Hiob 38
Lutherbibel 2017
von Deutsche BibelgesellschaftDie erste Rede des Herrn aus dem Sturm
1 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 31,35) 2 Wer ist’s, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand? (Hi 34,35) 3 Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre mich! (Hi 40,7) 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir’s, wenn du so klug bist! 5 Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Messschnur gezogen hat? (Spr 30,4) 6 Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, 7 als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Gottessöhne jubelten? (Hi 1,6; Ps 19,2) 8 Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es herausbrach wie aus dem Mutterschoß, (Ps 104,8; Spr 8,29) 9 als ich’s mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln, 10 als ich ihm seine Grenze bestimmte und setzte ihm Riegel und Tore 11 und sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«? 12 Hast du zu deiner Zeit dem Morgen geboten und der Morgenröte ihren Ort gezeigt, 13 damit sie die Enden der Erde fasste und die Frevler von ihr abgeschüttelt würden? 14 Sie wandelt sich wie Ton unter dem Siegel und färbt sich bunt wie ein Kleid. 15 Und den Frevlern wird ihr Licht genommen und der erhobene Arm zerbrochen werden. 16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen und auf dem Grund der Tiefe gewandelt? 17 Haben sich dir des Todes Tore je aufgetan, oder hast du gesehen die Tore der Finsternis? 18 Hast du erkannt, wie breit die Erde ist? Sage es, wenn du das alles weißt! 19 Welches ist der Weg dahin, wo das Licht wohnt, und welches ist die Stätte der Finsternis, 20 dass du sie zu ihrem Gebiet bringen könntest und kennen die Pfade zu ihrem Hause? 21 Du weißt es ja, denn zu der Zeit wurdest du geboren, und deine Tage sind sehr viel! 22 Bist du gewesen, wo der Schnee herkommt, oder hast du gesehen, wo der Hagel herkommt, (Jos 10,11; Jes 30,30) 23 die ich verwahrt habe für die Zeit der Trübsal und für den Tag des Streites und Krieges? 24 Welches ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt und der Ostwind hinfährt über die Erde? 25 Wer hat dem Platzregen seine Bahn gebrochen und den Weg dem Blitz und Donner, (Hi 28,26) 26 dass es regnet aufs Land, wo niemand ist, in der Wüste, wo kein Mensch ist, 27 damit Einöde und Wildnis gesättigt werden und das Gras wächst? 28 Hat der Regen einen Vater? Wer hat die Tropfen des Taus gezeugt? 29 Aus wessen Schoß geht das Eis hervor, und wer hat den Reif unter dem Himmel geboren, 30 dass das Wasser sich verbirgt, als wäre es Stein, und der Wasserspiegel gefriert? 31 Kannst du die Bande des Siebengestirns zusammenbinden oder den Gürtel des Orion auflösen? (Hi 9,9) 32 Kannst du die Sterne des Tierkreises aufgehen lassen zur rechten Zeit oder die Bärin samt ihren Jungen heraufführen? 33 Weißt du des Himmels Ordnungen, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? (Jer 33,25) 34 Kannst du deine Stimme zu der Wolke erheben, dass dich die Menge des Wassers überströme? 35 Kannst du die Blitze aussenden, dass sie hinfahren und sprechen zu dir: »Hier sind wir«? 36 Wer hat dem Ibis Weisheit verliehen, und wer gab dem Hahn Einsicht? 37 Wer ist so weise, dass er die Wolken zählen könnte? Wer schüttet die Krüge des Himmels aus, 38 wenn der Erdboden hart wird, als sei er gegossen, und die Schollen fest aneinanderkleben? 39 Kannst du der Löwin ihren Raub zu jagen geben und die jungen Löwen sättigen, 40 wenn sie sich legen in ihren Höhlen und lauern in ihrem Versteck? 41 Wer bereitet dem Raben die Speise, wenn seine Jungen zu Gott rufen und irrefliegen, weil sie nichts zu essen haben? (Ps 147,9)Hiob 38
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hiob 38
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagErste Rede Gottes: Fragen nach dem Urheber der Schöpfung, der leblosen und belebten Natur
1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 11,5; Hi 40,1; Hes 1,4; Nah 1,3) 2 Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? (Hi 34,35; Hi 42,3) 3 Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Dann will ich dich fragen, und du sollst mich belehren[1]! (Hi 21,22; Hi 40,2; Hi 42,4; Lk 12,35) 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Teile es mit, wenn du Einsicht kennst! (Hi 15,7; Ps 102,26; Spr 3,19) 5 Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es kennst? Oder wer hat über ihr die Messschnur ausgespannt? (Hi 28,25) 6 Worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, (1Sam 2,8) 7 als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten? (Hi 2,1) 8 Wer hat[2] das Meer mit Torflügeln verschlossen, als es hervorbrach, dem Mutterschoß entquoll, (1Mo 1,9) 9 als ich Gewölk zu seinem Gewand machte und Wolkendunkel zu seinen Windeln 10 und ich ihm meine Grenze zog[3] und Riegel und Torflügel einsetzte 11 und sprach: Bis hierher kommst du und nicht weiter, und hier soll aufhören der Stolz[4] deiner Wellen? (Hi 26,10; Ps 104,9; Spr 8,29; Jer 5,22) 12 Hast du einmal in deinem Leben[5] dem Morgen geboten? Hast du die Morgenröte ihre Stätte wissen lassen, 13 damit sie die Enden[6] der Erde erfasst, sodass die Gottlosen von ihr abgeschüttelt werden? (Hi 24,13; Ps 19,5) 14 Sie[7] verwandelt sich wie Siegelton[8], und alles steht da[9] wie ein Kleid; 15 und den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen. (Hi 24,13; Ps 10,15) 16 Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und hast du den Urgrund der Tiefe durchwandelt? 17 Sind dir die Tore des Todes aufgedeckt worden, und hast du die Tore der Finsternis gesehen? 18 Hast du auf die Breiten der Erde geachtet? Teile es ⟨mir⟩ mit, wenn du das alles erkannt hast! 19 Wo ist denn der Weg dahin, wo das Licht wohnt? Und die Finsternis – wo ist denn ihre Stätte, 20 sodass du sie in ihr Gebiet bringen könntest und dass dir die Pfade zu ihrem Haus bekannt wären[10]? 21 Du hast es ⟨ja⟩ erkannt, denn damals warst du ⟨schon⟩ geboren, und die Zahl deiner Tage ist groß! 22 Bist du bis zu den Vorräten[11] des Schnees gekommen, und hast du die Vorräte[12] des Hagels gesehen, (Ps 147,16) 23 die ich aufgespart habe für die Zeit der Not, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (Jos 10,11; Hes 13,13) 24 Wo denn ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt, der Ostwind sich über die Erde zerstreut? (2Mo 14,21) 25 Wer furchte der Regenflut einen Wassergraben und einen Weg der donnernden Gewitterwolke, (Hi 28,26) 26 um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf die Wüste, in der kein Mensch ist, (Jer 10,13) 27 um zu sättigen die Öde und Verödung und um hervorsprießen zu lassen die Triebe des frischen Grases? (Hi 37,13; Ps 107,35; Ps 147,8) 28 Hat der Regen einen Vater, oder wer hat die Tautropfen gezeugt? 