Hesekiel 22

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das Wort des HERRN erging an mich:2 Du, Menschensohn, musst du nicht das Urteil sprechen, musst du nicht das Urteil sprechen über die Blutstadt, musst du ihr nicht alle ihre Gräueltaten bekannt machen? (Hes 20,4; Hes 23,36)3 Dann sag: So spricht GOTT, der Herr: Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, sodass ihre Zeit kommt, und die sich Götzen macht, sodass sie unrein wird:4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden und durch deine Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Du hast deine Tage herannahen lassen und bist ans Ende deiner Jahre gekommen. Deshalb mache ich dich zur Schande für die Völker und zum Spott für alle Länder. (Hes 5,14)5 Nah und Fern verhöhnt dich; befleckt ist der Name, groß die Bestürzung.6 Siehe, die Fürsten Israels: Ein jeder in dir war auf seine eigene Macht aus, um Blut zu vergießen. (Jes 1,23; Hes 18,27; Hes 19,1)7 In dir verachtet man Vater und Mutter. In deiner Mitte beutet man die Fremden aus. In dir unterdrückt man Waisen und Witwen. (2Mo 22,21; 3Mo 19,3; 5Mo 27,16)8 Was mir heilig ist, hast du verachtet. Meine Sabbat-Tage hast du entweiht. (3Mo 19,30)9 In dir gibt es Verleumder, die Blut vergießen wollen. Man hält bei dir auf den Bergen Opfermahlzeiten ab. Schandtat verübt man in deiner Mitte: (3Mo 19,16; 5Mo 12,2; Hes 18,5)10 In dir hat man die Scham des Vaters entblößt, in dir die missbraucht, die verunreinigt ist während ihrer Regel. (3Mo 18,20; 3Mo 20,10)11 Und ein jeder hat Abscheuliches mit der Frau seines Nächsten getrieben; ein jeder hat durch Schandtat seine Schwiegertochter unrein gemacht, ein jeder in dir hat seine Schwester, die Tochter seines Vaters, missbraucht. (3Mo 18,9; 3Mo 18,15; 3Mo 20,12; 3Mo 20,17)12 Bei dir hat man Bestechung angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Zins und Wucher genommen und deinen Nächsten hast du durch Erpressung geschädigt. Mich aber hast du vergessen - Spruch GOTTES, des Herrn. (2Mo 22,24; 3Mo 25,36; 5Mo 23,20)13 Siehe, ich schlage meine Hände zusammen wegen deines Gewinns, den du gemacht hast, und wegen deiner Blutschuld, die in deiner Mitte geschehen ist.14 Wird dein Herz standhalten können, werden deine Hände stark bleiben in den Tagen, in denen ich gegen dich vorgehe? Ich, der HERR, habe gesprochen und ich führe es aus.15 Ich werde dich unter die Völker zerstreuen und dich in alle Länder vertreiben und mache deiner Unreinheit ein Ende. (3Mo 26,33)16 Durch dich selbst wirst du entweiht vor den Augen der Völker und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.17 Das Wort des HERRN erging an mich:18 Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacke geworden. Sie alle - Kupfer und Zinn und Eisen und Blei mitten im Schmelzofen - sind Schlacke. Silber sind sie gewesen. (Jes 1,22; Jer 6,28)19 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr alle zu Schlacke geworden seid, darum siehe, bringe ich euch zusammen in die Mitte Jerusalems.20 Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn werden in den Schmelzofen zusammengebracht, man zündet darunter Feuer an, um zu schmelzen. So werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammenbringen, ich werde euch hineinwerfen und zum Schmelzen bringen. (Mal 3,2)21 Ich werde euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch entfachen und ihr werdet mittendrin schmelzen.22 Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so werdet ihr darin zum Schmelzen gebracht. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, meinen Zorn über euch ausgegossen habe. (Sach 13,9)23 Das Wort des HERRN erging an mich:24 Menschensohn, sag zu ihm: Du bist ein Land, nicht gereinigt, nicht beregnet am Tag des Zorns.25 Die Verschwörung seiner Propheten in seiner Mitte ist wie ein brüllender Löwe, der Beute gerissen hat. Sie haben Menschen gefressen, nehmen Schätze und Kostbarkeiten an sich und Witwen haben sie zahlreich gemacht mittendrin. (Zef 3,3)26 Seine Priester haben meiner Weisung Gewalt angetan. Sie haben entweiht, was mir heilig ist. Zwischen heilig und nicht heilig machten sie keinen Unterschied. Sie belehrten niemanden mehr über unrein und rein und vor meinen Sabbat-Tagen verschlossen sie die Augen. So wurde ich mitten unter ihnen entweiht.27 Mitten in ihm sind seine Beamten wie Wölfe, die Beute reißen, indem sie Blut vergießen und Menschenleben zugrunde richten, damit sie Gewinn machen.28 Seine Propheten aber übertünchten ihnen alles. Sie haben nichtige Visionen, verkünden ihnen falsche Orakel und sagen: So spricht GOTT, der Herr - obwohl der HERR nicht gesprochen hat. (Hes 13,3)29 Das Volk des Landes hat Erpressung verübt und Raub begangen. Sie haben den Elenden und Armen unterdrückt und den Fremden erpresst gegen jeden Rechtsspruch.30 Da suchte ich unter ihnen einen Mann, der eine Mauer baut und vor mir für das Land in die Bresche tritt, damit ich es nicht vernichten muss; aber ich fand keinen. (Ps 106,23)31 Ich schüttete meinen Groll über sie aus. Ich vernichtete sie im Feuer meines Zorns. Ihren Weg ließ ich auf sie selbst zurückfallen - Spruch GOTTES, des Herrn. (Hes 9,10; Hes 11,21; Hes 16,43)

