Rut 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Ihre Schwiegermutter Noomi sagte zu ihr: Meine Tochter, ich möchte dafür sorgen, dass du einen Ort der Geborgenheit findest, wo es dir gut geht.2 Nun ist ja Boas, bei dessen Mägden du warst, ein Verwandter von uns. Heute Abend worfelt er die Gerste auf der Tenne.[1]3 Wasch dich, salbe dich und zieh dein Obergewand an, dann geh zur Tenne! Zeig dich aber dem Mann nicht, bis er fertig gegessen und getrunken hat.4 Wenn er sich niederlegt, so merk dir den Ort, wo er sich hinlegt. Geh dann hin, deck den Platz zu seinen Füßen auf und leg dich dorthin! Er wird dir dann sagen, was du tun sollst.5 Rut antwortete ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.6 Sie ging zur Tenne und tat genauso, wie ihre Schwiegermutter ihr aufgetragen hatte.7 Als Boas gegessen und getrunken hatte und es ihm wohl zumute wurde, ging er hin, um sich neben dem Getreidehaufen schlafen zu legen. Nun trat sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich nieder.8 Um Mitternacht schrak der Mann auf, beugte sich vor und fand eine Frau zu seinen Füßen liegen.9 Er fragte: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite doch den Saum deines Gewandes über deine Magd; denn du bist Löser.[2] (3Mo 25,25)10 Da sagte er: Gesegnet bist du vom HERRN, meine Tochter. So zeigst du deine Güte noch schöner als zuvor; denn du bist nicht den jungen Männern, ob arm oder reich, nachgelaufen.11 Jetzt aber, fürchte dich nicht, meine Tochter! Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn jeder im Tor weiß, dass du eine tüchtige Frau bist. (Spr 31,10)12 Gewiss, ich bin Löser, aber es gibt noch einen Löser, der näher verwandt ist als ich. (5Mo 25,5)13 Bleib über Nacht, und wenn er dich dann am Morgen lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er dich aber nicht lösen will, so werde ich dich lösen, so wahr der HERR lebt. Bleib liegen bis zum Morgen!14 Sie blieb zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen. Doch noch ehe man einander erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas wollte nicht bekannt werden lassen, dass die Frau auf die Tenne gekommen war.15 Er sagte zu ihr: Reich mir das Tuch, das du umgelegt hast! Sie hielt es hin und er füllte sechs Maß Gerste hinein und lud es ihr auf. Dann ging er zur Stadt.16 Rut kam nun zu ihrer Schwiegermutter und diese fragte: Wie steht es, meine Tochter? Sie erzählte ihr, wie viel Gutes ihr der Mann erwiesen hatte,17 und sagte: Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben; denn er meinte: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Noomi antwortete ihr: Warte ab, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausgeht; denn der Mann wird nicht ruhen, ehe er noch heute die Sache erledigt hat.

