Hiob 18

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach:2 Wann endlich macht ihr Schluss mit den Reden? / Nehmt Einsicht an, dann reden wir.3 Warum sind wir wie Vieh geachtet, / gelten als unrein in euren Augen? (Ps 49,21)4 Du zerfleischt dich selbst in deinem Zorn. / Soll deinetwegen die Erde sich entvölkern, / der Fels von seiner Stelle rücken? (Hi 14,18; Hi 16,9)5 Ja, der Frevler Licht erlischt, / die Flamme seines Feuers strahlt nicht auf. (Hi 21,17; Hi 29,3; Ps 18,29; Spr 13,9; Spr 24,20)6 Das Licht in seinem Zelte wird finster, / seine Leuchte über ihm erlischt. (Pred 12,2)7 Eng werden seine gewaltigen Schritte, / sein eigener Plan bringt ihn zu Fall. (Ps 18,37; Spr 4,12)8 Denn mit seinen Füßen gerät er ins Netz / und über Flechtwerk schreitet er dahin. (Hi 22,10; Ps 35,7; Ps 140,6)9 Das Klappnetz packt ihn an der Ferse, / die Schlinge hält ihn fest.10 Versteckt am Boden liegt sein Fangstrick, / die Falle für ihn auf dem Pfad.11 Ringsum ängstigen ihn Schrecken / und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt. (Hi 15,21; Weis 17,10)12 Hungrig nach ihm ist sein Unheil, / das Verderben steht bereit zu seinem Sturz.13 Es frisst die Glieder seines Leibes, / seine Glieder frisst des Todes Erstgeborener.14 Ausgerissen wird er aus seinem Zelt, aus seiner Zuversicht, / es treibt ihn fort zum König der Schrecken. (Ps 52,7)15 Ihm Fremdes wohnt in seinem Zelt, / Schwefel wird auf seinen Hof gestreut. (5Mo 29,22; Ps 11,6; Jes 34,9)16 Von unten her verdorren seine Wurzeln, / von oben welken seine Zweige.17 Sein Andenken schwindet von der Erde, / kein Name bleibt ihm weit und breit. (Ps 9,6; Ps 34,17; Spr 10,7)18 Sie stoßen ihn vom Licht in die Finsternis / und jagen ihn vom Erdkreis fort.19 Kein Spross, kein Stamm bleibt ihm in seinem Volk, / am Ort seines Aufenthaltes keiner, der ihn überlebt. (Ps 37,28; Ps 109,13)20 Über seinen Tag schaudern die im Westen, / die im Osten packt das Grauen.21 Ja, so geht es mit den Wohnungen des Frevlers, / mit dem Ort des Menschen, der Gott nicht kennt.

Hiob 18

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da sagte Bildad von Schuach:2 »Wie lange redet ihr noch drumherum? Denkt nach! Dann lasst uns klar und deutlich reden!3 Sind wir so dumm wie Vieh, wie er behauptet? Seid ihr der Meinung, dass wir unrein sind?4 Du, Ijob, reißt dich selbst vor Wut in Stücke. Die ganze Erde soll entvölkert werden, die Felsen sollen fort von ihrer Stelle – und alles nur, damit du recht behältst!5 Es bleibt dabei: Ein böser Mensch geht unter, das Licht in seinem Leben wird erlöschen, das Feuer seines Herdes nicht mehr leuchten; (Hi 21,17; Spr 13,9)6 in seinem Zelte brennt die Lampe nieder – genauso geht sein Lebensglück zu Ende.7 Sein Schritt, sonst weit und fest, wird kurz und zögernd; er stolpert über seinen eigenen Plan. (Spr 4,12)8 Er läuft ins Netz, fällt durch das Zweiggeflecht, das er einst selber auf die Grube legte. (Ps 35,7)9 Die Falle springt und packt ihn an der Ferse, die Schlinge zieht sich zu und hält ihn fest.10 Ein Fallstrick liegt versteckt vor ihm am Boden, die Falle wartet schon auf seinem Weg.11 Von überall bedrängen ihn die Schrecken, sie jagen ihn auf Schritt und Tritt in Angst. (Hi 15,20)12 Der Hunger raubt ihm seine letzte Kraft, das Unglück ist sein ständiger Begleiter.13 Und auch die Krankheit kommt, des Todes Tochter, lässt seine Haut und seine Glieder faulen.14 Aus seinem sicheren Zelt wird er vertrieben, um vor den Herrn der Totenwelt zu treten.15 Das herrenlose Zelt ist frei für jeden; wo der Verfemte wohnte, streut man Schwefel.[1]16 Er gleicht dem Baum: Die Wurzel ist verdorrt, und seine Zweige oben sind verwelkt.17 Sein Name wird im ganzen Land vergessen, bald kann sich niemand mehr an ihn erinnern. (Spr 10,7)18 Aus der bewohnten Welt ist er verbannt und aus dem Licht ins Dunkel fortgetrieben.19 Kein Kind, kein Enkel setzt die Sippe fort, an seinem Wohnort überlebt nicht einer.20 Entsetzen herrscht im Osten wie im Westen bei allen, die von diesem Schicksal[2] hören.21 Ja, so geht’s denen, die das Unrecht lieben; wer nicht nach Gott fragt, nimmt ein solches Ende.«