1Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen. (Mt 10,1; Mk 6,7; Lk 10,1)2Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.3Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd! (Lk 22,35)4Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst!5Wenn euch aber die Leute nicht aufnehmen, dann geht weg aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie!6Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall.
Das Urteil des Herodes über Jesus
7Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.[1] (Mt 14,1; Mt 16,14; Mk 6,14; Lk 9,19)8Andere meinten: Elija ist erschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.[2]9Herodes aber sagte: Johannes habe ich enthaupten lassen. Wer aber ist dieser, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn zu sehen. (Lk 23,8)
Die Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend
10Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, was sie alles getan hatten. Dann nahm er sie zu sich und zog sich mit ihnen allein in eine Stadt zurück, die Betsaida heißt. (Mt 14,13; Mt 15,32; Mk 6,30; Mk 8,1; Joh 6,1)11Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.12Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort.13Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen.14Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern!15Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten.16Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten.17Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.
Das Christusbekenntnis des Petrus und die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu
18Und es geschah: Jesus betete für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? (Mt 16,13; Mk 1,35; Mk 8,27; Lk 5,16)19Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. (Lk 9,7)20Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. (Joh 6,69; Joh 11,27)21Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen.22Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. (Mt 17,22; Mt 20,18; Mt 26,2; Mk 9,31; Mk 10,32; Lk 9,44; Lk 17,25; Lk 18,31; Lk 24,7)
Nachfolge und Selbstverleugnung
23Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Mt 8,22; Mt 10,38; Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 14,27)24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. (Mt 10,39; Mt 16,25; Lk 17,33; Joh 12,25)25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?26Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und in der des Vaters und der heiligen Engel. (Mt 10,33)27Wahrhaftig, das sage ich euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. (Mt 10,23; Mt 24,34)
Die Verklärung Jesu
28Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2; 2Petr 1,16)29Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.30Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija;31sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte.32Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.33Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte.34Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten.35Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. (5Mo 18,15; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 3,17)36Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
Die erfolglosen Jünger
37Es geschah aber am folgenden Tag: Als sie vom Berg hinabstiegen, kam ihm eine große Menschenmenge entgegen. (Mk 9,14; Lk 24,1)38Und siehe, ein Mann aus der Menge schrie: Meister, ich bitte dich, schau auf meinen Sohn! Es ist mein einziger.39Siehe, ein Geist packt ihn, dass er plötzlich aufschreit, zerrt ihn hin und her und lässt ihn schäumen und der Geist quält ihn fast unaufhörlich.40Ich habe schon deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.41Da antwortete Jesus: O du ungläubige und verkehrte Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!42Als der Sohn herkam, warf der Dämon ihn zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber drohte dem unreinen Geist, heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück.
Die zweite Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu
43Und alle waren außer sich vor Staunen über die Größe Gottes. Alle Leute staunten über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: (Mk 9,30; Lk 24,1)44Behaltet diese Worte in euren Ohren: Der Menschensohn wird nämlich in die Hände von Menschen ausgeliefert werden. (Lk 9,22; Lk 17,25; Lk 18,32)45Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, sodass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte. (Lk 18,34)
Der Rangstreit der Jünger
46Unter ihnen kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 22,24)47Jesus sah den Gedanken in ihren Herzen. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.
Der fremde Wundertäter
49Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen nachfolgt. (Mk 9,38)50Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.
DER WEG JESU NACH JERUSALEM
Ablehnung und Konsequenz der Nachfolge
51Es geschah aber: Als sich die Tage erfüllten, dass er hinweggenommen werden sollte, fasste Jesus den festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. (Apg 1,9)52Und er schickte Boten vor sich her. Diese gingen und kamen in ein Dorf der Samariter und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.[3] (Joh 4,20)53Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie verzehrt?55Da wandte er sich um und wies sie zurecht.56Und sie gingen in ein anderes Dorf.57Als sie auf dem Weg weiterzogen, sagte ein Mann zu Jesus: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. (Mt 8,18)58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben![4]60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich Abschied nehmen von denen, die in meinem Hause sind.62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.
1Jesus rief seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und Krankheiten zu heilen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,7)2Er beauftragte sie, überall die Botschaft von Gottes Reich zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.3»Nehmt nichts mit auf die Reise«, befahl er ihnen, »weder Wanderstock noch Tasche, weder Essen noch Geld, nicht einmal ein zweites Hemd.4Wenn ihr in ein Haus kommt, dann bleibt dort zu Gast, bis ihr weiterzieht.5Seid ihr aber in einer Stadt nicht willkommen, dann geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasst[1].«6Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Ort zu Ort. Überall verkündeten sie die rettende Botschaft und heilten die Kranken.
Herodes ist ratlos: Wer ist Jesus?
7Herodes[2], der Herrscher über Galiläa, hörte von all diesen Dingen, und es bereitete ihm Kopfzerbrechen. Denn einige behaupteten: »Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden.« (Mt 14,1; Mk 6,14)8Andere meinten: »Elia ist erschienen.« Wieder andere sagten, einer von den alten Propheten sei zurückgekehrt.9»Johannes habe ich enthaupten lassen!«, überlegte Herodes. »Aber wer ist dieser Mann, von dem ich so erstaunliche Dinge höre?« Darum wollte er Jesus unbedingt kennen lernen.
Fünftausend werden satt
10Die zwölf Apostel kehrten zu Jesus zurück und erzählten ihm, was sie auf ihrer Reise getan hatten. Jesus nahm sie mit in die Stadt Betsaida. Dort wollte er mit ihnen allein sein. (Mt 14,13; Mk 6,30; Joh 6,1)11Aber die Menschen merkten, wohin sie gegangen waren, und folgten ihm in Scharen. Er schickte sie nicht fort, sondern sprach zu ihnen über Gottes Reich und machte die gesund, die Heilung brauchten.12Es war spät geworden. Da kamen die zwölf Jünger zu Jesus und sagten: »Schick die Leute weg, damit sie in den umliegenden Dörfern und Höfen übernachten und etwas zu essen kaufen können. Die Gegend hier ist einsam!«13Jesus antwortete ihnen: »Gebt ihr ihnen zu essen!« »Aber wir haben nur fünf Brote und zwei Fische!«, entgegneten die Jünger. »Oder sollen wir etwa losgehen und für all die Leute Essen besorgen?«14Es hatten sich etwa fünftausend Männer um Jesus versammelt, außerdem noch viele Frauen und Kinder. »Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen von ungefähr fünfzig Personen hinsetzen!«, ordnete Jesus an.15Und so geschah es.16Jesus nahm die fünf Brote und die beiden Fische, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Er teilte Brot und Fische und reichte sie seinen Jüngern, damit diese sie an die Menge weitergaben.17Alle aßen und wurden satt. Als man anschließend die Reste einsammelte, da waren es noch zwölf volle Körbe.
Wer ist Jesus?