Hesekiel 22

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:2 Du Menschenkind, willst du nicht richten, willst du nicht richten die Stadt voller Blutschuld? Zeige ihr alle ihre Gräueltaten (Hes 20,4; Hes 24,6)3 und sprich: So spricht Gott der HERR: O Stadt, die du das Blut der Deinen vergießt, damit deine Zeit komme, und die du dir Götzen machst, damit du unrein werdest!4 Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und durch die Götzen, die du dir machtest, hast du dich unrein gemacht. Damit hast du deine Tage herbeigezogen und bewirkt, dass deine Jahre kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und zum Hohn in allen Ländern machen. (2Kön 21,16; Hes 5,15)5 In der Nähe wie in der Ferne sollen sie über dich spotten; befleckt ist dein Name und groß die Verwirrung.6 Siehe, die Fürsten Israels, ein jeder in dir pocht auf seine Macht, Blut zu vergießen.7 Vater und Mutter verachten sie, den Fremdlingen tun sie Gewalt und Unrecht an in deiner Mitte, die Witwen und Waisen bedrücken sie. (2Mo 22,20; 2Mo 22,21)8 Du verachtest, was mir heilig ist, und entheiligst meine Sabbate.9 Verleumder trachten bei dir danach, Blut zu vergießen. Sie essen von den Höhenopfern und treiben Schandtaten in deiner Mitte.10 Sie decken die Blöße der Väter auf und nötigen Frauen während ihrer Unreinheit. (3Mo 18,7; 3Mo 18,9; 3Mo 18,15; 3Mo 18,19)11 Sie treiben Gräuel mit der Frau ihres Nächsten; sie entehren ihre eigene Schwiegertochter durch Schandtat; sie tun ihren eigenen Schwestern Gewalt an, den Töchtern ihres Vaters.12 Sie lassen sich bestechen, um Blut zu vergießen. Du nimmst Zinsen und Aufschlag und suchst unrechten Gewinn an deinem Nächsten mit Gewalt – und mich vergisst du!, spricht Gott der HERR. (2Mo 22,24)13 Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den unrechten Gewinn, den du gemacht hast, und über das Blut, das in deiner Mitte vergossen ist.14 Meinst du aber, dein Herz kann standhalten oder deine Hände werden festbleiben zu der Zeit, wenn ich an dir handle? Ich, der HERR, habe es geredet und will’s auch tun15 und will dich zerstreuen unter die Völker und dich verstoßen in die Länder und will mit deiner Unreinheit ein Ende machen;16 und du wirst durch eigenes Tun entweiht vor den Völkern. Dann wirst du erfahren, dass ich der HERR bin.17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:18 Du Menschenkind, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie alle sind Kupfer, Zinn, Eisen und Blei im Ofen; ja, zu Silberschlacken sind sie geworden. (Jes 1,22; Jer 6,28)19 Darum, so spricht Gott der HERR: Weil ihr denn alle Schlacken geworden seid, siehe, so will ich euch alle in Jerusalem zusammenbringen.20 Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn im Ofen zusammenbringt, dass man ein Feuer darunter anfacht und es zerschmelzen lässt, so will ich auch euch in meinem Zorn und Grimm zusammenbringen, hineintun und schmelzen.21 Ja, ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch anfachen, dass ihr darin zerschmelzen müsst.22 Wie das Silber im Ofen zerschmilzt, so sollt auch ihr darin zerschmelzen und sollt erfahren, dass ich, der HERR, meinen Grimm über euch ausgeschüttet habe.23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:24 Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht gereinigt wurde, das nicht beregnet wurde zur Zeit des Zorns,25 dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und machen viele zu Witwen im Lande. (Ps 14,4; Hes 34,3; Hes 34,8; Zef 3,3)26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen entheiligt. (3Mo 10,10; Hes 44,23; Zef 3,4)27 Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen.28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat. (Hes 13,6; Hes 13,10)29 Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles Recht.30 Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich’s nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. (Hes 13,5)31 Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Tun auf ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR. (Hes 21,36)

Hesekiel 22

Das Buch

von SCM Verlag

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Hesekiel 22

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:2 Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? So lass sie alle ihre Gräuel erkennen, (2Kön 21,16; Hes 16,2; Hes 20,4; Hes 24,6)3 und sage: So spricht der Herr, HERR: ⟨Du⟩ Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre ⟨Gerichts⟩zeit kommt, und die sich[1] Götzen macht, sodass sie sich unrein macht! (2Kön 21,2; 2Kön 24,3; Ps 106,39; Jes 1,21; Hes 33,25; Mi 3,10)4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden; und durch deine Götzen, die du gemacht, hast du dich unrein gemacht; und du hast deine ⟨Gerichts⟩tage herbeigeführt und bist zu deinen Jahren gekommen[2]. Darum habe ich dich zum Hohn für die Nationen gemacht und zum Gespött für alle Länder. (Hes 23,32; Dan 9,16)5 Die ⟨dir⟩ nahe und die von dir entfernt ⟨wohnen⟩, verspotten dich, deren Ruf befleckt, deren Bestürzung gewaltig ist. – (Ps 79,4)6 Siehe, die Fürsten Israels waren in dir – jeder ⟨pochte⟩ auf seine Macht –, um Blut zu vergießen. (Jer 22,17; Hes 45,8; Mi 3,1; Zef 3,3)7 Vater und Mutter verachtet man in dir, dem Fremden tut man Gewalt an in deiner Mitte, Waise und Witwe unterdrückt man in dir. (5Mo 27,16; Ps 94,5; Jes 1,23)8 Meine heiligen Dinge verachtest du, und meine Sabbate entweihst du. (Hes 20,20)9 Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen. Und auf den Bergen isst man in dir, Schandtaten verübt man in deiner Mitte. (3Mo 19,16; 1Sam 24,10; Hes 18,6)10 Die Blöße des Vaters deckt man auf in dir, die in ihrer Absonderung[3] Unreine missbraucht man in dir. (3Mo 18,6)11 Der eine verübt Gräuel mit der Frau seines Nächsten, der andere macht seine Schwiegertochter durch Schandtat unrein, und ein anderer missbraucht in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters. (3Mo 18,6; Jer 5,7; Hes 33,26)12 Bestechungsgeschenke nimmt man in dir, um Blut zu vergießen; Zins und Aufschlag nimmst du und übervorteilst deinen Nächsten mit Gewalt. Mich aber vergisst du, spricht der Herr, HERR[4]. (3Mo 25,37; 5Mo 27,25; 5Mo 32,18; Jer 6,13; Jer 9,1; Hes 23,35; Am 8,4)13 Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines unrechten Gewinns, den du gemacht hast, und über deine Blutschuld, die in deiner Mitte ist. (Hes 21,19)14 Wird dein Herz festbleiben, oder werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich mit dir handeln werde? Ich, der HERR, habe geredet und werde handeln. (Jes 28,22; Hes 6,10; Hes 17,24; Hes 23,34)15 Und ich werde dich versprengen unter die Nationen und dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinheit ganz aus dir wegschaffen. (Hes 5,10; Hes 23,27; Hes 24,11; Hes 36,19)16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden[5] vor den Augen der Nationen; und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin. (Ps 9,17)17 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:18 Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacken geworden; sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen; Silberschlacken sind sie geworden[6]. (Ps 119,119; Jes 1,22; Jer 6,28)19 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun.20 ⟨Wie⟩ man Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn in einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darunter[7] anzublasen, um es zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen.21 Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimms gegen euch anblasen, dass ihr darin geschmolzen werdet. (5Mo 32,22; Hes 21,36)22 Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, so werdet ihr mitten in ihm[8] geschmolzen werden. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, meinen Grimm über euch ausgegossen habe. (Hes 7,9)23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:24 Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht benetzt[9], nicht beregnet ist am Tag des Zorns,25 [10] dessen Obere in seiner Mitte sind wie ein brüllender Löwe[11], der Beute reißt. Seelen fressen sie, Reichtum und Kostbarkeiten nehmen sie, seine Witwen lassen sie zahlreich werden in seiner Mitte. (Kla 4,13)26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen heilig und nicht heilig unterscheiden sie nicht, und ⟨den Unterschied⟩ zwischen unrein und rein lassen sie nicht erkennen; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie ihre Augen. So werde ich in ihrer Mitte entweiht. (3Mo 10,10; Hes 23,38; Hes 44,23; Hes 44,24; Mal 1,6; Mal 2,7)27 Seine Obersten sind in seiner Mitte wie Wölfe, die Beute reißen, um Blut zu vergießen, Seelen zugrunde zu richten, damit sie unrechten Gewinn erlangen. (2Chr 36,14; Jes 1,23; Kla 4,13; Hes 13,19; Mi 3,11; Zef 3,3)28 Und seine Propheten streichen ihnen Tünche ⟨darüber⟩, indem sie Nichtiges schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr, HERR! Und doch hat der HERR nicht geredet. (Jes 28,15; Hes 13,6)29 Das Volk des Landes verübt Erpressung[12] und begeht[13] Raub; und den Elenden und Armen unterdrücken sie, und am Fremden handeln sie gegen ⟨jedes⟩ Recht[14]. (2Mo 23,9; 3Mo 19,13; Mi 6,12)30 Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauerte und vor mir für das Land in den Riss[15] trat, damit ich es nicht verheerte; aber ich fand keinen. (2Kön 14,26; Jes 59,16; Hes 13,5)31 So gieße ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR[16]. (Spr 1,31; Jer 8,13; Hes 7,3; Hes 9,10; Hes 16,1; Offb 16,1)

