1In jenen Tagen gab es keinen König in Israel.
Und in jenen Tagen war der Stamm der Daniter dabei, sich einen Erbbesitz zu suchen, um sich niederzulassen; denn es war ihm inmitten der Stämme Israels bis zu jener Zeit noch kein Erbbesitz zugefallen. (Jos 19,47; Ri 1,34; Ri 17,6)2Die Daniter schickten aus ihrer gesamten Sippe fünf kampferprobte Männer aus Zora und Eschtaol aus, um das Land zu durchstreifen und zu erkunden. Sie sagten zu ihnen: Geht, erkundet das Land! Die Männer kamen ins Gebirge Efraim zum Haus Michas und übernachteten dort.3Als sie beim Haus Michas waren, erkannten sie die Stimme des jungen Leviten. Sie gingen zu ihm hin und fragten ihn: Wer hat dich hierher gebracht? Was willst du hier und was tust du hier?4Er antwortete ihnen: Das und das hat Micha mit mir gemacht; er hat mich angestellt und so wurde ich sein Priester.5Sie sagten zu ihm: Befrag doch Gott für uns, damit wir erfahren, ob unser Weg, auf dem wir gehen, zum Erfolg führt!6Der Priester erwiderte ihnen: Zieht in Frieden weiter! Der Weg, den ihr gehen wollt, liegt vor dem HERRN.7Die fünf Männer zogen weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass das Volk dort ungestört nach Art der Sidonier lebte, ruhig und sicher. Es gab niemand, der Schaden anrichtete im Land, keinen Eroberer und keine Unterdrückung. Sie waren weit entfernt von den Sidoniern und lebten zurückgezogen von den Menschen.[1]8Als die Männer zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol kamen, sagten ihre Brüder zu ihnen: Wie ist es euch ergangen?9Sie antworteten: Auf, ziehen wir hinauf gegen sie! Denn wir haben gesehen, dass das Land sehr gut ist. Und da zaudert ihr? Zögert nicht! Macht euch auf den Weg dorthin und nehmt das Land in Besitz!10Ihr findet ein sorgloses Volk vor, wenn ihr hinkommt. Das Land ist nach allen Seiten hin weiträumig. Wahrhaftig, Gott hat es in eure Hand gegeben. Es ist ein Ort, wo es an nichts fehlt, was es auf Erden gibt.
Zug der Daniter nach Norden und Raub des Gottesbildes
11Darauf brachen von dort, also von Zora und Eschtaol aus, sechshundert mit Waffen ausgerüstete Männer aus der Sippe der Daniter auf.12Sie zogen hinauf und schlugen bei Kirjat-Jearim in Juda ihr Lager auf; deshalb nennt man diesen Ort bis auf den heutigen Tag Lager Dans; es liegt hinter Kirjat-Jearim.13Von dort zogen sie hinüber ins Gebirge Efraim und kamen zum Haus Michas.14Da sagten die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land Lajisch zu erkunden, zu ihren Brüdern: Wisst ihr auch, dass es in diesen Häusern ein Efod und Terafim sowie ein Schnitzbild und ein Gussbild gibt? Überlegt also, was ihr tun wollt!15Da bogen sie dorthin ab und gingen zum Haus des jungen Leviten, zum Haus Michas, und fragten ihn nach seinem Befinden.16Sechshundert mit Waffen ausgerüstete Daniter blieben am Hoftor stehen,17während die fünf Männer, die unterwegs gewesen waren, um das Land zu erkunden, hineingingen. Sie nahmen das Schnitzbild und das Efod und die Terafim und das Gussbild, während der Priester am Eingang des Tores bei den sechshundert mit Waffen ausgerüsteten Männern stand.18Als die Leute in das Haus Michas eindrangen und das Schnitzbild und das Efod und die Terafim und das Gussbild nahmen, fragte sie der Priester: Was macht ihr da?19Sie antworteten ihm: Schweig! Leg deine Hand auf deinen Mund! Geh mit uns und werde uns Vater und Priester! Was ist besser - wenn du Priester im Haus eines einzigen Mannes bist oder wenn du Priester für einen Stamm und eine Sippe in Israel bist?20Da wurde der Priester froh in seinem Herzen. Er nahm das Efod, die Terafim und das Schnitzbild und begab sich damit unter die Leute.21Sie wandten sich um und zogen weiter. Die Kinder, das Vieh und die Habe führten sie an der Spitze des Zuges mit sich.22Als sie schon weit weg vom Haus Michas waren, wurden die Männer in den Häusern, die in der Nähe von Michas Haus lagen, aufgeboten und sie holten die Daniter ein.23Sie riefen hinter den Danitern her, diese aber wandten sich um und sagten zu Micha: Was ist los? Warum habt ihr euch zusammengetan?24Er antwortete: Ihr habt meinen Gott, den ich mir gemacht hatte, und auch den Priester weggenommen und seid davongezogen. Was habe ich jetzt noch? Wie könnt ihr da zu mir sagen: Was ist los?25Die Daniter entgegneten ihm: Lass deine Stimme nicht bei uns hören, sonst fallen erbitterte Leute über euch her und du nimmst dir und deinem Haus selbst das Leben.26Dann zogen die Daniter auf ihrem Weg weiter. Micha aber sah ein, dass sie stärker waren als er, kehrte um und ging nach Hause zurück.
