1Demetrius erfuhr, dass Nikanor und sein Heer im Kampf gefallen waren. Da schickte er Bakchides und Alkimus zum zweiten Mal ins Land Juda und gab ihnen die im Süden stehende Armee mit.2Sie nahmen den Weg nach Gilgal, schlugen vor Mesalot in der Gegend von Arbela ihr Lager auf, eroberten die Stadt und brachten viele Menschen um.3Im ersten Monat des Jahres 152 schlugen sie ihr Lager bei Jerusalem auf.4Von dort zogen sie mit zwanzigtausend Mann und zweitausend Reitern nach Berea.5Judas aber hatte mit dreitausend ausgewählten Männern sein Lager in Elasa.6Als die Juden die Übermacht der feindlichen Truppen sahen, bekamen sie große Angst. Viele liefen aus dem Lager fort, sodass am Ende nur noch achthundert Mann übrig waren.7Judas sah, dass sich sein Heer auflöste, während der Kampf unmittelbar bevorstand. Da verließ ihn der Mut, denn er hatte keine Zeit mehr, seine Leute wieder zusammenzubringen.8Niedergeschlagen sagte er zu denen, die noch da waren: Auf! Wir wollen gegen unsere Feinde hinaufziehen. Vielleicht können wir doch gegen sie kämpfen.9Sie aber widersprachen ihm und sagten: Es ist unmöglich. Wir wollen lieber jetzt unser Leben retten und dann mit unseren Brüdern zurückkommen und gegen sie kämpfen. Wir sind zu wenige.10Judas antwortete: Auf keinen Fall werde ich vor ihnen fliehen. Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann wollen wir für unsere Brüder tapfer in den Tod gehen; auf unserer Ehre soll kein Makel sein.11Da rückte das feindliche Heer aus seinem Lager aus und bezog ihnen gegenüber Stellung; die Reiterei wurde in zwei Gruppen geteilt, die Schleuderer und Bogenschützen gingen vor der Streitmacht her, ebenso alle kriegserprobten Vorkämpfer.12Bakchides war auf dem rechten Flügel. Die beiden Flügel der Schlachtreihe näherten sich und man blies die Trompeten. Auch die Leute des Judas stießen in die Trompeten.13Die Erde bebte vor dem Getöse, das die Heere machten, und vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf Mann gegen Mann.14Als Judas bemerkte, dass Bakchides mit dem Kern seiner Truppe rechts stand, scharten sich alle unerschrockenen Männer um ihn15und der rechte Flügel der Feinde wurde von ihnen vernichtend geschlagen; sie verfolgten sie bis zum Gebirge von Aschdod.16Als die Truppen auf dem linken Flügel sahen, dass der rechte aufgerieben war, schwenkten sie um und folgten den Spuren des Judas und seiner Leute.17Es entwickelte sich ein erbitterter Kampf, in dem beide Seiten schwere Verluste erlitten.18Auch Judas fiel; die Übrigen flohen.19Jonatan und Simeon holten ihren Bruder und bestatteten ihn im Grab seiner Väter in Modeïn.20Ganz Israel beweinte ihn und hielt um ihn eine große Totenklage ab. Sie trauerten viele Tage lang und sagten:21Ach, der Held ist gefallen, Israels Retter. (2Sam 1,27)22Die übrige Geschichte des Judas, seine anderen Feldzüge und kühnen Unternehmungen, die er durchführte, und seine Größe - all das ist hier nicht niedergeschrieben; es wäre zu viel geworden.
AUSBAU DER JÜDISCHEN FREIHEITEN, DER HOHEPRIESTER JONATAN (160 – 143 V. CHR.)