29 Aus wessen Schoß kam das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer hat ihn geboren, (Hi 37,10; Ps 147,16) 30 wenn sich das Wasser wie in einem Stein versteckt hält und die Fläche der Tiefe fest gefügt ist? (Hi 37,10) 31 Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion? 32 Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Großen Bären leiten samt seinen Jungen[13]? (Hi 9,9) 33 Hast du die Ordnungen des Himmels erkannt, oder bestimmst du seine Herrschaft auf der Erde[14]? 34 Erhebst du deine Stimme zum Gewölk, sodass der Schwall des Wassers dich bedeckt? 35 Entsendest du Blitze, sodass sie hinfahren und zu dir sagen: Hier sind wir? (Hi 36,32; Hi 37,3) 36 Wer hat Weisheit in den Ibis[15] gelegt, oder wer hat dem Hahn Verstand gegeben? 37 Wer kann in Weisheit die Wolken zählen, und die Krüge des Himmels – wer kippt sie um[16], (1Mo 7,11) 38 wenn das Erdreich hart wird wie gegossenes Metall[17] und die Schollen aneinander kleben? 39 Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Löwen, (Ps 104,21) 40 wenn sie sich auf ⟨ihren⟩ Lagern ducken, im Dickicht auf der Lauer sitzen? (Ps 10,9) 41 Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, wenn seine Jungen zu Gott schreien, umherirren ohne Nahrung? (Ps 147,9; Lk 12,24)Hiob 38
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftGott antwortet Ijob mit Fragen: Beispiele seiner Macht und Weisheit
1 Dann ergriff der HERR selbst das Wort und antwortete Ijob aus dem Sturm heraus. Er sagte zu ihm: (Ps 18,10; Ps 50,3; Hes 1,4; Nah 1,3; Hab 1,3) 2 »Wer bist du, dass du meinen Plan anzweifelst, von Dingen redest, die du nicht verstehst? 3 Nun gut! Steh auf und zeige dich als Mann! Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid! (Hi 40,7) 4 Wo warst du denn, als ich die Erde machte? Wenn du es weißt, dann sage es mir doch! (Hi 15,7) 5 Wer hat bestimmt, wie groß sie werden sollte? Wer hat das mit der Messschnur festgelegt? Du weißt doch alles! Oder etwa nicht? (Spr 30,4) 6 Auf welchem Sockel stehen ihre Pfeiler? Wer hat den Grundstein ihres Baus gelegt? (Ps 24,2; Ps 75,4; Ps 104,5) 7 Ja, damals sangen alle Morgensterne, die Gottessöhne jubelten vor Freude! (Hi 1,6; Ps 19,2; Bar 3,34) 8 Wer hat das Meer mit Toren abgesperrt, als es hervorbrach aus dem Schoß der Erde? 9 Ich war’s, ich hüllte es in dichte Wolken, als Windel gab ich ihm den dunklen Nebel. 10 Ich gab ihm seine vorbestimmte Grenze, schloss es mit Tor und Riegel sicher ein. 11 Ich sagte ihm: ›Bis hierher und nicht weiter! Hier hört der Hochmut deiner Wellen auf!‹ (Ps 104,6; Spr 8,29; Jer 5,22) 12 Hast du je einen Tag heraufbefohlen, der Morgenröte ihren Platz bestimmt 13 und ihr gesagt, der Erde Saum zu fassen und alle Bösen von ihr abzuschütteln? 14 In ihrem Licht erheben sich die Berge,[1] wie Kleiderfalten treten sie hervor. 15 Den Bösen aber bringt das Licht kein Glück, es setzt dem Missbrauch ihrer Macht ein Ende. 16 Warst du schon unten bei den Meeresquellen? Den Grund des Meeres, hast du ihn durchstreift? (Sir 24,5) 17 Hast du am Tor der Totenwelt gestanden, dort, wo die ewige Finsternis beginnt? 18 Weißt du, wie weit die Erde sich erstreckt? Wenn du das alles kennst, dann sag es mir! 19 Kennst du den Weg zum Ursprungsort des Lichtes? Von welcher Stelle kommt die Dunkelheit? 