1Das Wort des HERRN erging an mich: (Jer 3,6; Hes 16,1; Hos 1,1)2Menschensohn! Es waren zwei Frauen, Töchter der gleichen Mutter.3Sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt und dort griff man nach ihren jugendlichen Brüsten. (Hes 20,7)4Die ältere hieß Ohola, ihre Schwester Oholiba. Sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Der Name Ohola meint Samaria, Oholiba Jerusalem.5Ohola hurte, obwohl sie mein war. Sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, nach Assur, Kriegern,6in Purpur gekleidet, Statthalter und Vorsteher; alle begehrenswerte junge Männer, Reiter hoch zu Ross.7Auf sie richtete sie ihre Hurerei. Sie alle gehörten zu den Tüchtigsten der Söhne Assurs. Mit allen, nach denen sie Verlangen hatte, mit all ihren Götzen machte sie sich unrein.8Die Hurerei, die sie von Ägypten her getrieben hatte, gab sie nicht auf; denn sie lagen bei ihr in ihrer Jugend und sie waren es, die nach ihren jugendlichen Brüsten griffen und sie mit ihrer Hurerei überschütteten.9Darum gab ich sie in die Hand ihrer Liebhaber, in die Hand der Söhne Assurs, nach denen sie Verlangen hatte.10Diese entblößten ihre Scham, nahmen ihre Söhne und ihre Töchter weg und erschlugen sie selbst mit dem Schwert. So erhielt sie ihren Ruf unter den Frauen und man vollstreckte an ihr Strafgerichte.11Das sah ihre Schwester Oholiba; trotzdem trieb sie es in ihrem Verlangen noch schlimmer als sie und in ihrer Hurerei noch ärger als ihre Schwester in ihrer Hurerei. (Hes 16,47)12Sie hatte Verlangen nach den Söhnen Assurs, nach Statthaltern und Vorstehern, prächtig gekleideten Kriegern, Reitern hoch zu Ross. Sie alle waren begehrenswerte junge Männer.13Ich sah, dass sie sich unrein machte. Auf ein und demselben Weg waren sie beide.14Doch sie ging noch weiter in ihrer Hurerei: Sie sah sich Männer an, eingeritzt in die Wand, Bilder von Chaldäern, eingeritzt mit Mennigrot, (Hes 8,10)15ihre Hüften mit einem Schurz umgürtet, auf ihren Häuptern einen herabhängenden Kopfbund. Sie alle sahen aus wie Vorkämpfer, von Gestalt wie die Söhne Babels, Chaldäa ist das Land ihrer Herkunft.16Als ihre Augen sie sahen, hatte sie Verlangen nach ihnen und sie schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa.17Die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und machten sie unrein mit ihrer Hurerei. Als sie aber durch sie unrein geworden war, wandte sie sich jäh von ihnen ab. (2Kön 20,12)18Sie trieb offen ihre Hurerei und sie entblößte ihre Scham. Da wandte ich mich jäh von ihr ab, wie ich mich von ihrer Schwester abgewandt hatte.19Sie jedoch steigerte ihre Hurerei, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten Hurerei getrieben hatte.20Und sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der Erguss der Hengste waren.21Du suchtest nach der Schandtat deiner Jugend, da man von Ägypten her nach deinen Brüsten griff und deine jugendlichen Brüste drückte.22Darum, Oholiba - so spricht GOTT, der Herr -, siehe, ich hetze deine Liebhaber, von denen du dich jäh abgewandt hast, gegen dich auf und ich führe sie von ringsum gegen dich heran:23die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod, Schoa und Koa, dazu alle Söhne Assurs, begehrenswerte junge Männer, sie alle Statthalter und Vorsteher, Vorkämpfer und Vornehme, sie alle hoch zu Ross.[1]24Und sie fallen über dich her, gerüstet mit Wagen und Rädern und einem Aufgebot von Völkern. Langschilde, Rundschilde und Helme richten sie ringsum gegen dich. Dann lege ich ihnen die Rechtssache vor, damit sie nach ihrem Recht über dich richten. (Hes 38,15; Hes 39,2)25Ich bringe meine Eifersucht über dich, damit sie an dir voll Grimm handeln: Deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden. Was von dir übrig bleibt, fällt unter dem Schwert. Sie sind es, die deine Söhne und deine Töchter wegnehmen. Was dann noch übrig ist von dir, wird vom Feuer verzehrt. (Hes 35,11)26Sie ziehen dir deine Kleider aus und nehmen dir deine Schmuckstücke weg.27So mache ich deiner Schandtat bei dir und deiner seit dem Land Ägypten getriebenen Hurerei ein Ende. Du sollst nicht mehr zu ihnen aufblicken und nie mehr an Ägypten denken.28Denn - so spricht GOTT, der Herr - siehe, ich gebe dich in die Hand derer, gegen die du Hass hegst, in die Hand derer, von denen du dich jäh abgewandt hast.29Sie werden mit Hass an dir handeln und dir alles nehmen, was du mühsam erworben hast. Sie werden dich nackt und bloß zurücklassen und deine hurerische Scham wird aufgedeckt, deine Schandtat und deine Hurerei.30Das tut man dir an, weil du den Völkern nachgehurt und dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast.31Auf dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, darum gebe ich dir ihren Becher in deine Hand.32So spricht GOTT, der Herr:
Den Becher deiner Schwester wirst du leer trinken, / den tiefen und weiten.
