1Da antwortete Elifas von Teman und sprach:2Versucht man ein Wort an dich, ist es dir lästig? / Doch die Rede aufzuhalten, wer vermag es?3Siehe, viele hast du unterwiesen / und erschlaffte Hände stark gemacht.4Dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, / wankenden Knien gabst du Halt.5Nun kommt es über dich, da gibst du auf, / nun fasst es dich an, da bist du verstört. (Mt 27,42)6Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht, / dein lauterer Lebensweg nicht deine Hoffnung?7Bedenk doch! Wer geht ohne Schuld zugrunde? / Wo werden Redliche im Stich gelassen? (Spr 10,2; Spr 12,3; Spr 12,21)8Wohin ich schaue: Wer Unrecht pflügt, / wer Unheil sät, der erntet es auch.9Durch Gottes Atem gehen sie zugrunde, / sie schwinden hin vor dem Hauch seines Zornes.10Des Löwen Brüllen, des Leuen Knurren, / der Junglöwen Zähne werden enttäuscht. (Spr 28,15)11Der Löwe verendet aus Mangel an Beute, / die Jungen der Löwin zerstreuen sich.
Ein Traum
12Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, / mein Ohr vernahm davon ein Flüstern.13Im Grübeln und bei Nachtgesichten, / wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt, (1Mo 2,21; 1Mo 15,12; Hi 33,15)14kam Furcht und Zittern über mich / und ließ erschaudern alle meine Glieder.15Ein Geist schwebt an meinem Gesicht vorüber, / die Haare meines Leibes sträuben sich.16Er steht, ich kann sein Aussehen nicht erkennen, / eine Gestalt nur vor meinen Augen, / ich höre eine Stimme flüstern: (1Kön 19,12)17Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht, / ein Mann vor seinem Schöpfer rein? (1Mo 8,21; 1Kön 8,46; Hi 9,2; Hi 14,4; Hi 15,14; Hi 25,4; Hi 40,8; Ps 51,7; Ps 143,2; Spr 20,9)18Selbst seinen Dienern traut er nicht, / zeiht seine Engel noch des Irrtums. (Hi 15,15)19Wie erst jene, die in Lehmhäusern wohnen, / die auf den Staub gegründet sind; / leichter als eine Motte zerdrückt man sie. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19)20Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen, / für immer gehen sie zugrunde, unbeachtet.21Wird nicht das Zelt über ihnen abgebrochen, / sodass sie sterben ohne Weisheit? (Jes 38,12)
Erste Rede des Elifas: Kein Leiden ohne Schuld – Kein Schuldloser vor Gott
1Und Elifas von Teman antwortete und sagte: (Hi 2,11; Hi 15,1; Hi 22,1; Jer 49,7)2Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich ermüden[1]? Aber Worte zurückhalten, wer könnte das? (Hi 32,18)3Siehe, du hast viele zurechtgebracht, und ermattete Hände hast du gestärkt. (Hi 16,5)4Den Stürzenden richteten deine Worte auf, und wankende Knie hast du stark gemacht. (Spr 25,11; Jes 50,4; Hebr 12,12)5Doch nun kommt es an dich, und es ermüdet[2] dich; es trifft dich, und du bist bestürzt. (Ps 30,8; Spr 24,10)6Ist nicht deine ⟨Gottes⟩furcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung[3]? (2Kön 20,3; Ps 26,1; Jes 33,6)7Bedenke doch: Wer ist ⟨je⟩ als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden? (Ps 37,25)8So wie ich es gesehen habe: Die Unheil pflügen und Mühsal säen, die ernten es. (Ps 7,16; Spr 22,8; Hos 10,13; Gal 6,7)9Vom Odem Gottes kommen sie um, und vom Hauch seiner Nase vergehen sie. (2Mo 15,8; Hi 15,30; 2Thess 2,8)10Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Junglöwen ⟨sind verstummt⟩, und die Zähne der jungen Löwen sind ausgebrochen. (Ps 58,7)11Der Löwe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Löwin werden zerstreut. (Ps 34,11)12Ein Wort stahl sich zu mir, und mein Ohr vernahm ein Geflüster davon.13In beunruhigenden Gedanken⟨, wie sie⟩ aus Visionen in der Nacht ⟨entstehen⟩, wenn tiefer Schlaf auf Menschen fällt, (1Mo 15,12; 1Mo 20,3; 4Mo 12,6; Hi 33,14)14kam Schrecken und Zittern über mich, und durchschauerte alle meine Gebeine.15Und ein Hauch fuhr an meinem Gesicht vorbei, das Haar an meinem Leib sträubte sich.16Da stand jemand[4], und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ein leises Wehen und eine Stimme hörte ich:17Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott oder ein Mann reiner als sein Schöpfer? (Röm 3,4)18Siehe, ⟨selbst⟩ seinen Knechten vertraut er nicht, und seinen Engeln legt er Irrtum zur Last; (Hi 15,15; Hi 25,4)19wie viel mehr denen, die in Lehmhäusern wohnen ⟨und⟩ deren Grund im Staub ist! Wie Motten werden sie zertreten. (Hi 10,9; Hi 25,6; 2Kor 5,1)20Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschmettert. Ohne einen Namen[5] kommen sie um auf ewig. (Ps 90,5)21Nicht wahr? Wird ihr Zeltstrick an ihnen losgerissen, so sterben sie, und ⟨zwar⟩ nicht in Weisheit. (Hi 32,9; Hi 36,12)