Jonatan, Nachfolger des Judas, Kleinkriege in Juda
23Nach dem Tod des Judas erhoben die Abtrünnigen in allen Teilen Israels wiederum ihr Haupt und alle Übeltäter wagten sich wieder ans Licht.24In jenen Tagen gab es eine furchtbare Hungersnot. Daher lief das Land zu den Abtrünnigen über.25Bakchides wählte die gottlosen Männer aus und machte sie zu Herren des Landes.26Diese spürten die Anhänger des Judas auf, verhörten sie und brachten sie zu Bakchides. Er nahm Rache an ihnen und gab sie der Lächerlichkeit preis.27Große Bedrängnis herrschte in Israel, wie noch keine geherrscht hatte seit den Tagen, da die Propheten nicht mehr auftraten.28Da sammelten sich alle Freunde des Judas und sagten zu Jonatan:29Seit dein Bruder Judas tot ist, gibt es keinen mehr, der gegen die Feinde, gegen Bakchides und gegen die Gegner unseres Volkes in den Krieg zieht, wie er es getan hat.30Darum haben wir dich heute gewählt. So wie er sollst du uns anführen und leiten in unserem Kampf.31Jonatan übernahm also zu jener Zeit die Führung und trat die Nachfolge seines Bruders Judas an.32Bakchides erfuhr davon und trachtete ihm nach dem Leben.33Als Jonatan und sein Bruder Simeon mit ihrer ganzen Gefolgschaft das hörten, flohen sie in die Wüste von Tekoa und hielten sich bei der mit Wasser gefüllten Zisterne von Asfar auf.34Aber Bakchides erfuhr davon, und zwar am Sabbat; er ging mit all seinen Leuten auf die andere Seite des Jordan.[1]35Er schickte seinen Bruder Johanan an der Spitze seiner Truppe zu den mit ihm befreundeten Nabatäern und ließ sie bitten, ihr zahlreiches Gepäck bei ihnen aufbewahren zu dürfen. (1Mak 5,25)36Doch die Söhne Jambris aus Medeba zogen aus, ergriffen Johanan mit allem, was er bei sich hatte, und nahmen ihn mit.37Darauf meldete man Jonatan und seinem Bruder Simeon: Die Söhne Jambris wollen eine große Hochzeit veranstalten und die Braut, die Tochter eines der vornehmsten Herren Kanaans, in einem großen Festzug aus Nadabat heimführen.38Da dachten sie daran, dass die Söhne Jambris das Blut ihres Bruders Johanan vergossen hatten; sie zogen hinauf und versteckten sich im Schutz des Gebirges.39Plötzlich sahen sie einen lärmenden Zug mit viel Gepäck daherziehen. Der Bräutigam, seine Freunde und seine Brüder kamen ihnen mit Pauken, Liedern und in starker Bewaffnung entgegen.40Sie fielen aus dem Hinterhalt über sie her und töteten sie; viele wurden tödlich getroffen und starben, die Übrigen flohen ins Gebirge. Ihre ganze Habe nahmen sie als Beute mit.41Da wurde die Hochzeit zur Trauerfeier und der Klang ihrer Lieder zur Totenklage.42Auf diese Weise rächten sie das Blut ihres Bruders; dann kehrten sie in das Dickicht am Jordan zurück.43Als Bakchides davon erfuhr, kam er am Sabbat mit einem großen Heer zu den Ufern des Jordan.44Jonatan sagte zu seinen Leuten: Kommt, wir müssen um unser Leben kämpfen. Noch nie waren wir in einer solchen Lage.45Krieg ist vor und hinter uns, auf beiden Seiten das Wasser des Jordan und Sumpf und Dickicht. Wir können nicht ausweichen.46Darum schreit laut zum Himmel, damit ihr aus der Hand unserer Feinde gerettet werdet!47Darauf begann der Kampf Mann gegen Mann. Jonatan holte aus, um Bakchides zu erschlagen, der aber konnte ihm ausweichen.48Dann sprangen Jonatan und seine Leute in den Jordan und schwammen ans andere Ufer. Die Feinde aber setzten ihnen nicht über den Jordan nach.49Vom Heer des Bakchides fielen an jenem Tag ungefähr tausend Mann.50Bakchides kehrte nach Jerusalem zurück. Er legte in Judäa befestigte Städte an: die Festungen in Jericho, Emmaus, Bet-Horon, Bet-El, Timna, Faraton und Tefon. Er versah sie mit hohen Mauern und Toren; an den Toren brachte er Querbalken zum Verriegeln an.51Dann legte er Besatzungen hinein, die das Volk Israel im Zaum halten sollten.52Auch in den Städten Bet-Zur und Geser und an der Burg von Jerusalem ließ er Befestigungsarbeiten ausführen und Truppen und Vorräte an Nahrungsmitteln hineinbringen.53Von den Männern, die eine führende Stellung im Land innehatten, nahm er die Söhne als Geiseln und hielt sie in der Burg von Jerusalem gefangen.54Im zweiten Monat des Jahres 153 befahl Alkimus, die Mauer des inneren Tempelvorhofs einzureißen. Er ließ mit den Abbrucharbeiten beginnen, um zu zerstören, was die Propheten erbaut hatten.55Doch gerade zu dieser Zeit wurde Alkimus vom Schlag getroffen und sein Plan wurde nicht ausgeführt. Er konnte den Mund nicht mehr öffnen; er war gelähmt und konnte kein Wort mehr sagen, nicht einmal mehr sein Testament machen.56Aber zu dieser Zeit starb Alkimus unter großen Qualen.57Als Bakchides sah, dass Alkimus tot war, kehrte er zum König zurück und das Land Juda hatte zwei Jahre lang Ruhe.58Danach kamen alle Gesetzlosen zu einer Beratung zusammen. Sie sagten: Jonatan und seine Anhänger leben sorglos in ihren Häusern und fühlen sich sicher. Wenn wir jetzt Bakchides kommen lassen, kann er alle in einer einzigen Nacht festnehmen.59Sie gingen also zu ihm und besprachen sich mit ihm.60Bakchides machte sich mit einem großen Heer auf den Weg. Er schickte heimlich Briefe an alle seine Verbündeten in Judäa mit der Aufforderung, Jonatan und seine Anhänger gefangen zu nehmen. Aber es gelang ihnen nicht; denn ihr Vorhaben war bekannt geworden.61Stattdessen ließ Jonatan von den im Land wohnenden Männern, die für den verbrecherischen Anschlag verantwortlich waren, fünfzig ergreifen und töten.62Dann setzten sich Jonatan und Simeon mit ihren Anhängern in die Wüste nach Bet-Basi ab. Jonatan ließ dort alles wieder aufbauen, was in Trümmern lag, und befestigte den Ort.63Als Bakchides davon erfuhr, zog er alle seine Truppen zusammen und erteilte den Leuten von Judäa entsprechende Anweisungen.64Er rückte gegen Bet-Basi vor und schlug dort sein Lager auf und berannte den Ort viele Tage lang. Er ließ Belagerungsmaschinen aufstellen.65Da ließ Jonatan seinen Bruder Simeon in der Stadt zurück; er selbst ging mit einer Handvoll Leute in die Dörfer der Umgebung.66Dabei schlug er den Odomera und seine Sippe; auch überfiel er ein Zeltlager des Stammes Fasiron. Sie begannen zu siegen und rückten verstärkt wieder hinauf.67Simeon aber machte mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und steckte die Belagerungsmaschinen in Brand.68Bakchides wurde von ihnen angegriffen und geschlagen. Sie brachten ihn in starke Bedrängnis, weil das von ihm geplante Unternehmen zu einem völligen Fehlschlag wurde.69Da geriet Bakchides in heftigen Zorn über die Verräter, die ihm den Rat gegeben hatten, in das Land zu kommen. Er brachte viele von ihnen um und beschloss, in sein Land zurückzukehren.70Sobald Jonatan davon hörte, schickte er Gesandte zu ihm, um einen Friedensvertrag mit ihm abzuschließen und die Gefangenen freizubekommen.71Bakchides nahm die Vorschläge Jonatans an und schwor ihm, nie wieder in seinem Leben etwas Böses gegen ihn zu unternehmen.72Auch ließ er die Gefangenen frei, die er vorher im Land Juda gemacht hatte. Dann zog er ab und kehrte in sein Land zurück und kam nie mehr in ihr Gebiet.73Darauf ruhten in Israel die Waffen. Jonatan ließ sich in Michmas nieder und begann, als Richter über das Volk zu herrschen. Die Frevler in Israel aber rottete er aus. (Ri 2,16)