Hesekiel 22

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:2 »Du Mensch, mach dich bereit, die Stadt der Mörder anzuklagen! Halte ihr vor, was für abscheuliche Verbrechen sie begangen hat. (2Kön 21,1; 2Kön 21,16; Jes 1,15; Hes 7,20; Hes 9,9; Hes 24,6; Hes 36,18; Nah 3,1)3 Sag zu ihr: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Du Stadt, die in ihren Mauern das Blut Unschuldiger vergießt und damit ihr Ende heraufbeschwört, die sich unrein macht durch ihre Götzenbilder!4 Dein Untergang ist nahe, du hast ihn selbst herbeigeführt! Durch dein Blutvergießen hast du schwere Schuld auf dich geladen, durch deine Götzenbilder bist du mir zum Abscheu geworden! Darum gebe ich dich der Schande preis, alle Völker werden über dich spotten,5 alle nah und fern werden sich über dich lustig machen. Berühmt bist du durch deine Unreinheit, groß durch deine Verbrechen!6 Deine führenden Männer missbrauchen ihre Macht dazu, unschuldige Menschen umzubringen. (2Mo 22,20; Jes 1,17)7 Deine Bewohner verachten Vater und Mutter, sie unterdrücken die Fremden, die bei ihnen Schutz gesucht haben, sie verweigern den Waisen und Witwen ihr Recht.8 Sie missachten mein Heiligtum und schänden den Sabbat. (3Mo 19,30; Hes 20,13; Hes 22,26; Hes 23,38; Hes 44,24)9 Verleumder liefern unschuldige Menschen dem Tod aus. Auf den Bergen werden Opfermähler für die Götzen gefeiert. Die schlimmsten Untaten werden in deiner Mitte verübt. (3Mo 19,16; Hes 6,13; Hes 18,6)10 Da schläft man mit einer Frau des eigenen Vaters und verkehrt mit Frauen während der Zeit ihrer monatlichen Blutung. (3Mo 18,8; 3Mo 18,19)11 Man treibt Ehebruch mit der Frau des anderen, man macht sich nichts daraus, mit der Schwiegertochter oder der Halbschwester, der Tochter des eigenen Vaters, zu schlafen.12 Bestechliche Richter verurteilen Unschuldige zum Tod. Geld wird gegen Zinsen verliehen und die Notlage der Armen wird schamlos zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Mich aber habt ihr vergessen, den HERRN, den mächtigen Gott! (2Mo 22,24; 2Mo 23,7)13 Aber warte nur, du Verbrecherstadt, wenn ich mit dir abrechne, voll Zorn über das Morden und Betrügen in deiner Mitte!14 Bildest du dir ein, du könntest vor mir bestehen? Meinst du, du könntest auch nur die Hand heben, wenn ich gegen dich vorgehe? Ich, der HERR, habe gesprochen, und was ich angekündigt habe, das werde ich tun.15 Ich zerstreue deine Bewohner weit und breit in fremde Länder und setze deinen Verbrechen ein Ende.16 Mag auch mein Ansehen unter den Völkern deswegen leiden:[1] Du sollst erkennen, dass ich der HERR bin!‹« (Hes 36,20)17 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:18 »Du Mensch, die Leute von Israel sind für mich wie die Schlacken geworden, die beim Ausschmelzen des Silbers anfallen, das wertlose Gemisch aus Kupfer, Zinn, Eisen und Blei. Schlacken sind sie, aber kein Silber![2] (Jes 1,25; Jer 6,29)19-20 Darum sage ich, der HERR, der mächtige Gott: ›Weil ihr wertlose Schlacken geworden seid, werde ich entsprechend mit euch verfahren. Wie man in einem Schmelzofen silberhaltiges Blei, Kupfer, Eisen und Zinn zusammenwirft und das Feuer darunter anfacht, so bringe ich euch in Jerusalem zusammen und lasse euch die Glut meines Zornes spüren. Jerusalem soll für euch zum Schmelzofen werden!21 Ich entfache gegen euch das Feuer meines Zorns, darin sollt ihr geschmolzen werden!22 Wie das Metallgemisch im Ofen sollt ihr geschmolzen werden! Ihr sollt erkennen, dass ich, der HERR, meinen glühenden Zorn über euch ausgegossen habe.‹«23 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:24 »Du Mensch, sag zum Land Israel: ›Du bist so unrein geworden, dass ich in meinem Zorn keinen Regen mehr schicke. (5Mo 11,16; Jer 14,2)25 Deine Herrscher[3] haben sich aufgeführt wie beutegierige Löwen: Sie raubten Schätze zusammen und mordeten. Wie viele Frauen haben sie zu Witwen gemacht! (2Kön 21,16; Zef 3,3)26 Deine Priester haben meine Gebote willkürlich ausgelegt und die Opfer, die sie mir darbrachten, entweiht. Sie machten keinen Unterschied zwischen heiligen und unheiligen Dingen, belehrten das Volk nicht über das, was unrein macht, und kümmerten sich nicht darum, wenn der Sabbat geschändet wurde. So kam es dazu, dass die Leute von Israel mir ohne jede Ehrerbietung begegneten. (3Mo 10,10; Hes 22,8)27 Deine Richter benahmen sich wie beutehungrige Wölfe; sie machten sich nichts daraus, Menschen umzubringen, um sich zu bereichern.28 Deine Propheten aber deckten all dieses Unrecht mit beschwichtigenden Worten zu. Sie verkündeten trügerische Hirngespinste und sagten: So spricht der HERR, der mächtige Gott – wo ich doch gar nicht zu ihnen gesprochen hatte. (Jer 14,13)29 Deine angesehenen Leute verlegten sich auf Raub und Erpressung. Sie nutzten die Armen und Schutzlosen aus und verweigerten den Fremden ihr Recht.30 Ich suchte überall nach einem, der in die Bresche springen und die Mauer um mein Volk vor dem Einsturz bewahren würde, damit ich es nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. (Ps 106,23; Hes 13,5)31 Da schüttete ich die Glut meines Zorns über sie aus und gab sie dem Untergang preis. Ihr eigenes Tun ließ ich auf sie zurückfallen.‹« Das sagt der HERR, der mächtige Gott. (Hes 7,3)

