Hesekiel 33
Hoffnung für alle
von BiblicaGott ernennt Hesekiel zum Wächter für Israel
1 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, rede zu den Leuten aus deinem Volk und richte ihnen Folgendes aus: Wenn ich in einem Land Krieg ausbrechen lasse, ernennt das Volk gewöhnlich einen Wächter. 3 Er bläst das Horn und warnt die Menschen, sobald er den Feind kommen sieht. 4 Wenn nun jemand das Horn hört, sich aber nicht darum kümmert, wird der Feind ihn überraschen und töten. Er ist dann selbst schuld an seinem Tod, 5 denn er hat das Alarmsignal nicht beachtet und muss die Folgen davon tragen. Lässt er sich jedoch warnen, dann rettet er sein Leben. 6 Nun stell dir vor, dass der Wächter den Feind kommen sieht, aber trotzdem nicht das Horn bläst und das Volk nicht warnt. Wenn dann jemand umgebracht wird, so ist dies zwar eine Strafe für seine eigene Schuld, aber den Wächter werde ich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen. 7 Dich, Mensch, habe ich zum Wächter für das Volk Israel bestimmt. Du sollst mir gut zuhören, wenn ich dir eine Botschaft gebe, und die Israeliten in meinem Auftrag warnen. 8 Wenn ich einem gottlosen Menschen den Tod androhe, dann sollst du ihn ermahnen und zur Umkehr bewegen. Tust du dies nicht, so wird er sterben, wie er es für seine Sünde verdient hat. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 9 Wenn er sich jedoch trotz deiner Warnung nicht von seinen falschen Wegen abbringen lässt, dann ist er selbst schuld an seinem Tod. Du aber hast dein Leben gerettet.«Kehrt um!
10 »Du Mensch, sprich zu den Israeliten: Ihr klagt: ›Unsere Schuld lastet schwer auf uns, wegen unserer Sünden siechen wir dahin. Wie sollen wir jetzt noch weiterleben?‹ 11 Doch ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Mir macht es keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten? 12 Weiter sollst du, Mensch, den Leuten aus deinem Volk sagen: Wenn jemand stets getan hat, was in meinen Augen gut und richtig ist, sich aber dann von mir abwendet, so nützt ihm seine frühere Rechtschaffenheit nichts – sie wird ihm nicht das Leben retten. Und wenn ein Mensch, der von mir nie etwas wissen wollte, von seinen falschen Wegen umkehrt, so wird er nicht durch sie zu Fall kommen. 13 Wenn jemand mir gehorcht und ich ihm Leben verheiße, dann soll er sich also nicht in falscher Sicherheit wiegen und meinen, dass er nun ungestraft Böses tun kann. Wenn er sich dem Unrecht zuwendet, dann soll alles Gute, was er bisher getan hat, vor mir nichts mehr gelten. Weil er Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben. 14 Anders ist es jedoch, wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und er sich von seinen Sünden abwendet. Wenn er von da an das Rechte tut, 15 seinem Schuldner das Pfand zurückgibt, erstattet, was er gestohlen hat, und kein Unrecht mehr begeht, sondern die Gebote befolgt, die zum Leben führen – dann muss er nicht sterben. 16 Die Schuld, die er früher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er nun für Recht und Gerechtigkeit eintritt, wird er am Leben bleiben. 17 Ihr Israeliten aber sagt: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Dabei seid ihr es, die Unrecht begehen! 18 Wenn ein rechtschaffener Mensch nichts mehr von mir wissen will und Unrecht tut, dann muss er wegen seiner Schuld sterben. 19 Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben. 20 Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Verlasst euch darauf: Wenn ich mit euch ins Gericht gehe, ihr vom Volk Israel, dann spreche ich jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient hat.«Die Nachricht vom Fall Jerusalems
21 Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 10. Monats, kam ein Mann zu mir, der aus Jerusalem geflohen war, und berichtete: »Jerusalem ist erobert worden!« 22 Am Abend vorher hatte der HERR mich ergriffen und mir die Sprache zurückgegeben.[1] Als nun der Mann am Morgen bei mir ankam, war meine Zunge gelöst, und ich konnte wieder frei reden. (Hes 3,26)Die Selbstgerechtigkeit der Zurückgebliebenen