Zum Gelächter und Gespött wirst du werden: / Viel vermag sie zu fassen. (Ps 75,9; Jes 51,17)33Von Trunkenheit und Qual wirst du voll sein. / Ein Becher des Grauens und der Verwüstung / ist der Becher deiner Schwester Samaria.34Du wirst ihn leer trinken, ja ausschlürfen, / du wirst seine Scherben zerbeißen / und deine Brüste zerreißen.
Denn ich habe gesprochen - Spruch GOTTES, des Herrn.35Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil du mich vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, trag du jetzt deine Schandtat und deine Hurerei! (Jer 2,32)36Der HERR sagte zu mir: Menschensohn, musst du nicht über Ohola und Oholiba Gericht halten? Dann lege ihnen ihre Gräueltaten vor: (Hes 20,4; Hes 22,2)37Denn sie haben die Ehe gebrochen und an ihren Händen klebt Blut. Mit ihren Götzen haben sie Ehebruch begangen, sogar ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ließen sie durch das Feuer gehen, ihnen zum Fraß.38Auch dies taten sie mir an: An jenem Tag haben sie mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbat-Tage entweiht. (Hes 20,13; Hes 22,8)39An jenem Tag, an dem sie ihre Söhne den Götzen schlachteten, kamen sie in mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe, so taten sie mitten in meinem Haus. (Hes 44,7)40Ja sogar nach Männern haben sie gesandt, dass sie von Ferne kämen. Ein Bote war zu ihnen gesandt worden. Und siehe, als sie kamen, hast du ihretwegen gebadet, deine Augen geschminkt und Schmuck angelegt.41Du hast dich auf ein prunkvolles Lager gesetzt; davor stand ein Tisch bereit, auf den du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt hattest.42Der Lärm einer sorglosen Menge war in ihr. Und zu Männern aus einer Menschenmenge wurden Trinker aus der Wüste herbeigeholt. Sie legten Spangen an ihre Arme und eine herrliche Krone auf ihre Häupter.43Ich sprach über sie, die verbraucht ist von Ehebrüchen: Jetzt hurt man. Es ist Hurerei und sie ist dabei.44Und man ging zu ihr, wie man zu einer Hure geht. So gingen sie zu Ohola und Oholiba, den Frauen der Schandtat.45Doch gerechte Männer, sie werden sie richten nach der Rechtsentscheidung für Ehebrecherinnen und nach der Rechtsentscheidung für die, die Blut vergossen haben. Denn sie haben Ehebruch begangen und an ihren Händen klebt Blut. (3Mo 20,10; 5Mo 22,21)46Ja, so spricht GOTT, der Herr: Man berufe eine Volksversammlung gegen sie ein und gebe sie der Misshandlung und der Plünderung preis.47Die Volksversammlung soll sie steinigen und mit ihren Schwertern in Stücke hauen. Ihre Söhne und Töchter soll man töten und ihre Häuser im Feuer verbrennen. (5Mo 22,21)48So mache ich der Schandtat im Land ein Ende, damit alle Frauen gewarnt sind und nicht ebenso schändlich handeln wie ihr.49Man wird eure Schandtat über euch bringen und ihr müsst die Sünden mit euren Götzen tragen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
Hesekiel 23
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Jer 3,6; Hes 16,1)2»Du Mensch, da waren zwei Frauen, Töchter derselben Mutter.3Schon in ihrer Jugend, als sie noch in Ägypten waren, gaben sie sich Männern hin und ließen ihre jugendlichen Brüste drücken. (Hes 20,8)4Die ältere Schwester hieß Ohola und die jüngere Oholiba.