Anfechtung durch Frevler und Erfahrung der Nähe Gottes
1Ein Psalm Asafs.
Fürwahr, Gott ist gut für Israel,
für alle, die reinen Herzens sind.2Ich aber - fast wären meine Füße gestrauchelt,
beinahe wären ausgeglitten meine Schritte. (Ps 37,1; Jer 12,1)3Denn ich habe mich über die Prahler ereifert,
als ich das Wohlergehen der Frevler sah: (Hi 21,7)4Sie leiden ja keine Qualen,
ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.[1]5Sie kennen nicht die Mühsal der Sterblichen,
sind nicht geplagt wie andere Menschen.6Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck,
wie ein Gewand umhüllt sie Gewalttat. (Ps 17,10)7Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett,
ihr Herz läuft über von bösen Plänen. (Hi 15,27; Jer 5,28)8Sie höhnen und reden Böses,
Unterdrückung reden sie von oben herab.9Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel auf
und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf.10Darum wendet sich das Volk ihnen zu,
das Wasser ihrer Worte schlürfen sie gierig.[2]11Sie sagen: Wie sollte Gott davon wissen?
Gibt es Wissen beim Höchsten? (Ps 10,11)12Siehe, so sind die Frevler:
Immer im Glück, häufen sie Reichtum auf Reichtum. (Ps 17,14)13Fürwahr, umsonst bewahrte ich lauter mein Herz
und wusch meine Hände in Unschuld. (Ps 26,6; Mal 3,14)14Und doch war ich alle Tage geplagt
und wurde jeden Morgen gezüchtigt. (Hi 7,18)15Hätte ich gesagt: Ich will reden wie sie,
siehe, ich hätte das Geschlecht deiner Kinder verraten.16Ich dachte nach, um dies zu begreifen,
Mühsal war es in meinen Augen,17bis ich eintrat in Gottes Heiligtum
und einsah, wie es mit ihnen zu Ende geht.18Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund,
du lässt sie in Täuschungen fallen.19Wie werden sie in einem Augenblick zum Entsetzen,
werden dahingerafft, nehmen ein Ende mit Schrecken. (Ps 49,15)20Wie einen Traum, nach dem Erwachen, mein Herr,
verachtest du ihr Schattengebilde, wenn du aufstehst.[3] (Hi 20,8)21Ja, mein Herz war bitter
und Schmerz bohrte mir in den Nieren.22Ich war ein Tor ohne Einsicht,
wie Vieh bin ich gewesen bei dir;23aber ich bin doch beständig bei dir,
du hast meine Rechte ergriffen. (Ps 121,5; Röm 8,35)24Du leitest mich nach deinem Ratschluss,
danach nimmst du mich auf in Herrlichkeit. (Ps 16,10; Ps 49,16)25Wen habe ich im Himmel außer dir?
Neben dir erfreut mich nichts auf Erden.[4]26Mag mein Fleisch und mein Herz vergehen,
Fels meines Herzens und mein Anteil ist Gott auf ewig. (4Mo 18,20; 5Mo 10,9; Ps 142,6; Kla 3,24)27Denn siehe: Die fern sind von dir, gehen zugrunde,
du vernichtest alle, die dich treulos verlassen.28Ich aber - Gott nahe zu sein, ist gut für mich, /
ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht.
Ich will erzählen von all deinen Taten.
1Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. (Ps 24,4; Ps 50,1)2Ich aber – fast wären meine Füße ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte.3Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. (Hi 21,7; Ps 10,5; Jer 12,1)4Denn keine Qualen ⟨haben sie bei⟩ ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib[1]. (Hi 21,13)5In der Mühsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die ⟨anderen⟩ Menschen geplagt.6Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. (Ps 109,18)7Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge;[2] sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens[3].8Sie höhnen und[4] reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie[5]. (Ps 12,5)9Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde.10Deshalb wendet sich[6] hierher sein Volk, denn Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft[7].11Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten? (Hi 22,13; Ps 10,4)12Siehe, dies sind Gottlose und, immer sorglos[8], erwerben sie sich Vermögen.13Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände; (Ps 26,6; Mal 3,14)14doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da. (Hi 7,18)15Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Söhne.16Da dachte ich nach, um dies zu begreifen[9]. Eine Mühe war es in meinen Augen, (Pred 1,17; Pred 8,17)17bis ich hineinging in das Heiligtum[10] Gottes. Bedenken will ich ⟨dort⟩ ihr Ende[11].18Fürwahr, auf schlüpfrige ⟨Wege⟩ stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen[12] fallen. (Ps 35,6; Ps 55,24; Ps 92,8)19Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken.20Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.21Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren[13] stach,22da war ich dumm und verstand[14] nicht; ⟨wie⟩ ein Tier[15] war ich bei dir. (Ps 92,7)23Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst.24Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf[16]. (Jes 48,17)25Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.26Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen – meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. (Kla 3,24)27Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen[17] jeden, der dir die Treue bricht[18].28Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, zu erzählen alle deine Taten. (Ps 40,5; Ps 71,15)