1Auf die Nachricht hin, dass Nikanor gefallen und sein Heer völlig aufgerieben war, beschloss König Demetrius, Bakchides und Alkimus ein zweites Mal nach Judäa zu schicken, und zwar diesmal an der Spitze der syrischen Elitetruppen.2Die Syrer kamen zunächst nach Galiläa[1] und belagerten Mesalot in der Gegend von Arbela. Sie eroberten die Stadt und brachten viele von den Einwohnern um.3Im ersten Monat des 152. Jahres griechischer Herrschaft[2] schlugen sie vor Jerusalem ihr Lager auf,4zogen dann aber weiter nach Berea. Das Heer bestand aus 20000 Mann zu Fuß und 2000 Reitern.5Judas lag mit 3000 ausgesuchten Leuten bei der Stadt Elasa.6Als sie die Übermacht der Feinde sahen, erschraken viele von ihnen so sehr, dass sie davonliefen. Schließlich waren nur noch 800 Mann übrig.7Judas musste mit ansehen, wie sein Heer auseinanderlief. Der Kampf stand unmittelbar bevor und es blieb ihm keine Zeit mehr, seine Leute wieder zusammenzubringen.8Niedergeschlagen sagte er zu denen, die noch bei ihm waren: »Kommt, wir wollen es mit den Feinden aufnehmen; vielleicht können wir sie doch besiegen.«9Die Männer widersprachen: »Das ist ganz unmöglich; wir sind zu wenige! Wir sollten lieber unser Leben retten; dann können wir mit Verstärkung wieder zurückkommen und den Kampf mit ihnen aufnehmen.«10Aber Judas sagte: »Niemals werden wir vor ihnen fliehen! Wenn unsere Stunde gekommen ist, wollen wir tapfer für unser Volk sterben. Wir lassen nichts auf unsere Ehre kommen.«11Das syrische Heer verließ das Lager und stellte sich zum Kampf auf. Die Reiter teilten sich in zwei Gruppen. Steinschleuderer, Bogenschützen und Scharen geübter Vorkämpfer gingen den Schlachtreihen voran.12Beide Flügel traten gleichzeitig zum Angriff an; Bakchides stand auf dem rechten Flügel. Als dort die Kriegstrompeten erklangen, bliesen auch die Männer um Judas ihre Trompeten.13Die Erde bebte unter dem Lärm, als die Heere aufeinanderstießen, und der Kampf dauerte vom Morgen bis zum Abend.14Als Judas sah, dass Bakchides und die Kerntruppe des syrischen Aufgebots auf der rechten Seite standen, zog er die tapfersten seiner Leute dort zusammen15und es gelang ihm, den rechten Flügel des feindlichen Heeres vernichtend zu schlagen. Er verfolgte die fliehenden Scharen bis zum Berg von Hazor.[3]16Aber die Syrer auf dem linken Flügel bemerkten den Zusammenbruch ihres rechten Flügels. Sie schwenkten um, setzten Judas und seinen Männern nach und fielen ihnen in den Rücken.17Ein erbitterter Kampf begann, in dessen Verlauf beide Seiten schwere Verluste erlitten.18Auch Judas fiel; der Rest seiner Männer floh.19Jonatan und Simeon brachten ihren gefallenen Bruder nach Modeïn und bestatteten ihn in der Grabstätte seiner Vorfahren. (1Mak 2,69; 1Mak 13,25)20Alle Männer und Frauen in Israel hielten eine große Totenklage um ihn. Sie trauerten und weinten viele Tage hindurch und sagten immer wieder:21»Ach, dass der beste Mann unseres Volkes fallen musste, der Retter Israels!« (2Sam 1,25; 2Sam 1,27)22Alles, was sonst noch über Judas zu berichten wäre, von seinen Feldzügen und seinen Heldentaten und seiner ganzen Größe, ist hier nicht aufgeschrieben; es wäre zu viel geworden. (1Mak 16,23)
Jonatan übernimmt die Führung
23Nachdem Judas tot war, trauten sich überall in Israel wieder die Leute hervor, die sich vom Gesetz Gottes abgewandt hatten, und die Unheilstifter kamen wieder hoch.24Zur gleichen Zeit brach eine große Hungersnot herein; auch der Ackerboden hatte sich mit den Verrätern verbündet.25Bakchides wählte einige Abtrünnige aus und machte sie zu Herren im Land.26Diese spürten ihre Mitbürger auf, die zu Judas gehalten hatten, und lieferten sie an Bakchides aus. Der rächte sich an ihnen und misshandelte sie in entehrender Weise.27In Israel herrschten Angst und Schrecken wie nie in der Zeit, seitdem es keine Propheten mehr gab. (Ps 74,9; 1Mak 4,46)28In dieser Lage taten sich alle zusammen, die zu Judas gehalten hatten. Sie gingen zu Jonatan und sagten:29»Seit dein Bruder tot ist, ist niemand mehr da, der wie er den Kampf gegen unsere Feinde anführen könnte – gegen Bakchides und die Syrer und gegen die Verräter im eigenen Volk.30Darum erwählen wir dich heute zum Nachfolger deines Bruders. So wie er es getan hat, sollst du uns künftig in unserem Kampf anführen.«31Da übernahm Jonatan die Führung als Nachfolger seines Bruders Judas.