20 Führst du sie bis ans Ende ihres Weges und bringst sie dann zu ihrem Ort zurück? 21 Du musst es können, denn du bist so alt, du warst ja damals lange schon geboren! (Hi 15,7) 22 Hast du die Vorratskammern schon gesehen, wo ich den Schnee und Hagel aufbewahre? (Hi 36,27; Ps 33,7; Ps 135,7; Jer 10,13) 23 Ich halte sie bereit für Unheilstage; mit ihnen greif ich ein in Kampf und Krieg. (Jos 10,11; Jes 30,30) 24 Wo ist der Weg zum Aufgangsort der Sonne und wo der Platz, von dem der Ostwind kommt? 25 Wer grub am Himmel Rinnen für den Regen? Wer bahnte dem Gewitter seinen Weg? (Hi 28,26) 26 Wer lässt es regnen auf die öde Steppe, aufs Land, in dem es keine Menschen gibt? 27 Wer stillt den Durst der ausgedörrten Erde, damit sie grünes Gras aufsprießen lässt? 28 Denk an den Regen: Hat er einen Vater? Und sieh den Tau: Hat jemand ihn gezeugt? 29 Wo kommt das Eis her? Wer ist seine Mutter? Und welcher Schoß gebar den Reif und Frost, 30 der Bach und Fluss in harten Stein verwandelt, das Meer bewegungslos erstarren lässt? 31 Kannst du das Siebengestirn zusammenbinden? Löst du den Gürtel des Orions auf? (Hi 9,9) 32 Lässt du die Tierkreisbilder aufmarschieren, dass jedes sichtbar wird zu seiner Zeit? Lenkst du den Großen und den Kleinen Wagen? 33 Kennst du die Ordnung, der der Himmel folgt, und machst sie gültig für die ganze Erde? (Jer 33,25) 34 Rufst du den Wolken dort Befehle zu, damit sie Regen auf dich strömen lassen? 35 Schickst du die Blitze auf die Erde nieder? Stehn sie dir zu Befehl, wenn du sie rufst? 36 Wer sagt dem Ibis, dass der Nilstrom steigt? Wer sagt dem Hahn, dass Regenwetter kommt?[2] 37 Wer zählt die rechte Zahl von Wolken ab? Wer leert des Himmels Wasserkrüge aus, 38 wenn alle Ackerschollen fest zusammenbacken, die Erde hart geworden ist wie Stein? 39 Treibst du der Löwin ihre Beute zu? Stillst du die heiße Gier der jungen Löwen, (Ps 104,21; Ps 104,27) 40 wenn sie sich in den Höhlen niederkauern, in dichten Büschen auf der Lauer liegen? 41 Wer ist es, der den Raben Futter gibt, wenn ihre Jungen nichts zu fressen finden und mir laut schreiend ihren Hunger klagen?Hiob 38
Hoffnung für alle
von BiblicaDer mächtige Schöpfer
1 Dann aber redete der HERR mit Hiob. Er antwortete ihm aus dem Sturm: 2 »Wer bist du, dass du meine Weisheit anzweifelst mit Worten ohne Verstand? 3 Tritt mir gegenüber wie ein Mann und gib mir Antwort auf meine Fragen! 4 Wo warst du, als ich das Fundament der Erde legte? Sag es doch, wenn du so viel weißt! 5 Wer hat ihre Maße festgelegt und wer die Messschnur über sie gespannt? Du weißt es doch, oder etwa nicht? 6 Worin sind die Pfeiler der Erde eingesenkt, und wer hat ihren Grundstein gelegt? 7 Damals sangen alle Morgensterne, und die Gottessöhne jubelten vor Freude. 8 Wer schloss die Schleusentore, um das Meer zurückzuhalten, als es hervorbrach aus dem Mutterschoß der Erde? 9 Ich hüllte es in Wolken und in dichtes Dunkel wie in Windeln; 10 ich setzte dem Meer eine Grenze, schloss seine Tore und Riegel 11 und sprach: ›Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter! Hier müssen sich deine mächtigen Wogen legen!‹ 12 Sag, hast du je das Tageslicht herbeigerufen und der Morgenröte ihren Weg gewiesen? 13 Sie fasst die Erde bei den Zipfeln und schüttelt die Übeltäter von ihr ab. 14 In ihrem Licht färbt die Erde sich bunt wie ein Kleid; ihre Gestalt tritt hervor, deutlich wie ein Siegelabdruck auf Ton. 15 Dann wird den Übeltätern das schützende Dunkel[1] genommen, und ihr drohend erhobener Arm wird zerbrochen. 