Rut 3

Lutherbibel 2017

1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, ich will dir eine Ruhestatt suchen, dass dir’s wohlgehe. (Rut 1,9)2 Siehe, Boas, unser Verwandter, bei dessen Mägden du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste auf der Tenne.3 So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und geh hinab auf die Tenne. Gib dich dem Mann nicht zu erkennen, bis er gegessen und getrunken hat.4 Wenn er sich dann schlafen legt, so merke dir die Stelle, wo er sich hinlegt, und geh hin und decke seine Füße auf und leg dich hin, so wird er dir sagen, was du tun sollst.5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du mir sagst, will ich tun.6 Sie ging hinab zur Tenne und tat alles, was ihre Schwiegermutter ihr geboten hatte.7 Und als Boas gegessen und getrunken hatte, ward sein Herz guter Dinge, und er ging hin und legte sich hinter einen Kornhaufen. Und sie kam leise und deckte seine Füße auf und legte sich hin.8 Als es nun Mitternacht ward, erschrak der Mann und drehte sich um; und siehe, eine Frau lag zu seinen Füßen.9 Und er sprach: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite den Saum deines Gewandes über deine Magd, denn du bist der Löser. (Rut 4,4; Hes 16,8)10 Er aber sprach: Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe jetzt noch besser erzeigt als vorher, dass du nicht den jungen Männern nachgegangen bist, weder den reichen noch den armen. (Rut 2,11)11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht. Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn das ganze Volk in meiner Stadt weiß, dass du eine tugendsame Frau bist.12 Ja, es ist wahr, dass ich ein Löser bin; aber es ist noch ein Löser da, näher verwandt als ich.13 Bleib über Nacht hier. Will er dich dann am Morgen lösen, gut, so mag er’s tun; hat er aber keine Lust, dich zu lösen, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt. Schlaf bis zum Morgen!14 Und sie schlief bis zum Morgen zu seinen Füßen. Und sie stand auf, ehe einer den andern erkennen konnte. Und er dachte: Wenn nur niemand erfährt, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist.15 Und er sprach: Nimm das Tuch, das du umhast, und halt es auf. Und sie hielt es hin. Und er maß sechs Maß Gerste hinein und lud ihr’s auf. Und er ging in die Stadt.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sprach: Wie steht’s mit dir, meine Tochter? Und sie sagte ihr alles, was ihr der Mann getan hatte,17 und sprach: Diese sechs Maß Gerste gab er mir; denn er sagte: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Sie aber sprach: Warte nun ab, meine Tochter, bis du erfährst, wo es hinauswill; denn der Mann wird nicht ruhen, er bringe es denn heute zu Ende.

Rut 3

Menge Bibel

1 Da sagte ihre Schwiegermutter Noomi zu ihr: »Liebe Tochter, ich muß dir doch ein sicheres Heim verschaffen, damit du gut versorgt bist.2 Nun denn, Boas, dessen Mägden du dich angeschlossen hast, gehört zu unserer Verwandtschaft; der worfelt gerade diese Nacht die Gerste auf der Tenne.3 So bade und salbe dich denn, lege deine besten Kleider an und gehe zur Tenne hinab, laß dich aber von dem Manne nicht eher bemerken, als bis er mit Essen und Trinken fertig ist.4 Wenn er sich dann schlafen legt, so achte auf den Ort, wohin er sich legt; dann gehe hin, hebe die Decke zu seinen Füßen auf und lege dich dort nieder; er wird dir dann schon sagen, was du zu tun hast.«5 Sie antwortete ihr: »Ganz nach deiner Weisung will ich tun!«6 Sie ging also zur Tenne hinab und machte es genau so, wie ihre Schwiegermutter ihr angegeben hatte.7 Als Boas nämlich gegessen und getrunken hatte und guter Dinge geworden war, legte er sich am Ende[1] des Getreidehaufens schlafen; da kam sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich dort nieder.8 Da, um Mitternacht, fuhr der Mann aus dem Schlafe auf, und als er sich vorbeugte, sah er ein Weib zu seinen Füßen liegen.9 Als er nun fragte: »Wer bist du?«, antwortete sie: »Ich bin Ruth, deine Magd; breite also deinen Fittich[2] über deine Magd aus; denn du bist Löser für mich!«10 Da erwiderte er: »Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe (zu Noomi) zuletzt noch schöner betätigt als früher, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sie seien arm oder reich.11 Und nun, meine Tochter, sei ohne Angst! Alles, was du wünschest, will ich für dich tun; wissen doch alle Leute, die in unserm Ort auf dem Marktplatze am Stadttor zusammenkommen, daß du ein sittsames Weib bist.12 Nun bin ich ja allerdings ein Löser für dich; aber es ist noch ein anderer Löser vorhanden, der näher mit dir verwandt ist als ich.13 Bleibe über Nacht hier; morgen wird sich’s dann finden: wenn er dich lösen will, gut, so mag er es tun! Hat er aber keine Lust dazu, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt! Bleibe nur liegen bis zum Morgen!«14 So blieb sie denn zu seinen Füßen liegen bis zum Morgen; dann stand sie auf, ehe noch ein Mensch den andern erkennen konnte; er dachte nämlich: »Es braucht nicht bekanntzuwerden, daß ein Weib auf die Tenne gekommen ist.«15 Dann sagte er: »Nimm den Überwurf, den du anhast, und halte ihn fest.« Als sie ihn nun hinhielt, maß er ihr sechs Maß Gerste ab und lud sie ihr auf. So ging sie in die Stadt.16 Als sie nun zu ihrer Schwiegermutter heimkam, fragte diese: »Wie ist es dir ergangen, liebe Tochter?« Da erzählte sie ihr alles, wie der Mann sich gegen sie verhalten hatte,17 und schloß mit den Worten: »Diese sechs Maß Gerste hat er mir gegeben; denn er sagte: ›Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter zurückkommen.‹«18 Da sagte diese: »Warte nur ruhig ab, liebe Tochter, bis du erfährst, wie die Sache abläuft! Denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache heute noch zur Entscheidung gebracht hat.«