Kleinkrieg an der Ostgrenze Judäas
32Bakchides erfuhr davon und suchte Jonatan umzubringen.33-34Als Jonatan das hörte, floh er mit seinem Bruder Simeon und allen anderen, die zu ihm hielten, in die Wüste von Tekoa. Dort schlugen sie bei der Zisterne von Asfar ihr Lager auf.[4]35Jonatans Bruder Johanan, der für den Tross verantwortlich war, wurde mit seiner Abteilung zu den befreundeten Nabatäern geschickt. Er sollte sie bitten, das viele Gepäck, das die Flüchtlinge mitgenommen hatten, in Verwahrung zu nehmen.36Aber die Jambriter von Medeba überfielen den Transport; sie nahmen Johanan gefangen und raubten das ganze Gepäck. Johanan wurde von ihnen umgebracht.[5]37Wenig später erfuhren Jonatan und sein Bruder Simeon, dass bei den Jambritern eine große Hochzeit bevorstünde und die Braut, die Tochter eines der vornehmen Männer Kanaans, in großem Festzug von Nadabat nach Medeba geleitet werden sollte.38Jonatan und Simeon nahmen die Gelegenheit wahr, sich für die Ermordung ihres Bruders zu rächen. Sie gingen mit ihren Leuten in das Bergland jenseits des Jordans und hielten sich dort versteckt.39Bald kam auch eine lärmende Menge, voll bepackt mit Hochzeitsgeschenken. Unter dem Klang von Handpauken und Instrumenten, begleitet von zahlreichen Bewaffneten, zog der Bräutigam mit seinen Freunden und Brüdern nach Nadabat, um die Braut und ihr Gefolge abzuholen.40Jonatan und Simeon fielen mit ihren Leuten aus dem Hinterhalt über sie her und richteten unter ihnen ein Blutbad an. Wer sich retten konnte, flüchtete in die Berge. Alles, was die Hochzeitsgesellschaft mitgeführt hatte, wurde eine Beute der Juden.41Da wurde die Hochzeit zur Leichenfeier, die fröhlichen Lieder zu Trauergesängen.42So rächten Jonatan und Simeon die Ermordung ihres Bruders. Danach zogen sie sich in das Dickicht am Jordan zurück.43Bakchides waren die Vorfälle gemeldet worden und er rückte mit einem starken Heer an. Es war gerade Sabbat, als er den gewundenen Unterlauf des Jordans erreichte.44Jonatan sagte zu seinen Leuten: »Auf, es geht um unser Leben! Noch nie war die Gefahr so groß wie heute.45Der eine Feind kommt von vorn, der andere von hinten; rechts und links von uns ist der Jordan und ringsum Sumpf und Dickicht.[6] Wir können in keiner Richtung entweichen.46Schreit zu Gott, dass er uns vor unseren Feinden rettet!«47Es kam zum Kampf. Als Jonatan eben ausholte, um Bakchides zu erschlagen, wich dieser vor ihm zurück.48Darauf sprangen Jonatan und seine Leute ins Wasser und schwammen ans andere Ufer des Jordans. Die Feinde wagten nicht, ihnen nachzusetzen.49Bakchides hatte an dem Tag rund tausend Mann verloren.
Bakchides sichert die syrische Herrschaft
50Bakchides kehrte nach Jerusalem zurück. Er ging jetzt daran, eine ganze Reihe judäischer Städte zu Festungen auszubauen. Emmaus, Bet-Horon, Bet-El, Timna, Faraton und Tefon erhielten hohe Mauern und gut gesicherte Toranlagen; auch bei Jericho entstand eine Festung.51Mithilfe der Besatzungen, die in alle diese Festungen gelegt wurden, wollte Bakchides Israel endgültig unter Kontrolle bringen.52Auch die Befestigungsanlagen von Bet-Zur und Geser und die Festung in Jerusalem wurden ausgebaut; sie erhielten ebenfalls Besatzungen und wurden mit Lebensmittelvorräten versehen.53Schließlich nahm Bakchides noch die Söhne der führenden Männer im Land als Geiseln und hielt sie auf der Festung in Jerusalem gefangen.