16 Bist du hinab zu den Quellen des Meeres gereist, hast du den Abgrund des Ozeans durchwandert? 17 Haben sich dir die Tore des Todes geöffnet, die den Eingang ins dunkle Land verschließen? 18 Hast du die Weiten der Erde überblickt? Sag es mir, wenn du das alles weißt! 19 Woher kommt das Licht, und wie gelangt man dorthin? Woher kommt die Finsternis? 20 Kannst du Licht und Dunkelheit an ihre Orte bringen, kennst du den Weg zu ihrem Land? 21 Ganz gewiss, denn du warst schon geboren, als ich sie schuf, du lebst ja seit uralten Zeiten! 22 Hast du die Vorratskammern gesehen, in denen ich Schnee und Hagel aufbewahre? 23 Ich spare sie auf für den Unglückstag, für Kriegszeiten und Schlachtgetümmel. 24 Weißt du, wo das Licht herkommt und von wo der Ostwind loszieht? Wie gelangt man dorthin? 25 Wer schafft den Regenfluten eine Bahn, wer ebnet Blitz und Donner den Weg, 26 damit Gewitterregen niedergehn auf unbewohntes Land, über unwegsame Wüsten, 27 damit die ausgedörrte Steppe durchtränkt wird und frisches Grün aus dem Boden sprießt? 28 Hat der Regen einen Vater? Wer lässt den Tau entstehen? 29 Wer bringt Eis und Frost hervor, 30 wenn das Wasser hart wird wie Stein, wenn Seen und Flüsse zugefroren sind? 31 Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, kannst du den Gürtel des Orion öffnen? 32 Lässt du die Sternbilder erscheinen, je nach Jahreszeit, bringst du den Großen und den Kleinen Wagen herauf? 33 Hast du die Gesetze des Himmels entdeckt, und kannst du sie auf die Erde übertragen? 34 Rufst du den Wolken einen Befehl zu, damit sie Regen auf dich herabströmen lassen? 35 Schleuderst du die Blitze in ihr Ziel? Sagen sie: ›Wir stehen dir zu Diensten‹? 36 Wer lässt die Wolken wohlgeordnet ziehen? Wer bestimmt das Wetter nach einem weisen Plan?[2] 37 Wer ist so klug, dass er die Zahl der Wolken kennt? Wer schüttet ihr Wasser auf die Erde nieder,[3] 38 wenn dort der Boden hart geworden ist wie Eisen und die Schollen aneinander kleben? 39 Erjagst du die Beute für die Löwin, stillst du den Hunger ihrer Jungen, 40 wenn sie sich in Höhlen verkriechen, im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer lässt den Raben Futter finden, wenn seine Jungen zu Gott schreien, wenn sie hungrig und hilflos umherirren?Hiob 38
Menge Bibel
VIII. Gottes Offenbarung und Hiobs Demütigung (38,1-42,6)
1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Wettersturme heraus folgendermaßen: 2 »Wer ist’s, der da den Heilsplan Gottes verdunkelt mit Worten ohne Einsicht? 3 Auf! Gürte dir die Lenden wie ein Mann, so will ich dich fragen, und du belehre mich[1]!« 4 »Wo warst du, als ich die Erde baute? Sprich es aus, wenn du Einsicht besitzest[2]! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt[3] – du weißt es ja! –, oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt? 6 Worauf sind ihre Grundpfeiler eingesenkt worden, oder wer hat ihren Eckstein[4] gelegt, 7 während die Morgensterne allesamt laut frohlockten und alle Gottessöhne[5] jauchzten? 8 Und wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es hervorbrach, aus dem Mutterschoß heraustrat? 9 Als ich Gewölk zu seinem Kleide machte und dunkle Nebel zu seinen Windeln? 