23 Da gab der HERR mir noch eine Botschaft und sprach: 24 »Du Mensch, die Leute in den zerstörten Städten Israels sagen: ›Abraham war nur ein Einzelner, und doch gab Gott ihm unser Land zum Besitz. Wir aber sind viele, darum wird uns das Land erst recht gehören!‹ 25 Richte ihnen meine Worte aus: Ihr esst Fleisch, das nicht ausgeblutet ist, ihr betet abscheuliche Götzen an und vergießt das Blut unschuldiger Menschen. Und da behauptet ihr, das Land würde euch gehören? 26 Ihr vertraut auf eure Waffen und tut, was ich verabscheue. Ihr vergeht euch an den Frauen anderer Männer. Und ausgerechnet euch sollte ich das Land geben? 27 Nein! Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Alle, die in den zerstörten Städten wohnen, werden mit dem Schwert getötet. Wer auf dem Land lebt, den werden die wilden Tiere zerreißen. Wer in Bergfestungen und Höhlen geflohen ist, der stirbt an der Pest. 28 Ich mache das Land zu einer menschenleeren Wüste, vor der es den Leuten graut. Eure Macht, auf die ihr so stolz seid, wird ein Ende haben. Die Berge Israels werden zur Wildnis, durch die niemand mehr zu gehen wagt. 29 Weil ihr tut, was ich verabscheue, verwandle ich euer Land in eine trostlose, schreckliche Wüste. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«Die Gleichgültigkeit der Verbannten
30 »Du Mensch, die Israeliten reden über dich, wenn sie an den Straßenecken und vor ihren Häusern zusammenstehen. Sie fordern einander auf: ›Kommt, lasst uns zum Propheten gehen und hören, was der HERR ihm mitgeteilt hat!‹ 31 Dann kommen sie in großen Scharen und setzen sich vor dich hin, ganz so, wie es sich für mein Volk gehört. Sie hören dann zwar, was du ihnen sagst, doch sie richten sich nicht danach. Sie tun so, als würden sie deine Worte begierig aufnehmen,[2] aber insgeheim sind sie nur auf unrechten Gewinn aus. 32 Du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, eine schöne Stimme hat und gut musizieren kann. Sie hören deine Botschaft, aber sie handeln nicht danach. 33 Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«Hesekiel 33
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDer Wächterdienst des Propheten
1 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sage ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, so nimmt das Volk des Landes einen Mann aus seiner Mitte und bestimmt ihn zu seinem Wächter. (2Sam 18,24; Jes 21,11; Jer 1,7; Hes 3,11; Hes 3,17; Hes 14,17; Hes 33,6) 3 Wenn nun dieser das Schwert über sein Land kommen sieht, so stößt er ins Schopharhorn und warnt das Volk. (Neh 4,13; Jer 6,1; Hos 8,1; Am 3,6) 4 Wenn dann jemand den Schall des Schopharhornes hört und sich nicht warnen lassen will, und das Schwert kommt und rafft ihn weg, so kommt sein Blut auf seinen Kopf; (5Mo 22,8; Jer 6,17; Hes 33,5; Sach 1,4; Mt 23,37; Mt 27,25) 5 denn da er den Schall des Schopharhornes hörte, sich aber nicht warnen ließ, so sei sein Blut auf ihm! Hätte er sich warnen lassen, so hätte er seine Seele gerettet. (2Kön 6,9; Hes 33,4; Jak 5,19) 6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht ins Schopharhorn stößt und das Volk nicht gewarnt wird und das Schwert kommt und einen von ihnen wegrafft, so wird derjenige zwar um seiner Sünde willen weggerafft, aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern. (Jes 56,10; Jer 14,15; Kla 2,14) 7 Nun habe ich dich, o Menschensohn, für das Haus Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen sollst. (Hes 3,17; Apg 20,20; Apg 20,27; Kol 1,28; 1Thess 4,1) 8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du musst gewisslich sterben!« und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 3,18; Hes 18,4; Hes 33,6) 9 Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er davon umkehrt, und er von seinem Weg nicht umkehren will, so wird er um seiner Sünde willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet. (Spr 15,10; Hes 33,5; Joh 8,24) 10 Du nun, Menschensohn, sprich zu dem Haus Israel: So redet ihr und sagt: »Unsere Übertretungen und unsere Sünden liegen auf uns, dass wir darunter verschmachten; wie können wir leben?