1Hört doch, was der HERR sagt:
Auf, tritt an zum Rechtsstreit mit den Bergen, / die Hügel sollen deine Stimme hören! (Jes 3,13; Hos 4,1)2Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN / und ihr beständigen Fundamente der Erde!
Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk, / er geht mit Israel ins Gericht:3Mein Volk, was habe ich dir getan / und womit habe ich dich ermüdet? Antworte mir!4Fürwahr, ich habe dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt / und dich freigekauft aus dem Sklavenhaus.
Ich habe Mose vor dir hergesandt / und Aaron und Mirjam. (5Mo 5,6; 1Sam 12,6)5Mein Volk, denke doch an das, was Balak plante, der König von Moab, / und was ihm Bileam antwortete, der Sohn des Beor,
was zwischen Schittim und Gilgal geschah, / damit du die gerechten Taten des HERRN erkennst! (4Mo 22,1; Mi 7,9)
Der entscheidende Rechtsbescheid Gottes
6Womit soll ich vor den HERRN treten, / mich beugen vor dem Gott der Höhe?
Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, / mit einjährigen Kälbern?7Hat der HERR Gefallen an Tausenden von Widdern, / an zehntausend Bächen von Öl?
Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben für meine Vergehen, / die Frucht meines Leibes für meine Sünde? (3Mo 18,21)8Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist / und was der HERR von dir erwartet:
Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben / und achtsam mitgehen mit deinem Gott. (Hos 2,21; Hos 6,6; Am 5,21)
Streit des Herrn mit der Stadt
9Die Stimme des HERRN ruft der Stadt zu: / Klug ist es, deinen Namen zu fürchten. - / Höre, du Stammesvolk und wer es befehligt!10Kann ich vergessen das Haus des Frevlers, / die frevlerisch erworbenen Schätze / und das geschrumpfte Maß, das verdammte? (Am 8,5)11Soll ich freisprechen bei ungerechter Waage / und bei einem Beutel mit falschen Gewichten?12Ja, die Reichen in der Stadt sind voll von Gewalttat / und ihre Bewohner reden Lüge
und ihre Zunge ist trügerisch in ihrem Mund.13Deshalb habe ich begonnen, dich zu schlagen, / dich wegen deiner Sünden zu verwüsten.14Du wirst essen und nicht satt werden -
und dein Kot bleibt in dir.
Du wirst beiseiteschaffen und nichts retten. / Was du rettest, übergebe ich dem Schwert. (Hos 4,10)15Du wirst säen und nicht ernten;
du wirst Oliven pressen und dich nicht mit Öl salben; / du wirst Trauben keltern und keinen Wein trinken. (5Mo 28,30)16Man hat sich nach Omris Satzungen gerichtet / und nach all den bösen Taten des Hauses Ahab; / nach ihren Ratschlägen seid ihr gewandelt.
Darum mache ich dich zur schauerlichen Wüste / und deine Bewohner zum Gespött.
Ihr müsst es ertragen, dass euch die Völker verhöhnen. (Hes 36,15; Hos 5,9; Zef 2,15)
1Hört, was der HERR mir befohlen hat: »Vertritt meine Sache gegen mein Volk! Berge und Hügel sollen die Zeugen sein.« (Ps 50,4)2Ihr uralten Berge, ihr Fundamente, auf denen die Erde ruht: Hört, was der HERR seinem Volk zu sagen hat! Denn er zieht Israel zur Rechenschaft.3»Habe ich dir irgendetwas angetan, mein Volk?«, fragt der HERR. »Habe ich etwa zu viel von dir verlangt? Bring deine Klage vor!4Ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Ich habe dir Mose, Aaron und Mirjam als Führer gegeben. (2Mo 4,13; 2Mo 15,20; 2Mo 20,2)5Denk daran, mein Volk, was der Moabiterkönig Balak gegen dich im Schilde führte und was ihm der Seher Bileam antworten musste! Denk an den Jordanübergang zwischen Schittim und Gilgal! Dann wirst du erkennen, wie viel Gutes ich für dich getan habe!« (4Mo 22,17; 4Mo 23,7; 4Mo 24,10; Jos 3,15; Jos 4,19)6Ihr fragt: »Womit soll ich vor den HERRN treten, diesen großen und erhabenen Gott? Was soll ich ihm bringen, wenn ich mich vor ihm niederwerfe? Soll ich einjährige Rinder als Opfer auf seinem Altar verbrennen? (Ps 15,1; Jes 1,10)7Kann ich ihn damit erfreuen, dass ich ihm Tausende von Schafböcken und Ströme von Olivenöl bringe? Soll ich meinen erstgeborenen Sohn opfern, damit er mir meine Schuld vergibt?« (2Mo 22,28; Hes 20,25)8Der HERR hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott! (5Mo 10,12; Hos 12,7)
Strafe für das Unrecht in Jerusalem
9Hört, was der HERR der Stadt zuruft![1] Lasst euch warnen durch den Stock, der euch schlägt, und durch den, der euch die Schläge geschickt hat!10»Wie lange noch häufen Verbrecher in dieser Stadt Schätze in ihren Häusern auf, die sie durch Betrug an sich gebracht haben?«, sagt der HERR. »Wie lange beleidigen sie mich noch mit ihren gefälschten Messgefäßen, die unter meinem Fluch stehen? (Am 8,5)11Ich muss diese Stadt schuldig sprechen,[2] weil ihre Händler falsche Gewichtssteine im Beutel haben,12weil ihre Reichen brutale Ausbeuter sind, weil alle ihre Bewohner lügen und betrügen! (Mi 3,1)13Aber jetzt gehe ich daran,[3] euch zu schlagen, ich richte euch zugrunde wegen eurer schlimmen Taten.14Ihr werdet nicht genug zu essen haben und ständig von Hunger gequält sein. Was ihr in Sicherheit zu bringen sucht, werdet ihr nicht retten können; und was ihr rettet, gebe ich dem Schwert eurer Feinde preis.15Ihr werdet säen, aber keine Ernte einbringen; ihr werdet Oliven auspressen, aber euch mit dem Öl nicht salben; ihr werdet Wein keltern, aber ihn nicht trinken. (Am 5,11; Zef 1,13)16Voll Eifer seid ihr dem schlimmen Beispiel der Könige Omri und Ahab und der ganzen Ahabsfamilie gefolgt; alles habt ihr ihnen getreulich nachgemacht. Darum bringe ich Unglück über euch, über die Stadt und alle ihre Bewohner. Die anderen Völker werden mit Fingern auf euch zeigen und sich entsetzt von euch abwenden. Ihr als mein Volk werdet für sie zum Gespött.« (1Kön 16,23; 1Kön 21,1; 2Kön 8,26; Zef 2,15)