10 Als ich ihm das von mir bestimmte Gebiet absteckte und ihm Riegel und Tore herstellte 11 und sprach: ›Bis hierher darfst du kommen, aber nicht weiter, und hier soll sich der Stolz deiner Wellen brechen!‹ 12 Hast du jemals, seitdem du lebst, das Morgenlicht bestellt? Hast du dem Frührot seine Stätte angewiesen, 13 daß es die Säume der Erde erfasse und die Frevler von ihr verscheucht werden? 14 Sie (die Erde) verwandelt sich alsdann wie Wachs unter dem Siegel, und alles stellt sich dar wie ein Prachtgewand; 15 den Frevlern aber wird ihr Licht entzogen, und der zum Schlagen schon erhobene Arm zerbricht. 16 Bist du bis zu den Quellen des Meeres gekommen, und hast du die tiefsten Tiefen des Weltmeers durchwandelt? 17 Haben sich vor dir die Pforten des Todes aufgetan, und hast du die Pforten des Schattenreichs gesehen? 18 Hast du die weiten Flächen der Erde überschaut? Sage an, wenn du dies alles weißt! 19 Wo geht denn der Weg nach der Wohnung des Lichts, und die Finsternis, wo hat sie ihre Heimstätte, 20 daß du sie in ihr Gebiet hinbringen könntest und daß die Pfade zu ihrem Hause dir bekannt wären? 21 Du weißt es ja, denn damals wurdest du ja geboren, und die Zahl deiner Lebenstage ist groß! 22 Bist du zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Speicher des Hagels gesehen, 23 den ich aufgespart habe für die Drangsalszeiten, für den Tag des Kampfes und des Krieges? 24 Wo ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt und von wo der Ostwind sich über die Erde verbreitet? 25 Wer hat der Regenflut Kanäle gespalten und einen Weg dem Donnerstrahl gebahnt, 26 um regnen zu lassen auf menschenleeres Land, auf die Steppe, wo niemand wohnt, 27 um die Einöde und Wildnis reichlich zu tränken und Pflanzengrün sprießen zu lassen? 28 Hat der Regen einen Vater, oder wer erzeugt die Tropfen des Taues? 29 Aus wessen Mutterschoße geht das Eis hervor, und wer läßt den Reif des Himmels entstehen? 30 Wie zu Stein verhärten sich die Wasser, und der Spiegel der Fluten schließt sich zur festen Decke zusammen. 31 Vermagst du die Bande des Siebengestirns zu knüpfen oder die Fesseln[6] des Orion zu lösen? 32 Läßt du die Bilder des Tierkreises zur rechten Zeit hervortreten, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen? 33 Kennst du die für den Himmel gültigen Gesetze, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? 34 Kannst du deine Stimme hoch zu den Wolken dringen lassen, daß strömender Regen dich bedecke? 35 Entsendest du die Blitze, daß sie hinfahren und zu dir sagen: ›Hier sind wir‹? 36 Wer hat Weisheit in die Wolkenschichten gelegt oder wer dem Luftgebilde Verstand verliehen? 37 Wer zählt die Federwolken mit Weisheit ab, und die Schläuche des Himmels, wer läßt sie sich ergießen, 38 wenn das Erdreich sich zu Metallguß verhärtet hat und die Schollen sich fest zusammenballen? 39 Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Leuen, 40 wenn sie in ihren Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer verschafft dem Raben sein Futter, wenn seine Jungen zu Gott schreien und wegen Mangels an Nahrung umherirren?Hiob 38
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDie erste Rede Gottes aus dem Sturm