« (3Mo 26,39; Jer 18,12; Mt 27,5) 11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel? (Jes 31,6; Jes 55,7; Kla 3,33; Hes 18,23; Hes 18,30; Apg 3,19) 12 Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten an dem Tag, da er sich versündigt; und den Gottlosen wird seine Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so wenig, wie den Gerechten seine Gerechtigkeit am Leben erhalten wird an dem Tag, da er sündigt. (2Chr 7,14; Jer 18,8; Hes 3,20; Hes 18,24; Lk 23,40) 13 Wenn ich von dem Gerechten sage: »Er soll gewisslich leben!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so soll nicht mehr an all seine gerechten Taten gedacht werden; sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, soll er sterben. (Spr 28,26; Jer 18,10; Hes 3,20; 1Kor 10,12) 14 Und wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du sollst gewisslich sterben!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, (Hes 33,11) 15 sodass der Gottlose das Pfand wiedergibt, den Raub zurückerstattet und in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben und nicht sterben. (2Mo 22,1; 2Mo 22,4; 3Mo 5,21; Hes 18,7; Hes 18,28; Hes 20,11; Lk 19,8) 16 Auch soll bei ihm nicht mehr an alle seine Sünden gedacht werden, die er getan hat; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt, er soll gewisslich leben! (Jes 1,16; Hes 18,22; Mi 7,18) 17 Dennoch sagen die Kinder deines Volkes: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!« — dabei ist es doch ihr Weg, der nicht richtig ist! (Hes 18,25; Hes 18,29; Hes 33,20) 18 Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, so muss er deshalb sterben; (Hes 33,12; 2Petr 2,20) 19 wenn aber der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er deswegen leben! (Hes 18,27; Hes 33,14) 20 Da ihr aber sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!«, so will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten, Haus Israel! (Ps 62,13; Hes 18,29; Hes 33,17; 2Kor 5,10)Hesekiel erhält die Nachricht von der Einnahme Jerusalems
21 Und es geschah im zwölften Jahr, am fünften Tag des zehnten Monats unserer Gefangenschaft, da kam ein Entflohener von Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! (2Kön 25,4; 2Kön 25,8; Hes 1,2) 22 Aber die Hand des HERRN war auf mich gekommen an dem Abend, ehe der Entflohene zu mir kam, und er hatte mir den Mund aufgetan, als jener am Morgen zu mir kam; und der Mund wurde mir aufgetan, sodass ich nicht mehr stumm war. (Hes 1,3; Hes 3,22; Hes 24,27; Lk 1,64) 23 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Hes 33,1) 24 Menschensohn, die Bewohner dieser Ruinen im Land Israel sagen: »Abraham war nur ein einzelner Mann und hat das Land zum Besitz erhalten; wir aber sind viele, und uns ist das Land zum Besitz gegeben!« (1Mo 17,8; 2Mo 20,12; 5Mo 11,20; Jos 1,2; Neh 9,7; Jer 52,16) 25 Darum sprich zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ihr habt [das Fleisch] mitsamt dem Blut gegessen; ihr habt eure Augen zu euren Götzen erhoben und habt Blut vergossen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? (1Mo 9,4; 3Mo 7,26; 3Mo 18,28; 5Mo 12,16; Jer 7,9; Hes 18,6; Hes 18,12) 26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert; ihr [Frauen] verübt Gräuel und ihr [Männer] verunreinigt einer die Frau des anderen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? (Hes 22,11; Hes 33,25) 27 So sollst du zu ihnen reden: So spricht GOTT, der Herr: So wahr ich lebe, alle die, welche in diesen Ruinen wohnen, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem freien Feld ist, den will ich den wilden Tieren zum Fraß preisgeben; die aber in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben! (2Mo 20,22; 5Mo 5,24; Ps 62,12; Hes 5,17; Hes 6,11; Hes 33,24; Am 3,8) 28 Und ich will das Land zur Einöde machen und es verwüsten; und ihre Kraft, auf die sie stolz sind, soll ein Ende haben; und die Berge Israels sollen so schrecklich wüst daliegen, dass niemand darüber hinwandern wird. (3Mo 26,19; Hes 6,2; Hes 6,14; Hes 7,24; Hes 30,6; Hes 33,29) 29 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Einöde machen und es verwüsten werde wegen aller ihrer Gräuel, die sie verübt haben. (Hes 6,13; Hes 7,9; Hes 15,7; Hes 32,15) 30 Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich deinetwegen an den Mauern und unter den Türen der Häuser und sagen zueinander, jeder zu seinem Bruder: »Kommt doch und hört, was für ein Wort vom HERRN ausgeht!