Eroberung von Lajisch und Gründung von Dan
27Sie aber hatten genommen, was Micha angefertigt hatte, samt dem Priester, den er hatte, und sie überfielen Lajisch, ein ruhiges und friedliches Volk. Sie erschlugen die Leute mit scharfem Schwert und steckten die Stadt in Brand. (Jos 19,47)28Niemand kam zu Hilfe; denn die Stadt lag weit entfernt von Sidon und hatte mit keinem Menschen zu tun; sie lag im Tal von Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und wohnten in ihr.29Sie nannten sie Dan, nach dem Namen ihres Stammvaters Dan, der einst dem Israel geboren worden war. Doch früher hatte die Stadt den Namen Lajisch.30Die Daniter stellten das Schnitzbild bei sich auf und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, und seine Nachkommen dienten dem Stamm der Daniter als Priester bis zu dem Tag, an dem die Bewohner des Landes in die Gefangenschaft geführt wurden.[2] (2Kön 15,29)31Sie stellten also das Schnitzbild, das Micha gemacht hatte, bei sich auf, die ganze Zeit über, solange es das Gotteshaus in Schilo gab.
Richter 18
Lutherbibel 2017
Der Stamm Dan gewinnt Wohnsitz und Heiligtum
1Zu der Zeit war kein König in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte sich zu der Zeit ein Erbteil, wo sie wohnen könnten; denn es war ihm bis auf den Tag noch kein Erbbesitz zuteilgeworden unter den Stämmen Israels. (Jos 19,40; Ri 1,34; Ri 17,6)2Und die Daniter sandten aus ihrem ganzen Geschlecht fünf Männer aus, tüchtige Männer aus Zora und Eschtaol, um das Land zu erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Zieht hin und erforscht das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim zum Haus Michas und blieben dort über Nacht. (Jos 2,1; Ri 13,25)3Und während sie dort bei Michas Haus waren, fiel ihnen die Stimme des jungen Leviten auf, und sie gingen dorthin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierher gebracht? Was machst du hier? Und was hast du hier vor? (Ri 17,7)4Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich in Dienst genommen, dass ich sein Priester sei.5Sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, dass wir erfahren, ob unser Weg, den wir gehen, auch zum Ziel führt.6Der Priester antwortete ihnen: Zieht hin mit Frieden; euer Weg, den ihr geht, ist dem HERRN vor Augen.7Da gingen die fünf Männer hin und kamen nach Lajisch und sahen das Volk, das darin war, sicher wohnen in der Weise der Sidonier, ruhig und sicher. Niemand war da, der jemandem etwas zuleide tat im Lande, der etwas gewaltsam an sich nahm. Und sie waren ferne von den Sidoniern und hatten mit den Aramäern nichts zu tun.8Und sie kamen zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol, und ihre Brüder sprachen zu ihnen: Wie steht’s mit euch?9Sie sprachen: Auf, lasst uns gegen sie hinaufziehen! Denn wir haben das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr sitzt noch untätig da? Seid doch nicht faul hinzuziehen, dass ihr kommt und das Land einnehmt.10Wenn ihr hinzieht, werdet ihr zu einem Volk kommen, das sicher wohnt, und das Land ist weit nach allen Seiten; denn Gott hat’s in eure Hände gegeben, einen Ort, da nichts von alledem fehlt, was es auf Erden gibt.11Da brachen sie auf von dort aus dem Geschlecht Dan, aus Zora und Eschtaol, sechshundert Mann, gerüstet mit Waffen zum Kampf, (Ri 13,2; Ri 13,25)12und sie zogen hinauf und lagerten sich bei Kirjat-Jearim in Juda. Daher heißt die Stätte »Lager Dans« bis auf diesen Tag; es liegt hinter Kirjat-Jearim.13Und von dort gingen sie auf das Gebirge Ephraim und kamen zum Hause Michas.14Da hoben die fünf Männer an, die ausgezogen waren, um das Land bei Lajisch zu erkunden, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisst