Jesaja 40

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Tröstet, tröstet mein Volk, / spricht euer Gott.[1]2 Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, / dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes / für all ihre Sünden! (Jer 16,18)3 Eine Stimme ruft: / In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße / für unseren Gott! (Jes 62,10; Mt 3,3; Mk 1,3; Lk 3,4; Joh 1,23)4 Jedes Tal soll sich heben, / jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, / und was hüglig ist, werde eben.5 Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, / alles Fleisch wird sie sehen. / Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.6 Eine Stimme sagt: Rufe! / Und jemand sagt: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist wie das Gras / und all seine Treue ist wie die Blume auf dem Feld. (Ps 103,15; Jak 1,10; 1Petr 1,24)7 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / wenn der Atem des HERRN darüber weht. / Wahrhaftig, Gras ist das Volk.8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit. (Ps 119,89)9 Steig auf einen hohen Berg, / Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, / Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! / Sag den Städten in Juda: / Siehe, da ist euer Gott.10 Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, / er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm / und sein Ertrag geht vor ihm her. (Jes 62,11; Offb 22,12)11 Wie ein Hirt weidet er seine Herde, / auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, / die Mutterschafe führt er behutsam.12 Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? / Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? / Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage / und mit Gewichten die Hügel?[2]13 Wer bestimmt den Geist des HERRN? / Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten? (Jer 23,18; Röm 11,34)14 Wen fragt er um Rat / und wer vermittelt ihm Einsicht? Wer kann ihn über die Pfade des Rechts belehren? / Wer lehrt ihn das Wissen / und zeigt ihm den Weg der Erkenntnis?15 Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, / sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. / Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn.16 Der Libanon reicht nicht aus für das Feuer, / sein Wild genügt nicht für das Brandopfer.17 Alle Nationen sind vor Gott wie ein Nichts, / für ihn sind sie wertlos und nichtig.18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen / und welches Bild ihm gegenüberstellen? (Jes 40,25; Jes 46,5)19 Der Handwerker gießt ein Götterbild, / der Goldschmied überzieht es mit Gold / und fertigt silberne Kettchen dazu.20 Wertvolles Holz als Weihegabe, / Holz, das nicht fault, / wählt man aus; einen fähigen Handwerker sucht man sich, / um ein Götterbild aufzustellen, / das nicht wackelt.21 Wisst ihr nicht, hört ihr nicht? / Wurde euch nicht kundgetan von Anbeginn? Habt ihr nicht begriffen / die Fundamente der Erde? (Jes 40,28)22 Er thront über dem Erdenrund, / dessen Bewohner sind wie Heuschrecken. Er breitet wie einen Schleier den Himmel aus / und spannt ihn wie ein Zelt zum Wohnen.23 Er übergibt die Fürsten dem Nichts, / die Richter der Erde hat er dem Nichtigen gleichgemacht.24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, / kaum wurzelt ihr Setzling in der Erde, da bläst er sie an und sie verdorren; / der Sturm trägt sie fort wie Spreu.25 Mit wem wollt ihr mich vergleichen, / dass ich ihm gleich wäre, spricht der Heilige. (Jes 40,18)26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht: / Wer hat diese Gestirne erschaffen? Der vollzählig herausführt ihr Heer, / er ruft sie alle beim Namen. Wegen seiner Fülle an Kraft und mächtiger Stärke / fehlt kein einziges. (Ps 147,4)27 Warum sagst du, Jakob, / warum sprichst du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem HERRN, / meinem Gott entgeht mein Recht?28 Weißt du es nicht, hörst du es nicht? / Der HERR ist ein ewiger Gott, / der die Enden der Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, / unergründlich ist seine Einsicht. (Jes 40,21)29 Er gibt dem Müden Kraft, / dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.30 Die Jungen werden müde und matt, / junge Männer stolpern und stürzen.31 Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt. (Ps 103,5)