Hesekiel 22

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Ich empfing eine Botschaft vom HERRN. Er fragte mich:2 »Bist du bereit, Mensch, über die Stadt voller Bluttaten das Urteil zu sprechen? Dann tu es! Halte ihr all die abscheulichen Verbrechen vor Augen3 und sag: So spricht Gott, der HERR: Jerusalem, dein Untergang ist nahe, du selbst hast ihn verschuldet! Mitten in der Stadt ist das Blut unschuldiger Menschen geflossen, du hast dir deine eigenen Götter geschaffen und sie angebetet.4 Mit deinen blutigen Verbrechen und deinem Götzendienst hast du dich unrein gemacht. Du hast das Gericht selbst herbeigeführt – dein Ende ist nahe! Ich sorge dafür, dass du von allen Völkern verachtet wirst, ich gebe dich dem Spott der anderen Länder preis.5 Jeder, ob nah oder fern, verhöhnt dich, dein ehemals hochangesehener Name ist beschmutzt, deine Bestürzung ist groß.6 Sieh doch, wie alle deine Herrscher ihre Macht dazu benutzen, Blut zu vergießen!7 Deine Einwohner verachten Vater und Mutter. Sie beuten die Fremden aus, die bei ihnen leben, und unterdrücken die schutzlosen Witwen und Waisen.8 Alles, was mir heilig ist, wird in den Schmutz gezogen, und auch den Sabbat[1] achtet ihr nicht als heiligen Tag. (Hes 20,12)9 Ihr verleumdet andere, damit sie zum Tode verurteilt werden. Auf den Bergen haltet ihr Opfermahlzeiten für eure Götter. Schlimme Schandtaten werden bei euch verübt:10 Der eine schläft mit der Frau seines Vaters, ein anderer verkehrt mit einer Frau, während sie ihre Tage hat[2]. (Hes 18,6)11 Man scheut sich nicht, mit der Frau eines anderen die Ehe zu brechen; man vergeht sich an seiner Schwiegertochter und macht sich nichts daraus, die eigene Halbschwester zu missbrauchen.12 Ihr nehmt Bestechungsgelder an und schickt dafür Unschuldige in den Tod. Ihr fordert Wucherzinsen und erpresst andere Menschen. Mich aber, Gott, den HERRN, habt ihr vergessen!13 Jerusalem, du wirst schon sehen, was du davon hast! Denn jetzt schlage ich voller Zorn die Hände zusammen, ich strafe dich für den Mord und Betrug, den man in dir verübt.14 Meinst du wirklich, du könntest mir standhalten? Bildest du dir ein, du würdest nicht den Mut verlieren, wenn ich mit dir abrechne? Ich, der HERR, habe gesagt, dass ich dich richten werde, und ich stehe zu meinem Wort!15 Deine Einwohner zerstreue ich unter die Völker, ich bringe sie in fremde Länder, um so ihrem gottlosen Treiben ein Ende zu setzen!16 Vor aller Welt wirst du entehrt dastehen, und das hast du dir selbst zuzuschreiben. Dann sollst du erkennen, dass ich der HERR bin.«17 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN:18 »Du Mensch, in meinen Augen sind die Israeliten zu wertlosem Abfall geworden, wie er übrig bleibt, wenn Silber im Schmelztiegel gereinigt wird. Sie sind nichts mehr als Schlacken aus Kupfer und Zinn, aus Eisen und Blei.19 Ich, Gott, der HERR, sage ihnen: Ihr seid die Schlacke, die beim Schmelzen zurückbleibt. Darum mache ich mit euch das einzig Richtige: Ich sammle euch in Jerusalem20 und werfe euch ins Feuer! So wie man einen Metallklumpen aus Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn in den glühenden Tiegel wirft, damit alles zusammen zerschmilzt, so sammle ich euch voller Zorn; ich werfe euch ins Feuer und bringe euch zum Schmelzen.21-22 Ja, ich will euch sammeln und meinen Zorn an euch auslassen. Ihr sollt seine Glut zu spüren bekommen und darin zerschmelzen wie Silber im Ofen. Dann sollt ihr erkennen, dass ich, der HERR, euch im Zorn gestraft habe.«23 Noch einmal sprach der HERR zu mir. Er befahl:24 »Du Mensch, richte dem Volk Israel diese Botschaft aus: Ihr habt euer Land so unrein gemacht, dass ich aus lauter Zorn schon lange keinen Regen mehr fallen ließ.25 Denn eure führenden Männer[3] sind wie brüllende, blutgierige Löwen. Sie fallen über die Menschen her, reißen Geld und Gut an sich und machen viele Frauen im Land zu Witwen.26 Die Priester legen mein Gesetz aus, wie es ihnen gerade passt. Was ich für heilig erklärt habe, das ziehen sie in den Schmutz. Sie machen keinen Unterschied zwischen dem, was mir geweiht ist und was nicht, und sie erklären dem Volk auch nicht, was als rein und was als unrein gilt. Es kümmert sie nicht einmal, wenn der Sabbat entweiht wird, den ich doch zu einem besonderen Ruhetag bestimmt habe. Ja, sie sind schuld daran, dass niemand mehr Ehrfurcht vor mir hat.27 Die Richter sind wie hungrige Wölfe. Sie vergießen Blut und richten aus Habgier Menschenleben zugrunde.28 Und was sagen deine Propheten dazu? Sie beschönigen diese üblen Machenschaften, so wie ein Maler eine hässliche Wand mit weißer Farbe übertüncht. Sie reden von Visionen, die sie gar nicht gesehen haben, und verkünden nichts als Lügen! Sie sagen: ›So spricht Gott, der HERR!‹, obwohl ich ihnen gar keine Botschaft mitgeteilt habe.29 Auch die einfachen Leute verstehen sich auf Raub und Erpressung. Sie beuten die Armen und Bedürftigen aus, unterdrücken die Fremden und bringen sie um ihr Recht.30 Im ganzen Volk suchte ich nach jemandem, der in die Bresche springen und die Mauer um das Land wieder aufbauen würde, damit ich es nicht zerstören muss. Doch ich fand niemanden.31 Darum lasse ich euch meinen Zorn spüren, er wird euch vernichten wie ein Feuer. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben – ihr bekommt, was ihr verdient. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.«