ihr auch, dass es in diesen Häusern einen Efod, einen Hausgott[1] und ein geschnitztes und gegossenes Bild gibt? Bedenkt nun, was ihr zu tun habt.15Sie wandten sich vom Wege ab und kamen an das Haus des jungen Leviten, das Haus Michas, und grüßten ihn freundlich.16Und sechshundert Männer, die von den Danitern waren, standen mit ihren Waffen gerüstet vor dem Tor.17Und die fünf Männer, die das Land zu erkunden ausgezogen waren, gingen hinauf, drangen dort ein und nahmen das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgott; unterdessen stand der Priester vor dem Tor bei den sechshundert mit Waffen gerüsteten Männern. (Ri 17,4)18Als nun jene in das Haus Michas gekommen waren und das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgott nahmen, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr?19Sie antworteten ihm: Schweig und halt den Mund und zieh mit uns, dass du uns Vater und Priester seist. Ist es für dich besser, Priester in eines Mannes Haus zu sein oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel?20Das gefiel dem Priester gut, und er nahm den Efod, den Hausgott und das geschnitzte Bild und schloss sich dem Volk an.21Und sie wandten sich und zogen hin und schickten die Frauen und die Kinder und das Vieh und was sie an wertvollem Gut hatten vor sich her.22Als sie sich nun von Michas Haus entfernt hatten, wurden die Männer in den Häusern, die bei Michas Haus waren, zusammengerufen, und sie jagten den Danitern nach23und riefen hinter ihnen her. Sie aber wandten sich um und sprachen zu Micha: Was hast du, dass du die Leute zusammengerufen hast?24Er antwortete: Ihr habt meine Götter genommen, die ich gemacht hatte, und den Priester und seid fortgezogen. Was hab ich nun noch? Und da fragt ihr, was mir fehlt? (1Mo 31,30)25Aber die Daniter sprachen zu ihm: Lass deine Stimme nicht weiter bei uns hören, damit nicht etwa zornige Leute über euch herfallen und ihr euer Leben verliert, du und dein Haus.26So gingen die Daniter ihres Weges. Und als Micha sah, dass sie ihm zu stark waren, wandte er sich um und kehrte zurück zu seinem Hause.27Sie aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und fielen über Lajisch her, über ein Volk, das ruhig und sicher wohnte, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer.28Und es war niemand, der sie errettet hätte; denn die Stadt lag fern von Sidon, und sie hatten mit den Aramäern nichts zu schaffen; und die Stadt lag in der Ebene bei Bet-Rehob. Dann bauten sie die Stadt wieder auf und wohnten darin29und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war. Vorzeiten aber hieß die Stadt Lajisch. (Jos 19,47)30Und die Daniter richteten für sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose[2], und seine Söhne waren Priester im Stamm der Daniter bis auf den Tag, da sie aus dem Lande gefangen weggeführt wurden. (2Mo 18,3; 1Kön 12,29; 2Kön 15,29; Am 8,14)31So stellten sie das Schnitzbild, das Micha gemacht hatte, bei sich auf, solange das Haus Gottes zu Silo stand. (Jos 18,1; Jer 7,12)
Richter 18
Menge Bibel
1Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; und der Stamm der Daniten suchte sich damals gerade ein Gebiet zur Ansiedelung, denn es war ihm bis dahin inmitten der israelitischen Stämme noch kein Gebiet als Erbbesitz zugefallen.2Daher schickten die Daniten fünf Männer aus der Gesamtheit ihrer Stammesgenossen ab, kriegstüchtige Männer aus Zora und Esthaol, um das Land auszukundschaften und zu erforschen, und gaben ihnen den Auftrag, sich zur Erforschung des Landes aufzumachen. So kamen diese denn auf das Gebirge Ephraim in den Wohnort Michas und übernachteten dort.3Als sie nun in der Nähe von Michas Hause waren und den jungen Mann, den Leviten, an seiner Sprache[1] erkannten, kehrten sie dort ein und fragten ihn: »Wer hat dich hierher gebracht? Was tust du hier, und wie geht’s dir hier?