschwenderisch unter seine Gefolgsleute. Seine Pläne richten sich auch gegen befestigte Städte, allerdings nur eine Zeitlang.25 Dann bietet er seine ganze Kraft und seinen ganzen Mut auf und zieht mit einem großen Heer gegen den König vom Süden, der ebenfalls ein großes und überaus starkes Heer gegen ihn aufstellen wird. Doch der wird nicht vor ihm standhalten, weil man Intrigen gegen ihn spinnt.26 Seine engsten Vertrauten werden ihn stürzen, sein Heer zerstreut sich und viele werden erschlagen.27 Die beiden Könige sitzen aber erst einmal am selben Tisch zusammen und versuchen sich gegenseitig hinters Licht zu führen. Doch ihre Pläne gelingen nicht, weil die Zeit für das Ende noch nicht gekommen ist.28 Der König vom Norden wird mit großer Beute in sein Land zurückkehren. Doch sein Sinn ist gegen den heiligen Bund[20] gerichtet. Er handelt auch entsprechend[21] und kehrt schließlich in sein Land zurück.29 Zu einer von Gott bestimmten Zeit wird er wieder in den Süden ziehen. Doch diesmal wird es nicht so enden wie beim ersten Mal.30 Es werden nämlich Schiffe aus dem Westen kommen und ihn bedrohen.[22] Da wird er den Mut verlieren und umkehren. Seinen Zorn aber wird er an dem heiligen Bund auslassen und sich mit denen verbünden, die diesem Bund den Rücken kehren.31 Dann stellt er Streitkräfte auf, die das befestigte Heiligtum entweihen. Sie werden das regelmäßige Opfer abschaffen und das entsetzliche Scheusal[23] dort aufstellen.32 Der König wird die, die sich gegen den Bund vergangen haben, durch glatte Worte zu Gottlosen machen. Aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird standhaft bleiben und entsprechend handeln.33 Und die Verständigen[24] im Volk bringen viele zur Einsicht. Dafür werden sie eine Zeitlang mit Feuer und Schwert verfolgt, kommen ins Gefängnis und verlieren ihren Besitz.34 Doch während dieser Zeit erfahren sie auch ein wenig Hilfe. Allerdings schließen sich ihnen viele nur zum Schein an.35 Und auch von ihnen selbst werden einige zugrunde gehen. So sollen die Verständigen bis zur Zeit des Endes geprüft, geläutert und gereinigt werden, denn es dauert noch eine Weile bis zu dieser bestimmten Zeit.36 Der König aber wird machen, was er will. Er wird übermütig werden und sich einbilden, er sei mächtiger als alle Götter. Selbst gegen Gott, der über allen Göttern steht, wird er Ungeheuerliches reden. Und er wird Erfolg haben, so lange Gott es im Zorn über sein Volk zulässt, denn alles geschieht genau nach seinem fest beschlossenen Plan.37 Selbst die Götter seiner Väter und den Lieblingsgott der Frauen wird er missachten wie jeden anderen Gott. Denn er bildet sich ein, über allen zu stehen.38 Stattdessen verehrt er den Gott der Festungen,[25] den seine Vorfahren nicht kannten. Ihn wird er mit Gold und Silber, mit Edelsteinen und Kostbarkeiten ehren.39 Mit seiner Hilfe wird er starke Festungen zu Fall bringen. Wer seinen Gott anerkennt, den überhäuft er mit Ehren, lässt ihn über viele Menschen herrschen und gibt ihm ganze Ländereien als Lohn.“40 „Zur Zeit des Endes wird der König vom Süden[26] mit ihm zusammenstoßen, aber der König vom Norden wird mit Streitwagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen. Wie eine verheerende Flut wird er die Länder überschwemmen.41 Er wird auch in das herrliche Land ‹Israel› eindringen, und viele werden dort umkommen. Nur die Edomiter, die Moabiter und ein Großteil der Ammoniter werden verschont.42 Er wird seine Hand nach weiteren Ländern ausstrecken, und Ägypten kann sich nicht vor seinem Zugriff retten.43 Er wird sich aller seiner goldenen und silbernen Schätze und seiner sonstigen Kostbarkeiten bemächtigen. Libyer und Nubier werden dabei in seinem Gefolge sein.44 Dann aber werden ihn Gerüchte aus dem Osten und Norden erschrecken. Wutentbrannt wird er losziehen, um so viel wie möglich von seinen Feinden und ihren Gütern zu vernichten.[27]45 Und gerade wenn er seine Prunkzelte zwischen dem Meer und dem Berg Zion aufgeschlagen hat, wird das Ende für ihn kommen, und niemand kann ihm helfen.