18Eines Tages war Jesus allein und betete. Nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten mich die Leute eigentlich?« (Mt 16,13; Mk 8,27)19Die Jünger erwiderten: »Einige meinen, du seist Johannes der Täufer. Manche dagegen halten dich für Elia und manche für einen anderen der alten Propheten.«20»Und ihr – für wen haltet ihr mich?«, fragte er sie. Da antwortete Petrus: »Du bist der Christus, der von Gott gesandte Retter!«21Jesus befahl seinen Jüngern nachdrücklich, mit niemandem darüber zu reden.22Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Der Menschensohn muss viel leiden. Er wird von den führenden Männern des Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten verurteilt[3] und getötet werden. Aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.« (Ps 118,22; Mt 16,21; Mk 8,31)
Jesus kündigt seinen Tod und seine Auferstehung an Alles hingeben, um alles zu gewinnen
23Danach wandte sich Jesus an alle: »Wer mein Jünger sein will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen. (Mt 16,24; Mk 8,34)24Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen.25Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er dabei aber sich selbst verliert oder Schaden nimmt?26Wer sich nämlich schämt, sich zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, zu dem wird sich auch der Menschensohn nicht bekennen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommen wird.27Ich versichere euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie gesehen haben, wie sich Gottes Reich durchsetzt.«
Die Jünger erleben die Herrlichkeit von Jesus
28Etwa acht Tage nachdem er das gesagt hatte, nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2)29Während Jesus betete, veränderte sich sein Gesicht, und seine Kleider strahlten hell.30Plötzlich standen zwei Männer da und redeten mit ihm: Mose und Elia.31Auch sie waren von einem herrlichen Glanz umgeben und sprachen mit Jesus über seinen Tod, den er nach Gottes Plan in Jerusalem erleiden sollte.32Petrus und die beiden anderen Jünger hatte der Schlaf übermannt. Als sie aufwachten, sahen sie Jesus in seiner himmlischen Herrlichkeit und die zwei Männer bei ihm.33Schließlich wollten die zwei Männer gehen. Da rief Petrus: »Herr, wie gut, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen, für dich eine, für Mose eine und für Elia eine!« Petrus wusste aber gar nicht, was er da sagte.34Während er redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf die drei Jünger[4]. Als die Wolke sie ganz einhüllte, fürchteten sie sich;35dann hörten sie eine Stimme, die aus ihr sprach: »Dies ist mein Sohn, ihn habe ich erwählt. Auf ihn sollt ihr hören!«36Dann war Jesus wieder allein. Die Jünger behielten all das für sich und erzählten damals niemandem, was sie erlebt hatten.
Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht von Jesus
37Als Jesus mit seinen drei Jüngern am nächsten Tag vom Berg herabstieg, kamen ihm viele Menschen entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38Ein Mann aus der Menge rief: »Bitte, Lehrer, sieh dir meinen Sohn an, mein einziges Kind!39Oft packt ihn ein böser Geist und lässt den Jungen plötzlich aufschreien. Er zerrt ihn hin und her, bis der Schaum vor seinem Mund steht, und gibt ihn dann kaum mehr frei[5]. Wenn es so weitergeht, richtet er ihn noch ganz zugrunde!40Ich habe schon deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie waren machtlos.«41Da rief Jesus: »Was seid ihr nur für eine ungläubige und verdorbene Generation! Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!«42Während der Junge näher kam, riss ihn der Dämon zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus bedrohte den bösen Geist, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater wieder.
Jesus kündigt wieder seinen Tod und seine Auferstehung an
43Alle waren tief beeindruckt von der Macht und Größe Gottes. Während die Leute noch fassungslos über diese Tat staunten, wandte sich Jesus an seine Jünger: (Mt 17,22; Mk 9,30)44»Merkt euch gut, was ich euch jetzt sage: Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein.«45Aber die Jünger verstanden nicht, was er damit meinte. Die Bedeutung seiner Worte war ihnen verborgen, und sie trauten sich auch nicht, ihn zu fragen.
Gott hat andere Maßstäbe
46Eines Tages kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Wichtigste sei. (Mt 18,1; Mk 9,33)47Jesus durchschaute, was in ihren Herzen vor sich ging. Er rief ein kleines Kind, stellte es neben sich48und sagte: »Wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, der mich gesandt hat. Wer der Geringste unter euch allen ist, der ist wirklich groß.«49»Herr«, berichtete Johannes, »wir haben gesehen, wie jemand deinen Namen dazu benutzte, um Dämonen auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er ja gar nicht mit uns geht.«50»Haltet ihn nicht davon ab!«, erwiderte Jesus. »Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«
Ablehnung in Samarien
51Als die Zeit näher kam, dass Jesus wieder zu Gott zurückkehren sollte, brach er fest entschlossen nach Jerusalem auf.52Unterwegs schickte er Boten voraus. Diese kamen in ein Dorf in Samarien und wollten dort für eine Unterkunft sorgen.53Aber weil Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, weigerten sich die Bewohner, ihn aufzunehmen.54Als seine Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie: »Herr, das brauchst du dir doch nicht gefallen zu lassen! Sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet, so wie es damals bei Elia war?«55Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie scharf zurecht.[6]56Dann gingen sie in ein anderes Dorf.
Nachfolge duldet keinen Aufschub
57Während Jesus mit seinen Jüngern unterwegs war, wurde er von einem Mann angesprochen: »Ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin.« (Mt 8,19)58Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«59Einen anderen forderte Jesus auf: »Komm, folge mir nach!« Er erwiderte: »Ja, Herr, aber vorher lass mich noch nach Hause gehen und meinen Vater bestatten.«[7]60Da antwortete Jesus: »Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben. Du aber sollst dich auf den Weg machen und die Botschaft von Gottes Reich verkünden.«61Wieder ein anderer sagte zu Jesus: »Ich will mit dir kommen, Herr. Erlaube mir aber, mich vorher noch von meiner Familie zu verabschieden.«62Ihm antwortete Jesus: »Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.«
1Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben[1] und die Kranken zu heilen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,6)2Er sandte sie aus mit dem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.3»Nehmt nichts mit auf den Weg«, sagte er zu ihnen, »keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot und kein Geld; auch soll keiner zwei Hemden bei sich haben.4Wenn jemand euch in seinem Haus aufnimmt[2], dann bleibt bei ihm, bis ihr die Ortschaft wieder verlasst.5Wenn euch aber in einer Stadt die Leute nicht aufnehmen, dann verlasst den Ort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Hinweis auf das Gericht, das sie erwartet[3].«6Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Überall verkündeten sie die Botschaft ´vom Reich Gottes` und heilten die Kranken.
Herodes hört von Jesus
7Der Tetrarch Herodes[4] erfuhr von all diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten, Johannes sei von den Toten auferstanden, (Mt 14,1; Mk 6,14)8andere waren der Ansicht, Elia sei auf die Erde zurückgekommen[5], und wieder andere meinten, einer der alten Propheten sei auferstanden.9»Johannes habe ich doch selbst enthaupten lassen«, überlegte Herodes. »Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt?« Darum wollte er Jesus unbedingt sehen.
Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen
10Als die Apostel zu Jesus zurückkamen, berichteten sie ihm alles, was sie getan hatten. Danach nahm Jesus sie mit sich und zog sich ´in die Nähe` der Stadt Betsaida zurück, um mit ihnen allein zu sein. (Mt 14,13; Mk 6,30; Joh 6,1)11Aber die Leute merkten es[6] und folgten ihm in großen Scharen. Jesus wies sie nicht ab, sondern[7] sprach zu ihnen über das Reich Gottes; und alle, die Heilung nötig hatten, machte er gesund.12Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: »Schick die Leute fort, dann können sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen und dort übernachten und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja an einem einsamen Ort.«13Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« – »Wir haben fünf Brote und zwei Fische, mehr nicht«, entgegneten sie. »Oder sollen wir uns etwa auf den Weg machen und für alle diese Leute Essen kaufen?«14(Es waren etwa fünftausend Männer dabei.) Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sorgt dafür, dass sich die Leute in Gruppen von je etwa fünfzig lagern.«15Die Jünger taten, was Jesus ihnen gesagt hatte. Als alle sich gesetzt hatten,16nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und ließ sie durch die Jünger an die Menge verteilen.17Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss wurde aufgesammelt, was sie[8] übrig gelassen hatten – zwölf Körbe voll.