Hesekiel 22

Menge Bibel

1 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:2 »Du, Menschensohn, willst du nicht der blutbefleckten Stadt das Urteil sprechen? Willst du sie nicht richten? Halte ihr alle ihre Greuel vor3 mit den Worten: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Wehe der Stadt, die Blut in ihrer Mitte vergossen hat, damit ihre Zeit herbeikomme[1], und die sich zu ihrem Unheil Götzen angefertigt hat, um sich zu verunreinigen!4 Durch dein Blut, das du vergossen, hast du dich mit Schuld beladen, und durch deine Götzen, die du dir angefertigt hast, bist du unrein geworden; du hast die Tage deines Gerichts nahe herangebracht und bist zum Abschluß deiner Jahre gekommen. Darum mache ich dich zum Hohn für die Völker und zum Spott für alle Länder.5 Mögen sie in deiner Nähe oder fern von dir wohnen, sie werden dich verspotten, weil dein Ruf befleckt ist und überall Verwirrung[2] in dir herrscht.‹«6 »›Siehe, die Fürsten Israels in deiner Mitte sind alle, soviel ein jeder mit seiner Faust vermochte, beflissen gewesen, Blut zu vergießen.7 Vater und Mutter verachtet man in dir, den Fremdling behandelt man gewalttätig in deiner Mitte, Waisen und Witwen bedrückt man in dir.8 Was mir heilig ist, mißachtest du, und meine Sabbate entweihst du.9 Verleumder weilen in dir, die auf Blutvergießen ausgehen, und auf den Bergen hält man bei dir Opfermahle, Unzucht[3] verübt man in deiner Mitte.10 Man treibt Unzucht in dir mit dem Weibe des Vaters[4] und mißbraucht in dir die vom Blutgang unreinen Frauen.11 Ein jeder treibt Ehebruch mit der Frau seines Nächsten; ein anderer lebt in Blutschande mit seiner Schwiegertochter, der andere schändet in dir seine Schwester[5], die Tochter seines Vaters.12 Bestechungsgeschenke nimmt man in dir an, um Blut zu vergießen; du treibst Wucher und läßt dir Zinsen zahlen und übervorteilst deinen Nächsten durch Erpressung; mich aber hast du vergessen!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.13 ›Aber wisse wohl: ich schlage meine Hände zusammen über den unredlichen Gewinn, den du gemacht hast, und über deine Bluttaten, die in deiner Mitte begangen sind.14 Wird wohl dein Herz[6] standhalten, oder werden deine Hände stark bleiben zu der Zeit, wo ich mit dir ins Gericht gehen werde? Ich, der HERR, habe es angesagt und werde es auch vollführen!15 Denn ich werde dich unter die Völker zerstreuen und dich in die Länder versprengen und deine Unreinheit gänzlich aus dir wegschaffen,16 damit du durch eigene Schuld entehrt vor den Augen der Heidenvölker dastehst; dann wirst du zu der Erkenntnis kommen, daß ich der HERR bin.‹«17 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:18 »Menschensohn, die vom Hause Israel sind für mich zu Schlacken geworden; sie sind alle wie Kupfer und Zinn, Eisen und Blei: Silberschlacken sind sie geworden!«19 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum will ich euch nunmehr inmitten Jerusalems zusammenbringen.20 Wie man Silber und Kupfer, Eisen, Blei und Zinn im Schmelzofen zusammentut, um Feuer darunter[7] anzufachen, damit es zum Schmelzen gebracht wird, so will ich euch in meinem Zorn und Grimm zusammentun und euch hineinlegen und zum Schmelzen bringen.21 Versammeln will ich euch und das Feuer meines Ingrimms gegen euch anfachen, daß ihr darin[8] geschmolzen werden sollt.22 Wie man Silber im Schmelzofen schmelzt, so sollt ihr in der Stadt geschmolzen werden, damit ihr erkennt, daß ich, der HERR, meinen Grimm über euch ausgegossen habe!«23 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:24 »Menschensohn, sage zu ihm[9]: ›Du bist ein Land, das nicht benetzt, nicht beregnet worden ist in der Zeit des Grolls,25 dessen Fürsten in ihm wie ein brüllender und beutegieriger Löwe gewesen sind: sie haben Menschenleben gefressen, Reichtum und Kostbarkeiten an sich gebracht, die Zahl der Witwen in ihm gemehrt.26 Seine Priester haben meinem Gesetz Gewalt angetan und das, was mir heilig ist, entweiht; zwischen Heiligem und Unheiligem haben sie keinen Unterschied gemacht und das, was rein und unrein ist, nicht zu unterscheiden gelehrt; vor meinen Sabbaten aber haben sie ihre Augen geschlossen, so daß ich unter ihnen nicht mehr als heilig gelte.27 Ihre Fürsten[10] sind in ihrer Mitte wie beutegierige Wölfe: sie gehen darauf aus, Blut zu vergießen und Menschenleben zu vernichten, um Gewinn zu erraffen.28 Ihre Propheten aber überstreichen ihnen alles mit Tünche, indem sie erdichtete Gesichte schauen und ihnen Lügen wahrsagen mit der Versicherung: So hat Gott der HERR gesprochen!, während doch der HERR gar nicht geredet hat.29 Das Volk im Lande[11] verübt Gewalttätigkeit und begeht Raub, bedrückt die Armen und Elenden und übervorteilt die Fremdlinge gegen alles Recht.30 Ich habe unter ihnen nach einem Manne gesucht, der eine Mauer aufführen könnte und vor mir für das Land in den Riß[12] treten möchte, damit ich es nicht zu Grunde richtete, aber ich habe keinen gefunden.31 Da habe ich denn meinen Zorn sich über sie ergießen lassen, habe sie durch das Feuer meines Grimms vernichtet und die Strafe für ihren Wandel auf ihr Haupt fallen lassen!‹« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.

Hesekiel 22

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:2 „Mensch, willst du richten? Willst du die Stadt der Mörder richten? Dann halte ihr die Gräueltaten vor, die sie beging,3 und sage: 'So spricht Jahwe, der Herr: Du Stadt, die Blut in ihren Mauern vergießt und damit ihr Ende heraufbeschwört, die sich besudelt durch ihre Götzen!4 Durch dein Blutvergießen bist du schuldig geworden, und durch deine Götzen hast du dich besudelt. Damit hast du deinen Untergang herbeigeführt. Du bist ans Ende deiner Jahre gekommen. Deshalb mache ich dich zu einem Zeichen der Schande unter den Völkern und überlasse dich ihrem höhnischen Spott.5 Die Nahen und die Fernen verhöhnen dich, denn dein Name ist besudelt, deine Verbrechen sind groß.6 Die Fürsten Israels in dir missbrauchten ihre Macht, um Blut zu vergießen.7 In dir verachtet man Vater und Mutter, in deiner Mitte erpresst man den Fremden und unterdrückt Waisen und Witwen.8 Was mir heilig ist, verachtest du und schändest den Sabbat.9 Es gibt Verleumder in dir, die Menschen dem Tod ausliefern. Auf deinen Bergen feiert man Opfermahle, und in deiner Mitte begeht man abscheuliche Dinge.10 Man schläft mit der Frau des eigenen Vaters und verkehrt mit Frauen während ihrer Monatsblutung.11 Der eine Mann hat Sex mit der Frau seines Nächsten, der andere schändet seine Schwiegertochter und der dritte missbraucht seine Schwester.12 Bestochene Richter sprechen Todesurteile aus, man nimmt Wucherzinsen und erpresst seinen Nächsten. Doch mich, mich hast du vergessen, spricht Jahwe, der Herr.13 Ich schlage die Hände wegen deiner Raffgier zusammen und wegen der Morde, die in deiner Mitte geschehen sind.14 Bildest du dir ein, du könntest vor mir bestehen? Meinst du, deine Hände bleiben stark, wenn ich mich mit dir befasse? Ich, Jahwe, habe es gesagt, und ich werde es tun!15 Ich werde dich unter die Völker zersprengen, vertreibe dich in alle Länder und mache deinem gottlosen Treiben ein Ende.16 Vor den Augen aller Völker wirst du durch dich selbst besudelt werden. Du sollst erkennen, dass ich bin, der ich bin – Jahwe!'“17 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:18 „Du Mensch, das Haus Israel ist für mich wie Schlacke geworden, wie Schlacke beim Silberschmelzen, die nur noch Kupfer und Zinn, Eisen und Blei enthält.19 Darum spricht Jahwe, der Herr: 'Weil ihr alle zu Schlacke geworden seid, häufe ich euch in Jerusalem auf.20 Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn in einem Schmelzofen zusammenbringt, um Feuer darunter anzublasen, so bringe ich euch zusammen und schmelze euch ein. Ihr sollt die Glut meines Zorns und meinen Grimm spüren.21 Ja, ich werde euch zusammenwerfen und das Feuer meines Grimms unter euch anblasen, dass ihr darin ausgeschmolzen werdet.22 Wie das Silber im Ofen, so sollt ihr in meinem Grimm geschmolzen werden. Ihr sollt erkennen, dass ich, Jahwe, meinen glühenden Zorn über euch ausgegossen habe.'“23 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:24 „Sprich zum Land Israel, Mensch: 'Du bist so besudelt, dass ich am Tag meines Zorns keinen Regen mehr schicke.'25 Die Rotte seiner Propheten hat sich verschworen. Sie verschlingen Seelen wie ein brüllender Löwe, der Beute reißt. Sie rauben Schätze zusammen und haben viele Frauen zu Witwen gemacht.26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist. Sie machen keinen Unterschied zwischen heiligen und unheiligen Dingen, sie belehren nicht über rein und unrein und verschließen ihre Augen vor dem Sabbat. So werde ich unter ihnen entweiht.27 Seine Oberen sind wie räuberische Wölfe. Sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um sich zu bereichern.28 Und seine Propheten schmieren Lehm darüber, indem sie Hirngespinste schauen und ihnen Lügen erzählen und dabei sagen: 'So spricht Jahwe, der Herr!' Dabei hat Jahwe gar nicht geredet.29 Das Volk des Landes erpresst und raubt, es plündert und plagt den Elenden und Armen und verweigert dem Fremden sein Recht.30 Ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauert oder der für das Land in die Bresche springt und mir entgegentritt, damit ich es nicht vernichten muss. Doch ich fand keinen.31 So schütte ich die Glut meines Zorns über sie aus und vernichte sie in meinem Grimm. Ihr Tun lasse ich auf sie selbst zurückfallen, spricht Jahwe, der Herr.“