[1] Ohola ist Samaria und Oholiba Jerusalem. Sie wurden meine Frauen und gebaren mir Söhne und Töchter.5Ohola aber wurde mir untreu und ließ sich mit Liebhabern ein, den assyrischen Kriegern.6Sie warf ihr Auge auf die in Purpur gekleideten Statthalter und Offiziere, allesamt schöne junge Männer hoch zu Ross.7Ihnen gab sie sich hin, der Elite Assyriens, und verunreinigte sich mit ihren Götzen.8Auch von den Ägyptern ließ sie nicht; die hatten es ja schon in ihrer Jugend mit ihr getrieben, sie hatten bei ihr gelegen und ihre jugendlichen Brüste gedrückt. (2Kön 17,4)9Deshalb gab ich sie in die Gewalt ihrer Liebhaber, der Assyrer, auf die sie so versessen war. (2Kön 17,5)10Die zogen sie nackt aus, nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und erschlugen sie dann mit dem Schwert. So vollzogen sie das Strafgericht an ihr, als warnendes Beispiel für alle Frauen.11Obwohl Oholiba das Ende ihrer Schwester mit angesehen hatte, trieb sie es selber noch schlimmer.12Auch sie warf ihr Auge auf die assyrischen Krieger, diese prächtig gekleideten Statthalter und Offiziere, die schönen jungen Männer hoch zu Ross. (2Kön 16,7)13Ich sah, wie sie sich mit ihnen verunreinigte; darin waren sich die beiden Schwestern völlig gleich.14Aber das war ihr nicht genug. Sie sah nämlich Wandbilder von Babyloniern, eingeritzt und mit roter Farbe nachgezogen: (2Kön 20,12)15Bilder von Männern aus Chaldäa, die prächtige Gürtel trugen und eine Binde um den Kopf, unter der ihr langes Haar hervorquoll, lauter Offizierstypen.16Als sie ihre Bilder sah, war sie sofort für sie entbrannt und schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa.17Da kamen die Babylonier, schliefen mit ihr und machten sie dadurch unrein. Aber als sie sich mit ihnen verunreinigt hatte, wandte sie sich sogleich wieder von ihnen ab.18Da wandte ich mich von ihr ab, wie ich mich schon von ihrer Schwester abgewandt hatte; denn sie hatte sich in aller Öffentlichkeit diesen Männern hingegeben.19Sie aber trieb es immer so weiter. Sie dachte an ihre Jugendzeit, wo sie sich den Ägyptern hingegeben hatte, (2Kön 24,1; 2Kön 24,20; Hes 17,15)20und bekam Sehnsucht nach ihren Freunden von damals, den Männern, deren Glied so groß wird wie das eines Esels und deren Samenerguss so mächtig ist wie der eines Hengstes. (Hes 16,26)21Sie wollte es wieder mit ihnen treiben wie in ihrer Jugend, als man in Ägypten ihre Brüste gedrückt hatte.«
Das Strafgericht über die jüngere Schwester
22»Weil du es so getrieben hast, Oholiba, sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Ich hetze deine früheren Liebhaber, von denen du dich abgewandt hast, gegen dich auf. Von allen Seiten sollen sie über dich herfallen,23die Männer aus Babylon und alle Chaldäer, die Männer aus Pekod, Schoa und Koa und dazu die Assyrer, lauter schöne junge Leute hoch zu Ross, Statthalter und Befehlshaber, Offiziere und Edelleute. (2Kön 25,1)24Mit ihrer Streitwagenmacht und einem riesigen, wohlbewaffneten Heer werden sie gegen dich anrücken; auf allen Seiten wirst du von einem Meer von Helmen, Rund- und Langschilden umgeben sein. Ich liefere dich an sie aus, damit sie dich nach ihrem Recht bestrafen.25Du hast mich zur Eifersucht gereizt, deshalb lasse ich ein schweres Strafgericht an dir vollziehen. Nase und Ohren werden sie dir abschneiden und deine Kinder mit dem Schwert umbringen. Alle deine Söhne und Töchter werden sie aus der Stadt herausführen und die Stadt in Flammen aufgehen lassen.26Sie werden dir die Kleider ausziehen und dir deinen Schmuck wegnehmen.27Ich setze dem schändlichen Treiben ein Ende, das du schon in Ägypten angefangen hast. Du sollst nicht mehr nach Männern Ausschau halten und dich nicht mehr nach den Ägyptern sehnen.28Denn das sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Ich gebe dich in die Gewalt deiner früheren