von Katholisches Bibelwerk1Wer den Herrn fürchtet, wird das tun, / und wer am Gesetz festhält, wird sie ergreifen.[1]2Sie begegnet ihm wie eine Mutter / und wie eine jungfräuliche Braut nimmt sie ihn auf. (Spr 7,4; Sir 51,13)3Sie nährt ihn mit Brot der Erkenntnis / und tränkt ihn mit Wasser der Weisheit. (Joh 4,10; Joh 6,31)4Er stützt sich auf sie und wird nicht gebeugt, / bei ihr findet er Halt und wird nicht beschämt.5Sie erhöht ihn über seine Nächsten / und inmitten der Versammlung öffnet sie seinen Mund.6Frohsinn und eine Freudenkrone / und einen ewigen Namen wird er erben. (Sir 6,29)7Unverständige Menschen werden sie nicht erfassen / und sündige Männer werden sie nicht sehen.8Weit entfernt ist sie von Stolz / und lügnerische Männer werden ihrer nicht gedenken.9Schlecht klingt ein Loblied im Mund des Sünders, / da es nicht vom Herrn befohlen wurde.10Denn mit Weisheit wird ein Loblied vorgetragen / und der Herr wird es gelingen lassen.
Der freie Wille des Menschen
11Sag nicht: Wegen des Herrn bin ich abtrünnig geworden! / Denn, was er hasst, wird er nicht tun.12Sag nicht: Er hat mich in die Irre geführt! / Denn er hat keinen Nutzen von einem sündigen Mann. (Jak 1,13)13Jeden Gräuel hasst der Herr, / und wer den Herrn fürchtet, kann den Gräuel nicht lieben.14Er selbst hat am Anfang den Menschen gemacht / und hat ihn der Macht seiner Entscheidung überlassen. (1Mo 1,27)15Wenn du willst, wirst du die Gebote bewahren / und die Treue, um wohlgefällig zu handeln.[2]16Er hat dir Feuer und Wasser vorgelegt, / was immer du erstrebst, danach wirst du deine Hand ausstrecken. (5Mo 30,15)17Vor den Menschen liegen Leben und Tod, / was immer ihm gefällt, wird ihm gegeben. (5Mo 30,15; Jer 21,8)18Denn groß ist die Weisheit des Herrn, / stark an Kraft ist er und sieht alles.19Seine Augen sind auf denen, die ihn fürchten, / und er kennt jede Tat des Menschen. (Ps 33,18; Ps 34,16; Hebr 4,13; Sir 17,15)20Keinem befahl er, gottlos zu sein, / und er erlaubte keinem zu sündigen. (Ps 5,5)
Jesus Sirach 15
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1So handeln alle, die den Herrn ehren und ihm gehorchen. Wer sich im Gesetz auskennt, erlangt Weisheit. (Weis 6,12; Sir 24,23)2Sie kommt ihm entgegen wie eine Mutter, sie nimmt ihn auf wie eine junge Braut. (Weis 8,2)3Einsicht ist das Brot, das sie ihm zu essen gibt, und Klugheit das Wasser, mit dem sie ihn tränkt. (Spr 9,5; Sir 51,20)4Er stützt sich auf sie und wankt nicht; er hält sich an sie und wird nicht enttäuscht.5Sie macht ihn angesehener als seine Nachbarn. Wenn er in der Gemeinde spricht, legt sie ihm die Worte in den Mund.6Sie erfüllt ihn mit Freude und Jubel und macht ihn für alle Zeiten berühmt. (Sir 39,11)7Aber unverständige Leute werden die Weisheit nie erlangen; Menschen, die Unrecht tun, bekommen sie gar nicht zu Gesicht.8Von Eingebildeten hält sie sich fern; in den Gedanken der Lügner kommt sie nicht vor.9Wer sich gegen Gott auflehnt, kann ihm keine Loblieder singen; der Herr legt ihm keine in den Mund. (Am 5,23)10Loblieder gibt es nur da, wo Weisheit ist, und der Herr selbst schenkt Gelingen dazu.
Von der Verantwortung des Menschen
11Sag nicht: »Gott ist schuld, dass ich Unrecht getan habe.« Er veranlasst niemals etwas, das er hasst! (Spr 19,3; Jak 1,13; Sir 17,1)12Sag nicht: »Er selbst hat mich in die Irre geführt.« Zur Ausführung seiner Pläne braucht er keine Sünder.13Der Herr hasst alles, was abscheulich ist, und niemand, der ihn ernst nimmt, kann so etwas lieben.14Am Anfang, als Gott den Menschen schuf, hat er ihm die Freiheit zu eigener Entscheidung gegeben. (1Mo 2,7; 1Mo 2,16)15Wenn du willst, kannst du seine Gebote befolgen. Von deiner Entscheidung hängt es ab, ob du ihm die Treue hältst. (1Joh 5,3)16Er hat Feuer und Wasser vor dich gelegt; du selbst hast die Wahl, welches von beiden du nehmen willst. (5Mo 30,15; Sir 45,5)17Du kannst wählen zwischen Leben und Tod und bekommst, was du wählst.18Die Weisheit des Herrn und seine Macht sind groß und er sieht alles.19Er weiß alles, was ein Mensch tut. Freundlich blickt er auf die, die ihm gehorchen. (Sir 17,15; Sir 34,19)20Er hat keinem befohlen, schlecht zu sein, und keinem erlaubt, Unrecht zu tun.