«4Da antwortete er ihnen: »So und so hat Micha mit mir verhandelt und mich dann in seinen Dienst genommen, und ich bin sein Priester geworden.«5Da baten sie ihn: »Befrage doch Gott, damit wir erfahren, ob das Unternehmen, für das wir jetzt unterwegs sind, glücklichen Erfolg haben wird.«6Der Priester gab ihnen hierauf den Bescheid: »Zieht getrost hin: euer jetziges Unternehmen ist dem HERRN wohlgefällig!«7Da zogen die fünf Männer weiter, gelangten nach Lais und sahen, daß die dortige Bevölkerung nach der Weise der Sidonier sorglos lebte, friedlich und in Sicherheit, und an nichts Mangel hatte, was es auf Erden gibt, vielmehr im Besitz von Reichtum war; daß sie auch von den Sidoniern entfernt wohnten und mit den Aramäern[2] in keiner Verbindung standen.8Als sie daher zu ihren Stammesgenossen nach Zora und Esthaol zurückgekehrt waren und diese sie fragten: »Welche Auskunft bringt ihr uns?«,9antworteten sie: »Auf! Laßt uns gegen sie zu Felde ziehen! Denn wir haben uns das Land angesehen und gefunden, daß es ganz vortrefflich ist. Und da sitzt ihr noch untätig da? Säumt nicht, euch aufzumachen und hinzuziehen, um das Land in Besitz zu nehmen!10Wenn ihr hinkommt, werdet ihr ein sorgloses Volk antreffen, dessen Land sich nach allen Seiten hin weit ausdehnt. Ja, Gott hat es in eure Hand gegeben, eine Gegend, die an nichts Mangel hat, was es auf Erden gibt.«11Da brachen sechshundert wohlbewaffnete Männer von dort aus dem Stamme der Daniten, aus Zora und Esthaol, auf;12sie zogen hinauf und lagerten bei Kirjath-Jearim in Juda; daher führt der betreffende Platz den Namen ›Dans Lager‹ bis auf den heutigen Tag; er liegt bekanntlich westlich von Kirjath-Jearim.13Von dort zogen sie weiter in das Gebirge Ephraim und kamen in den Wohnort Michas.14Da machten die fünf Männer, die vordem zur Auskundschaftung des Gebietes der Stadt Lais ausgezogen waren, ihren Stammesgenossen die Mitteilung: »Wißt ihr wohl, daß sich in den Gehöften hier ein kostbares Priestergewand und ein Hausgott sowie ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild befinden? Bedenkt also, was ihr zu tun habt!« (Ri 17,4)15Da bogen sie vom Wege dorthin ab, traten in die Wohnung des jungen Leviten, in das Haus Michas ein, und begrüßten ihn.16Während dann die sechshundert bewaffneten Männer, die zu den Daniten gehörten, draußen am Eingang des Tores blieben,17stiegen die fünf Männer, die vordem zur Auskundschaftung des Landes hergekommen waren, hinauf, gingen in das Haus hinein und nahmen das geschnitzte Bild sowie das Priestergewand, den Hausgott und das gegossene Bild an sich, während der Priester draußen am Toreingang bei den sechshundert bewaffneten Kriegern stand.18Als jene nämlich in das Haus Michas eingetreten waren und das Schnitzbild sowie das Priestergewand, den Hausgott und das Gußbild wegnahmen, sagte der Priester zu ihnen: »Was macht ihr da?«19Sie antworteten ihm: »Schweige still, lege dir die Hand auf den Mund, komm mit uns und werde unser Vater (17,10) und Priester! Ist es besser für dich, Priester für das Haus eines einzelnen Mannes zu sein oder Priester für einen ganzen Stamm und für ein Geschlecht in Israel?«20Da erklärte sich der Priester mit Freuden einverstanden: er nahm das Priestergewand, den Hausgott und das geschnitzte Bild und trat mitten unter die Kriegsleute.21Darauf wandten sie sich zum Abzug, nachdem sie noch die Frauen mit den Kindern sowie das Herdenvieh und die wertvollen Gegenstände an ihre Spitze gestellt hatten.22Kaum hatten sie sich aber eine Strecke vom Hause Michas entfernt, als sich die Männer, die in den Gehöften beim Hause Michas wohnten, zusammenscharten und die Daniten einholten.23Als sie dann den Daniten zuriefen, wandten diese sich um und fragten Micha: »Was soll dieser Auflauf bedeuten?