Rut 3

Schlachter 2000

1 Naemi aber, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht Ruhe verschaffen,[1] damit es dir gut gehen wird? (Rut 1,9; 1Kor 7,36; 1Tim 5,8; 1Tim 5,14)2 Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist, unser Verwandter? Siehe, er worfelt diese Nacht auf der Gerstentenne. (5Mo 25,5; 5Mo 25,7; Rut 2,20)3 So bade dich nun und salbe dich und lege deine Kleider an und geh zur Tenne hinab; aber lass dich von dem Mann nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken! (Spr 31,25; Pred 9,8; Hl 1,3; Mt 6,17)4 Wenn er sich dann schlafen legt, so achte auf den Ort, wo er sich niederlegt, und geh hin und hebe die Decke zu seinen Füßen auf und lege dich dort hin; und er wird dir sagen, was du tun sollst. (Spr 12,15; Pred 9,1)5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du sagst, das will ich tun! (Spr 19,20)6 Und sie ging zur Tenne hinab und machte es genau so, wie es ihre Schwiegermutter geboten hatte. (Est 2,10; Est 2,20)7 Als nun Boas gegessen und getrunken hatte und sein Herz guter Dinge war, ging er und legte sich hinter einen Garbenhaufen. Und sie kam leise und hob die Decke auf zu seinen Füßen und legte sich dort hin. (Ri 19,6; Ri 19,9; Pred 9,7; Pred 10,19)8 Als es nun Mitternacht war, da schrak der Mann auf und beugte sich vor, und siehe, da lag eine Frau zu seinen Füßen! (Ps 119,62; Mt 25,6; Mk 13,35)9 Da fragte er: Wer bist du? Sie aber antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd! So breite deine Flügel über deine Magd; denn du bist ja Löser! (Rut 2,12; Rut 2,20; Ps 36,8; Ps 57,2; Ps 91,4; Hes 16,8; Lk 13,34)10 Er aber sprach: Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast jetzt noch edler gehandelt als zuvor, dass du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, weder den armen noch den reichen! (Rut 2,11; Spr 11,16)11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du wünschst, das will ich für dich tun; denn jedermann im Tor meines Volkes weiß, dass du eine tugendhafte Frau bist. (Spr 12,4; Spr 31,10)12 Und nun, es ist wahr, dass ich ein Löser bin; aber es ist noch ein anderer Löser da, der näher verwandt ist als ich. (Rut 2,20)13 Bleibe über Nacht! Und morgen dann — wenn er dich lösen will, nun, so löse er dich! Gefällt es ihm aber nicht, dich zu lösen, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt! Bleibe bis zum Morgen liegen! (5Mo 25,5; Ri 8,19; 1Kön 17,1; Jer 4,2; Mt 22,24)14 So lag sie bis zum Morgen zu seinen Füßen. Dann stand sie auf, ehe noch einer den anderen erkennen konnte, denn er sprach: Es soll nicht bekannt werden, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist! (1Kor 10,32; 2Kor 8,21)15 Und er sagte: Gib den Überwurf her, den du anhast, und halte ihn auf! Und sie hielt ihn auf. Da maß er sechs [Maß] Gerste ab und lud es ihr auf und ging in die Stadt. (5Mo 10,18; Gal 6,10)16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter, und die sprach: Wie steht es mit dir, meine Tochter? Da teilte sie ihr alles mit, was der Mann ihr getan hatte, (Rut 2,19)17 und sie sprach: Diese sechs [Maß] Gerste gab er mir; denn er sagte: Du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen! (5Mo 15,11; Spr 19,17)18 Sie aber sprach: Bleibe still, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausgeht; denn der Mann wird nicht ruhen, bis er die Sache noch heute zu Ende geführt hat! (Ps 73,3; Jes 30,15)