Das Bekenntnis des Petrus. Jesus kündigt zum ersten Mal sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung an
18Als Jesus sich einmal zum Gebet zurückgezogen hatte und nur seine Jünger bei ihm waren, fragte er sie: »Für wen halten mich die Leute?« – (Mt 16,13; Mk 8,27)19»Die einen halten dich für Johannes den Täufer«, antworteten sie, »andere halten dich für Elia, und wieder andere sagen, einer der alten Propheten sei auferstanden.« –20»Und ihr«, fragte er, »für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für den von Gott gesandten Messias.[9]«21Doch Jesus schärfte ihnen mit allem Nachdruck ein, niemand etwas davon zu sagen.22» ´Denn` der Menschensohn wird vieles erleiden müssen«, sagte er, »und wird von den Ältesten, den führenden Priestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden und drei Tage danach[10] auferstehen.«
Anforderungen der Nachfolge
23Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein[11] will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen[12]. (Mt 16,24; Mk 8,34)24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.25Was[13] nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er dabei sich selbst ins Verderben stürzt[14] oder unheilbar Schaden nimmt[15]?26Denn wer nicht zu mir und meinen Worten steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt.27Glaubt mir[16]: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben[17], bis sie das Reich Gottes gesehen haben.«
Drei Jünger werden Zeugen der Herrlichkeit Jesu
28Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2)29Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichts, und seine Kleider wurden strahlend weiß.30-31Auf einmal erschienen zwei Männer in himmlischem Glanz[18] und redeten mit Jesus; es waren Mose und Elia. Sie sprachen mit ihm über das Ende, das ihm in Jerusalem bevorstand, und wie sich damit sein Auftrag erfüllen würde[19].32Der Schlaf hatte Petrus und seine Gefährten überwältigt. Als sie aufwachten, sahen sie[20] Jesus in seinem himmlischen Glanz[21] und die beiden Männer, die bei ihm standen.33Als diese im Begriff waren, von ihm wegzugehen, sagte Petrus zu Jesus: »Meister, wie gut ist es, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen[22], eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.« Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Als die Wolke sie ganz einhüllte, fürchteten sich die Jünger.35Und aus der Wolke sprach eine Stimme: »Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter; auf ihn sollt ihr hören!«36Als die Stimme aufgehört hatte zu reden, war nur noch Jesus da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt[23] hatten; sie erzählten in jener Zeit niemand etwas davon.
Heilung eines besessenen Jungen
37Als Jesus mit den drei Jüngern am nächsten Tag den Berg hinunterstieg, kam ihm eine große Menschenmenge entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38Ein Mann aus der Menge rief: »Meister, ich flehe dich an, hilf meinem Sohn; er ist mein einziges Kind!39Immer wieder wird er von einem ´bösen` Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt, und Schaum tritt ihm vor den Mund. Der Geist lässt fast nicht wieder von ihm ab[24]; er richtet sein Leben noch völlig zugrunde.40Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, doch sie konnten es nicht.«41»Was seid ihr nur für eine ungläubige und verkehrte Generation!«, erwiderte Jesus. »Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!«42Sowie der Junge in die Nähe Jesu kam, warf ihn der Dämon zu Boden und riss ihn hin und her. Aber Jesus trat dem bösen[25] Geist mit Macht entgegen, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.
Jesus kündigt zum zweiten Mal sein Leiden an
43Alle waren überwältigt von der Größe Gottes.; Die Leute waren voller Staunen über alles, was Jesus tat. Er aber sagte zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 9,30)44»Prägt euch gut ein, was ich euch jetzt sage: Der Menschensohn[26] wird in die Hände der Menschen gegeben werden.«45Doch sie konnten mit dieser Aussage nichts anfangen. Was damit gemeint war, war ihnen verborgen; sie begriffen es nicht, wagten[27] aber auch nicht, ihn danach zu fragen.
Die Frage nach der Rangordnung unter den Jüngern
46Unter den Jüngern kam die Frage auf, wer von ihnen wohl der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33)47Jesus wusste, was in ihren Herzen vorging. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48und sagte: »Wer dieses Kind um meinetwillen[28] aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wirklich groß ist der, der unter euch allen der Geringste ist.«
Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch
49Johannes sagte[29] zu Jesus: »Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.« (Mk 9,38)50Doch Jesus gab ihm zur Antwort: »Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«
Ein samaritanisches Dorf verweigert Jesus die Gastfreundschaft
51Als die Zeit näher rückte, in der Jesus die Erde verlassen und in den Himmel zurückkehren sollte[30], machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.52Er schickte Boten voraus; diese kamen in ein Dorf in Samarien und wollten dort eine Unterkunft für ihn besorgen.53Aber weil er auf dem Weg nach Jerusalem war, wollte man ihn nicht aufnehmen.54Als seine Jünger Jakobus und Johannes das hörten[31], sagten sie: »Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet[32]?«55Da wandte sich Jesus zu ihnen um und wies sie streng zurecht.[33]56Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.[34]
Kosten der Nachfolge
57Als sie weitergingen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen. »Ich will dir folgen, wohin du auch gehst«, sagte er. (Mt 8,19)58Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel[35] ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann[36].«59Zu einem anderen sagte Jesus: »Folge mir nach!« Er aber antwortete: »Herr[37], erlaube mir, zuerst noch ´nach Hause` zu gehen und mich um das Begräbnis meines Vaters zu kümmern[38].«60Jesus erwiderte: »Lass die Toten ihre Toten begraben. Du aber geh und verkünde die Botschaft vom Reich Gottes!«61Wieder ein anderer sagte: »Ich will dir nachfolgen, Herr; doch erlaube mir, dass ich zuerst noch von meiner Familie Abschied nehme.«62Jesus erwiderte: »Wer die Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht brauchbar für das Reich Gottes.«
1Eines Tages rief Jesus seine zwölf Apostel zu sich und gab ihnen Vollmacht, Dämonen auszutreiben und Krankheiten zu heilen.2Dann sandte er sie mit dem Auftrag aus, allen Menschen vom Kommen des Reiches Gottes zu erzählen und die Kranken gesund zu machen.3»Nehmt für unterwegs nichts mit«, wies er sie an, »keinen Wanderstab, kein Gepäck, keine Verpflegung und kein Geld, kein zweites Hemd. (Lk 10,4; Lk 22,25)4Wenn ihr in eine Ortschaft kommt, seid nur in einem einzigen Haus zu Gast. (Lk 10,10; Apg 13,51)5Wenn die Einwohner eure Botschaft nicht hören wollen, dann schüttelt beim Fortgehen den Staub von euren Füßen als Zeichen, dass ihr diesen Ort dem Gericht überlasst.«6So begannen sie durch die Dörfer in der Umgebung zu ziehen, verkündeten die gute Botschaft und heilten die Kranken.