«24Er antwortete: »Meinen Gott, den ich mir gemacht habe, habt ihr mit euch genommen samt dem Priester und seid weggezogen: was bleibt mir da noch? Wie könnt ihr mich nur fragen, was ich hier will?«25Aber die Daniten erwiderten ihm: »Laß dein Geschrei uns hier nicht länger hören, sonst könnten erbitterte Männer über euch herfallen, und es könnte dich und deine Angehörigen das Leben kosten!«26Darauf zogen die Daniten ihres Weges, und Micha, der wohl einsah, daß sie stärker waren als er, wandte sich um und kehrte nach Hause zurück.27Nachdem aber die Daniten das Gottesbild (V.24), das Micha sich angefertigt hatte, samt dem Priester, der bei ihm gewesen war, mitgenommen hatten, überfielen sie Lais, dessen Bevölkerung friedlich und sorglos war, machten alle Einwohner mit dem Schwert nieder und ließen die Stadt in Flammen aufgehen,28ohne daß ihr jemand zu Hilfe gekommen wäre; denn der Ort lag von Sidon weit entfernt und stand auch mit den Aramäern[3] in keiner Verbindung; er lag nämlich in dem Tal, das sich nach Beth-Rehob hin erstreckt. Sie bauten dann die Stadt wieder auf und siedelten sich in ihr an,29nannten aber die Stadt ›Dan‹ nach dem Namen ihres Ahnherrn Dan, dem Sohne Israels, während der Ort früher Lais geheißen hatte.30Sodann stellten die Daniten das geschnitzte Gottesbild bei sich auf, und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, er und seine Nachkommen, waren Priester bei dem Stamme der Daniten bis zu der Zeit, wo die Bevölkerung in die Verbannung[4] ziehen mußte.31Das geschnitzte Bild aber, das Micha hatte anfertigen lassen, war bei ihnen aufgestellt die ganze Zeit hindurch, solange das Haus Gottes sich in Silo befand.
Richter 18
Schlachter 2000
Der Überfall der Daniter auf Lais. Die Übernahme des falschen Priesters und seiner Bilder
1Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel. Und zu jener Zeit suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbteil, wo sie wohnen könnten; denn bis dahin war ihm unter den Stämmen Israels kein Erbe zugefallen. (Jos 19,47; Ri 1,34; Ri 17,6)2Und die Söhne Dans sandten fünf tapfere Männer aus der Gesamtheit ihrer Sippe, von Zorea und Estaol aus, die das Land erkunden und erforschen sollten; und sie sprachen zu ihnen: Geht hin und erforscht das Land! Und sie kamen auf das Bergland Ephraim in das Haus Michas und blieben dort über Nacht. (4Mo 13,17; Ri 13,25; Ri 17,1; 2Chr 11,10)3Als sie nun dort bei dem Gesinde Michas waren, erkannten sie die Mundart des jungen Mannes, des Leviten, und gingen zu ihm und fragten ihn: Wer hat dich hierher gebracht? Was machst du hier? Und was hast du hier zu tun? (1Mo 16,8; 1Mo 27,22; Ri 12,6; Jes 22,16; Mt 26,73)4Er antwortete ihnen: So und so hat es Micha mit mir gemacht, und er hat mich um Lohn angestellt, damit ich ihm als Priester diene. (Ri 17,10)5Sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, damit wir erfahren, ob unser Weg, den wir gehen, guten Erfolg haben wird! (Ri 17,5; 1Sam 9,9; Spr 3,5; Hos 4,12)6Der Priester antwortete ihnen: Zieht hin in Frieden! Euer Weg, den ihr zieht, ist vor dem HERRN ganz recht! (1Kön 22,6)7Da gingen die fünf Männer hin und kamen nach Lais; und sie sahen, dass das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnte nach der Art der Zidonier, ruhig und sorglos; und es war niemand im Land, der ihnen etwas zuleide tat; sie besaßen Reichtum und wohnten fern von den Zidoniern und hatten mit keinem Menschen etwas