1 Da antwortete Jahwe aus dem Sturm und sagte zu Hiob: 2 „Wer verdunkelt da den Beschluss / mit Worten, denen das Wissen fehlt? 3 Steh auf und zeige dich als Mann! / Dann will ich dich fragen, und du belehrst mich. 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? / Sag an, wenn du es weißt! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du es? / Wer hat die Messschnur über sie gespannt? 6 Wo sind ihre Pfeiler eingesenkt? / Wer hat ihren Eckstein gelegt, 7 als alle Morgensterne jubelten / und alle Gottessöhne jauchzten?“Gott, der Herr über die Erde
8 „Wer verschloss das Meer mit einem Tor / als es berstend aus dem Mutterleib schoss? 9 Ich gab ihm die Wolken als Kleid, / das Wetterdunkel als Windel. 10 Ich brach ihm eine Grenze aus dem Gestein, / setzte ihm Riegel und Torflügel ein. 11 Ich sagte: 'Bis hierher und nicht weiter! / Hier bricht der Stolz deiner Wellen!' 12 Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, / dem Frührot seinen Ort gezeigt, 13 dass es die Säume der Erde erfasst, / um die Schuldigen herauszuschütteln? 14 Die Erde faltet sich wie Siegelton;[1] / wie im Prachtgewand steht alles da. 15 Den Bösen wird ihr Licht entzogen, / es zerbricht der zum Sündigen erhobene Arm. 16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, / hast du den Grund der Fluten durchquert? 17 Haben sich dir die Tore des Todes enthüllt, / hast du die Pforten der Schatten gesehen? 18 Hast du ermessen, wie breit die Erde ist? / Sag an, wenn du das alles weißt! 19 Wo ist der Weg zur Wohnung des Lichts? / Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort? 20 Kannst du sie in ihr Gebiet begleiten, / kennst du die Wege zu ihrem Haus? 21 Du weißt es, du bist doch damals geboren, / und die Zahl deiner Tage ist groß!“Gott, der Herr unseres Himmels
22 „Bist du zu den Speichern des Schnees gelangt? / Hast du die Kammern des Hagels gesehen, 23 den ich aufgespart habe für Zeiten der Not, / für den Tag des Kampfes und der Schlacht? 24 Wo ist der Weg, auf dem das Licht sich teilt, / der Ostwind sich über die Erde zerstreut? 25 Wer bricht der Regenflut die Bahn, / bahnt dem Gewitter seinen Weg? 26 Wer schickt den Regen auf unbewohntes Land, / auf die Wüste, wo kein Mensch ist? 27 Wer stillt den Durst der ausgedörrten Erde, / dass sie frisches Gras gedeihen lässt? 28 Hat der Regen einen Vater? / Wer hat die Tautropfen gezeugt? 29 Aus wessen Schoß kam das Eis hervor? / Wer hat den Reif des Himmels geboren? 30 Die Gewässer erstarren zu Stein / und die Fläche der Flut wird fest. 31 Schnürst du die Bänder des Siebengestirns, / löst du die Fesseln des Orion? 32 Führst du die Tierkreisbilder zu ihrer Zeit aus, / leitest du den großen Bären samt seinen Jungen? 33 Kennst du die Gesetze des Himmels? / Setzt du seine Herrschaft auf der Erde durch? 34 Rufst du den Wolken dort Befehle zu, / dass ein Wasserschwall dich dann umhüllt? 35 Schickst du Blitze, dass sie niederfahren, / dass sie zu dir sagen: 'Hier sind wir!'? 36 Wer hat den Vögeln Weisheit gegeben, / wer mit Verstand die Fliegenden begabt? 37 Wer ist so weise, dass er die Wolken zählt? / Wer schüttet die Himmelsgefäße aus, 38 wenn der Staub zu dichtem Guss zusammenbackt / und die Schollen aneinanderkleben?“Gott, der Herr der Tiere
39 „Jagst du der Löwin ihre Beute? / Stillst du den jungen Löwen die Gier, 40 wenn sie in den Höhlen kauern, / im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, / wenn seine Jungen zu Gott schreien, / herumflattern aus Mangel an Nahrung?Hiob 38
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.