Hesekiel 22

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:2 »Menschenkind, bist du bereit sie zu richten? Bist du bereit diese Stadt von Mördern[1] zu verurteilen? Halte ihr all ihre abscheulichen Taten vor Augen3 und sag: ›So spricht Gott, der HERR: O Stadt von Mördern[2], dem Untergang geweiht, die sich Götzen anfertigt und sich dadurch unrein macht: (Zef 3,3)4 Durch das Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig, und durch die Götzen, die du dir gemacht hast, bist du unrein geworden. Du hast deinen Gerichtstag herbeigeführt und das Ende deiner Jahre kommen lassen. Ich mache dich zum Gespött für die Völker und die ganze Welt soll dich verhöhnen. (2Kön 21,16)5 Alle Völker nah und fern werden dich verspotten, denn dein Name ist beschmutzt und deine Bestürzung ist groß.6 Jeder einzelne Fürst von Israel beharrt auf seiner Macht, Blut in dir zu vergießen. (Jes 1,23)7 Bei dir verachtet man Vater und Mutter; Ausländern, die in der Stadt leben, tut man Gewalt an. Man unterdrückt die Witwen und Waisen bei dir. (2Mo 22,21; 2Mo 23,9; Spr 22,22)8 Du verachtest, was mir heilig ist, und entweihst meinen Sabbat.9 Die Menschen verleumden einander und sind darauf aus, Blut zu vergießen. Bei dir werden Opfergelage auf den Bergen abgehalten und in deiner Mitte schändliche Taten verübt: (Hos 4,2; Hos 10,14)10 Man deckt die Blöße des Vaters auf und missbraucht eine Frau, die ihre Monatsblutung hat. (3Mo 18,8)11 Der eine treibt abscheuliche Dinge mit der Frau seines Nachbarn, der andere macht seine Schwiegertochter unrein, indem er mit ihr schläft, wieder ein anderer missbraucht seine eigene Schwester, die Tochter seines Vaters. (3Mo 18,15; 2Sam 13,14)12 Bei dir lässt man sich für einen Mord bezahlen[3], nimmt Zinsen, treibt Wucher, erpresst seine Mitmenschen! Mich jedoch hast du vergessen, spricht Gott, der HERR. (3Mo 19,13; 3Mo 25,36; 5Mo 27,25; Mi 7,2)13 Doch jetzt schlage ich die Hände zusammen, weil du auf diese Weise unrechten Gewinn gemacht hast und weil so viel Blut in deiner Mitte vergossen worden ist. (Spr 28,8; Jes 33,15; Am 2,6)14 Wirst du an dem Tag, an dem ich mit dir abrechne, auch noch stark und mutig sein?[4] Ich, der HERR, habe gesprochen! Ich tue, was ich gesagt habe.15 Ich zerstreue dich unter die Völker und versprenge dich in alle Länder und mache ein Ende mit der Unreinheit, die bei dir herrscht. (5Mo 4,27; Sach 7,14)16 Und dann, wenn du durch deine eigene Schuld entehrt vor den Augen der Völker dastehst, wirst du erkennen, dass ich der HERR bin.‹« (Hes 6,4)17 Danach erhielt ich folgende Botschaft vom HERRN:18 »Menschenkind, das Volk Israel ist für mich nutzlose Schlacke geworden. Die Menschen sind alle wie Kupfer, Zinn, Eisen und Blei im Schmelzofen: Silberschlacke ist aus ihnen geworden. (Ps 119,119; Spr 17,3; Jes 1,22; Jes 48,10; Jer 6,28)19 Deshalb spricht Gott, der HERR: ›Weil aus euch allen nur wertlose Schlacke geworden ist, werde ich euch in Jerusalem sammeln.20 Wie man Silber, Kupfer, Zinn, Eisen und Blei zusammen in den Ofen steckt und ein Feuer darunter anmacht, um alles zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Zorn und Groll zusammentun, euch in den Ofen legen und zum Schmelzen bringen.21 Ich werde euch sammeln und den Gluthauch meines Zorns gegen euch anfachen, sodass ihr darin schmelzt.22 Wie man Silber in einem Ofen schmilzt, so werdet ihr in der Stadt geschmolzen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, meinen Zorn über euch ausgegossen habe.‹« (Hes 20,8; Hos 5,10)23 Wieder erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:24 »Menschenkind, sag zu dem Land: ›Du bist ein Land, das nicht gereinigt wurde, am Tag meines Zorns ist der Regen nicht auf dich gefallen. (Jer 2,30; Hes 24,13)25 Deine Propheten[5] verschwören sich in dir, sie brüllen wie Löwen, die ihre Beute belauern. Sie verschlingen Menschen, reißen Reichtum und Kostbarkeiten an sich. Sie machen viele Frauen im Land zu Witwen. (Jer 2,34; Jer 15,8; Hos 6,9)26 Deine[6] Priester missbrauchen mein Gesetz und entweihen, was mir heilig ist. Sie machen keinen Unterschied zwischen dem, was heilig und was nicht heilig ist. Und sie lehren andere nicht, wie zwischen rein und unrein zu unterscheiden ist. Vor meinem Sabbatgebot verschließen sie die Augen. Auf diese Weise werde ich bei ihnen entweiht. (3Mo 10,10; 1Sam 2,12; Hes 44,23; Hag 2,11)27 Deine Fürsten sind bei dir wie Wölfe, die Beute reißen. Sie vergießen Blut und richten Menschen zugrunde, nur um unrechten Gewinn zu machen!28 Und deine Propheten übertünchen alles, geben leere Visionen weiter und verkünden erfundene Botschaften. Sie sagen: Das sagt Gott, der HERR, obwohl der HERR gar nicht gesprochen hat. (Jer 23,25; Hes 13,6)29 Sogar das Volk im Land erpresst und raubt. Die Menschen unterdrücken den Armen und Schwachen und bedrängen den Ausländer mit Gewalt, obwohl das gegen jedes Recht verstößt. (2Mo 23,9; Jes 5,7; Am 3,10; Jak 5,4)30 Ich hielt Ausschau nach einem unter ihnen, der die Mauer schließt und vor mir für das Land in die Bresche springt, damit ich es nicht zerstöre, aber ich fand niemanden. (Ps 106,23; Jer 5,1; Hes 13,5)31 Deshalb werde ich meinen Groll über sie ausgießen und das Feuer meines Zorns wird sie vernichten. Ich werde sie so bestrafen, wie sie es für ihr Verhalten verdienen[7], spricht Gott, der HERR.‹«