Rut 3

Elberfelder Bibel

1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sagte zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht einen Ruheplatz suchen, damit es dir gut geht? (Rut 1,9; 1Kor 7,36; 1Tim 5,14)2 Und nun, ist nicht Boas, mit dessen Mägden[1] du zusammen warst, unser Verwandter? Siehe, heute Abend worfelt er auf der Tenne die Gerste[2].3 So bade und salbe dich und leg deine ⟨besten⟩ Kleider an und geh zur Tenne hinab! Lass dich von dem Mann ⟨aber⟩ nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.4 Und es soll geschehen, wenn er sich hinlegt, dann merke dir die Stelle[3], wo er sich hinlegt, und geh hin und decke sein Fußende auf und lege dich hin. Er wird dir dann mitteilen, was du tun sollst.5 Und sie sagte zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.6 Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr befohlen hatte. (Est 2,10)7 Als Boas nun gegessen und getrunken hatte und sein Herz fröhlich wurde, da kam er, um sich am Ende des Getreidehaufens hinzulegen. Da kam sie leise, deckte sein Fußende auf und legte sich hin. (Ri 19,6; Pred 9,7)8 Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich vor[4], siehe, da lag eine Frau an seinem Fußende.9 Und er sagte: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Rut, deine Magd. So breite den Saum deines Gewandes[5] über deine Magd aus, denn du bist Löser! (Rut 2,20)10 Da sagte er: Gesegnet seist du von dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue[6] schöner erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen. (Rut 1,8; Rut 2,11; 1Sam 15,13)11 Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst, werde ich für dich tun, erkennt doch alles Volk im Tor, dass du eine tüchtige Frau bist[7]. (Spr 31,10; Lk 1,30)12 Und nun, es ist wirklich so, dass ich Löser bin, doch gibt es da auch ⟨noch⟩ einen Löser, der näher ⟨mit dir⟩ verwandt ist als ich. (Rut 2,20; Rut 4,1)13 Bleib heute Nacht hier! Und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er aber keine Lust hat, dich zu lösen, dann löse ich dich, so wahr der HERR lebt! Bleib liegen bis zum Morgen! (Rut 4,5)14 Da blieb sie an seinem Fußende liegen bis zum Morgen. Doch bevor einer den anderen erkennen konnte, stand sie auf, denn er sagte: Es soll nicht bekannt werden, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist! (1Kor 10,32)15 Und er sagte: Gib das Umschlagtuch her, das du um hast, und halte es auf! Und sie hielt es auf, und er maß sechs ⟨Maß⟩ Gerste ab und lud es ihr auf. Dann ging er in die Stadt.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sagte: Wie steht es mit dir[8], meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,17 und sagte: Diese sechs ⟨Maß⟩ Gerste gab er mir, denn er sagte zu mir[9]: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.18 Da sagte sie: Bleib ⟨zu Hause⟩, meine Tochter, bis du erkennst, wie die Sache ausfällt! Denn der Mann wird nicht ruhen, es sei denn, er habe die Sache heute zu Ende geführt.