zu tun. (Jos 19,47)8Als jene nun wieder zu ihren Brüdern nach Zorea und Estaol kamen, sprachen ihre Brüder zu ihnen: Was bringt ihr für Bericht? (Ri 13,2; Ri 18,2; Ri 18,11)9Da sprachen sie: Macht euch auf, lasst uns gegen sie in den Krieg ziehen! Denn wir haben das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut; und ihr wollt untätig bleiben? Seid nicht faul, sondern zieht hin, um das Land in Besitz zu nehmen! (4Mo 14,7; Jos 18,3; 1Kön 22,3)10Wenn ihr hingeht, werdet ihr zu einem sorglosen Volk kommen und in ein weites Land; denn Gott hat einen Ort in eure Hände gegeben, wo kein Mangel herrscht an allem, was es auf Erden gibt! (5Mo 8,7; Jos 2,23)11Da brachen von dort, aus dem Geschlecht Dans, von Zorea und Estaol, 600 Mann auf, mit ihren Waffen zum Kampf gerüstet. (Ri 18,16)12Und sie zogen hinauf und lagerten sich bei Kirjat-Jearim in Juda; daher nannte man diesen Ort »Das Lager Dans« bis zu diesem Tag; siehe, es ist hinter Kirjat-Jearim. (Jos 15,9; Jos 15,60; Ri 13,25)13Und von dort durchquerten sie das Bergland Ephraim und kamen zum Haus Michas. (Jos 24,30; Jos 24,33; Ri 17,1; Ri 18,2; Ri 19,1)14Da ergriffen die fünf Männer, die gegangen waren, um das Land Lais auszukundschaften, das Wort und sprachen zu ihren Brüdern: Wisst ihr, dass sich in diesen Häusern ein Ephod und Teraphim befinden, auch ein Bildnis und ein gegossenes Bild? Und nun überlegt, was ihr tun wollt! (5Mo 12,3)15Und sie kehrten dort ein und kamen in das Haus des jungen Mannes, des Leviten, in Michas Haus, und grüßten ihn. (1Sam 17,22)16Aber die 600 mit Kriegswaffen gerüsteten Männer von den Söhnen Dans standen vor dem Tor. (Ri 18,11)17Und die fünf Männer, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden, gingen hinauf und kamen hinein; und sie nahmen das Bildnis, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild an sich. Unterdessen stand der Priester vor dem Tor bei den 600 mit Kriegswaffen gerüsteten Männern. (Ri 17,4; Jer 10,5)18Als nun jene in Michas Haus kamen und das Bildnis, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild wegnahmen, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr da? (1Mo 31,19; Ri 18,24; Jes 46,2; Hos 10,5)19Sie antworteten ihm: Schweig! Lege deine Hand auf den Mund und zieh mit uns, damit du für uns Vater und Priester wirst! Was ist besser für dich, Hauspriester eines einzelnen Mannes zu sein oder Priester eines Stammes und Geschlechts in Israel? (Ri 17,10)20Da wurde es dem Priester wohl ums Herz; und er nahm das Ephod und die Teraphim und das Bildnis und trat unter das Volk. (Ri 17,13; Ps 118,25; Ps 139,14)21Und sie wandten sich um und zogen ab und schickten die Kinder und das Vieh und das kostbare Gerät vor sich her. (1Mo 33,1)22Sobald sie sich aber von Michas Haus entfernt hatten, wurden die Männer, die in den Häusern um Michas Haus herum wohnten, zusammengerufen; und sie holten die Söhne Dans ein. (Ri 18,24)23Und sie riefen den Söhnen Dans nach. Diese aber wandten ihr Angesicht und sprachen zu Micha: Was hast du, dass du die Leute zusammengerufen hast? (Joh 20,13)24Er antwortete: Ihr habt meine Götter, die ich gemacht habe, und den Priester weggenommen und macht euch davon! Was habe ich nun noch? Wie könnt ihr da noch zu mir sagen: Was hast du? (1Mo 31,30; Ri 17,13; Jes 44,9)25Aber die Söhne Dans sprachen zu ihm: Belästige uns nicht weiter mit deinem Geschrei, sonst bekommst du es mit erbitterten Leuten zu tun, die dich samt deinem Haus beseitigen würden! (1Sam 30,6; 2Sam 17,8; Hi 3,5)26So gingen die Söhne Dans ihren Weg; und weil Micha sah, dass sie stärker waren als er, wandte er sich um und kehrte wieder zu seinem Haus zurück. (Joh 7,53)27Jene aber nahmen mit, was Micha