Hesekiel 22

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:2 Du, Menschensohn, willst du richten, willst du die blutdürstige Stadt richten? So halte ihr alle ihre Gräuel vor (2Kön 21,16; Jer 2,34; Hes 16,2; Hes 20,4; Hes 24,9)3 und sprich: So spricht GOTT, der Herr: O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre Zeit komme, und die bei sich selbst Götzen macht, damit sie sich verunreinige! (2Kön 24,3; Ps 106,38)4 Du hast dich mit Schuld beladen durch das Blut, das du vergossen hast, und hast dich verunreinigt durch deine selbst gemachten Götzen; du hast bewirkt, dass deine Tage[1] herannahen, und bist zu deinen Jahren gekommen! Darum will ich dich zum Hohn machen für die Heiden und zum Gespött für alle Länder. (Hes 5,15; Hes 21,30; Hes 22,3; Hes 23,32; Dan 9,16)5 Sie seien nahe oder fern von dir, so sollen sie dich verspotten, weil du einen schlimmen Ruf hast und völlig verstört bist. (Ps 79,4)6 Siehe, die Fürsten Israels haben jeder seine Gewalt in dir missbraucht, um Blut zu vergießen. (Jer 22,17; Mi 3,1; Zef 3,3)7 Man hat in dir Vater und Mutter verachtet, man hat in deiner Mitte dem Fremdling Gewalt angetan, man hat in dir Witwen und Waisen bedrängt. (5Mo 27,16; Ps 94,5; Spr 20,20)8 Meine Heiligtümer hast du verachtet und meine Sabbate entheiligt. (3Mo 19,30; Hes 22,26)9 Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen, und man hat bei dir [Opfer-] mahle gehalten auf den Bergen; man hat Schandtaten begangen in deiner Mitte. (3Mo 19,16; 5Mo 17,7; Ri 20,3; Hes 18,6; Hes 18,11; Hes 23,48; 1Kor 5,13)10 Man hat in dir die Blöße des Vaters aufgedeckt; man hat in dir [die Frau] geschwächt, die wegen ihrer Unreinheit abgesondert war. (3Mo 18,6; Jer 5,8; Hebr 13,4)11 Der eine hat mit der Frau seines Nächsten Gräuel verübt, und ein anderer hat seine Schwiegertochter mit Schandtat befleckt; und ein anderer hat in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters, geschwächt. (Hes 18,11; Hes 22,9; Mal 3,5)12 Man hat in dir Bestechungsgeschenke angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Wucher und Zins genommen und deine Nächsten mit Gewalt übervorteilt; mich aber hast du vergessen!, spricht GOTT, der Herr. (3Mo 25,37; 5Mo 27,25; 5Mo 32,18; Jer 2,32; Jer 5,27; Am 8,4; 1Kor 6,5)13 Darum siehe, ich habe meine Hände zusammengeschlagen über den unrechtmäßigen Gewinn, den du gemacht hast, und über dein Blutvergießen, das in dir geschehen ist. (Hes 21,19; Hes 21,22)14 Wird dein Herz es aushalten und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich mit dir abrechnen werde? Ich, der HERR, habe es geredet und werde es tun! (Hi 9,1; Hes 6,10; Hes 21,12; Hes 21,22; Hes 21,37)15 Ich will dich unter die Heidenvölker versprengen und in die Länder zerstreuen und deine Unreinheit gänzlich von dir wegtun. (3Mo 26,33; Jes 4,4; Hes 12,15)16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Heidenvölker; und du sollst erkennen, dass ich der HERR bin! (Ps 9,17)17 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:18 Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden! Sie alle sind wie Erz, Zinn, Eisen und Blei im Schmelzofen; zu Silberschlacken sind sie geworden. (Ps 119,119; Jes 1,22; Jer 6,28)19 Darum spricht GOTT, der Herr: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, will ich euch mitten in Jerusalem zusammenbringen; (Hes 11,7; Hes 24,3; Mt 13,40)20 wie man Silber, Erz, Eisen, Blei und Zinn mitten in einem Schmelzofen zusammenbringt und ein Feuer darunter anbläst, um es zu schmelzen, so will ich auch euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammenbringen, euch hineinlegen und schmelzen. (Jes 54,16; Hes 5,13; Hes 22,21; Hes 24,13)21 Ich will euch versammeln und das Feuer meines grimmigen Zorns unter euch anfachen, damit ihr darin geschmolzen werdet. (5Mo 32,22; Ps 68,3; Jer 9,6)22 Wie das Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so sollt auch ihr darin geschmolzen werden, und ihr sollt erkennen, dass ich, der HERR, meinen grimmigen Zorn über euch ausgegossen habe. (Hes 7,9; Hes 22,31; Offb 16,1)23 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:24 Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht gereinigt worden ist, das keinen Regenguss empfangen hat am Tag des Zorns. (Hes 48,11; Hos 7,8)25 Seine Propheten haben sich in ihm miteinander verschworen. Gleich einem brüllenden Löwen, der den Raub zerreißt, verschlingen sie Seelen, reißen Reichtum und Gut an sich und machen viele Witwen darin. (Jer 23,14; Kla 2,14; Kla 4,13; Hes 34,3; Mi 3,5; Mi 3,11; 2Petr 2,3; 2Petr 2,15)26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine Heiligtümer; sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und lehren nicht, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen. Sie verbergen ihre Augen vor meinen Sabbaten, und ich werde entheiligt in ihrer Mitte. (3Mo 10,10; 3Mo 11,47; 3Mo 22,2; Hes 23,38; Hes 44,23; Zef 3,4; Mal 2,7)27 Seine Fürsten, die darin wohnen, sind wie Wölfe, die den Raub zerreißen; sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um unrechtmäßigen Gewinn zu machen. (Jes 1,23; Hes 13,19; Hes 22,6; Hes 22,25; Mi 3,1; Zef 3,3)28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber: Sie schauen Trug und wahrsagen ihnen Lügen und sagen: »So spricht GOTT, der Herr!«, während doch der HERR gar nicht geredet hat. (Jes 30,10; Jer 14,14; Hes 13,10; Hes 13,16)29 Das Volk des Landes ist gewalttätig und begeht Raub; es unterdrückt die Armen und Bedürftigen, und den Fremdling misshandelt es gegen alles Recht! (2Mo 23,9; 3Mo 19,33; Ps 94,5; Jer 5,28; Hes 22,7; Mi 6,12)30 Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen. (2Mo 32,11; Jes 59,16; Jer 5,1; Hes 13,5)31 Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus, rieb sie auf im Feuer meines Grimmes und brachte ihren Wandel auf ihren Kopf, spricht GOTT, der Herr. (Spr 1,31; Jes 30,27; Hes 9,10; Hes 16,43; Hes 22,21; Ob 1,15)