Das Ende von Alkimus
54Im 153. Jahr der griechischen Herrschaft, im zweiten Monat,[7] ordnete Alkimus an, die Mauer abzureißen, die den inneren Vorhof des Tempels umgab. Er wollte zerstören, was einst auf Weisung von Propheten aufgebaut worden war. Als man aber mit den Abbrucharbeiten begann, (Esr 6,14; Hag 1,1; Hag 1,8; Sach 4,8)55erlitt Alkimus einen Schlaganfall und sein Plan wurde nicht ausgeführt. Gelähmt und unfähig zu sprechen, konnte er nicht einmal sein Testament machen.56Er starb kurz darauf unter furchtbaren Schmerzen.57Sein Tod veranlasste Bakchides, zu König Demetrius zurückzukehren, und Judäa hatte zwei Jahre lang Ruhe.
Neuer Kleinkrieg. Bakchides räumt das Feld
58Da kamen alle zusammen, die sich vom Gesetz Gottes abgewandt hatten; sie berieten sich und meinten: »Jonatan und seine Leute sind zu Hause bei ihren Familien und leben ruhig und sorglos. Jetzt müssten wir Bakchides rufen, er könnte sie alle in einer einzigen Nacht in seine Gewalt bringen.«59Sie gingen also nach Antiochia und legten Bakchides ihren Plan vor.60Er machte sich auch sofort mit einem großen Heer auf den Weg. In Briefen, die er durch Boten heimlich vorausschickte, forderte er seine Anhänger in Judäa auf, Jonatan und seine Freunde festzunehmen. Doch wurde daraus nichts; denn Jonatan hatte von dem Plan erfahren61und bereits fünfzig von den Männern, die für den Anschlag verantwortlich waren, festnehmen und töten lassen.62Danach hatte er sich zusammen mit Simeon und allen, die zu ihm hielten, nach Bet-Basi am Rand der Wüste Juda abgesetzt. Er baute die zerstörten Häuser wieder auf und befestigte die Stadt.63Bakchides zog darauf alle verfügbaren Truppen zusammen – auch die jüdischen Hilfstruppen wurden aufgeboten –64und belagerte Bet-Basi. Er setzte auch Belagerungsmaschinen ein. Als der Kampf sich schon einige Zeit hingezogen hatte,65übergab Jonatan seinem Bruder Simeon das Kommando in der Stadt; er selbst brach mit einer Handvoll Leuten aus und suchte die nähere Umgebung heim.66Er schlug Odomera und seine Sippe und überfiel und zerstörte das Zeltlager des Stammes Fasiron. Die Besiegten fanden sich bereit, auf der Seite Jonatans gegen Bakchides mitzukämpfen und zogen mit Jonatan und seinen Leuten nach Bet-Basi.67Bei ihrer Ankunft machte Simeon mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und steckte die Belagerungsmaschinen in Brand.68Bakchides und sein Heer wurden von vorn und von hinten angegriffen und vernichtend geschlagen. Diese Niederlage machte Bakchides schwer zu schaffen; sein ganzes Unternehmen war damit gescheitert.69Besonders wütend war er über die Verräter am Gesetz, die ihm den Rat gegeben hatten, nach Judäa zu gehen. Er brachte viele von ihnen um und beschloss, in sein Land zurückzukehren.70Als Jonatan erfuhr, dass Bakchides Judäa verlassen wolle, schickte er Unterhändler, um mit ihm einen Friedensvertrag abzuschließen und die Auslieferung der Gefangenen zu erreichen.71Bakchides ging auf alle Wünsche Jonatans ein und schwor, er werde nie wieder in seinem Leben etwas gegen ihn unternehmen.72Er ließ auch die Gefangenen frei, die er früher aus Judäa weggeführt hatte. Dann zog er ab in sein Land und kehrte nie wieder nach Judäa zurück.73Nun ruhten die Waffen in Israel. Jonatan ließ sich in Michmas nieder. Er war von jetzt an Richter und Anführer des Volkes und räumte mit den Verrätern in Israel auf. (Ri 10,2; Ri 12,7; Ri 12,9; Ri 12,11; Ri 12,14; Ri 15,20; 1Sam 7,15)