Matthäus 18

Einheitsübersetzung 2016

1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte? (Mk 9,33; Lk 9,46)2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte3 und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. (Mt 19,14; Mk 10,15; Lk 18,17)4 Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.5 Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf. (Mt 10,40)6 Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde. (Mk 9,42; Lk 17,1)7 Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Es muss zwar Ärgernisse geben; doch wehe dem Menschen, durch den das Ärgernis kommt!8 Wenn dir deine Hand oder dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. (Mt 5,29)9 Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu kommen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden.10-11 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.[1]12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? (Lk 15,4)13 Und wenn er es findet - Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.14 So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.15 Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. (3Mo 19,17; Lk 17,3)16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei mit dir, damit die ganze Sache durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werde. (5Mo 19,15)17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde! Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. (Mt 16,19; Joh 20,23)19 Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. (Mt 7,7; Mt 21,22; Mk 11,24; Joh 14,13; Joh 15,7; Joh 16,23; 1Joh 5,14)20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal?22 Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. (Lk 17,4)23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen.[2]24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.26 Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.27 Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.28 Als nun der Knecht hinausging, traf er einen Mitknecht, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahl, was du schuldig bist!29 Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.31 Als die Mitknechte das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast.33 Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.35 Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt. (Mt 6,15)

Matthäus 18

English Standard Version

1 At that time the disciples came to Jesus, saying, “Who is the greatest in the kingdom of heaven?” (Mt 17,24; Mt 20,20; Mk 9,33; Lk 9,46)2 And calling to him a child, he put him in the midst of them3 and said, “Truly, I say to you, unless you turn and become like children, you will never enter the kingdom of heaven. (Ps 131,2; Mt 5,19; Mt 19,14; Mk 10,15; Lk 18,17; Lk 22,32; 1Kor 14,20; 1Petr 2,2)4 Whoever humbles himself like this child is the greatest in the kingdom of heaven. (Mt 18,3; Mt 20,27; Mt 23,11)5 “Whoever receives one such child in my name receives me, (Mt 10,40; Mt 10,42)6 but whoever causes one of these little ones who believe in me to sin,[1] it would be better for him to have a great millstone fastened around his neck and to be drowned in the depth of the sea. (Mk 9,42; Lk 17,2; 1Kor 8,12)7 “Woe to the world for temptations to sin![2] For it is necessary that temptations come, but woe to the one by whom the temptation comes! (Mt 13,41; Mt 26,24; Lk 17,1; 1Kor 11,19)8 And if your hand or your foot causes you to sin, cut it off and throw it away. It is better for you to enter life crippled or lame than with two hands or two feet to be thrown into the eternal fire. (Mt 5,29; Mt 25,41; Mk 9,43)9 And if your eye causes you to sin, tear it out and throw it away. It is better for you to enter life with one eye than with two eyes to be thrown into the hell[3] of fire. (Mt 18,8)10 “See that you do not despise one of these little ones. For I tell you that in heaven their angels always see the face of my Father who is in heaven.[4] (Est 1,14; Ps 34,7; Ps 91,11; Mt 6,29; Mt 25,40; Mt 25,45; Lk 1,19; Lk 15,7; Lk 15,10; Apg 12,15; Hebr 1,14; Offb 8,2)12 What do you think? If a man has a hundred sheep, and one of them has gone astray, does he not leave the ninety-nine on the mountains and go in search of the one that went astray? (Mt 17,25; Mt 21,28; Lk 15,4)13 And if he finds it, truly, I say to you, he rejoices over it more than over the ninety-nine that never went astray.14 So it is not the will of my[5] Father who is in heaven that one of these little ones should perish. (Joh 6,39; Joh 10,28; Joh 17,12)15 “If your brother sins against you, go and tell him his fault, between you and him alone. If he listens to you, you have gained your brother. (3Mo 19,17; Lk 17,3; 1Kor 9,19; 2Thess 3,15; Tit 3,10; Jak 5,19; 1Petr 3,1)16 But if he does not listen, take one or two others along with you, that every charge may be established by the evidence of two or three witnesses. (4Mo 35,30; 5Mo 19,15; Joh 8,17; 2Kor 13,1; 1Tim 5,19; Hebr 10,28)17 If he refuses to listen to them, tell it to the church. And if he refuses to listen even to the church, let him be to you as a Gentile and a tax collector. (Mt 5,46; Röm 16,17; 1Kor 5,4; 1Kor 5,9; 1Kor 6,1; 2Thess 3,6; 2Thess 3,14; 2Joh 1,10)18 Truly, I say to you, whatever you bind on earth shall be bound in heaven, and whatever you loose on earth shall be loosed[6] in heaven. (Mt 16,19; Joh 20,23)19 Again I say to you, if two of you agree on earth about anything they ask, it will be done for them by my Father in heaven. (Mt 7,7; Apg 12,5; Apg 12,12; Phlm 1,22)20 For where two or three are gathered in my name, there am I among them.” (Mt 28,20; Joh 12,26; Joh 20,20; Joh 20,26; Apg 4,30; 1Kor 5,4)21 Then Peter came up and said to him, “Lord, how often will my brother sin against me, and I forgive him? As many as seven times?” (Mt 18,15; Lk 17,3; Kol 3,13)22 Jesus said to him, “I do not say to you seven times, but seventy-seven times.23 “Therefore the kingdom of heaven may be compared to a king who wished to settle accounts with his servants.[7] (Mt 25,19)24 When he began to settle, one was brought to him who owed him ten thousand talents.[8] (Est 3,9; Mt 25,15)25 And since he could not pay, his master ordered him to be sold, with his wife and children and all that he had, and payment to be made. (2Mo 21,2; 3Mo 25,39; 2Kön 4,1; Neh 5,5; Lk 7,42)26 So the servant[9] fell on his knees, imploring him, ‘Have patience with me, and I will pay you everything.’ (Mt 8,2; Apg 10,25)27 And out of pity for him, the master of that servant released him and forgave him the debt. (Mt 18,25)28 But when that same servant went out, he found one of his fellow servants who owed him a hundred denarii,[10] and seizing him, he began to choke him, saying, ‘Pay what you owe.’ (Mt 20,2; Mt 22,19; Mk 6,37; Mk 14,5; Lk 7,41; Lk 10,35; Joh 6,7)29 So his fellow servant fell down and pleaded with him, ‘Have patience with me, and I will pay you.’30 He refused and went and put him in prison until he should pay the debt.31 When his fellow servants saw what had taken place, they were greatly distressed, and they went and reported to their master all that had taken place.32 Then his master summoned him and said to him, ‘You wicked servant! I forgave you all that debt because you pleaded with me.33 And should not you have had mercy on your fellow servant, as I had mercy on you?’ (Mt 6,12; Eph 4,32; Kol 3,13; 1Joh 4,11)34 And in anger his master delivered him to the jailers,[11] until he should pay all his debt. (Mt 5,25; Mt 18,30; Jak 2,13)35 So also my heavenly Father will do to every one of you, if you do not forgive your brother from your heart.” (Spr 21,13; Mt 6,15; Röm 6,17; 1Petr 1,22)