Herodes fragt nach Jesus
7Als Herodes Antipas[1] von den Wundern hörte, die Jesus vollbrachte, war er beunruhigt und verunsichert zugleich, denn manche Leute meinten: »Er ist Johannes der Täufer, der von den Toten auferstanden ist.«8Andere sagten: »Es ist Elia oder ein anderer Prophet, der von den Toten auferstanden ist.« (Mt 11,14)9»Ich selbst habe Johannes enthaupten lassen«, sagte Herodes. »Wer ist dann dieser Mann, von dem ich all diese seltsamen Geschichten höre?« Und er wollte ihn gern kennenlernen. (Lk 23,8)
Mehr als fünftausend Menschen werden satt
10Als die Apostel zurückkehrten, berichteten sie Jesus über alles, was sie getan hatten. Danach zog er sich mit ihnen in die Nähe der Stadt Betsaida zurück.11Doch die Leute fanden heraus, wohin er gegangen war, und folgten ihm. Da wandte er sich ihnen zu, erzählte ihnen vom Reich Gottes und heilte die Kranken unter ihnen.12Am späten Nachmittag kamen die zwölf Jünger zu ihm und sagten: »Schick die Leute fort in die nahe gelegenen Dörfer und Höfe, dann können sie etwas zu essen und eine Unterkunft für die Nacht finden. Denn hier, in dieser verlassenen Gegend, gibt es nichts zu essen.«13Doch Jesus sagte: »Gebt ihr ihnen zu essen.« Sie protestierten: »Unmöglich! Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische. Oder erwartest du von uns, dass wir gehen und für diese vielen Menschen Essen kaufen?«14Es waren etwa fünftausend Männer. »Sie sollen sich in Gruppen zu je fünfzig niederlassen«, erwiderte Jesus.15Da setzten sie sich alle hin.16Jesus nahm die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel auf und erbat Gottes Segen für das Essen. Dann brach er die Brote in Stücke und reichte sie den Jüngern, damit sie alles an die Leute austeilten.17Alle aßen, so viel sie wollten, und am Schluss sammelten sie noch zwölf Körbe mit Resten ein! (2Kön 4,44)
Das Bekenntnis des Petrus – Jesus kündigt seinen Tod an
18Jesus hatte sich zum Gebet zurückgezogen und nur die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten die Leute mich?«19»Nun«, erwiderten sie, »manche sagen, du seist Johannes der Täufer, andere halten dich für Elia und wieder andere behaupten, du seist einer der alten Propheten, der von den Toten auferstanden ist.« (Lk 9,7)20Da fragte er sie: »Und für wen haltet ihr mich?« Petrus erwiderte: »Du bist der von Gott gesandte Christus!« (Joh 6,68)21Jesus schärfte ihnen ein, es niemandem zu sagen.22»Denn der Menschensohn muss viel Schlimmes erleiden«, sagte er. »Er wird von den führenden Männern des jüdischen Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten verurteilt werden. Sie werden ihn töten, doch drei Tage später wird er von den Toten auferstehen.«23Dann sagte er zu der Menge: »Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. (Mt 10,38; Lk 14,27)24Wer versucht, sein Leben zu retten, wird es verlieren. Aber wer sein Leben für mich aufgibt, wird es retten. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 12,25)25Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, aber dabei an der eigenen Seele Schaden zu nehmen oder sie zu verlieren[2]?26Wer sich meiner oder meiner Botschaft schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel wiederkommt. (Mt 10,33; Lk 12,9; 2Tim 2,12)27Und ich sage euch: Einige von denen, die jetzt hier stehen, werden nicht sterben, ehe sie das Reich Gottes gesehen haben.«
Die Verklärung
28Etwa acht Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg, um zu beten.29Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichts, und seine Kleider wurden strahlend weiß.30Dann erschienen zwei Männer, Mose und Elia, und begannen mit Jesus zu sprechen.31Auch sie waren von herrlichem Glanz umgeben. Sie sprachen darüber, wie er bald in Jerusalem sterben würde, um damit seinen Auftrag zu erfüllen. (2Petr 1,15)32Petrus und die anderen Jünger waren sehr müde gewesen und eingeschlafen. Nun wachten sie auf und sahen den strahlenden Anblick von Jesus und den beiden Männern, die neben ihm standen.33Als Mose und Elia sie verlassen wollten, rief Petrus schnell – und ohne zu wissen, was er sagte: »Meister, wie wunderbar ist das! Lass uns drei Hütten[3] bauen – eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.«34Doch er hatte kaum ausgeredet, da zog eine Wolke auf; und als die Wolke sie einhüllte, hatten sie große Angst.35Aus der Wolke drang eine Stimme: »Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter.[4] Hört auf ihn.« (5Mo 18,15; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 3,17; 2Petr 1,17)36Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Lange Zeit erzählten sie niemandem, was sie gesehen hatten.
Jesus heilt einen besessenen Jungen
37Am nächsten Tag, als sie wieder vom Berg herabgestiegen waren, strömten die Menschen zu Jesus.38Ein Mann in der Menge rief ihm zu: »Meister, sieh meinen Sohn an, mein einziges Kind. (Lk 7,12)39Ein böser Geist ergreift immer wieder von ihm Besitz. Dann schreit er, stürzt zu Boden, windet sich und hat Schaum vor dem Mund. Ständig schlägt und verletzt er ihn und lässt ihm keine Ruhe.40Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.«41»Ihr uneinsichtigen, ungläubigen Menschen«, sagte Jesus, »wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt ihn her.«42Als der Junge nach vorn kam, warf der Dämon ihn zu Boden, sodass er sich heftig wand und krümmte. Aber Jesus bedrohte den bösen Geist und heilte den Jungen. Dann schickte er ihn zu seinem Vater zurück.
Jesus kündigt erneut seinen Tod an
43Die Leute wurden von Angst und Ehrfurcht ergriffen, als sie dieses sichtbare Wirken der Macht Gottes sahen. Während die Menschen noch über die Wunder staunten, die er tat, sagte Jesus zu seinen Jüngern: (2Petr 1,16)44»Hört mir zu und denkt an das, was ich euch jetzt sage. Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen gegeben und verraten werden.« (Lk 18,32)45Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte. Die Bedeutung seiner Worte blieb ihnen verborgen, sodass sie sie nicht verstehen konnten, und sie wagten nicht, ihn danach zu fragen. (Mk 9,32; Lk 18,34)
Der Größte im Reich Gottes
46Einmal kam es unter den Jüngern zu einem Streit darüber, wer von ihnen der Größte sei.47Jesus wusste, was sie dachten. Er stellte ein kleines Kind neben sich (Mt 9,4)48und sagte zu ihnen: »Jeder, der ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt meinen Vater auf, der mich gesandt hat. Wer der Geringste unter euch ist, der ist der Größte.« (Mt 10,40; Lk 10,16)
Im Namen von Jesus Wunder tun
49Johannes sagte zu Jesus: »Meister, wir haben gesehen, wie einer in deinem Namen Dämonen austrieb, und haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns gehört.«50Doch Jesus entgegnete ihm: »Hindert ihn nicht! Wer nicht gegen euch ist, ist für euch.« (Mt 12,30; Lk 11,23)
Widerstand von den Samaritanern
51Als die Zeit seiner Rückkehr in den Himmel näher kam, machte Jesus sich auf den Weg nach Jerusalem. (Mk 16,19; Lk 13,22; Lk 17,11; Lk 18,31; Lk 19,28)52Er schickte Boten voraus in ein Dorf in Samarien, um seine Ankunft vorzubereiten.53Doch sie wurden abgewiesen. Weil Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, wollten sie ihn nicht aufnehmen.54Als Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: »Herr, sollen wir Feuer vom Himmel regnen lassen und sie verbrennen[5]?« (2Kön 1,10)55Doch Jesus drehte sich um und wies sie zurecht.[6]56Dann zogen sie weiter in ein anderes Dorf.