gemacht hatte, samt dem, der sein Priester gewesen war, und überfielen Lais, ein stilles, sorgloses Volk, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes und verbrannten die Stadt mit Feuer. (5Mo 33,22; Jos 8,21; Mt 24,42; 1Thess 5,3)28Und es war niemand, der sie errettete; denn sie lag fern von Zidon, und sie hatten mit keinem Menschen Verkehr; die Stadt lag nämlich im Tal von Beth-Rechob. Jene aber bauten die Stadt wieder auf und wohnten darin; (4Mo 13,21; Jos 19,28; 2Sam 10,6; 2Sam 10,8; Pred 4,10)29und sie nannten sie Dan, nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war; zuvor aber hieß die Stadt Lais. (5Mo 34,2; Jos 19,47; 1Kön 12,29; 1Kön 15,20)30Und die Söhne Dans richteten für sich das Bildnis auf. Und Jonathan, der Sohn Gersons, des Sohnes Moses, und seine Söhne waren Priester des Stammes Dan bis zu der Zeit, als das Land in die Gefangenschaft geführt wurde. (3Mo 26,1; 2Kön 15,29; 2Kön 17,22)31Und sie stellten für sich das Bildnis auf, das Micha gemacht hatte, solange das Haus Gottes in Silo war. (Jos 18,1; 1Sam 1,3; Ps 78,60)
Richter 18
Elberfelder Bibel
Ein neues Stammesgebiet für Dan
1In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbteil zum Wohnen; denn bis zu jenem Tag war ihm mitten unter den Stämmen Israels nichts als Erbteil zugefallen. (Ri 1,34; Ri 17,6)2Und die Söhne Dan sandten fünf Männer aus ihrer Sippe, aus ihrer Gesamtheit, tapfere Männer aus Zora und aus Eschtaol, um das Land auszukundschaften und es zu erforschen. Und sie sagten zu ihnen: Geht hin, erforscht das Land! Und sie kamen in das Gebirge Ephraim zum Haus Michas und übernachteten dort. (Jos 2,2; Ri 13,25; Ri 17,1)3Als sie beim Haus Michas waren, erkannten sie die Mundart[1] des jungen Mannes, des Leviten. Und sie bogen dahin ab und sagten zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht? Und was tust du hier? Und was hast du hier?4Und er sagte zu ihnen: So und so hat Micha mir getan. Und er hat mich in Lohn genommen, und ich bin sein Priester geworden. (Ri 17,10)5Da sagten sie zu ihm: Befrage doch Gott, damit wir erkennen, ob unser Weg, auf dem wir gehen, zum Ziel führt! (1Sam 9,9; Hos 4,12)6Da sagte der Priester zu ihnen: Geht in Frieden! Vor dem HERRN ⟨liegt⟩ euer Weg, auf dem ihr geht. (2Mo 4,18)7Und die fünf Männer gingen hin und kamen nach Lajisch. Und sie sahen das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnen, nach Art der Sidonier, ruhig und arglos[2]. Und es gab keinen, der einem irgendetwas zuleide tat im Land ⟨oder⟩ der ⟨fremdes⟩ Vermögen in Besitz genommen hätte[3]. Und sie waren ⟨weit⟩ entfernt von den Sidoniern und hatten mit den Aramäern[4] nichts zu tun. – (Ri 18,29; 1Chr 4,40)8Und sie kamen ⟨zurück⟩ zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol. Und ihre Brüder sagten zu ihnen: Was ⟨bringt⟩ ihr?9Sie sagten: Macht euch auf und lasst uns gegen sie hinaufziehen! Denn wir haben uns das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr bleibt ⟨noch⟩ untätig? Seid nicht träge zu gehen, um hinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen! (4Mo 14,7; Jos 18,3; 1Kön 22,3)10Wenn ihr hinkommt, werdet ihr zu einem arglosen[5] Volk kommen, und das Land ist geräumig nach ⟨allen⟩ Seiten hin. Ja, Gott hat es in eure Hand gegeben, einen Ort, wo es keinen Mangel gibt an irgendetwas, was auf Erden ist. (5Mo 8,7; Jos 2,23)
Der Stamm Dan beraubt das Heiligtum Michas