« (Jer 42,1; Jer 42,20; Hes 20,1; Mt 15,8) 31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und werden als mein Volk vor dir sitzen und deine Worte hören, aber nicht danach handeln. Denn wenn sie auch mit dem Mund ihre Liebe bekunden, so läuft ihr Herz doch hinter dem Gewinn her. (Jes 29,13; Jes 48,1; Hes 33,30; Mt 7,26; Jak 2,2) 32 Und siehe, du bist für sie wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut die Saiten spielen kann; sie werden deine Worte hören, aber sie nicht tun. (Mk 4,16; Mk 6,20; Joh 5,33) 33 Wenn es aber kommt — und siehe, es kommt! —, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist. (1Sam 3,20; Jer 28,9; Hes 2,5; Hes 24,14; Hes 30,9)Hesekiel 33
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichEzechiel als Wächter: Vom Ungerechten und vom Gerechten
1 Und das Wort des HERRN erging an mich: 2 Du Mensch, sprich zu denen von deinem Volk und sage zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land kommen lasse, und das Volk des Landes nimmt einen aus den eigenen Reihen und macht ihn sich zum Wächter, (Hes 3,11; Hes 3,17; Hes 29,7; Hes 29,8; Hes 37,18) 3 und dieser sieht, dass das Schwert über das Land kommt, und bläst den Schofar und warnt das Volk, (Jes 18,3; Jer 6,1; Hes 7,14; Hos 5,8; Am 3,6) 4 und es hört einer den Klang des Schofar, lässt sich aber nicht warnen, und das Schwert kommt und nimmt ihn weg, so wird sein Blut über sein eigenes Haupt kommen. (Hes 18,13; Apg 18,6) 5 Den Klang des Schofar hat er gehört, aber er hat sich nicht warnen lassen; sein Blut wird auf ihm sein. Lässt jener sich aber warnen, so hat er sein Leben gerettet. 6 Und wenn der Wächter sieht, dass das Schwert kommt und er bläst nicht den Schofar, und das Volk wird nicht gewarnt, und das Schwert kommt und nimmt einen von ihnen weg, so wird dieser seiner Schuld wegen weggenommen, sein Blut aber fordere ich aus der Hand des Wächters. (Hes 33,3; Hes 33,8) 7 Und dich, Mensch, habe ich zum Wächter für das Haus Israel gemacht: Du wirst ein Wort aus meinem Mund hören und sie vor mir warnen! (Hes 3,17; Hes 33,2) 8 Wenn ich zum Ungerechten spreche: Ungerechter, du musst sterben!, und du hast nicht geredet, um einen Ungerechten vor seinem Weg zu warnen, so wird er als Ungerechter seiner Schuld wegen sterben, sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand. (Hes 33,6) 9 Hast du aber den Ungerechten vor seinem Weg gewarnt, damit er sich von ihm abkehrt, und er kehrt sich nicht ab von seinem Weg, so wird er seiner Schuld wegen sterben, du aber hast dein Leben gerettet. 10 Und du, Mensch, sprich zum Haus Israel: Das habt ihr gesagt: Unsere Vergehen und unsere Sünden lasten auf uns, und darum vergehen wir! Wie könnten wir am Leben bleiben? (3Mo 26,39; Hes 3,17; Hes 4,17; Hes 14,12; Hes 18,1; Hes 24,23; Sach 14,12) 11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, Spruch Gottes des HERRN, ich habe kein Gefallen am Tod des Ungerechten, sondern daran, dass ein Ungerechter sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt. Kehrt zurück, kehrt zurück von euren bösen Wegen! Warum denn wollt ihr sterben, Haus Israel? (Jer 3,14; Hes 18,23; Lk 14,6; Lk 15,7; Lk 18,30) 12 Und du, Mensch, sprich zu denen von deinem Volk: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird diesen nicht retten an dem Tag, da er sich vergeht. Und die Ungerechtigkeit des Ungerechten - er wird durch sie nicht zu Fall gebracht werden an dem Tag, da er sich abkehrt von seiner Ungerechtigkeit. Und ein Gerechter wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit[1] an dem Tag, da er sündigt. (Hes 18,24) 13 Wenn ich zum Gerechten sage: Du wirst am Leben bleiben!, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und begeht Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten nicht mehr gedacht werden, und