Der Preis der Nachfolge
57Unterwegs sagte einer der Jünger zu Jesus: »Ich will mit dir gehen, wohin du auch gehst.«58Aber Jesus hielt ihm entgegen: »Füchse haben ihren Bau und Vögel haben Nester, doch der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.«59Zu einem anderen sagte er: »Komm, folge mir nach.« Dieser jedoch antwortete: »Herr, lass mich zuerst noch nach Hause gehen und meinen Vater begraben.«60Jesus erwiderte: »Lass die Menschen, die nicht nach Gott fragen, für ihre Toten sorgen.[7] Deine Aufgabe ist es hinzugehen und das Kommen des Reiches Gottes zu verkündigen.« (Mt 3,2)61Ein anderer sagte: »Ja, Herr, ich will mit dir gehen, aber lass mich zuerst noch von meiner Familie Abschied nehmen.« (1Kön 19,20)62Doch Jesus sagte: »Wer eine Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.« (Phil 3,13)
1Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,7; Lk 10,1)2Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Kommen der Herrschaft Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. (Lk 11,2)3Er sagte zu ihnen: »Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstock, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch kein zweites Hemd! (Lk 22,35)4Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dort weiterzieht.5Wo sie euch nicht aufnehmen wollen, da verlasst den Ort und schüttelt den Staub von den Füßen, damit die Bewohner gewarnt sind.«[1] (Apg 13,51)6Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten durch die Dörfer. Sie verkündeten überall die Gute Nachricht und heilten die Kranken.
Herodes ist ratlos
7Herodes Antipas,[2] der Fürst in jenem Teil des Landes, hörte von all diesen Vorgängen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche Leute sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden.« (Mt 14,1; Mk 6,14; Mk 8,28)8Andere meinten, Elija sei aus dem Himmel zurückgekommen, und wieder andere, einer der alten Propheten sei auferstanden. (Mt 16,14)9Herodes aber sagte: »Johannes habe ich doch selber den Kopf abschlagen lassen. Wer ist dann der, von dem ich solche Dinge höre?« Darum wollte Herodes Jesus kennenlernen. (Lk 23,8)
Jesus macht fünftausend Menschen satt
10Die Apostel kamen zurück und berichteten Jesus, was sie getan hatten. Darauf zog er sich mit ihnen in Richtung Betsaida zurück. (Mt 14,13; Mt 15,32; Mk 6,30; Lk 6,13; Lk 10,17; Joh 6,1)11Sobald die Leute das merkten, folgten sie ihm. Jesus wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Kommen der Herrschaft Gottes und heilte alle, die Hilfe brauchten.12Darüber wurde es Abend, und die Zwölf kamen und sagten zu ihm: »Schick doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer und Höfe ringsum gehen, damit sie dort übernachten können und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja in einer ganz einsamen Gegend.«13Aber Jesus sagte zu ihnen: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Sie antworteten: »Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst losgehen und für dieses ganze Volk zu essen kaufen!« (4Mo 11,21)14Es waren nämlich an die fünftausend Männer versammelt. Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Sorgt dafür, dass die Leute sich hinsetzen, in Tischgemeinschaften von je etwa fünfzig.«15Die Jünger taten es und alle setzten sich.16Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke, zerteilte auch die Fische und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Menge austeilten.17Und die Leute aßen und wurden alle satt. Was sie an Brotstücken übrig ließen, wurde eingesammelt: Es waren zwölf volle Körbe.
Petrus spricht aus, wer Jesus ist, und Jesus kündigt zum ersten Mal seinen Tod an
18Einmal hatte sich Jesus zum Gebet zurückgezogen und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten mich eigentlich die Leute?« (Mt 16,13; Mk 8,27; Lk 5,16)19Die Jünger gaben zur Antwort: »Einige halten dich für den wiederauferstandenen Täufer Johannes, andere für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, einer der alten Propheten sei auferstanden.« (Mk 8,28)20»Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für Christus, den von Gott versprochenen Retter!« (Mk 8,29; Lk 22,67)21Da verbot er ihnen streng, es irgendjemand zu sagen, (Mk 8,31; Mk 9,9; Lk 17,25; Lk 24,6)22und fügte hinzu: »Der Menschensohn muss vieles erleiden und muss von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern verworfen werden,[3] er muss getötet und am dritten Tag auferweckt werden.«
Jesus folgen heißt ihm das Kreuz nachtragen
23Dann wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, muss Tag für Tag sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. (Mt 10,38; Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 14,27; 1Petr 2,21)24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, gerade der wird es retten.25Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sich selbst verliert oder sich doch schweren Schaden zufügt?26Wenn jemand nicht den Mut hat, sich zu mir und meiner Botschaft zu bekennen, dann wird auch der Menschensohn keinen Mut haben, sich zu ihm zu bekennen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und in der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel. (Lk 12,9; 2Tim 1,8; 2Tim 2,12)27Doch ich versichere euch: Einige von euch, die jetzt hier stehen, werden noch zu ihren Lebzeiten sehen, wie Gottes Herrschaft sich durchsetzt!« (Mk 9,1)
Drei Jünger sehen Jesus in Herrlichkeit (Die »Verklärung«)
28Etwa acht Tage nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg,[4] um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2; Lk 5,16)29Während er betete, veränderte sich sein Gesicht und seine Kleider wurden leuchtend weiß. (2Petr 1,16)30Und dann standen auf einmal zwei Männer neben ihm und redeten mit ihm. Es waren Mose und Elija.31Sie erschienen in himmlischem Glanz und sprachen mit ihm über das Ende, das er nach Gottes Plan in Jerusalem nehmen sollte. (Lk 24,25; Lk 24,44; Apg 26,22)32Petrus und die zwei anderen Jünger waren in tiefen Schlaf gefallen. Als sie aufwachten, sahen sie Jesus in seinem himmlischen Glanz und die zwei Männer, die bei ihm standen. (Joh 1,14)33Als die beiden von Jesus weggehen wollten, sagte Petrus zu Jesus: »Wie gut, dass wir hier sind, Herr! Wir wollen drei Zelte aufschlagen, eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.« – Er wusste nicht, was er da redete.34Noch während Petrus das sagte, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf Jesus und auf Mose und Elija. Die drei wurden ganz eingehüllt von der Wolke,[5] und die Jünger bekamen Angst.35Eine Stimme aus der Wolke sagte: »Dies ist mein Sohn, ihn habe ich erwählt; auf ihn sollt ihr hören!« (Mt 3,17)36Nachdem die Stimme das gesagt hatte, war nur noch Jesus allein zu sehen. Die drei Jünger behielten dies alles für sich und erzählten damals niemand, was sie gesehen hatten. (Lk 9,21)
Jesus heilt ein besessenes Kind. Die Hilflosigkeit der Jünger
37Als Jesus mit den drei Jüngern am nächsten Tag den Berg hinunterstieg, kamen ihm viele Menschen entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38Aus der Menge rief ein Mann ihm zu: »Lehrer, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn! Er ist mein einziges Kind.39Ein böser Geist packt ihn, lässt ihn plötzlich aufschreien, zerrt ihn hin und her, bis ihm der Schaum vor dem Mund steht, und lässt ihn kaum wieder los; er richtet ihn noch zugrunde.40Ich habe deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.«41Jesus antwortete: »Was seid ihr doch für eine verkehrte Generation, die Gott nichts zutraut! Wie lange soll ich noch bei euch aushalten und euch ertragen? Bring deinen Sohn hierher!« (Mk 9,19)42Als der Junge kam, riss ihn der böse Geist zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus sprach ein Machtwort zu dem bösen Geist, machte den Jungen gesund und gab ihn seinem Vater zurück.
