von Katholisches Bibelwerk1Ruft nicht die Weisheit, / erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme? (Spr 1,20; Sir 24,1)2Oben auf den Höhen, auf der Straße, / an der Kreuzung der Wege steht sie;3neben den Toren, wo die Stadt beginnt, / am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:4Euch, ihr Leute, lade ich ein, / meine Stimme ergeht an alle Menschen:5Ihr Unerfahrenen, werdet klug, / ihr Törichten, nehmt Vernunft an!6Hört her! Aufrichtig rede ich. / Redlichkeit ist, was meine Lippen öffnet.7Die Wahrheit spricht meine Zunge, / Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.8Alle Worte meines Mundes sind gerecht, / keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.9Für den Verständigen sind sie alle klar / und richtig für den, der Erkenntnis fand.10Nehmt lieber meine Unterweisung an als Silber, / lieber Verständnis als erlesenes Gold!11Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, / keine kostbaren Steine kommen ihr gleich. (Spr 3,15)12Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, / ich entdecke umsichtige Erkenntnis.13Furcht des HERRN verlangt, Böses zu hassen. / Hochmut und Hoffart, schlechte Taten / und einen verlogenen Mund hasse ich.14Bei mir ist Rat und Hilfe; / ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.15Durch mich regieren die Könige / und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;16durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, / die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts. (Weis 6,20)17Ich liebe alle, die mich lieben, / und wer mich sucht, der wird mich finden. (Jes 55,6)18Reichtum und Ehre sind bei mir, / angesehener Besitz und Gerechtigkeit; (Weis 8,5)19meine Frucht ist besser als Gold und Feingold, / mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.20Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit, / mitten auf den Pfaden des Rechts,21um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen / und ihre Schatzkammern zu füllen.22Der HERR hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, / vor seinen Werken in der Urzeit;[1] (Hi 28,23; Weis 6,22; Weis 7,22)23in frühester Zeit wurde ich gebildet, / am Anfang, beim Ursprung der Erde.24Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, / als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.25Ehe die Berge eingesenkt wurden, / vor den Hügeln wurde ich geboren.26Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren / und alle Schollen des Festlands.27Als er den Himmel baute, war ich dabei, / als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,28als er droben die Wolken befestigte / und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,29als er dem Meer sein Gesetz gab / und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, / als er die Fundamente der Erde abmaß,30da war ich als geliebtes Kind bei ihm. / Ich war seine Freude Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit.[2] (Weis 7,21; Weis 8,6)31Ich spielte auf seinem Erdenrund / und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.32Nun, ihr Kinder, hört auf mich! / Selig, die auf meine Wege achten.33Hört die Mahnung und werdet weise, / lehnt sie nicht ab!34Selig der Mensch, der auf mich hört, / der Tag für Tag an meinen Toren wacht / und meine Türpfosten hütet.35Wer mich findet, findet Leben / und erlangt das Gefallen des HERRN. (Spr 18,22)36Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst; / alle, die mich hassen, lieben den Tod.
1¿Acaso no está llamando la sabiduría? ¿No está elevando su voz la inteligencia?2Toma su puesto en las alturas, a la vera del camino y en las encrucijadas.3Junto a las puertas que dan a la ciudad, a la entrada misma, grita a voz en cuello:4«A ustedes los hombres, los estoy llamando; dirijo mi voz a toda la humanidad.5Ustedes los inexpertos, ¡adquieran prudencia! Ustedes los necios, ¡obtengan discernimiento!6Escúchenme, que diré cosas importantes; mis labios hablarán con justicia.7Mi boca expresará la verdad, pues mis labios detestan la mentira.8Las palabras de mi boca son todas justas; no hay en ellas maldad ni doblez.9Son claras para los entendidos, e irreprochables para los sabios.10Opten por mi instrucción, no por la plata; por el conocimiento, no por el oro refinado.11Vale más la sabiduría que las piedras preciosas, y ni lo más deseable se le compara.12»Yo, la sabiduría, convivo con la prudencia y poseo conocimiento y discreción.13Quien teme al Señor aborrece lo malo; yo aborrezco el orgullo y la arrogancia, la mala conducta y el lenguaje perverso.14Míos son el consejo y el buen juicio; míos son el entendimiento y el poder.15Por mí reinan los reyes y promulgan leyes justas los gobernantes.16Por mí gobiernan los príncipes y todos los nobles que rigen la tierra.[1]17A los que me aman, les correspondo; a los que me buscan, me doy a conocer.18Conmigo están las riquezas y la honra, la prosperidad[2] y los bienes duraderos.19Mi fruto es mejor que el oro fino; mi cosecha sobrepasa a la plata refinada.20Voy por el camino de la rectitud, por los senderos de la justicia,21enriqueciendo a los que me aman y acrecentando sus tesoros.22»El Señor me dio la vida[3] como primicia de sus obras, mucho antes de sus obras de antaño.23Fui establecida desde la eternidad, desde antes que existiera el mundo.24No existían los grandes mares cuando yo nací; no había entonces manantiales de abundantes aguas.25Nací antes que fueran formadas las colinas, antes que se cimentaran las montañas,26antes que él creara la tierra y sus paisajes y el polvo primordial con que hizo el mundo.27Cuando Dios cimentó la bóveda celeste y trazó el horizonte sobre las aguas, allí estaba yo presente.28Cuando estableció las nubes en los cielos y reforzó las fuentes del mar profundo;29cuando señaló los límites del mar, para que las aguas obedecieran su mandato; cuando plantó los fundamentos de la tierra,30allí estaba yo, afirmando su obra. Día tras día me llenaba yo de alegría, siempre disfrutaba de estar en su presencia;31me regocijaba en el mundo que él creó; ¡en el género humano me deleitaba!32»Y ahora, hijos míos, escúchenme: dichosos los que van por[4] mis caminos.33Atiendan a mi instrucción, y sean sabios; no la descuiden.34Dichosos los que me escuchan y a mis puertas están atentos cada día, esperando a la entrada de mi casa.35En verdad, quien me encuentra, halla la vida y recibe el favor del Señor.36Quien me rechaza, se perjudica a sí mismo; quien me aborrece, ama la muerte.»