seines Unrechts wegen, das er begangen hat, dafür muss er sterben. (Hes 3,20; Hes 18,24; Hes 33,18; 2Petr 2,21) 14 Und wenn ich zum Ungerechten sage: Du musst sterben!, und er kehrt sich ab von seiner Sünde und handelt nach Recht und Gerechtigkeit 15 - gibt ein Ungerechter zurück, was er gepfändet, erstattet er, was er geraubt hat, und lebt er nach den Satzungen des Lebens und begeht kein Unrecht -, so wird er am Leben bleiben, er muss nicht sterben! (3Mo 19,13; Hes 18,7) 16 All seine Sünden, die er begangen hat, werden ihm nicht angerechnet. Er hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, er wird am Leben bleiben! (Hes 18,22) 17 Die aus deinem Volk aber werden sagen: Der Weg des Herrn ist nicht gerecht! - Euer eigener Weg ist nicht gerecht! (Hes 3,11; Hes 18,25; Hes 33,2; Hes 33,20; Hes 37,18) 18 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht begeht, so muss er deswegen sterben. (Hes 33,13) 19 Und wenn ein Ungerechter sich abkehrt von seiner Ungerechtigkeit und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, so bleibt er deswegen am Leben. (Jer 18,8; Hes 18,21) 20 Ihr aber werdet sagen: Der Weg des Herrn ist nicht gerecht! - Einen jeden von euch werde ich nach seinen Wegen richten, Haus Israel! (Jer 17,10; Hes 7,3; Hes 18,30; Hes 33,17)Die Ankunft des Entkommenen und das Ende der Verstummung
21 Und im zwölften Jahr unserer Verbannung, im zehnten Monat, am Fünften des Monats, kam der aus Jerusalem Entkommene zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! (Hes 24,26) 22 Und am Abend, bevor der Entkommene kam, war die Hand des HERRN auf mich gekommen, und bevor jener am Morgen zu mir kam öffnete er meinen Mund; und er öffnete meinen Mund, und ich war nicht mehr stumm. (Hes 1,3; Hes 3,27; Hes 24,27)Der überhebliche Anspruch der im Land Verbliebenen
23 Und das Wort des HERRN erging an mich: 24 Du Mensch, die Bewohner dieser Trümmer auf Israels Boden sagen: Abraham war ein Einzelner und hat das Land besessen. Und wir sind viele - uns ist das Land zum Besitz gegeben! (1Mo 12,7; 2Kön 25,12; Jes 11,15; Jes 36,2; Jes 51,2) 25 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ihr esst Blutiges, blickt auf zu euren Mistgötzen und vergiesst Blut, und da wollt ihr das Land besitzen? (1Sam 14,32; 1Sam 22,3) 26 Ihr Männer habt euch auf euer Schwert gestützt, ihr Frauen habt Abscheuliches verübt, und ihr habt, ein jeder, die Frau eures Nächsten unrein gemacht, und da wollt ihr das Land besitzen? (Hes 18,6) 27 So wirst du zu ihnen sprechen: So spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe, die auf den Trümmern werden durch das Schwert fallen, und die auf dem offenen Land gebe ich den Tieren zum Frass, und die in den Festungen und in den Höhlen werden an der Pest sterben! (Hes 5,17; Hes 6,11; Hes 7,15; Hes 12,16; Hes 14,15; Offb 6,1) 28 Und ich verwüste das Land und mache es zur Einöde, und seine hochmütige Macht wird ein Ende haben. Und die Berge Israels werden verödet sein, niemand wird sie durchstreifen. (Hes 5,14; Hes 15,8) 29 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land verwüste und zur Einöde mache all ihrer Abscheulichkeiten wegen, die sie verübt haben. (Hes 5,13) 30 Und du, Mensch, über dich reden die von deinem Volk, an den Wänden und in den Eingängen der Häuser, und einer redet mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder: Kommt doch und hört, was für ein Wort ausgeht vom HERRN! (Hes 3,11; Hes 33,2; Hes 37,18) 31 Und sie kommen zu dir, wie Volk zusammenkommt, und als mein Volk setzen sie sich nieder vor dir und hören deine Worte, handeln aber nicht danach! Denn ihr Mund ist voller Verlangen, danach handeln sie, und ihr Herz ist hinter ihrem Gewinn her! (Jes 29,13; Jak 1,22) 32 Und sieh, du bist für sie wie einer, der vom Verlangen nach Liebe singt, mit schöner Stimme und gut im Saitenspiel, und sie hören deine Worte, aber sie handeln nicht danach! (Lk 7,32) 33 Wenn es aber kommt - sieh, es kommt! -, werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen war. (Hes 2,5)Hesekiel 33
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.