Jesus kündigt zum zweiten Mal seinen Tod an
43Da erschraken alle sehr über die Macht und Größe Gottes. Während die Menge staunte über all das, was Jesus tat, sagte er zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 9,30; Lk 9,21)44»Merkt euch gut, was ich sage: Bald wird der Menschensohn den Menschen ausgeliefert werden.«45Aber sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Gott hatte es ihnen verborgen; sie sollten es noch nicht begreifen. Doch sie fürchteten sich auch, Jesus danach zu fragen. (Lk 18,34)
Wer ist der Größte?
46Unter den Jüngern kam die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 22,24)47Jesus kannte ihre Gedanken. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: »Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Also: Wer unter euch der Allergeringste ist, der ist groß.« (Mt 10,40; Mt 22,26)
Wer nicht gegen euch ist, ist für euch
49Darauf sagte Johannes zu Jesus: »Herr, wir haben einen Mann gesehen, der hat deinen Namen dazu benutzt, böse Geister auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er sich dir nicht anschließt so wie wir.« (Mk 9,38)50»Lasst ihn doch!«, sagte Jesus. »Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.« (Lk 11,23)
Jesus macht sich auf den Weg und wird abgewiesen
51Als der von Gott bestimmte Zeitpunkt näher rückte, an dem Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, fasste er fest in den Blick, was auf ihn zukam, und machte sich auf den Weg nach Jerusalem.[6] (Mk 10,1; Lk 9,31; Lk 24,50; Apg 9,1; Apg 9,22)52Jesus schickte Boten vor sich her. Die kamen in ein Dorf in Samarien und wollten eine Unterkunft für ihn bereit machen. (Lk 10,33)53Aber die Dorfbewohner weigerten sich, Jesus aufzunehmen, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54Als seine Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: »Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?« (2Kön 1,10; 2Kön 1,12)55Jesus wandte sich nach ihnen um und wies sie zurecht.[7]56So zogen sie in ein anderes Dorf.
Jüngerschaft ohne Wenn und Aber
57Unterwegs sagte jemand zu Jesus: »Ich bin bereit, dir zu folgen, ganz gleich, wohin du gehst!« (Mt 8,19)58Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihr Nest; aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich hinlegen und ausruhen kann.«59Zu einem anderen sagte Jesus: »Komm, folge mir!« Er aber antwortete: »Herr, erlaube mir, dass ich erst noch hingehe und meinen Vater begrabe.« (Mt 8,21)60Jesus sagte zu ihm: »Überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben! Du aber geh hin und verkünde, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten will!«61Ein anderer sagte: »Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber lass mich erst noch von meiner Familie Abschied nehmen!« (1Kön 19,20)62Jesus sagte zu ihm: »Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.« (Lk 11,2; Phil 3,13)
1Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen.2Er beauftragte sie, die Botschaft von Gottes Herrschaft zu verkündigen und die Kranken gesund zu machen.3„Nehmt nichts mit auf den Weg“, sagte er ihnen, „keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch nicht zwei Hemden!4Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.5Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen wollen, dann zieht gleich weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen ab. Zeigt ihnen so, dass ihr sie nur noch dem Urteil Gottes überlasst.“6Die Zwölf machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Sie verkündigten die Freudenbotschaft und heilten die Kranken.
Herodes fragt nach Jesus
7Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa,[1] hörte von diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden“,8andere meinten: „Elija ist wieder erschienen.“ Wieder andere sagten: „Einer der früheren Propheten ist auferstanden.“9Herodes sagte: „Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?“ Deshalb wollte er ihn unbedingt sehen.
Fünftausend Menschen werden satt
10Die Apostel kamen dann wieder zu Jesus zurück und berichteten ihm alles, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit und zog sich mit ihnen allein in die Nähe der Stadt Betsaida[2] zurück.11Als die Leute das merkten, folgten sie ihm in Scharen. Jesus wies die Menschen nicht ab, sondern redete zu ihnen über das Reich Gottes. Und alle, die Heilung brauchten, machte er gesund.12Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: „Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen und übernachten können, denn wir sind hier an einem einsamen Fleck.“13Aber Jesus erwiderte: „Gebt ihr ihnen doch zu essen!“ – „Wir haben aber nicht mehr als fünf Fladenbrote und zwei Fische“, entgegneten sie. „Sollen wir wirklich losgehen und für dieses ganze Volk Essen kaufen?“14Es waren etwa 5000 Männer dort. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Sorgt dafür, dass die Leute sich in Fünfziger-Gruppen hinsetzen!“15Das taten die Jünger. Und als sich alle gesetzt hatten,16nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf, sprach den Segen darüber, brach die Fladenbrote und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Leute austeilten.17Und alle aßen sich satt. Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit den Resten, die von den Brotstücken übrig geblieben waren.
Jesus ist der Messias
18Einmal hatte Jesus sich zum Gebet zurückgezogen, und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: „Für wen halten mich die Leute?“19„Einige halten dich für Johannes den Täufer“, antworteten sie, „andere für Elija, und wieder andere denken, es sei einer der alten Propheten auferstanden.“20„Und ihr“, fragte er weiter, „für wen haltet ihr mich?“ – „Für Gottes Messias“, erwiderte Petrus.21Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, mit niemand darüber zu reden:22„Der Menschensohn wird vieles erleiden müssen“, sagte er. „Er muss von den Ratsältesten, den Hohen Priestern[3] und den Gesetzeslehrern verworfen werden. Er muss auch getötet und am dritten Tag[4] wieder zum Leben erweckt werden.“23Und zu allen sagte er: „Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen.24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten.25Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt?26Denn wer nicht zu mir und meiner Botschaft steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er – begleitet von den heiligen Engeln – in seiner und des Vaters strahlender Herrlichkeit kommt.“27Dann fügte er noch hinzu: „Aber es ist auch wahr: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie die Gottesherrschaft gesehen haben.“
Die Herrlichkeit des Messias
28Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit und stieg auf einen Berg,[5] um zu beten.29Und als er betete, veränderte sich plötzlich das Aussehen seines Gesichts. Sein Gewand wurde strahlend weiß.30Auf einmal standen zwei Männer dort und sprachen mit ihm. Es waren Mose und Elija.31Auch sie waren von himmlischem Glanz umgeben und redeten mit ihm über das Ende, das er ‹nach Gottes Plan› in Jerusalem nehmen sollte.32Doch Petrus und die zwei anderen Jünger kämpften sehr mit dem Schlaf. Als sie dann aber wieder richtig wach waren, sahen sie Jesus in seiner Herrlichkeit und die zwei Männer bei ihm.33Diese wollten gerade weggehen, da sagte Petrus zu Jesus: „Rabbi, wie gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34Noch während er redete, war der Schatten einer Wolke auf sie gefallen. Und als die Wolke sie dann ganz einhüllte, bekamen sie Angst.35Da sagte eine Stimme aus der Wolke: „Das ist mein Sohn, der Auserwählte. Hört auf ihn!“36Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt hatten, und erzählten damals niemand etwas davon.