Hesekiel 22

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 9,7; Hes 11,6; Hes 35,8)2 Und du, Mensch, wirst du für Recht sorgen, wirst du für Recht sorgen für die Stadt des vergossenen Bluts? Lass sie all ihre Abscheulichkeiten erkennen, (Hes 16,2; Hes 20,4; Hes 23,36; Hes 24,6; Nah 3,1)3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Stadt, die Blut vergiesst in ihrer Mitte, so dass ihre Zeit kommt, und die sich Mistgötzen macht, so dass sie unrein wird! (Hes 33,25)4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine Mistgötzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden, und du hast deine Zeit nahe herangebracht und bist an das Ende deiner Jahre gekommen. Darum mache ich dich für die Nationen zum Hohn und für alle Länder zum Gespött! (Hes 5,14; Hes 21,30; Hes 36,18)5 Ob nah oder fern von dir, sie werden sich lustig machen über dich, die du einen unreinen Namen hast; die Bestürzung ist gross! (Hes 7,7; Hes 43,7)6 Sieh, die Fürsten Israels: In dir hat jeder sein Bestes getan, um Blut zu vergiessen. (Jes 1,23; Hes 18,27; Hes 19,1)7 In dir hat man Vater und Mutter verachtet, mitten in dir war man zum Fremden gewalttätig, in dir hat man Waisen und Witwen unterdrückt. (2Mo 20,12; 2Mo 22,21; 2Mo 22,22)8 Was mir heilig ist, hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. (3Mo 19,30; Hes 20,13; Hes 22,26; Hes 23,38)9 In dir sind Verleumder gewesen, um Blut zu vergiessen, und in dir hat man auf den Bergen gegessen, mitten in dir hat man Schandtaten begangen. (3Mo 18,6; 3Mo 19,16)10 In dir hat man die Blösse des Vaters aufgedeckt, in dir hat man die gedemütigt, die unrein ist in der Monatsblutung. (3Mo 18,6; 3Mo 20,11)11 Und mit der Frau seines Nächsten hat ein jeder Abscheuliches getan, und seine Schwiegertochter hat jeder unrein gemacht durch Schandtaten, und seine Schwester, die Tochter seines Vaters, hat jeder gedemütigt in dir. (3Mo 18,9)12 In dir hat man Bestechung angenommen, damit Blut vergossen wird, Zins und Aufschlag hast du genommen, und deinen Nächsten hast du durch Bestechung Schaden zugefügt[1], und mich hast du vergessen! Spruch Gottes des HERRN. (5Mo 27,25; Jer 18,8; Jer 22,17; Jer 23,35)13 Aber sieh, ich schlage meine Hand auf deinen Gewinn, den du gemacht hast, und auf dein Blut in deiner Mitte.14 Wird dein Herz standhalten, und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich gegen dich vorgehe? Ich, der HERR, habe gesprochen, und ich führe es aus.15 Und ich werde dich unter die Nationen zerstreuen und dich in die Länder streuen und deine Unreinheit von dir tilgen. (Hes 5,2; Hes 36,19)16 Und durch dich selbst wirst du entweiht vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.17 Und das Wort des HERRN erging an mich: (Jes 1,22; Jer 6,28)18 Du Mensch, das Haus Israel ist mir zu Schlacke geworden! Sie alle sind Bronze und Zinn und Eisen und Blei mitten im Schmelzofen; Schlacken sind sie, Silber sind sie gewesen. (Ps 119,119)19 Darum, so spricht Gott der HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum seht, sammle ich euch mitten in Jerusalem.20 Silber und Bronze und Eisen und Blei und Zinn werden in einem Schmelzofen gesammelt, um ein Feuer darunter anzufachen und es zu schmelzen. So werde ich euch in meiner Wut und in meinem Zorn sammeln und hineinwerfen und schmelzen. (Mal 3,2)21 Und ich werde euch zusammenraffen und das Feuer meines Zorns gegen euch anfachen, und darin werdet ihr geschmolzen. (Hes 21,36; Hes 22,31; Hes 36,5; Hes 38,19)22 Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so werdet ihr darin geschmolzen werden, und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, meinen Zorn über euch ausgegossen habe. (Sach 13,9)23 Und das Wort des HERRN erging an mich:24 Du Mensch, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht rein gemacht wurde, auf das kein Regen fiel am Tag des Zorns. (Hes 7,7)25 Die Zusammenrottung seiner Propheten in ihm gleicht einem brüllenden Löwen, der Beute reisst: Sie haben Menschen gefressen, haben Schätze und Kostbarkeiten an sich genommen, seine Witwen haben sie zahlreich gemacht in ihm. (Hes 19,3; Zef 3,3; 1Petr 5,8)26 Seine Priester haben meiner Weisung Gewalt angetan und entweiht, was mir heilig war; zwischen heilig und nicht heilig haben sie nicht unterschieden, und den Unterschied zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nicht gelehrt, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verschlossen. Und so wurde ich in ihrer Mitte entweiht. (3Mo 10,8; 3Mo 10,10; 3Mo 20,13; 3Mo 23,38; Hes 42,19; Hes 44,23)27 Seine Fürsten in seiner Mitte sind wie Wölfe, die Beute reissen: Sie vergiessen Blut, vernichten Leben, um Gewinn zu machen. (Hes 11,1; Hes 22,6; Zef 3,3)28 Und seine Propheten haben es ihnen noch immer mit Tünche verputzt, schauen Nichtiges und wahrsagen Lüge für sie, sie sagen: So spricht Gott der HERR!, aber der HERR hat nicht gesprochen! (Hes 13,10)29 Das Volk des Landes hat Erpressung verübt und Raub begangen, den Armen und Elenden haben sie unterdrückt, und gegen jedes Recht haben sie dem Fremden Gewalt angetan. (Hes 18,7)30 Und ich habe unter ihnen einen gesucht, der einen Wall gebaut hätte und vor mir in die Bresche gesprungen wäre für das Land, damit ich es nicht vernichten muss, aber ich habe keinen gefunden. (Ps 106,23; Jes 59,16; Hes 13,5)31 Da habe ich meine Wut über sie ausgegossen, habe ihnen ein Ende bereitet im Feuer meines Zorns. Ihre Taten lasse ich zurückfallen auf ihr Haupt! Spruch Gottes des HERRN. (Hes 21,36; Hes 22,21; Hes 36,5; Hes 38,19)