Jesaja 40

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 »Tröstet, tröstet mein Volk!«, sagt euer Gott. (Jes 61,1; Jes 66,13)2 »Sprecht den Leuten aus Jerusalem Mut zu, sagt zu ihnen: ›Eure Gefangenschaft ist zu Ende! Eure Schuld ist abgebüßt! Ihr habt vom HERRN die volle Strafe für eure Vergehen empfangen; jetzt ist alles beglichen!‹«[1] (Jes 44,22; Jer 16,18)3 Hört, jemand ruft: »Bahnt für den HERRN einen Weg durch die Wüste, baut eine Straße für unseren Gott! (Jes 11,16; Jes 35,8; Jes 43,19; Jes 49,11; Jes 57,14; Mk 1,3)4 Füllt die Täler auf, ebnet Berge und Hügel ein, räumt alle Hindernisse aus dem Weg!5 Der HERR wird kommen in seiner ganzen Herrlichkeit und alle Menschen werden es sehen. Der HERR selbst hat das gesagt.« (Jes 35,2; Jes 66,18)6 Ich hörte eine Stimme sagen: »Rede zu deinem Volk!« »Was soll ich denn sagen?«, fragte ich. »Alle Menschen sind vergänglich wie das Gras. Auch wenn sie noch so gerecht und treu sind, es ergeht ihnen nicht anders als den Blumen auf der Wiese. (Ps 90,5; Jes 40,15; Jes 51,12; 1Petr 1,24)7 Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken, wenn der HERR seinen glühenden Atem darüber wehen lässt. Ja, wie Gras ist das Volk!«8 Da sagte die Stimme: »Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; aber das Wort unseres Gottes bleibt für immer in Kraft.« (Ps 119,89; Jes 55,11; Mk 13,31)9 Steig auf einen hohen Berg, du Freudenbotin Jerusalem! Ruf mit lauter Stimme deine Botschaft aus, du Zionsstadt! Tu es unbesorgt, hab keine Angst! Sag den Städten Judas: »Euer Gott kommt!10 Der HERR, der mächtige Gott, kommt als Sieger und herrscht mit starker Hand. Die Siegesbeute, sein Volk, das er befreit hat, zieht vor ihm her. (Jes 42,16; Jes 43,1; Jes 48,20; Jes 51,11; Jes 62,11)11 Er führt sein Volk wie ein guter Hirt, der die Lämmer auf seinen Arm nimmt und an seiner Brust trägt und der die Mutterschafe behutsam leitet.« (Jes 46,3; Jes 49,9; Hes 34,11)12 Wer kann mit der hohlen Hand das Wasser des Meeres abmessen, mit der Spanne seiner Hand den Umfang des Himmels bestimmen? Wer kann den Boden, der die Erde bedeckt, in Eimer abfüllen oder die Berge und Hügel auf der Waage abwiegen? (Hi 38,1)13 Und wer kann die Gedanken des HERRN abmessen? Wer wird von ihm in seine Pläne eingeweiht? (1Kor 2,16)14 Braucht der Schöpfer der Welt jemand, der ihm Ratschläge gibt und ihm auf die Sprünge hilft, der ihn über Recht und Gerechtigkeit belehrt und ihm den richtigen Weg zeigt?15 Begreift doch: Für den HERRN sind die Völker wie ein Tropfen am Eimer oder ein Stäubchen auf der Waagschale; der ganze Erdkreis wiegt[2] für ihn nicht mehr als ein Sandkorn.16 Alles Wild auf dem Libanon reicht nicht aus und alle seine Bäume geben nicht genug Brennholz für ein Opfer, das ihm angemessen wäre.17 Alle Völker sind vor ihm wie nichts, mit all ihrer Macht zählen sie für ihn nicht.18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen? Gibt es irgendetwas, das einen Vergleich mit ihm aushält? (Ps 96,5; Jes 41,21; Jes 44,9; Jes 46,1; Jer 51,15)19 Da machen sie Götterbilder: Der Gießer fertigt eine Bronzefigur an und der Goldschmied beschlägt sie mit Goldblech und Silberstreifen.20 Der Auftraggeber[3] wählt als Sockel ein Stück Holz, das nicht fault, und sucht sich einen geschickten Handwerker, der das Bild darauf befestigt, sodass es nicht wackelt.21 Begreift ihr denn nicht? Könnt ihr nicht hören? Wird es euch nicht seit Urzeiten verkündet? Sagen es euch nicht die Fundamente der Erde?22 Gott thront hoch über dem Erdkreis, sodass die Menschen für ihn so klein wie Heuschrecken sind. Wie ein Tuch hat er den Himmel ausgespannt, wie ein Zeltdach, unter dem die Menschen wohnen. (Ps 104,2; Jes 42,5; Jes 44,24; Jes 45,12; Sach 12,1)23 Die Großen und Mächtigen der Erde sind vor ihm nichts und werden vernichtet. (Jes 2,11; Lk 1,51)24 Eben erst sind sie hochgekommen und schon ist es mit ihnen zu Ende; es ergeht ihnen wie dem Keimling oder Setzling, der gerade Wurzel schlägt: Der Gluthauch des HERRN bläst sie an und sie verdorren; der Sturm trägt sie fort wie Spreu.25 »Mit wem also wollt ihr mich vergleichen? Wer kann es mit mir aufnehmen?«, fragt der heilige Gott.26 Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft. (1Mo 1,14; Ps 147,4; Jes 45,12)27 Ihr Leute von Israel, ihr Nachkommen Jakobs, warum klagt ihr: »Der HERR kümmert sich nicht um uns; unser Gott lässt es zu, dass uns Unrecht geschieht«? (Jes 49,14; Jes 50,1)28 Habt ihr denn nicht gehört? Habt ihr nicht begriffen? Der HERR ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, seine Macht reicht über die ganze Erde; er hat sie geschaffen! Er wird nicht müde, seine Kraft lässt nicht nach; seine Weisheit ist tief und unerschöpflich.29 Er gibt den Müden Kraft und die Schwachen macht er stark.30 Selbst junge Leute werden kraftlos, die Stärksten erlahmen.31 Aber alle, die auf den HERRN vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen. (Ps 103,5; 2Kor 12,9)