11Da brachen sechshundert Mann von dort auf, von der Sippe der Daniter, aus Zora und aus Eschtaol, umgürtet mit Waffen.12Und sie zogen hinauf und lagerten zu Kirjat-Jearim in Juda. Daher hat man diesen Ort Machaneh-Dan[6] genannt bis auf diesen Tag; siehe, er ⟨liegt⟩ hinter Kirjat-Jearim. (Jos 15,9; Ri 13,25; 1Sam 6,21)13Und von dort zogen sie weiter ins Gebirge Ephraim und kamen zum Haus Michas.14Da begannen die fünf Männer, die gegangen waren, das Land Lajisch auszukundschaften, und sagten zu ihren Brüdern: Wisst ihr, dass in diesen Häusern Efod und Terafim und ein Schnitzbild und ein Gussbild sind? Und nun erkennt, was ihr zu tun habt!15Da bogen sie dahin ab und traten in das Haus des jungen Mannes, des Leviten, ein, in das Haus Michas, und fragten ihn nach seinem Wohlergehen. (1Sam 17,22)16Die sechshundert mit ihren Waffen umgürteten Männer aber, die von den Söhnen Dan waren, blieben am Eingang des Tores stehen.17⟨Nur⟩ die fünf Männer, die gegangen waren, das Land auszukundschaften, stiegen hinauf, gingen dort hinein ⟨und⟩ nahmen das Schnitzbild und das Efod und die Terafim und das Gussbild. Und der Priester und die sechshundert Mann, die mit Waffen umgürtet waren, standen am Eingang des Tores. (Ri 17,4)18Als jene nun in Michas Haus gingen und das Schnitzbild, das Efod und die Terafim und das Gussbild wegnahmen, da sagte der Priester zu ihnen: Was tut ihr da?19Sie sagten zu ihm: Schweig! Lege deine Hand auf deinen Mund und geh mit uns und sei für uns Vater und Priester! Ist es besser für dich, Priester zu sein für das Haus eines einzelnen Mannes oder Priester zu sein für einen Stamm und für eine Sippe in Israel? (Ri 17,10)20Da wurde das Herz des Priesters froh, und er nahm das Efod und die Terafim und das Schnitzbild und ging mitten unter das Volk. (Jes 56,11; Röm 16,18)21Und sie wandten sich und gingen ⟨weiter⟩ und stellten die Kinder und das Vieh und die wertvollen Dinge an ihre Spitze.22Sie hatten sich ⟨schon ein Stück weit⟩ von Michas Haus entfernt, da wurden die Männer zusammengerufen, die in den Häusern ⟨wohnten⟩, die beim Haus Michas ⟨standen⟩, und sie holten die Söhne Dan ein.23Und sie riefen die Söhne Dan an; und diese wandten ihr Gesicht um und sagten zu Micha: Was ist dir, dass du ⟨sie⟩ zusammengerufen hast[7]?24Er sagte: Meine Götter, die ich gemacht hatte, habt ihr ⟨mir⟩ weggenommen und den Priester dazu und seid weggezogen! Was ⟨bleibt⟩ mir da noch? Und wie könnt ihr denn zu mir sagen: Was ist dir? (1Mo 31,30; Ri 17,13; 2Chr 25,15)25Aber die Söhne Dan sagten zu ihm: Lass deine Stimme bei uns nicht ⟨mehr⟩ hören, damit nicht Männer mit erbittertem Mut[8] über euch herfallen und du dein Leben verwirkst[9] und das Leben deines Hauses!26Und die Söhne Dan zogen ihres Weges. Und als Micha sah, dass sie stärker waren als er, wandte er sich und kehrte in sein Haus zurück.27Jene aber nahmen mit, was Micha gemacht hatte, dazu den Priester, den er besaß. Und sie kamen über Lajisch, über ein ruhiges und argloses[10] Volk, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes; und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. (5Mo 33,22)28Und kein Retter war da; denn die Stadt[11] war ⟨weit⟩ entfernt von Sidon, und sie hatten mit den Aramäern[12] nichts zu tun. Sie ⟨lag⟩ in der Ebene, die zu Bet-Rehob gehört. Und sie bauten die Stadt ⟨wieder⟩ auf und wohnten in ihr. (4Mo 13,21; Jos 19,28; 2Sam 10,6)29Und sie gaben der Stadt den Namen Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren worden war; früher dagegen war Lajisch der Name der Stadt. – (1Mo 14,14; 5Mo 34,1; Jos 19,47; Ri 18,7; 1Kön 12,29; 1Kön 15,20)30Und die Söhne Dan richteten sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose[13], er und seine Söhne waren Priester für den Stamm der Daniter bis zum Tag der Wegführung ⟨der Bevölkerung⟩ des Landes. (3Mo 26,1; 2Kön 15,29; 2Kön 17,22)31Und sie stellten sich das Schnitzbild Michas auf, das er gemacht hatte, all die Tage, in denen das Haus Gottes in Silo war. (Jos 18,1)