Die Macht des Messias
37Am nächsten Tag, als sie wieder vom Berg herabgestiegen waren, kam ihnen eine große Menschenmenge entgegen.38Einer aus der Menge rief: „Rabbi, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn. Er ist mein einziges Kind.39Immer wieder wird er von einem bösen Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt und hat Schaum vor dem Mund. Der Geist lässt ihn kaum wieder los und richtet ihn noch ganz zugrunde.40Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.“41„Was seid ihr nur für ein ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!“, sagte Jesus zu ihnen. „Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!“42Als der Junge in die Nähe von Jesus kam, warf der Dämon ihn zu Boden und schüttelte ihn mit heftigen Krämpfen. Jesus bedrohte den bösen Geist, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.43Alle waren überwältigt von der herrlichen Macht Gottes. Und während die Leute sich noch über alle seine Taten wunderten, sagte Jesus zu seinen Jüngern:44„Merkt euch gut, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird bald in der Gewalt von Menschen sein.“45Doch sie konnten den Sinn seiner Worte nicht verstehen, er blieb ihnen verborgen. Sie begriffen ihn nicht, wagten aber auch nicht, Jesus danach zu fragen.
Jünger müssen viel lernen
46Unter den Jüngern kam aber die Frage auf, wer wohl der Größte von ihnen sei.47Jesus wusste, was in ihnen vorging. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: „Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer also der Geringste unter euch ist, der ist wirklich groß.“49Darauf sagte Johannes zu ihm: „Rabbi, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen ausgetrieben hat, und wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns, ‹deinen› Nachfolgern, gehört.“50„Lasst ihn doch!“, sagte Jesus. „Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch.“
Unterwegs in Samarien
51Als die Tage näher kamen, an denen Jesus in den Himmel zurückkehren sollte, machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.52Er schickte Boten voraus. Diese kamen in ein Dorf in Samarien[6] und wollten eine Unterkunft für ihn vorbereiten.53Doch weil Jesus nach Jerusalem ziehen wollte nahm ihn keiner dort auf.54Als die beiden Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: „Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“55Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie streng zurecht.56Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.57Als sie weiterzogen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen: „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst“, sagte er.58Doch Jesus entgegnete ihm: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich ausruhen kann.“59Zu einem anderen sagte Jesus: „Komm, folge mir!“ Doch der antwortete: „Herr, erlaube mir, zuerst nach Hause zu gehen und meinen Vater zu begraben.“60„Lass die Toten ihre Toten begraben!“, entgegnete ihm Jesus. „Deine Aufgabe ist es, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen.“61Wieder ein anderer sagte: „Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber erlaube mir doch, erst noch von meiner Familie Abschied zu nehmen.“62Doch Jesus sagte: „Wer seine Hand an den Pflug legt und dann nach hinten sieht, der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar.“
1Dann versammelte Jesus seine zwölf Gefährten um sich und übertrug ihnen Kraft und Autorität über alle Arten von gegengöttlichen Mächten und auch die Fähigkeit, Krankheiten zu heilen.2Damit schickte er sie los mit dem Auftrag, die gute Herrschaft Gottes öffentlich anzukündigen und die Kranken gesund zu machen.3Er sagte zu ihnen: »Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Stock, keine Tragetasche, kein Brot und kein Geld und auch keine Kleidung zum Wechseln!4Wenn ihr in ein Gebäude hineingeht, dann bleibt dort auch, bis ihr wieder von dieser Ortschaft weiterzieht!5Da, wo sie euch keinen freundlichen Empfang bereiten, geht wieder aus der Stadt hinaus und schüttelt selbst den Staub von euren Füßen. Diese Handlung soll ihnen ganz deutlich zeigen, was hier auf dem Spiel steht!«6Da machten sich seine Schüler auf den Weg und durchzogen alle Ortschaften. Sie sprachen von Gottes befreiender Botschaft und heilten Kranke überall, wo sie hinkamen.
Herodes und Jesus
7Der Provinzkönig Herodes hörte von all diesen Geschehnissen. Aber er wusste nicht, wie er sie einschätzen sollte. Denn einige Leute sagten, dass Johannes wieder vom Tod auferweckt worden war.8Manche meinten, dass der Prophet Elia erschienen sei und noch andere vermuteten, einer von den Propheten aus alter Zeit sei wieder auferstanden.9Dazu sagte Herodes: »Den Johannes habe ich enthaupten lassen! Doch wer ist dann dieser Mann, über den ich solche Dinge höre?« Deshalb wollte er Jesus unbedingt persönlich zu Gesicht bekommen.
Gebt ihr ihnen zu essen!
10Als die Ausgesandten wieder zu Jesus zurückkehrten, berichteten sie ihm alles, was sie getan hatten. Jesus empfing sie und zog sich mit ihnen zu einem Ort namens Betsaida zurück.11Doch die Menschenmenge wusste, wo er war, und kam hinter ihm her. Da hieß Jesus sie willkommen. Er sprach mit ihnen über Gottes neue Wirklichkeit und machte die gesund, die Heilung brauchten.12Als es langsam Abend wurde, kamen die zwölf Jesusschüler zu ihm mit dem Vorschlag: »Schick die Menschenmenge fort! Dann können sie zu den Bauernhöfen im Umkreis gehen und dort Brot kaufen und auch eine Möglichkeit zur Übernachtung finden. Denn wir sind schließlich in einer völlig einsamen Gegend!«13Doch Jesus antwortete ihnen: »Gebt ihr ihnen etwas zu essen!« Sie sagten: »Wir haben hier nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische! Oder meinst du, wir sollten losgehen und Nahrung für diese ganze Volksmenge einkaufen?«14Es waren dort ungefähr fünftausend Männer zugegen. Jesus sagte zu seinen Schülern: »Setzt sie in Gruppen von ungefähr fünfzig hin!«15Das taten sie, sodass alle einen Platz fanden.16Da nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er schaute nach oben zum Himmel und sprach das Dankgebet darüber. Dann brach er sie in Stücke und gab sie seinen Schülern, die sie an die Volksmenge weitergeben sollten.17Alle aßen und wurden satt. Das, was übrig blieb, wurde eingesammelt, zwölf Körbe voll.
Wer ist Jesus?
18Ein anderes Mal war Jesus allein, um zu beten. Da traten seine Gefährten zu ihm. Er fragte sie: »Was sagen die Leute über mich? Für wen halten sie mich?«19Sie gaben ihm die Antwort: »Sie halten dich für Johannes den Täufer, andere für Elia, und noch andere meinen, einer von den Propheten der Vorzeit sei wieder auferstanden.«20Da fragte Jesus sie: »Und ihr, für wen haltet ihr mich?« Da gab Petrus ihm die Antwort: »Du bist der von Gott gesandte Messias!«21Da verbot Jesus ihnen eindringlich, das irgendjemandem zu erzählen.