Liebhaber, von denen du dich abgewandt hast und die du jetzt verabscheust.29Du wirst ihre Rache zu spüren bekommen: Sie rauben dich völlig aus und lassen dich nackt und bloß liegen. Deine Scham wird entblößt, dein ganzes schändliches Treiben kommt an den Tag.30So wirst du dafür bestraft, dass du mit den Völkern herumgehurt und dich mit ihren Götzen verunreinigt hast.31Du bist dem schlimmen Beispiel deiner Schwester gefolgt, darum musst du denselben Becher austrinken wie sie. (Jer 13,13)32Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Den Becher deiner Schwester musst du leeren, den Riesenbecher; verspotten und verhöhnen wird man dich.33Vor Gram und Verzweiflung wirst du wie betrunken taumeln. Einen Becher voll Grauen und Entsetzen musst du leeren wie deine Schwester Samaria. (Jes 51,17)34Bis auf den letzten Tropfen musst du ihn ausschlürfen und dir mit seinen Scherben die Brüste zerkratzen. Ich habe es gesagt, der HERR, der mächtige Gott.35Weil du mich vergessen und mir den Rücken gekehrt hast, musst du nun die Folgen deiner Untreue und deines schamlosen Treibens tragen. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.« (Hes 7,3)
Die beiden Schwestern als warnendes Beispiel
36Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, mach dich bereit, Ohola und Oholiba zur Rechenschaft zu ziehen! Halte ihnen ihr schändliches Treiben vor!37Ehebruch haben sie begangen, Blut klebt an ihren Händen: Sie haben mich mit ihren Götzen betrogen und haben ihnen auch noch die Kinder, die sie mir geboren hatten, zum Fraß hingeworfen. (Hes 16,20)38-39Und was der Gipfel ist: Noch am selben Tag, an dem sie den Götzen ihre Kinder geschlachtet hatten, kamen sie in mein Heiligtum. Mein Haus haben sie entweiht, und auch meinen Ruhetag, den Sabbat, haben sie geschändet. (Hes 22,8)40Außerdem haben sie Boten zu fremden Männern geschickt, damit sie von weit her zu ihnen kämen; sie haben sich für sie fein gemacht, sich gebadet, ihre Augen geschminkt und ihren Schmuck angelegt.41Dann haben sie sich auf einem weichen Ruhebett niedergelassen, vor dem ein gedeckter Tisch stand, und auf den Tisch haben sie Weihrauch und duftendes Öl gestellt – die Gaben, die ich ihnen geschenkt hatte.42Ringsum war alles erfüllt vom festlichen Stimmengewirr der Menge, die man aus der Wüste herbeigeholt hatte. Die Männer legten den beiden Schwestern Armspangen an und setzten ihnen kostbare Kronen auf.43Ich aber dachte: Ihre Schönheit ist verwelkt, und sie haben immer noch nicht genug von ihrer Hurerei![2]44Die Männer verkehrten mit ihnen, wie man mit Huren verkehrt; so schamlos trieben es Ohola und Oholiba.45Aber unbescholtene Männer werden über die beiden zu Gericht sitzen und sie verurteilen, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen verurteilt; denn das sind sie. (Hes 16,38)46Ich, der HERR, der mächtige Gott, befehle: ›Das Volk soll sich versammeln und dann werden die beiden der Menge zur Misshandlung und Ausplünderung preisgegeben.47Die ganze Versammlung soll sie durch Steinigung hinrichten und ihre Leichen soll man noch mit dem Schwert zerstückeln. Ihre Söhne und Töchter soll man töten und ihre Häuser niederbrennen.‹48So mache ich, der HERR, eurem schändlichen Treiben ein Ende und zugleich gebe ich allen Frauen im Land eine Warnung, eurem schlimmen Beispiel nicht zu folgen.49Euch trifft die verdiente Strafe für eure Treulosigkeit; ihr müsst die Folgen eures Götzendienstes tragen. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin, der mächtige Gott.« (Hes 7,3)