Der Schatten des Kreuzes
22Dann fügte er hinzu: »Es ist wirklich so: Der von Gott gesandte Menschensohn muss durch viel Leiden gehen. Ja, er wird von den politischen Führern, den obersten Priestern und den Theologen zum Tod verurteilt werden und am dritten Tag danach wieder zum Leben erweckt werden.«23Dann sagte Jesus es noch einmal allen: »Wenn jemand sein Leben als mein Nachfolger führen will, muss er seine eigenen Wünsche zurückstellen und jeden Tag sein eigenes Kreuz tragen und mir so nachfolgen.24Wer sein eigenes Leben vor dem Untergang bewahren will, wird es verlieren. Wer aber für mich sein eigenes Leben hingibt, der wird es bewahren.25Denn was würde es einem Menschen nützen, wenn er alles gewinnt, was diese Welt zu bieten hat, sich selbst aber dabei verliert oder schadet?26Wer sich meinetwegen und wegen dieser meiner Aussagen schämt, von dem wird sich der Menschensohn auch abwenden, wenn er in seinem überwältigenden Glanz und dem herrlichen Lichtglanz seines Vaters und dem der heiligen Himmelsengel kommen wird.
Jesus, Mose und Elia
27Was ich jetzt sage, ist die ganze Wahrheit: Einige von denen, die jetzt hier bei mir sind, werden noch vor ihrem Tod die neue Wirklichkeit Gottes ganz hautnah erfahren!«28Seit dieser Aussage waren noch nicht einmal acht Tage vergangen, da stieg Jesus auf den Berg, um dort zu beten. Dabei nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit.29Während er betete, geschah es: Sein Aussehen veränderte sich vollkommen. Seine Kleidung wurde ganz weiß und begann zu leuchten.30Plötzlich waren da zwei Männer, die sprachen mit Jesus. Das waren Mose und Elia!31Auch sie waren ganz vom Glanz Gottes umgeben. Sie sprachen darüber, was am Ende mit Jesus in Jerusalem geschehen würde.32Petrus und die, die mit ihm zusammen da waren, wurden vom Schlaf überwältigt. Als sie sich wieder aufrichteten, sahen sie den wunderbaren Glanz von Jesus und auch die beiden Männer, die zusammen mit ihm dort standen.33Als die sich gerade entfernen wollten, sagte Petrus zu Jesus: »Meister, das ist doch gut für uns, hier zu sein! Wir können drei Hütten aufbauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia!« Dabei wusste er gar nicht, was er da sagte.
Jesus allein
34Während Petrus noch redete, kam eine Wolke über sie und schloss sie ganz ein. Furcht erfasste sie, während sie so in die Wolke hineinkamen.35Da ertönte eine Stimme in der Wolke. Sie sagte: »Dieser ist mein von mir auserwählter Sohn. Ihm sollt ihr genau zuhören!«36Als diese Stimme ertönte, war nur noch Jesus allein zu sehen. Die drei aber hielten still und erzählten in den folgenden Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
Ein Junge wird frei
37Es geschah am folgenden Tag, als sie wieder vom Bergland hinunterwanderten. Da lief eine große Volksmenge Jesus entgegen.38Auf einmal rief ein Mann aus der Menge heraus: »Lehrer, ich bitte dich: Wirf einen Blick auf meinen Sohn, denn er ist mein einziger!39Es ist so: Ein Geist erfasst ihn und dann schreit er plötzlich und schmeißt ihn mit Schaum vor dem Mund hin und her. Nur manchmal lässt er ihn in Ruhe. Ja, er richtet ihn noch ganz zugrunde!40Ich habe deine Schüler gebeten, den Geist aus ihm hinauszuwerfen, aber sie waren nicht dazu in der Lage.«41Jesus ging darauf ein und sagte: »Was seid ihr doch für eine ungläubige Generation! Bei euch steht alles auf dem Kopf! Wie lange noch soll ich euch ertragen! Bring deinen Sohn hierher zu mir!«42Während sein Vater ihn gerade zu Jesus brachte, ergriff der dämonische Geist den Jungen und warf ihn auf den Boden. Aber Jesus wies den unreinen Geist in seine Schranken und machte den Jungen gesund. So gab er ihn wieder seinem Vater zurück.43Da verwunderten sich alle über die Größe Gottes. Weil sie alle voller Staunen waren über die wunderbaren Taten von Jesus, sagte er zu seinen Schülern:44»Prägt euch diese Aussage genau ein: Der von Gott beauftragte Menschensohn muss dem Zugriff der Menschen ausgeliefert werden.«45Doch sie verstanden diese Aussage nicht. Der Sinn dessen, was Jesus sagte, war für sie völlig verborgen. Doch sie wagten aus Angst nicht nachzufragen, was er damit sagen wollte.
Wer ist wirklich wichtig?
46Unter ihnen entstand eine Diskussion über die Frage, wer von ihnen der Bedeutendste wäre.47Jesus wusste, was sie in ihren Herzen bewegten, nahm ein Kind und stellte es neben sich.48Dann sagte er zu ihnen: »Wenn einer dieses Kind willkommen heißt, weil er in meinem Namen handeln will, dann heißt er mich willkommen. Wer mich so aufnimmt, der nimmt auch den auf, der mich in diese Welt gesandt hat. Wer unter euch der Unbedeutendste ist, der ist in Wirklichkeit ganz bedeutend.«49Darauf sprach Johannes ihn an: »Meister, wir kennen jemanden, der in deinem Namen Menschen von Dämonen befreit. Das haben wir ihm verboten, denn er hat sich uns, deinen Nachfolgern, nicht angeschlossen!«50Da sagte Jesus zu ihm: »Verbietet es ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«
Feuer vom Himmel
51Als sich der Zeitpunkt näherte, an dem Jesus wieder bei Gott aufgenommen werden sollte, richtete er sich ganz nach Jerusalem aus und machte sich auf den Weg dorthin.52Dabei schickte er Boten voraus. Die liefen los und kamen in ein Dorf, in dem Samaritaner wohnten. Dort wollten sie alles für ihn vorbereiten.53Doch die Leute in dieser Ortschaft wollten ihn nicht aufnehmen, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54Als das seine Schüler Jakobus und Johannes sahen, sagten sie: »Herr, willst du, dass wir sagen: ›Feuer soll vom Himmel herabkommen und sie vernichten!‹?«55Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie zurecht.56Dann wanderten sie zu einem anderen Ort.
Jesus nachfolgen
57Während sie so auf dem Weg waren, sagte ein Mann zu Jesus: »Ich werde dir folgen, ganz egal, wo du hingehst!«58Da sagte Jesus zu ihm: »Die Füchse haben ihre Fuchsbauten und die Vögel, die unter dem Himmel fliegen, ihre Nester. Aber der von Gott beauftragte Menschensohn hat noch nicht einmal einen festen Ort, wo er sich zum Schlafen hinlegen kann.«59Einem anderen Mann sagte Jesus: »Schließ dich mir an!« Doch der antwortete: »Herr, erlaube mir bitte zuerst, dass ich solange warte, bis mein Vater gestorben ist!«60Jesus erwiderte ihm: »Lass doch die Toten ihre Toten beerdigen! Aber du, geh los und erzähle überall von Gottes Herrschaft, von seiner neuen Wirklichkeit!«61Noch ein anderer Mann sagte: »Ich werde dir auf jeden Fall nachfolgen, Herr. Vorher aber will ich in meine Heimat zurückkehren und mich ordentlich von denen verabschieden, die zu meiner Familie gehören!«62Jesus sagte zu ihm: »Keiner, der einmal den Pflug fest ergriffen hat und dann zurückblickt, ist geeignet für die neue Wirklichkeit Gottes!«